Guten Morgen
bei uns zu Hause ist grade Stress und es hat etwas mit meinem Partner zu tun, mit dem ich seit 9 Jahren zusammen bin und es ist seine Art die mich manchmal echt anko**t.
Mein jüngerer Bruder (Nachzügler 13 Jahre jünger als ich und echt auch mein Schatz), ist 22 und möchte nach seiner IT-Ausbildung gerne zur Bundeswehr als Berufssoldat. Ich bin zwar auch nicht wirklich begeistert weil ich ja nicht weiß ob er dann nicht auch mal ins Ausland müsste aber trotzdem finde ich es gut, dass er das so möchte.
Mein Partner ist Ende 40 und war in den 90er Jahren auch bei der Bundeswehr als Wehrpflichtiger. Seit dem Wochenende als mein Bruder uns seine Wünsche beim Grillen mitgeteilt hat, meckert mein Partner nur, wie man so bescheuert sein kann und zu diesem (Zitat) "Scheissladen" Bundeswehr gehen kann. Er hat schon am Wochenende einige Schoten vom Stapel gelassen wie es da zuginge und was für ein bekloppter Haufen das wäre und doch nur Waffenfetischisten und Nazis sich freiwillig melden würden.
Ich finde das so unverschämt meinen Bruder alles madig zu machen. Außerdem war mein Partner Anfang der 90er dort also zu einer ganz anderen Zeit. Mein Partner meint, ich als große Schwester hätte die Pflicht, ihm das auszureden und dass er als IT-Fachkraft auch bestimmt gut woanders unterkommen kann.
Ich will meinem Partner sein Weltbild über Bundeswehr, Militär und so weiter nicht nehmen (er ist heute aktiv bei den Grünen tätig und ist aktives Mitglied von AI) aber er soll doch bitte meinem Bruder nicht so reinreden.
Was meint ihr? Seit dem Wochenende ist hier richtig Knatsch und das ist wirklich nicht oft der Fall.
Mein Partner macht Berufswunsch meines Bruders schlecht - Bundeswehr
Ich teile die Meinung deines Mannes nicht und kann auch nicht verstehen, warum Außenstehende (und nach über 20 Jahren nach Dienstausscheiden - und das nur als Wehrpflichtiger - ist er nichts anderes) sich eine solche Meinung erlauben. Aber sei es drum, er hat sie und man soll sie ihm ja auch lassen.
Dennoch würde ich an deiner Stelle ihm signalisieren, dass er seine Meinung ja haben kann, er selbige aber auch für sich behalten darf. Er hat sie nun mehr als deutlich klar gemacht, der Rest interessiert nicht. Irgend jemand findet immer doof, was man machen möchte. Das ist nunmal leider so.
Es ist das Leben deines Bruders und deinen Mann geht es einen Scheiß an, was dein Bruder für Ziele verfolgt.
... Dennoch hat der Mann vermutlich mehr Ahnung vom Bund als der junge Bruder, der noch nie dabei war.
Geliebten Menschen teile ich auch ungefragt meine Meinung mit, wenn ich befürchte, dass sie schlechte Entscheidungen treffen deren Auswirkungen ihnen nicht bewusst sind. In wohlgewählten, respektvollen (!) Worten. Nach der ersten beleidigten Phase wurde sich schon oft für die andere Sichtweise bedankt und falls es gepasst hat diese auch angenommen.
Wenn ich dabei bin eine blöde Entscheidung zu treffen, freue ich mich doch auf, wenn mich jemand aufhält (oder zumindest die Konsequenzen von anderer Seite beleuchtet).
Gräslich, diese "ist mir doch egal" Gesellschaft.
Sag ich ja. Er hat seine Meinung bereits mehr als deutlich gemacht. Das sollte dann ausreichend sein.
Ich würde Deinen Partner wohl fragen, wieviele Disziplinarmaßnahmen er in seiner Dienstzeit hatte, wahrscheinlich war ER die größte Pfeife der Kompanie, denn die, die ihren Dienst ordentlich ausgeübt haben, äußern sich danach vollkommen anders !!
Nur die Diszibrüder zetern später über den Schei*laden.
Ich habe 45 Dienstjahre bei der Bundeswehr hinter mir, bei verschiedenen Dienststellen - und ich lasse nichts über den Großteil der Männer kommen. In jeder Firma gibt es Vollidioten und Deppen - und nicht anders ist es bei dieser "Firma" auch. Ich bin auch jetzt noch in der Vorstandschaft eines Traditionsverbands meiner alten Kompanie und wir haben zum Großteil junge und noch im Beruf aktive Männer. Es sind weder Rechtsradikale noch Waffenspinner, keiner. Mit Rechtsradikalen wäre ich nicht befreundet!
Deinen Partner geht es überhaupt nichts an, was Dein Bruder macht und wenn er glaubt, dass er sich mit so einem Theater profiliert, ist er einfach nur peinlich und dumm.
IT-Leute sind beim Bund gesucht und werden gut bezahlt. Vielleicht mit einer Besoldung, von der Dein Partner nur träumen kann - genauso wie von der späteren Pension, falls er tatsächlich Berufssoldat wird. Zuerst ist er ja erstmal Soldat auf Zeit.
Von mir aus kann jeder seine Meinung über die Bundeswehr haben, den Respekt gegenüber einem anderen Menschen kann man trotzdem verlangen. Zudem finde ich es auch unmöglich Dir gegenüber, das würde ich mir entschieden verbitten.
Alles Gute Deinem Bruder!
LG Moni
"Nur die Diszibrüder zetern später über den Schei*laden."
Liebe Moni, ich bin sehr oft deiner Meinung. Hier nicht.
Das z. B. Stimmt einfach nicht. Kenne genug Männer, die mit der Struktur beim Bund einfach absolut nicht zurecht kommen. Das sind zumeist kreative Freigeister (was absolut nichts mit Disziplinlosigkeit zu tun hat!), die während der Wehrpflichtzeit echt eingegangen sind wie die Gänseblümchen. Zu enges Korsett, kein eigenes Denken, nicht hinterfragte Befehlsausübung... Dann noch ein Komplexler als Vorgesetzten, der offensichtlich falsche oder dumme Entscheidungen trifft und aufgrund der hierarchischen Struktur dennoch im Recht ist - voila.
Der Bund war auf psychisch-emotionaler Schiene grauenhaft für sie - dementsprechend wenig Begeisterung hegen sie für diesen Verein. Obwohl sie ohne Auffälligkeiten einfach den Dienst durchgezogen haben.
Danke ❤️
Grüße von einer Offiziersehefrau 😊
Ich fände es auch befremdlich, wenn einer meiner Angehörigen oder Freunde zur Bundeswehr gehen würde. Zudem ist diese ja in den letzten Jahren mehr durch Skandale unterschiedlichster Art als durch „positives“ aufgefallen. Dennoch ist die Entscheidung deines Bruders, sofern sie rational gefällt wurde, zu akzeptieren. Ich finde schon, dass man seine Verwunderung und Kritik zum Ausdruck bringen darf und soll, aber natürlich nicht derartig vom Leder ziehen, das ist nicht in Ordnung und das sollte dein Partner auch einsehen. Wenn er nicht damit aufhört, müsst ihr überlegen, wie ihr damit umgeht.
Ich springe Bambuswald mal zur Seite, ich stehe der Bundeswehr auch sehr kritisch gegenüber und würde es für meinen Bruder oder den Bruder meines Partners nicht wollen. Würde es auch versuchen auszureden, wenn auch sachlich und nicht so miesmachend.
Ich erkläre das auch gerne:
Ich glaube, dass der Bund für sehr junge Leute Chancen bietet, auch für Ausbildung, Studium, etc. Wenn man aber eine gute Ausbildung hat, dann würde ich immer die freie Wirtachaft vorziehen. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel kann die Arbeitsplatzssicherheit, die der Bund bietet, ja kein schlagendes Argument mehr sein. Und in der freien Wirtschaft hat man frei verhandelbare Gehalts- und Aufstiegsmöglichkeiten, die sich nicht stoisch nach Dienstgraden, Zugehörigkeitsdauer, etc richten.
Dann war ich mal selbst länger mit einem Zeitsoldaten zusammen. Da haben es alle gefeiert, die Eltern wie toll der Sohn verdient, etc. Dann musste er nach Afghanistan - da war das Geheule groß, das Risiko befand in ihren Köpfen offenbar nur theoretisch. Zurück gekommen ist er zwar mit nem Haufen Geld, aber als gebrochener Mann. Das ist nicht lustig, was man in solchen Einsätzen erlebt. Er hat dann seinen Zeitvertrag nicht verlängert und mit finanzieller Unterstützung der Bundeswehr eine Ausbildung in der freien Wirtschaft gemacht. Da hat er sich jetzt seinen Platz erkämpft. Leicht war es nicht nach so vielen Jahren da raus zu kommen und sich an „normale“ Hirarchien zu gewöhnen, etc.
Wer glaubt das sei ja nur ein sicherer und gut bezahlter Job und in nen ernsthaften Einsatz muss ich bestimmt nicht - der ist einfach nur naiv!
Ich möchte hier für keine Seite Partei ergreifen.
Wenn aber ein Familienmitglied, Freund oder Bekannter entsprechende Erfahrungen mit einem bestimmten Job gemacht hat, dann ist das so und er meint es nur gut und möchte Andere davor bewahren.
Wie lautstark er das nun gemacht hat, tja ist wohl seine Art. Dein Bruder soll mal in Ruhe und unter 4 Augen mit ihm über das Thema reden.
Erfahrungsberichte schön und gut, aber wenn ein angeheiratetes Familienmitglied meint, mir ungefragt seine "Gurkentruppen" - Attitüde vor den Latz knallen zu müssen, setz ich mich doch nicht auch noch mit dem zusammen. Wozu auch? Da wird wohl kaum ein konstruktiver Beitrag zu erwarten sein.
Und den sauberen Gatten der TE würde ich an ihrer Stelle echt mal auf den Pott setzen und ihm ne Ansage machen. Ihren Bruder indirekt als Nazi und Waffenfetischisten abzustempeln bzw. sich generell so aufzuführen und allen Ernstes der Auffassung zu sein, bezüglich der Berufswahl irgendein Mitspracherecht zu haben, hat der noch alle beisammen?
Mein Bruder war in den 2000ern da und denkt genauso. Ein Freund von mir ist heute da und findet es großartig.
Entweder sind die Menschen verschieden oder der Laden hat sich seit Abschaffung der Wehrpflicht echt gewandelt. Wie dem auch sei... dein Partner hat sich nicht in die Berufswünsche deines Bruders ein zu mischen und schon gar nicht dich dagegen anzustacheln.
Erstens: es ist nicht so, dass er es machen muss und zweitens: nicht sein Bruder. Was will er sich dann aufregen? Verstehe ich nicht. Es hat ja wirklich nichts mit ihm zu tun.
Er ist mein jüngerer Bruder und mein Partner und er verstehen sich wirklich ansonsten sehr gut. Also dass er nichts mit ihm zu tun hat ist nun wirklich gruselig.
Ich würde den guten Mann fragen welche Rolle dieser bei diesem Verein hatte,da liegt der Hund begraben!
Mein Partner war Wehrpflichtiger bei der Bundeswehr. Was meinst du mit welche Rolle? Er war bestimmt nicht kriminell.