Frage steht oben.
Mein Sohn ist vor 3 Wochen Vater geworden, seine Freundin und er kümmern sich gleichermaßen ums Kind
Seine Freundin hat gerade ihren ersten Job angetreten und arbeitet in ein paar Wochen wieder Vollzeit. Sie leben nicht in Deutschland, keine Elternzeit oder Elterngeld.
Er arbeitet natürlich auch.
Nachts wechseln sie sich ab mit Flasche geben und auch wenn er frei hat, kümmert er sich ums Baby... wickeln, Baden, tragen.
Im Freundeskreis höre ich oft ... oh.
Warum steht der Vater nachts auf, er muss doch arbeiten....
Das Kind gehört zur Mutter, nicht stillen?
Anscheinend ein No Go.
Ich kenne es auch so, dass der Vater meines Sohnes nachts aufgestanden ist, mein eigener Vater hat es genauso gemacht.
Betreiben die Frauen da heutzutage Gate keeping?
Was ist das für eine komische Entwicklung dass Väter sich raus halten dürfen oder müssen wenn die Kinder klein sind?
Sind Babys heutzutage Frauensache?
Ich denke, dass das mehrere Seiten hat. Da ist zum einen die Bequemlichkeit der Männer und zum anderen gibt es viele Frauen, denen der Vater es nicht recht machen können. Diese wollen, dass der Vater es genauso macht wie sie selbst und auch keine anderen Ansichten gelten lassen.
Außerdem fällt es vielen, sehr vielen Frauen einfach schwer, das Baby/Kind loszulassen und an sich selbst zu denken und um sich selbst zu zu kümmern.
Sag ich ja.... Gate keeping.
Männer die sich das gefallen lassen, sind Weicheier.
Hätte ich meinem Partner gesagt, lass mich das Mal machen, du machst das nicht gut genug, hätte er mich ausgelacht und gefragt....und warum solltest du das besser können? Und wäre mit dem Kind gegangen.
Ist genauso dein wie mein erstes Kind, du hast da keinerlei Vorwissen was ich nicht habe.
Die Frauen sagen dem Mann das ja nicht direkt... Oft stehen sie daneben und geben Anweisungen 😂
Naja, ich finde stillen schon eine Sache, die ein Mann halt nicht übernehmen kann.
Wie könnte man das lösen?
Warum soll ein Mann nachts mitaufstehen, wenn er im Ende eh nichts machen kann außer beim stillen zusehen?
Nur ums stillen geht es ja nun nicht...
Aber nachts wenn das Baby weint, geht es doch meistens ums stillen, oder?
Zumindest bei meinem Baby. Es weint, wird gestillt und schläft dabei wieder ein.
Du meinst, es sei eine komische Entwicklung, dass Väter sich raushalten dürfen und im Freundeskreis geäußert wird, ein Kind gehöre zur Mutter.
Tatsächlich ist es aber doch umgekehrt. Dass der Mutter Kinder und Haushalt zugeordnet werden, während der Mann Geld zu verdienen hat, entspricht doch gerade den alten Rollenzuweisungen, die im Laufe der letzten Jahrzehnte, wenn auch allzu langsam aufgebrochen werden. Kurz: Die Entwicklung verläuft genau umgekehrt - Der Vater, der Kinder von kein auf betreut war früher im Gegensatz zu heute die absolute Ausnahme.
Ansonsten gibt es natürlich auch Frauen und Männer die gerne das alte Rollenverständnis leben. Die Folge im Falle einer Trennung ist dann wieder eine Zuordnung der Kinder zur Mutter. Nicht, weil das Kind zur Mutter gehört, sondern weil sie halt das Elternteil war und ist, das sich überwiegend gekümmert hat. Dann ist es zwangsläufig der Regelfall, dass das auch so bleibt. Dann ist es zu spät, plötzlich auf Väterrechte zu pochen, während manche Mutter sich wünscht, sie hätte im Zeitalter des familienrechtlichen Eigenverantwortungsprinzip beruflich anders geplant.
Nach wie vor - aber eben zum Glück weniger - ist es so, dass sich überwiegend die Frauen kümmern. Da muss sich jedes Paar selbst fragen, ob sie wirklich wollen, dass einer ein Elternteil zweiter Klasse ist.
Ergänzung:
Den Teil mit dem Stillen habe ich nicht verstanden. Siehst du irgendetwas Falsches daran? Das kann der Mann ja nun mal nicht übernehmen und hat nichts mit "komischen Entwicklungen" zu tun, sondern ist halt nun mal biologisch so vorgegeben.
Nein, ich sehe nichts Falsches daran, jede Frau soll das selbst entscheiden.
Die Freundin meines Sohnes macht es halt nicht und wird deshalb schief angeschaut.
Dank Helikopter-Vorurteilen und Klischees... ja. Reine Frauensache. Dafür muss er aber arbeiten gehen und mindestens 4000 Euro netto verdienen.
Mein Mann ist nie nachts aufgestanden, aber nur weil er das Baby nicht weinen hört. Beim 1. und auch jetzt beim 2. Kind nicht. Dafür steht er auf, wenn unser Großer unruhig ist nachts und weint.
Mein Mann war bisher länger in Elternzeit als ich und hat das mit dem Großen fantastisch gemacht. Die Kleine ist erst 10 Wochen alt und ich nehme die Elternzeit. Zwar hat er den Haushalt nicht auf die Reihe bekommen, aber er und unser Sohn sind dicke Buddys ;)
Hallo,
meiner Erfahrung nach gibt es zwei Strömungen zum Thema Baby/Kind zurzeit.
Die erste ist, dass die Frau den Haushalt und die Kinderbetreuung zu 100% alleine macht. Meist, weil die Frau den Partner/Vater nicht zutraut sich adäquard um das gemeinsame Baby zu kümmern. So nach dem Motto: "nur Mama macht alles richtig, alle anderen haben keine Ahnung."
Die zweite ist, das sich die Erziehung und Betreuung des Babies/Kindes geteilt wird. Dabei geht es nicht unbedingt um eine 50/50 Teilung. Aber in diesem Modell spielen finanzielle Aspekte eine Rolle. In meinen Freundeskreis ist es meist so, dass derjenige, der mehr verdient weiter Vollzeit arbeitet und wer weniger verdient in Teilzeit geht. Da spielt das Geschlecht eine untergeordnete Rolle.
Klar ein Mann kann nicht stillen. Ich ganz persönlich finde, dass Muttermilch das Beste für Neugeborene/Babies ist, daher war klar, dass ich stillen werde (Tochter 5 Wochen alt). Es hat leider nicht geklappt, also pumpe ich ab und gebe wir die Muttermilch per Flasche. (Soll kein Angriff auf deine "Schwiegertochter" sein, ich kann verstehen, wenn man sein Kind mit Pre Milch füttert). Das hat zur Folge, dass mein Mann auch nachts aufsteht, wickelt und die Flasche gibt, wenn er frei hat. Wenn er arbeitet, werde ich die Nachtschichten übernehmen (ich gehe in Elternzeit).Wenn er dann zu hause ist werde ich meinen Schlaf nachholen und er kümmert sich um unsere Tochter. Wir teilen uns die Aufgaben rund ums Baby bzw. machen sie gemeinsam (z.B. baden, Arztbesuche, etc.). Die Aufgaben im Haushalt haben wir uns schon seit wir zusammen wohnen geteilt.
LG Morgain
Man kann ja auch das Geld verdienen, also die Finanzierung der Familie auf beide Eltern aufteilen.
Geht wahrscheinlich öfter als es umgesetzt wird.
Mein Schwiegervater hat sein Leben lang nie eine Windel gewechselt, und das mit drei Kindern. Ich denke eher, dass sich heute mehr Männer um eine gleichmäßige Beteiligung bemühen als früher, insgesamt aber in vielen Familien die Hauptlast immer noch an der Frau hängen bleibt.
Hi,
Ich bin nun mit dem ersten Kind schwanger, aber ich weiß schon, wer nachts aufsteht. Nämlich ich. Ich möchte unbedingt stillen und werde drei Jahre zu Hause bleiben und habe somit 24std. Am Tag Zeit für das Kind. Also werde ich mich auch hauptsächlich kümmern.
Mein Mann muss eben arbeiten und braucht nicht nachts mitaufstehen um danach vielleicht die Windel zu wechseln. Wenn ich eh raus muss, mach ich natürlich alles.
Wenn das Kind abgestillt ist, dann soll er natürlich auch gerne am Wochenende nachts raus oder in Urlaub.
Er soll sich nach der Arbeit Zeit nehmen und sich intensiv um das Kind kümmern und dann auch gerne wickeln, anziehen, baden, ins Bettchen bringen usw. Usf. Aber da ich eben den Busen mit der Milch habe, werde ich nachts aufstehen und das Kind füttern.
Wenn beide direkt wieder arbeiten gehen, dann sollte das natürlich aufgeteilt werden untereinander.
Aber das ist in Deutschland eben sehr selten und auch nicht gern gesehen. Ich persönlich, finde es auch nicht schön, dass Kind so früh in fremde Hände zu geben..
Und ich finde, dass jeder der stillen kann Stillen sollte, da es eben das gesündeste ist.
Ich bin selbst Vater und ich bin mir auch völlig bewusst, dass eine solche Diskussion sehr, sehr leicht in einen ideologischen Grabenkampf abgleitet.
Was ich als Vater mit nun einem Jahr Erfahrung gemerkt habe: Wenn man dieses Modell durchzieht, sieht man seinen Säugling am Morgen noch schlafend und am Abend müde und vielleicht auch etwas quengelig, von den schöneren Momenten hat man nicht viel. Zwei Stunden am Abend nach der Arbeit, wo Kind und Vater nach dem Tag schon abgespannt sind, sind einfach nicht die gleiche Qualität, wie zwei Stunden vormittags, wo Kind und Vater beide fit sind. Ich würde sogar empfehlen, wenn man Gleitzeit hat, am Vormittag mit dem Kind etwas zu machen und auf den letzten Drücker im Büro zu sein, und dafür dann am Abend erst nach Hause zu kommen, wenn das Kind schon schläft.
Wir haben uns das ganze aufgeteilt, dass unsere Tochter einige Tage in die Kita geht und wir je einen Tag alleine mit ihr haben. Aus meiner Sicht eine der besten Entscheidungen im Leben. Finanziell ist es nicht ganz optimal, aber aus meiner Sicht haben wir vielleicht nur einmal im Leben eine kleine Tochter und sie hat nur einmal die Möglichkeit, in ihrem Alter mit jedem von uns regelmässig etwas zu unternehmen. Gleichzeitig sehe ich auch, wie gut es meiner Frau tut, nicht nur Mutter zu sein, sondern auch wieder arbeiten zu gehen und auch in dieser Welt ein Standbein zu haben.
Das würde auch gar nicht gehen bei uns. Ich kann in meiner Firma nur Vollzeit arbeiten und mein Mann ebenso.
Für uns ist das allerdings auch das perfekte Modell.
Ich glaube dir auch, dass es für die Frau schön ist nicht nur Mutter zu sein und das es für dich als Papa besonders schön ist. Aber die Möglichkeit muss man eben auch erstmal haben.
Und ich finde ebenfalls, dass man sein Kind solange wie möglich zu Hause bei Mama und oder Papa groß ziehen sollte und nicht mit 6 Wochen in eine Kita.
Ich finde es eben schön, wenn die erst mit drei in den Kiga gehen und vorher zu Hause bleiben können. Das dies natürlich finanziell oft nicht möglich ist, ist mir klar.
Ich denke aber, dass mein Mann das ganz toll hinbekommen wird. Und zu deiner Aussage, dass die Kinder abends müde und abgeschlagen sind, das kommt wohl aufs Kind an.
Ich habe direkt drei Kinder im Freundeskreis die sich ganz besonders auf Papa am Nachmittag freuen und dann für zwei Stunden eben noch topfit sind.
Aber das ist ja auch kein Gesetz, mein Modell ist nicht für jeden das beste Modell und deins wohl ebenso wenig und das perfekte Modell gibt es wohl auch nicht. 😁
Ich sehe das ganz locker, mein Bruder + Frau wollen das Kind auch nach 6 Wochen Mutterschutz, eventuell 8 Wochen mit Urlaub direkt in die Kita stecken von 8-17 Uhr. Das ist für die beiden eben richtig und für mich dann natürlich auch okay. Ich würde deswegen kein Streit vom Zaun brechen. 😁
LG 🍀
Es kommt für mich darauf an, wer morgens aufstehen muss.
Für mich ist es selbstverständlich nachts aufzustehen, da ich zu Hause bin. Das werden wir jetzt auch bei Nummer zwei so machen.
Wenn ich auch arbeiten gehen würde, würden wir schon eher abwechseln. Aber solange ich stille (mindestens 6 Monate) wäre das ja Unsinn.
Liebe Grüße