Sex = gute Beziehung?

Hier lese ich fast nur über die Häufigkeit von Sex in einer Beziehung.... das kommt mir dann so vor, als ob je öfter, die Beziehung dann besser wäre...

Ich habe gerne Sex mit meiner Freundin - zwei- oder dreimal die Woche - aber für uns beide ist dabei nicht der Akt an sich das schöne, sondern die Erotik drum rum. Also noch nicht mal das Vorspiel, sondern der Weg dorthin.... die Blicke oder Berührungen und Küsse, wenn man eben nicht am Ort des Geschehens ist..... Küsse können ja auch nur angedeutet sein und die Berührungen nur leicht und kurz. Also eben Erotik die niemanden stört in der Öffentlichkeit. Dann ist es umso schöner, wenn man darf, was man will....

Was ich sagen möchte: ich denke gute Erotik macht eine gute Beziehung und nicht die Häufigkeit vom Beischlaf...

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Mein ehemaliger Prof würde fett an die Tafel schreiben: Vorsicht: Monokausalität.
Wenn es so einfach wäre, dass viel Sex eine gute Beziehung garantieren würde, gäbe es ja ein Patentrezept wie man aus einer Beziehungskrise ganz schnell wieder rauskommt.

Probleme entstehen vor allem, wenn Partner unterschiedlich viel Verlangen haben und nicht auf einen Nenner kommen... da muss man dann halt Kompromisse finden oder unglücklich werden.

Insgesamt denke ich, dass Sex aber doch auch Harmonie erzeugt, einfach weil dadurch Bindungshormone ausgestoßen. Man denke da einfach an die Bonobos, die sehr erfolgreich Konflikte in der Horizontalen befrieden. Und Menschenaffen, in denen das Lausen und Kraulen eine wichtige soziale Rolle spielt. Und Menschen, die wenig Sex haben, Lausen und Kraulen vielleicht weniger, weil Körperlichkeit eh keine so große Rolle spielt?

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Und man könnte sich noch ergänzen fragen, in welcher Form Sex und Beziehungsgüte zusammenhängen, ob Sex sozusagen ein Motivations- oder ein Hygienefaktor ist.

Die Forschung sagt ja, mehr als einmal Sex pro Woche macht den Menschen nicht mehr glücklicher, aber deutlich weniger dann irgendwann unglücklich. Anders ausgedrückt: Sex macht keine gute Beziehung, aber kein Sex auf die Dauer in vielen Fällen eine schlechte.

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Mein Mann und ich haben nicht sehr oft Sex. Unsere Ehe ist aber sehr gut. Also an der Häufigkeit kann man das wirklich nicht ausmachen.

Sehe ich also wie du.

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Wenn beide mit einer geringen Frequenz einverstanden sind, dann ist das natürlich prima. Aber es wäre mal interessant zu hören, ob Dein Mann das ähnlich sieht. Solange es deswegen nicht knallt, ist der Partner mit weniger sexuellem Interesse nämlich häufig sehr gechillt und sagt, och nee, Sex ist ja nun auch nicht so wichtig und ergänzt vielleicht noch "nicht so wichtig für uns" und meint "für mich".

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Mein Mann möchte nicht öfter Sex.

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Ich setze dem Ganzen noch einen oben drauf und behaupte, dass weder Sex, noch Erotik eine gute Beziehung machen, sondern Vertrautheit und Verlässlichkeit.

Ich könnte komplett auf Sex dafür verzichten.

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Das ist eben eine Sache, die jeder für sich definiert.

Wenn bei uns der Sex nicht so gut wäre, ich weiß nicht, wie lange das gut gehen würde. Ich bin sicher, da würde mir irgendwann was fehlen, und dann fängt es an zu knirschen. Bei aller Verlässlichkeit. Und die Vertrautheit kann dann ja auch gerade zum Problem werden, wenn nichts neues mehr passiert.

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Ganz genau, jeder hat dort eine andere Grenze, deswegen habe ich das geschrieben. Mir sind Häufigkeit und Qualität des Sex' recht egal, ab und an ist ganz nett, aber nicht wichtig, mir sind andere Säulen einer Beziehung deutlich wichtiger. :-)

Ich glaube ganz ohne könnte ich dann auch nicht, zumal SB auch nicht wirklich „hilft“, wenn man wirklich Sex möchte, aber mir reichen auch 3x im Jahr, ein anderer braucht es 3x am Tag und wieder ein anderer kann ganz darauf verzichten. Wichtig ist, dass man einen Partner mit ähnlichen Bedürfnissen oder guter Anpassungsfähigkeit findet.

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Ich mag auch keine Erbsenzählerei, aber wenn man hier manchmal lesen kann: Wir haben zwar nicht so häufig Sex, aber wenn es passiert, dann ist es suuuuper, dann frage ich mich: Echt jetzt? Wenn's so super ist, warum habt ihr's dann so selten?!

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Was eine "gute" Beziehung ausmacht ist so unterschiedlich wie Menschen unterschiedlich sind. Hinzu kommt, dass sich über die Jahre die Prioritäten einfach verschieben. Mit 20 hat der körperlich Nahkampf und die Erotik allgemein noch eine immense Bedeutung, vor allem quantitativ. Mit 50 steht vielleicht eher ein intellektueller Anspruch an prominenter Stelle. Und mit 90 ist man froh, sich gegenseitig aus dem Sessel helfen zu können.

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Tja, das Geheimnis guter Beziehungen. Wird es je gelüftet werden? Gibt es irgendwann eine Gebrauchsanweisungen für Beziehungen? Erotik ist ja auch ein dehnbarer Begriff. Die einen mögen es bei hellichtem Tag im Wald in einer Wildschweinkuhle, die anderen kuschlig unter der Bettdecke.
Aber vielleicht meinst du das gar nicht mit Erotik.
Ich hatte übrigens schon grandiosen Sex voller Leidenschaft und gegenseitigem Begehren und dieser war letztlich der einzige Kleber überhaupt in der Beziehung. Beim Vögeln haben wir uns wenigstens mal nicht gestritten...

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Das ist auch ein interessanter Punkt: Grandioser Sex machte eine schlechte Beziehung nicht besser, aber man trennt sich ggf. später, als man es andernfalls getan hätte.

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Was meine Erfahrung diesbezüglich angeht, ja, und meinen Zustand nach Beendigung der Beziehung möchte ich (inkl. Rückfälle) fast schon Entzugserscheinungen gleichsetzen.

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Also in meiner ersten Ehe hatte ich kaum sex. Vielleicht mal 5 bis 6 mal im Jahr und sonst gab es auch kaum irgendwas in der Richtung. Keine Blicke, nichts.

Jetzt haben wir relativ oft mit allem drum herum. Und für mich ist die Beziehung so perfekt. Ich würde nie wieder auf so eine Beziehung verzichten wollen.

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Ich glaube, dass man grundsätzlich ein Sexleben in der Partnerschaft braucht, für eine intakte Beziehung, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind. Wenn da die Bedürfnisse auseinander gehen, kommt es eben schnell zu Frustration. Aber ich würde das jetzt nicht von der Häufigkeit an sich abhängig machen.

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Was ich vielleicht noch beitragen möchte - ist auch nur meine Meinung:

Sex kann man bei gewisser Geilheit mit jedem/jeder haben

Erotik (beiderseits) funktioniert doch nur bei einem Menschen den ich begehre. Und das ausdrücklich nicht nur zum Sex. Gut - bei uns ist es im Alltag auch so, dass wir den anderen gerne wissen lassen, dass wir ihn toll, sexy, hübsch, schlau und was noch finden.... ohne den Hintergedanken Sex haben zu wollen. Wir begehren uns auch beim Kartoffelschälen.....