Hallo,
Ich weiß gerade absolut nicht weiter. Mein Freund und ich haben eine sieben Monate alte Tochter. Ich arbeite seit einiger Zeit schon wieder stundenweise (Familienbetrieb), stress ist also vorprogrammiert.
Seit ca 2 Wochen wird es aber immer schlimmer. Es fing damit an, dass er die Kleine stä dig geweckt hat, immer ganz kurz vor oder nach dem Einschlafen, manchmal mehrmals hintereinander. Mit jedem Mal wird es natürlich schwieriger sie wieder einschlafen zu lassen. Ich will ihm nichts unterstellen, aber nach dem zweiten Wecken hätte ich an seiner Stelle erst mal kei nen Mucks mehr gemacht... Aber nein, der Krach war meine Schuld, weil ich ne Tupperdose mit Deckel fürs Essen genommen habe, und ebender ist ihm runtergefallen.
Dann, am Dienstag komme ich vormittags von der Arbeit um zu stillen - keiner da. Ich rufe an, da ist mein Freund mit ihr zu nem Kumpel gegangen, ohne Flasche oder irgendwas mitzunehmen. Und ich habe nur eine halbe Stunde, bis ich wieder los muss. Er meinte, soll ich eben abpumpen. Dass er dann aber zur Fütterzeit immer noch weit weg ist von zu Hause, hat er nicht bedacht. Letztlich habe ich gewartet und meine Patienten verschoben. Er sagt fast täglich, ich soll doch mal wem absagen und weil wir viele Termine haben, tue ich das auch recht oft. Wenn ich dann aber sage, dass ich nicht schon wieder dableiben kann, nur weil er zum Kumpel wollte heißt es ich stelle die Arbeit über alles, auch über unser Kind... Nur irgendwoher muss ja auch Geld kommen. Aber auf dem Ohr ist er taub.
Dann gestern der Hammer. Ich sage ihm, er muss besonders aufpassen, weil die Kleine versucht über den Bettrand zu krabbeln. Gehe arbeiten, komme heim, im Treppenhaus schon mörderisches Geschrei. Ich öffne die Wohnungstür und sofort brüllt es mir entgegen: "WEGEN DEINER SCHEISS KATZE IST SIE AUS DEM BETT GEFALLEN" (offenbar hat der Kater im Nebenzimmer Mist gebaut und als mein Freund gucken war, ist sie rübergeklettert) er hat mich angeschrien und angeschrien, während ich die Maus beruhigen wollte (durfte mir noch anhören, ich hätte ihm die Kleine sofort aus dem Arm gerissen - Na und???? Ich bin Mama und mein Baby hat sich wehgetan)
Heute waren wir beim Kinderarzt. Alles gut, sie ist auf die Seite gefallen, der Kopf hat nichty abbekommen. Aber was macht mein Freund unmittelbar nach dem Arztbesuch? Setzt sie auf meinen Drehstuhl! Als ich gesagt habe, dass sie gestern erst gestürzt ist, hat er eine riesen Szene gemacht, gemeint, ich wäre immer übervorsichtig und es sei unfair, weil ich ihm den Sturz nicht vorhalten wollte. Es wurde immer schlimmer und am Ende kamen dann auch Sätze wie "Kein Wunder dass ich dich nicht mehr anfasse, bei den Beinen" (ich habe ein Hautproblem)
Und jedes Mal wenn wir uns streiten, "bestraft" er mich, indem er sich weigert, sich um sie zu kümmern. So auch heute, also muss ich den Nachmittag freimachen oder sie mit an die Arbeit nehmen.
Ehrlich gesagt möchte ich mich trennen. Wir haben beide usere Fehler, aber ich muss mich nicht so respektlos behandeln lassen. Da ich aber nicht ohne Weiteres Elternzeit nehmen kann (wie gesagt, Familienbetrieb und zwei Kolleginnen sind gerade auch zu Hause. Die Praxis wäre an 3 Tagen die Woche geschlossen) weiß ich nicht wie ich das stemmen soll. Kitaplatz habe ich ab März und keinerlei Personen, die für Kinderbetreuung in Frage kämen.
Dazu kann ich ihn nicht einfach rausschmeißen. Ich weiß nicht weiter...
Trennen oder nicht?
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Ich hoffe, du konntest dich hier etwas auskotzen. Das 1.Babyjahr kann eine Zerreißprobe für die Beziehung sein. Nicht umsonst sagt man, man solle in dieser Zeit keine weitreichenden Entscheidungen (etwa eine Trennung) fällen.
Bei euch beiden scheinen die Nerven blank zu liegen. Es schreibt sich leicht, aber ohne Verständnis und gegenseitigen Respekt funktoniert's einfach nicht. Gibst du deinem Partner ev. das Gefühl, als Elternteil zu versagen bzw. nicht gut genug zu sein? Kommt ein bisschen so rüber.