Wenn alles stimmen würde..

Hallo an alle,

Meine Geschichte wird etwas länger.
Zu mir, 32 weiblich, seit 8 Jahren verheiratet mit einem Mann 39, 1 Tochter 3,5 Jahre

Zwischen meinem Mann und mir läuft es nicht wirklich rund. Und das schon seit 2,5 Jahren. Wir haben oft gestritten, was die Veränderungen, durch unsere Tochter, auch beitrug. Er hat sich in den Jahren immer mehr von mir entfernt. Jedes Mal wenn ich ihn auf die fehlende Aufmerksamkeit etc ansprach, wurde er sehr verletzend. Dabei fehlte ihm ja nie etwas, sagt er immer wieder. Ich wäre eine tolle Frau und er fühlt sich wohl bei mir etc etc. Ach wie oft wir gestritten haben.. Es fehlt ihm nicht mal der ausbleiben Sex. Körperlich ist alles in Ordnung, das wurde schon untersucht, auch die Hormone. Er hat einfach keine Lust. Ich dachte schon immer, dass ich das Problem wäre. 162cm und 64kg, durschnittlich eben und hässlich bin ich auch nicht. Das letzte Mal war letztes Jahr am ersten Weihnachtesfeiertag und davor weiß ich nicht mehr. Er sagt auch immer, es würde ihn nicht wundern, wenn ich mir einen anderen fürs Bett suche. Nur damit allein ist es ja nicht getan für mich. Er hat kein Bedürfnis. Und er kann seine Erektion auch nicht halten, es ist ein psychisches Problem bei dem er sich nicht helfen lassen will, er will es mit sich selbst ausmachen. Eheberatung hat er immer abgelehnt. Er interessiert sich kaum für mich. Wie oft hab ich um seine Aufmerksamkeit "gebettelt" bis ich Anfang des Jahres damit aufgehört hab. Er hatte einen Videochat mit einer Bekannten die gut 200km weit weg wohnt. Ich hab ihn dabei erwischt und er wollte ja nur wissen, ob er überhaupt noch standhaft bleiben kann. Es war kein körperlicher Betrug aber ein emotionaler. Wir haben viel geredet und sind zu dem Entschluss gekommen, wir müssen an unserer Beziehung arbeiten. Dies haben wir auch getan. Ich spreche über meine Bedürfnisse nicht mehr, um ihn nicht unter Druck zu setzen und versuche keine körperliche Annäherungen.

Er hat sich schon auch gebessert, was den Umgang mit unserer Tochter angeht. Ich hab jetzt etwas mehr Zeit für mich. Aber ansonsten ist immer noch alles beim alten.

Und jetzt mein eigentliches Problem.
Wenn alles stimmen würde, wäre ich nicht gerade dabei mich zu verlieben.
Es ist meine Arbeitskollegin. Wir arbeiten nur sehr selten direkt zusammen. Telefonate sind fast täglich, da sie in der Hauptstelle und ich in einer Filiale arbeite. Der Betrieb hat auch nur 30 Mitarbeiter. Seit ca 1,5 Jahren treffen wir uns auch privat. Einfach, weil ich sie total gerne hab und es sich so ergeben hat. Jetzt nicht regelmäßig aber immer öfter. Seit ca November letzten Jahres war ich nach den Treffen immer total entspannt und heiter.. Da hab ich es noch als schwärmen abgetan. Bis zum Juni diesen Jahres. Da hab ich gemerkt, dass es doch etwas mehr als das ist. Sie hat ein anderes Sommer - Hobby als mit mir und der Kleinen bei tollem Wetter ins Freibad zu gehen. Da war ich etwas erleichtert, dass der Kontakt nicht mehr so intensiv war und ich dachte, es war doch nur Schwärmerei. Wir waren vor kurzem spazieren bei einem Treffen und das andere Mal abends bei mir auf der Terrasse. Es war OK für mich, ich mag sie halt sehr gerne und bin ganz fasziniert von ihr. Bis gestern Abend. Wir waren auf einer privaten großen Feier bei der die halbe Belegschaft incl Chefs waren. Wir hingen viel zusammen. Jeder weiß, dass sie lesbisch ist und ich mit einem Mann verheiratet etc pp. Daher haben sie unser "flirten" als Späßchen abgetan und dem Alkohol zugeschrieben. Wir haben auch zeitweise sehr innig miteinander getanzt.. Den ganzen Abend.. Sie flüsterte mir zu "du machst mich verrückt. Du riechst toll"
Es kam auch zu der Situation, dass sie mich unterm Tanzen fast geküsst hätte, aber sie wusste, genauso wie ich, es ist der falsche Zeitpunkt und uns kennen hier viele. Hätte uns keiner gekannt, dann wäre es passiert. Ich habe auch schon vorher gemerkt, dass ich ihr gefalle. Ich hätte mich von einem Mann nie so anfassen lassen wie von ihr. Und es fühlte sich großartig an.
Ich kann heute an nichts anderes mehr denken als an sie und den gestrigen Abend.
Ich liebe meinen Mann aber ich hab auch Bedürfnisse. Sie gibt mir immer genau das was ich brauche. Sie weiß nichts von meinen Beziehungsproblem.
Noch ist nichts passiert aber wer weiß wie lange noch. Ich kann mit niemandem gerade darüber sprechen, es würde keiner verstehen. Ich versteh es irgendwie auch nicht, ich liebe meinen Mann aber er ist gerade das totale Gegenteil von ihr.
Ich erwarte jetzt auch keinen Rat oder so. Einfach nur darüber reden

Liebe Grüße

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Hallo,


ich denke irgendwie kommt eins zum anderen . Du fühlst dich in deiner Ehe nicht wirklich wohl. Eure ehe erfüllt dich nicht mehr. Du liebt deinen Mann, aber es fehlt das gewisse etwas.

Dann kommt deine Kollegin ins Spiel, ihr versteht euch schon länger. Sie hört dir zu und du bist dabei dich in sie zu verlieben. Ist es aber wirklich das " neu Verlieben" oder ist es die Sehnsucht nach dem was dir dein Mann nicht gibt. Kannst du dir vorstellen dauerhaft eine gleichgeschlechtliche Beziehung zu führen.

Freundliche Grüße

blaue-Rose

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Hallo und danke für deine Antwort

Ja, ich weiß auch was mir fehlt und habe es meinem Mann immer wieder kommuniziert. Bis ich letztendlich ihm es überlassen habe etwas zu ändern. Er fühlt sich ja wohl. Aber wie schon gesagt, er ändert nichts. Vielleicht war genau dieser Entschluss der, der den Stein ins Rollen gebracht hat. Ich habe mich auch nicht anderweitig umgesehen, ich will ja, dass es mit meinem Mann wieder läuft. Aber es ist passiert.
Ich kann mir definitiv eine gleichgeschlechtliche Beziehung vorstellen. Unabhängig von meiner Kollegin. Mein Mann weiß, dass ich Frauen toll finde und auch schon mit der einen oder anderen etwas lief. In meiner Arbeit weiß es keiner, sie kennen mich nur mit Freund der mein Mann wurde.
Ich weiß, dass wenn ich ihn wieder auf unsere Probleme anspreche, es nicht gut läuft. Aber wenn er nicht langsam etwas macht, dann halt ich es auch nicht mehr aus. Sollte ich ihm von meiner Verliebtheit erzählen? Er würde es nicht gut aufnehmen..

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Ich kann verstehen das du es nicht mehr lange aushältst wenn sich nicht ändert.

Das dumme ist nur das scheinbar dein Mann nicht bereit ist Hilfe anzunehmen. Ich denke es wird ihm peinlich sein sich jemand anzuvertrauen. Es wird ein grundlegendes Problem sein. Vermutlich sieht er sich durch sein Problem nicht als richtigen Mann an und vielleicht hat er Angst vor Ausgrenzung.

Irgendwann musst du ihm aber reinen Wein einschenken und ihm sagen das du so nicht mehr weiter mit ihm zusammen leben kannst. Ich kann mir vorstellen das er davon nicht begeistert sein wird. Es zeigt ihm auch das es fünf vor zwölf ist. Er hat eventuell noch die Möglichkeit das Ruder herumzureißen.

Eine andere Variante ist du redest nicht mit ihm. Schaust wie es sich mit deiner Kollegin entwickelt und stellst ihm dann vor vollendet Tatsachen.

Ich kann dir aber auch nicht sagen welches der besser Weg ist, denn es besteht die Möglichkeit das es mit deinem Mann aus ist und sich das mit deiner Kollegin zerschlägt und du ganz allein da stehst.

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