Patchwork...es funktioniert einfach nicht...

Hallo,

ich bin jetzt seit 9 Jahren mit meinem Mann zusammen. Uns trennen fast 20 Jahre Altersunterschied. Er ist 47, ich bin 29 Jahre alt. Wir wollten nun, da ich endlich fest im Berufsleben stehe, auch ein gemeinsames Kind. Mein Mann hat einen bereits erwachsenen Sohn (war damals nicht geplant...) aus einer früheren Beziehung.
Sein Sohn hat im letzten Jahr geheiratet und nun haben wir erfahren, dass wir "Großeltern" werden.
Ich habe einfach echt ein gravierendes Problem mit der Situation. Bisher hat unser Alter eine kleine Rolle gespielt, jetzt plötzlich drängt es sich jedem auf, dass das einfach eine komische Konstellation ist....vor allem mir wird bewusst, was ich früher einfach nicht wahr haben wollte.
Doch: Ich liebe ihn! Unsere Beziehung ist auch wirklich schön, so dass wir an eine gemeinsame Familie gedacht haben.
Ich habe keine Lust nun immer mit dieser Konstellation konfrontiert zu werden. Sein Sohn wohnt mittlerweile wieder in der gleichen Stadt, kommt mit seiner Frau fast jedes WOchenende zum Essen vorbei und das wird natürlich immer mehr, wenn dann ein Kind da ist...
Ich würde am liebsten das alles ignorieren, ich weiß, es klingt wie die "böse Stiefmutter", doch ich habe einfach null Interesse an diesen Familientreffen, die gar nicht meine Familie sind. Morgen kommen sie mitsamt ihren Schwiegereltern, demnächst sind wir alle zusammen bei seiner Ex eingeladen, da wir ja nun alle Familie sind. Ich mag diese ständigen Besuche bei uns nicht sonderlich. Ich lasse es mir mittlerweile nicht anmerken, da mein Mann mal sehr sauer reagiert hat, und extrem enttäuscht war, dass ich so denke. Es bringt nichts mit ihm darüber zu reden. Er sagte dann, dass er die beiden dann halt wegen mir nicht mehr einladt. Aber dann brauchen auch meine ELtern nicht mehr zu besuch kommen etc...
Ich fühle mich völlig deplatziert - und bin es ja genau genommen auch.
Trennen - obwohl man sich so sehr liebt? Bis das alles sich so entwickelt hat, lief es die ganzen vielen Jahre echt gut. Er hat mir meine Freiheiten gelassen, wenn ich mal feiern gehen wollte, wir haben gemeinsame Freunde, teils in meinem, teils in seinem Alter. Alle bewundern uns, dass wir trotz der anfänglichen Widerstände das alles geschafft haben. Und jetzt kommt sein "altes" Leben dazwischen.
Was mache ich nur?

LG Anna#kratz

3

Ich finde deine einstellung echt ein bisschen gruselig und irgendwie auch kaltherzig. Es ist sein kind. Das kind deines mannes. Vom altersunterschied und von der tatsache dass er berejts vater ist, wusstest du ja wohl von anfang an. Dass es dir nicht passt, dass sie dich besuchen kann ich null nachvollziehen und auch dass du dich nicht mitfreuen kannst dass da demnächst ein baby kommt. Klar ist dein partner darüber und enttäuscht denn du lehnst seine familie ab. Aus welchen gründen auch immer ... nach so einer zeit sollte man sich schon integriert haben. Du grenzt dich aber anscheinend selbst ab.

1

Also ich finds irgendwie faszinierend, dass ihr neun Jahre zusammen seid und du keinerlei Bezug zu 'seiner Familie' aufgebaut hast. Auch dass er das so mitmacht, mit dir quasi auf deinen Wunsch ein 'fremdes Leben', ohne die alte Familie zu führen, weil du das eben nicht magst.
Ich kenne euch nicht und weiß nicht, wie sein Leben vor die gewesen ist, aber trotzdem gehören diese Menschen (zumindest die Kinder und Enkel und Schwiegerkinder. Die Ex nur seeeehr bedingt) zu ihm dazu und als du dich für ihn entschieden hast, wusstest du das doch eigentlich auch.

Stell dir vor du hast mit diesem Mann dann jetzt ein eigenes Kind und dann trennt ihr euch, er findet ne neue und die will nicht, dass das Kind mit dabei ist, weil das nicht 'ihre' Familie ist...
Klar bist du mit denen nicht blutsverwand, aber magst du sie wirklich so wenig, dass du sie nicht in deinem Umfeld akzeptieren und schätzen kannst?

Mein Mann ist auch 30 Jahre älter als ich, seine Kinder sind jetzt 14 und 19, als ich dort einzog eben jeweils -4jahre. Für mich als Frau, die gerne ein eigenes Kind will aber erst mal das Familienleben einer völlig fremden Familie adaptieren musste, war das echt ne harte Übergangszeit. Aber ich wusste ja von anfang an, dass die Kids dazugehören, ganz selbstverständlich. Sie haben mich so oft genervt, aber das meinem Partner vorzuwerfen war für mich nie eine Option. Und ehrlich: wir sind mit den Jahren eine tolle Pachworkfamilie geworden. Es ist ein komisches Gefühl manchmal den Kids gegenüber, sie sind mir so nah und doch nicht meine eigenen Kinder. Ist eben einzigartig, aber inzwischen doch für alle irgendwie auch bereichernd.
Vielleicht kannst du ja deine Gedanken doch etwas öffnen für Menschen, die eben dazugehören. Wenn du nicht dagegen ankämpfst, kann die ganze Situation vielleicht für euch alle bereichernd sein...

2

Hallo Anna,
du wirst die Besuche akzeptieren müssen. Ich selbst würde jedenfalls allergisch reagieren, wenn mein Partner mein Kind ablehnt.
Bleiben sie denn lang, sodass es dich belastet? Bist du allein fürs Kochen zuständig usw?
Hast du einen Rückzugsraum, wenn es dir zu viel ist?

Unterm Strich läufts doch gut. Fixiere dich nicht auf die Besuche. Sie machen einen Bruchteil eurer Zeit aus.

Für den Sohn wirds auch kein Durchmarsch, wenn ihr ein Kind bekommt., Werde diesbezüglich cooler. Das ist kein trennungsgrund.

Lg 🍀

4

Vielleicht wird es besser, wenn du auch ein Kind hast. DU wünscht es dir und siehst nun zu, wie dein Stiefsohn eins bekommt. Deine Sehnsucht scheint größer zu sein als deine Freude. Das ist schade.
Vielleicht kannst du es so regeln, dass du nicht immer bei allen Treffen anwesend bist, aber doch Präsens zeigst, indem du ab und an teilnimmst.

" Er sagte dann, dass er die beiden dann halt wegen mir nicht mehr einladt. Aber dann brauchen auch meine ELtern nicht mehr zu besuch kommen etc..."
Gleiches mit Gleichem zu vergelten finde ich nicht gut. Ihr müsst einen Kompromiss finden, sonst entzweit ihr euch immer mehr.

LG

5

Für mich würd Patchwork nie, nie, nie in Frage kommen. Auch schon nicht in jungen Jahren. Aber du hast das bewusst so gewählt, bist lange mit dem Mann zusammen, er gibt Dir Freiheiten und will in seinem Alter sogar noch ein Kind mit Dir (die meisten Männer würden dir nen Vogel zeigen) . Dein Verhalten ist lächerlich und kindisch und nicht das, einer Erwachsenen. Auf so jemanden kann sowohl Dein Freund und auch der Rest der Familie gut verzichten. Gib den armen Mann frei, Du liebst ihn nicht.

6

Ich glaub der Satz:

"vor allem mir wird bewusst, was ich früher einfach nicht wahr haben wollte. "

Ist der entscheidende. Da ist etwas was du ausgeblendet hast und was dich nun trifft. Die Frage ist nur was es ist.

Das andere mit dem Sohn und dem Enkel sind nur das Mittel an dem du dich abarbeiten kannst. Aber so wie sich das liest nicht wirklich das Problem. Oder schließen sie dich aktiv aus, wenn du dabei bist?

7

Erst einmal: dass fast jedes WE sein Sohn mit Familie bei euch zum Essen anrückt, finde ich übertrieben. Er ist ja kein Kind mehr. Daher könnten die Besuche wechselweise stattfinden oder man trifft sich zum Brunch im Restaurant. Dann könntest du dich ab und an entschuldigen und zuhause bleiben.
Außerdem habt ihr kaum noch ein gemeinsames WE, wenn ein Tag für Familientreffen verplant ist. Über die Häufigkeit könnte man m. E. diskutieren.

Ich verstehe aber nicht, wie du nach 9 Jahren so ein distanziertes Verhältnis zu seiner Familie haben kannst. Was ist da denn schiefgelaufen? Deine Eltern besuchen euch u. dein Mann hat offensichtlich keine Probleme damit und bei dir hört es sich an als wäre eine ganze Auswanderersippe plötzlich vom Himmel gefallen. Es ist doch nur sein Sohn, den es schon immer gab.

Kann es sein, dass du auf einmal eine Identitätskrise hast und dem Sohn das Kind neidest? Bisher konntest du ihn gut verdrängen - aus den Augen aus dem Sinn. Jetzt werden sie ein Kind haben, deren Opa womöglich ein eigenes jüngeres Kind bekommt. Das ist sicher komisch. Letztlich wusstest du aber vorher, dass sein Sohn in etwa dein Alter ist.
Erstaunlich eher, dass sein Sohn sich nicht seltsam fühlt, wenn der Vater mit einer ankommt, die aus dem eigenen Freundeskreis kommen könnte.

Eigentlich müsstest du altersmäßig doch einen guten Zugang zu seinem Sohn samt Frau haben. Dein Freundeskreis ist dir altersmäßig sicher auch näher als dein Mann.

Ist es dir unangenehm, dass du jetzt "Stiefoma" wirst? Du hast bisher noch nicht viel erlebt und bist gerade mal im Job angekommen u. kümmerst dich demnächst um ein Enkelkind. Ist wirklich wie eine Generation übersprungen in 9 Monaten.

Fair finde ich das nicht von dir. Wenn du mit dir ein Problem hast, dann lass es nicht bockig an anderen aus. Die scheinen mit einem jungen Ding an seiner Seite keine Probleme zu haben. Oder sind sie dir bisher dumm gekommen und haben dich ausgegrenzt?

Gut dass ihr noch kein Kind habt. Demnächst wird der Opa sicher auchmal sein Enkelkind hüten. Womöglich bricht dann ein Eifersuchtsdrama deinerseits los zwischen Enkel u. Eurem Kind. Wenn du jetzt schon so anfängst mit seine Familie - meine Familie.

Klär das für dich u. mit deinem Mann und verhüte pingelig. Kinder können nichts dafür, dass Erwachsene Fehlentscheidungen treffen, die sie später bereuen.

8

Ich habe keine Lust nun immer mit dieser Konstellation konfrontiert zu werden.@@

Wie hast du dir das vorgestellt mit eigenem Kind? Ein Mann mit knapp 50 und Säugling wird ggfs. hin und wieder für den Großvater gehalten, der mit seinem Enkel unterwegs ist. Wenn das Kind Abitur macht, ist dein Mann fast 70 beim Abiball.

@@@#Ich würde am liebsten das alles ignorieren, ich weiß, es klingt wie die "böse Stiefmutter", doch ich habe einfach null Interesse an diesen Familientreffen, die gar nicht meine Familie sind.@@@@

Und euer Kind? Wie soll das in die Familie integriert werden, die du meiden willst und die nicht deine Familie ist?
Die Familie des Kindes ist es nämlich sehr wohl u. nicht nur deine Seite des Clans.

Bisschen naiv gedacht, oder? Zum Kinder in die Welt setzen gehört eine große Portion Toleranz und Erwachsensein.

9

Hallo. Ich kann Dich so gut verstehen. Mein Mann ist vor kurzem auch Opa geworden und ich kann mich schwer damit arrangieren. Er ist schon früh Vater geworden, unser Altersunterschied liegt bei nur fünf Jahren. Wir haben zwei gemeinsame Kinder (11 und 7), er noch zwei erwachsene Söhne aus einer früheren Ehe.

Ich habe nie zu seiner Familie gehört, zu Familientreffen ist er immer alleine hin oder mit unseren Kindern. Ich wurde nie eingeladen. Irgendwann habe ich mich damit abgefunden. Aber nun, durch das Enkelkind, ist die Situation wieder anders. Ihn verbindet wieder etwas mit der Ex und das macht mich irgendwie eifersüchtig. Das mag man als Außenstehender nicht verstehen und verurteilen, so wie Du in den Beiträgen nicht verstanden wirst. Aber so ist nunmal meine Reaktion. Ich fühle mich wie Du überfordert und weiß nicht damit umzugehen. Ich habe keinen Rat, ich wollte Dir nur schreiben, dass Du verstanden wirst.

10

Das ist aber eine völlig andere Situation bei euch. DU wurdest ausgegrenzt und das ist bösartig und schäbig. Jedes neue Familienmitglied wird freudig aufgenommen, nur du stehst abseits allein.
Sogar die Ex gehört noch selbstverständlich zur Familie. Kein Wunder, dass da Eifersucht bei dir aufkommt.
Ich finde, dein Mann sollte da auch klar Position beziehen u. hinter dir stehen und den Kontakt mit der Familie auf ein Minimum beschränken, wie es für eure Kinder noch ok ist. Die können Oma u. Opa ja besuchen u. alle anderen, aber er muss nicht bei jedem Familientreffen stundenlang dabeisitzen, wenn sie so mies zu dir sind.

Davon schreibt die TE aber nichts. Offensichtlich stimmt da zwischenmenschlich alles, wenn sie sogar regelmäßig zu ihr nach Hause zum Essen erscheinen. Wer würde das tun, wenn er die Frau als Gastgeber nicht leiden kann?
Die TE will sich selbst ausgrenzen.