Hallo in die Runde
ich bin seit ca. 4 Monaten mit meinem Partner zusammen. An sich ist alles harmonisch und wir verstehen uns gut. Treffen uns mehrmals die Woche und es funktioniert gut. Was mich allerdings stört sind seine Erziehungsansichten. Er lebt mit seinem 16-jährigen Sohn zusammen und erlaubt ihm viel zu viel. Jetzt kam sogar raus, dass der Sohn kifft. Mein Freund meinte, dass er das nicht unbedingt gut findet aber komplett verbieten will er es auch nicht. Er ist in allem sehr nachsichtig bzw. lässt seinem Sohn nach meiner Meinung zu viel Freiheit. Ich habe selbst eine 14-jährige Tochter und möchte nicht dass diese Art der Erziehung auf sie abfärbt. Man muss dabei sagen, dass mein Partner sehr viel arbeitet und seinen Sohn alleine lässt. Manchmal schaut die Oma vorbei aber der Junge versorgt sich so weit wohl selbst. Aber auch die Ordnung dieser "Männer-WG" ist nicht mein Standard. Am meisten stört mich aber das Kiffen des Sohnes. Wir haben am Wochenende noch im Garten gearbeitet und der Junge steht dann da und raucht Cannabis. Das Zeug stinkt ja auch. Mein Freund sag man kann das nicht komplett verbieten. Ich bin da anderer Ansicht und glaube er muss strenger und konsequenter sein. Wie sehr ihr das? Man kann doch Drogen nicht tolerieren.
Partner lässt Sohn kiffen
<< Ich habe selbst eine 14-jährige Tochter und möchte nicht dass diese Art der Erziehung auf sie abfärbt. >>
Das kannst du nur verhindern, wenn sein Sohn woanders wohnt. Lässt sich das einrichten?
Unterschiedliche Ansichten in Erziehungsfragen sind ein schwer lösbares Problem. Meine erste Ehe ist daran gescheitert.
Wenn dein Freund seinem Sohn das Rauchen von Cannabis verbietet, wird er damit wenig Erfolg haben. Sinnvoller ist es, die Kinder von einem gesundheitsbewussten Verhalten zu überzeugen.
"Das kannst du nur verhindern, wenn sein Sohn woanders wohnt."
Meinst Du damit, dass die Kinder keinerlei Kontakt haben sollten? Weil nur ein anderer Wohnort wird nicht verhindern, dass sie immer mal zusammen treffen und der Sohn der Tochter erzählt, dass er kiffen darf oder sogar vor ihr raucht. Sie wird ja nicht immer 14 bleiben.
Gelegentliches Zusammentreffen lässt sich nicht verhindern, aber bei Bedarf stark reduzieren.
Unterschiedliche Erziehung in einer gemeinsamen Wohnung führt zu Dauerkonflikten.
Die TE sollte mit dem zusammen ziehen warten, bis beide Kinder ausgezogen sind.
>>Man kann doch Drogen nicht tolerieren.<<
Sehe ich genauso.
Jedoch fehlt hier die Aufklärung seitens deines Partners bzw. seiner Zeit, die er mit dem Sohn verbringt. Drogen sind (noch) illegal und mMn ist es die elterliche Pflicht, dies zu unterbinden, solange man die Verantwortung für seine Kinder hat. Jedoch klappt das meistens nicht mit Verboten, sondern mit sich zusammen hinsetzen und reden.
Da sein Sohn es bereits gewohnt ist, dass der Vater kaum daheim ist und er auf sich allein gestellt ist, stellt sich die Frage, ob der Zug nicht fast schon abgefahren ist...
Ich würde mir überlegen, was ich wirklich will und das kommunizieren. Entweder die Beziehung übersteht das oder dann halt nicht. 4 Monate ist ja eh noch nicht lange. Ich würde ihm sagen, dass die Drogen für euch ein Problem sind. Du hast eine 14 Jährige und die soll nicht auf dumme Gedanken kommen. Wenn sein Sohn damit klar kommt und er damit klar kommt, ist dass das eine, aber dass heißt nicht, dass deine Tochter weiß wo Schluss ist, wenn sie den falschen Dingen zu früh begegnet. Du hast da Bedenken. Deswegen würdest du es lieber so halten, dass ihr die Beziehung eher so für euch haltet bis die Kids aus dieser sensiblen Phase raus sind.
Oder aber du beendest es, weil du es so larifari mit der Gefahr von Drogen in einem späteren gemeinsamen Haushalt nicht willst. Mach dir Gedanken, was für dich und deine Tochter das beste wäre und gut. Entweder es findet sich ein Weg, weil ein Wille da ist oder es passt eben nicht.
Ja. Du hast Recht. Drogen gehen gar nicht!
Für uns noch nicht mal Alkohol und Zigaretten. Wir haben auch Jungs in dem Alter und zum Glück lehnen die das ab.
Mein Bruder hat auch relativ früh gekifft. Meine Mutter fand das ganz und gar nicht gut, wusste aber, dass sie da eh nix gegen machen kann. Wenn sie was gefunden hat, hat sie es weggeschmissen, hat ihm verboten, das Zuhause zu konsumieren. Aber sie war realistisch und wusste : sobald er aus der Tür geht, macht er es halt irgendwo. Also hat sie sich die großen Verbotsreden gleich gespart.
Irgendwann hat er Zuhause auch mal Tee aus Gras gekocht, das hat sehr gerochen...da hat meine Mutter auch nur gesagt: Bitte lüfte ordentlich durch, wenn du fertig bist.
Dass deine Tochter das zwangsläufig dann auch probiert, ist ja nicht gesagt. Ich zB habe das NIE probiert. Nicht mal geraucht, obwohl mein Bruder und mein Vater geraucht haben im Haus.
Und wenn er es ihm verbieten würde, würde der Sohn es trotzdem machen. Nur hinter Papa's Rücken. Ich heiße Kiffen auch nicht gut, aber so hat der Vater wenigstens noch etwas Einsicht ins Geschehen.
Ich denke, dass er mit dem Burschen über die Problematik dabei gesprochen hat. Man kann nur immer wieder mit dem Sohn reden.
Ein 16jähriger kann sich zu Hause durchaus selbst versorgen. Vor allem wenn der Vater arbeitet. So lange in der Schule alles rund läuft passt das doch.
Hi,
ich habe eine etwas krasse Ansicht vielleicht was Drogen betrifft, da ich mit Menschen arbeite, die von Drogen jeglicher Art abhängig sind. Aber mal davon abgesehen, dass der Besitz ohnehin verboten ist und eine Straftat darstellt (und wo bekommt er das Zeug her?), so ist der Konsum auch einfach gefährlich - besonders in einem Alter, in dem sich das Gehirn nochmal ganz stark entwickelt. Es hat nicht nur mit „etwas Verbieten“ zu tun, sondern auch mit dem Wohl des Kindes, der Fürsorgepflicht.
Ich könnte mit solch einem Partner nichtmal zusammenleben, denn er toleriert die möglichen negativen Gesundheitsfolgen des Sohnes ebenso wie die Begehung von Straftaten. Nein, das wäre kein Partner für mich.
LG
Je nach Menge wird der Besitz von Cannabis nicht strafverfolgt. Der Konsum ist ohnehin straffrei.
Ich finde es auf dem Hintergrund von zig Tausend Alkoholtoten im Jahr immer etwas lächerlich, Cannabis dermaßen zu verteufeln und mit dem Fahne der Straftat zu wedeln.
Das klingt alles ganz wunderbar. Aber offenbar hast du keine Kinder.
Ansonsten wäre Dir klar, dass mit Verboten, Strafen etc. nur ein Erfolg deiner sein wird: der Verlust des letzten bisschen Vertrauens deines Kindes zu dir. Das sind dann die armen Gestalten, die bei Dir landen.
Bei 16-jährigen ist der Zug einer „Verhaltenseinwirkung“ seitens der Eltern abgefahren. Da kann man nur noch was mit Verständnis, zuhören und vorleben reißen und hoffen, dass man nicht alles am Kind falsch gemacht hat die letzten 16 Jahre
Der beste Satz meiner Großmutter, ihres Zeichens Mutter von drei Söhnen: Das Vertrauen deines Kindes ist die einzige Währung die Dir noch bleibt, wenn es sich von Dir nicht mehr strafen lassen wird.
Die TE macht den Fehler, hysterisches zu fragen, wie sie sich effektiv in das funktionierende System einer anderen Familie einklinken kann. Super Idee. Ihr kleiner braver 14-jähriger Sonnenschein wird kaum zum Kiffen verführt werden, wenn sie da zu schaut noch kennt sie die Hintergründe des jungen Mannes. Hat sie ihn mal gefragt, wieso er das tut?
Wäre es nicht schöner, sich für den Jungen zu interessieren, in einen Dialog miteinander zu kommen, um dann sehr viel später auch mal Ratschlagmässig an ihn ranzukommen? Hat er Stress und es entspannt ihn? Tun es alle seine Kumpels und er ist im Fahrwasser des Gruppenzwanges? Findet er es einfach cool und möchte selber cool wirken? Fehlt ihm was, sucht er was, ist es ein seelisches Ding?
Will sagen: es gäbe so viele bessere, zielführendere und harmonischere Alternativen als ungefragt das Kiffen zu verteufeln und ohne Diskurs Konsequenzen für Sohn und Vater zu fordern.
Mit Verboten kommt man nicht weiter wenn Jugendliche erst einmal den Konsum entdeckt haben und positiv befürworten.
Ich bin dafür, es zu tolerieren solange Grenzen eingehalten werden. Zu lernen, seinen Konsum zu mäßigen und dass gewisse Genussmittel schaden können, finde ich als Ziel wichtig. Das gilt ganz generell. Vieles, was schmeckt oder Spaß macht, ist leider gesundheitsschädlich.
Mein Sohn (17) konsumiert ebenfalls Cannabis. Er darf es zu Hause konsumieren und ich selbst beschaffe es legal bei einem Coffee Shop meines Vertrauens da ich nicht will, dass mein Sohn es bei halbseidenen Typen am Bahnhof erwirbt, womöglich noch gestreckt und überteuert.
Ich beobachte seinen Konsum so gut ich kann und es gibt die Abmachung, dass unter der Woche, wenn er Schule hat, keinerlei Rauschmittel, auch kein Alkohol, konsumiert werden.
Verboten habe ich definitiv den Anbau zu Hause, ganz einfach weil es eine Straftat darstellt und entsprechend verfolgt wird.
Genauso möchte ich es später bei meinen Kindern auch machen.
Ich persönlich finde kiffen auch nicht so schlimm wie Alkohol.