Hey,
Ich würde mal interessieren, ob sich mein Eindruck bei euch bestätigt. Irgendwie scheint mir, dass toxische Beziehungen mehr und mehr zunehmen, immer mehr Menschen beziehungsunfähig sind und sich eigentlich durch unnötige Konflikte und Psychospielchen gegenseitig das Leben schwer machen, anstatt an einem Strang zu ziehen.
Ist das auch euer Eindruck?
LG elmaria
Zunahme von toxischen Beziehungen ?
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Frauen und Männer haben noch nie wirklich zusammen gepasst.
Nur heute redet man offener darüber. Über die Konflikte, über die Fehler im System, über fehlendes Dies oder Jenes. Und Frauen schlagen seit einigen Jahren endlich auch mal zurück.
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Warum sollen Männer und Frauen nicht zusammen passen?
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Weil's nicht passt. Zumindest nicht auf ewig wie sich viele versprechen. 
Kannst du jeden Tag in Foren wie diesem nachlesen.
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Nein!
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Also eine Schwester von mir ist Sozialpädagogin und sie berichtete in den letzten Jahren ist die Zahl der "kaputten" Familien, die Hilfe in Anspruch nehmen müssen enorm gestiegen.
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Wenn Familien Hilfe in Anspruch nehmen, heißt das doch nicht, dass sie "kaputt" sind, auch nicht in Anführungszeichen gesetzt oder dass die Partner in einer toxischen Beziehung leben.
Ich beobachte dergleichen jedenfalls nicht und wüsste auch nicht, woran man das festmachen sollte. An einer erhöhten Scheidungsquote jedenfalls nicht, denn die ist rückläufig.
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Mein Eindruck ist, dass die Zahl der Trennung zunimmt, seit immer mehr Frauen finanziell selbstständig sind. Sie lassen sich nicht mehr alles gefallen.
In meinem Bekanntenkreis gibt es wenige glückliche Beziehungen, eine seit über 50 Jahren bestehende Beziehung, die man als komplementäre Neurose erklären kann und einige beziehungsunfähige Menschen.
Ob es früher besser war, weiß ich nicht.
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Mein Eindruck ist, dass die Zahl der Trennung zunimmt, seit immer mehr Frauen finanziell selbstständig sind. Sie lassen sich nicht mehr alles gefallen.
Das ist tatsächlich belegbar.
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Also ich muss sagen, dass ich auch finde, dass man hier im Forum extrem viel darüber liest und auch auf sonstigen Internetseiten.
Aber das sind meistens eben die krassen Beispiele. Keiner würde im Partnerschaftsforum Fragen stellen, wenn alles super wird.
Ich denke einfach, dass man durch die modernen Medien viel mehr mit sowas konfrontiert wird.
Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich das so nicht. Klar gibt es da auch mal welche bei denen es ein bisschen kriselt, aber das halte ich durchaus für normal und würde es noch lange nicht als toxisch bezeichnen.
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Hallo,
Ich glaube das eigentlich nicht, denke aber, dass heute mehr darüber gesprochen wird und evtl auch eher gehandelt.
Ich bin selbst auch Sozialarbeiterin und in vielen Familien, die wirklich beängstigende Abhängigkeiten voneinander haben.
Andererseits seh ich aber auch das Beispiel von meinen Schwiegereltern, eine Generation älter, und genauso eine " kranke" Beziehung untereinander, aber sie sehen es beide irgendwie als normal an..und kennen es auch von ihren Eltern schon so vorgelebt.
Von daher ist es evtl. Sogar ein guter Schritt, dass man heute diesbezüglich mehr aufgeklärt ist.
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Ich denke eher dass die Familien und Beziehungen einfach mehr und mehr in Foren zu finden sind.
Es ist doch wie bei allen Themen des alltäglichen Lebens so, dass eher dann Fragen gestellt oder Hilfen gesucht werden sobald etwas nicht rund läuft.
Ich habe noch kein Forum gefunden wo es rein um glückliche Beziehungen geht.
Früher hat man sowas einfach nicht mit bekommen. Da hat man höchstens was gehört was woanders abgeht oder mit Freunden drüber geredet. Wenn man Rat brauchte ging man zur Beratungstelle und schrieb nicht im Internet darüber.
Und, beschäftigt man sich mit einem Thema, dann scheint es so dass man auf einmal ständig damit konfrontiert wird.
Zum Beispiel wenn man Kinderwunsch hat, auf einmal sieht man überall Schwangere usw.
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Nein, den Eindruck habe ich nicht!
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Ich finde die Thesen von Michael Winterhoff sehr spannend. Er ist ein Jugendpsychiater, der große Veränderungen bei vielen der nach ca. 1995 geborenen Kindern feststellt. Er ist der Ansicht, dass das gegenwärtige Erziehungsklima einen Entwicklungsstillstand der Kinder herbeiführe. Die Gesellschaft ziehe sich in epidemischen Ausmaß eine Horde kindlicher Tyrannen heran, deren weitere Entwicklung eine gesamtgesellschaftliche Bedrohung darstelle. Er fordert, die psychische Entwicklung von Kindern in den Mittelpunkt der Erziehung zu stellen. Kinder seien keine kleinen Erwachsenen. Nur wenn sie wie Kinder behandelt würden, befähige man sie „in einem positiven Sinne lebensfähig“ zu werden.
Diese Generation wird gerade erwachsen. Ich blicke der Beziehungsfähigkeit dieser Generation interessiert entgegen. Sozial-Voyeurismus sozusagen.
Derzeit kann ich persönlich kein Urteil abgeben.
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Seine Ansichten sind interessant, aber auch sehr einseitig. Es gibt nicht nur schwarz und weiß.
Ich hab seine Bücher vor vielen Jahren gelesen. Bemängeln würde ich, dass er zwar viele Situationen schildert und genau aufzeigt, was seiner Meinung nach falsch ist / läuft. In dem Rahmen hätte ich mir gewünscht, dass er Handlungsalternativen aufzeigt. Er bleibt aber bei einer rein kritisierenden Position und verallgemeinert schon enorm. Ich bin nicht wie du, dein Kind ist nicht wie meins, also woher die Annahme, wir würden "gleich schlecht" erziehen?
Wie gesagt, mir fehlen bei ihm die Grautöne in allen Variationen!
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Daran, dass die schwarze Pädagogik, die Schläge und Demütigungen, mit denen vor 1995 auch gern erzogen wurde, die psychische Entwicklung von Kindern in den Mittelpunkt gestellt hätte, habe ich doch starke Zweifel.
Und wann man jemals mehr berücksichtigt hat als jetzt, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind und wie Kinder behandelt werden sollten, wüsste ich jetzt auch nicht.
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Nein, schon viele Ehen vor Jahrhunderten waren oft eine einzige Farce und alles andere als durchgehend glücklich. Über die Ehen meiner Großeltern, die seit über 60 Jahren Bestand haben, kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass sie zwar "funktionieren" aber nicht gesund sind. Meine eine Oma ist meinem Opa total hörig und ziemlich co-abhängig gegenüber seinen Alkoholeskapaden. Meine anderen Großeltern leben dagegen nach außen hin ein mustergültiges gläubiges Leben. Blöd nur, dass sie ein uneheliches Kind komplett verschwiegen haben. Meine Mutter musste erst über 50 Jahre alt werden und sich selber auf die Suche machen, um ihre Schwester kennen zu lernen. Diese Großeltern plagen seid Jahren psychische Erkrankungen, gegen die sie harte Tabletten schlucken. Dass es ihnen helfen könnte in Therapie zu gehen und offen über diese ganze Sache zu sprechen, ist für sie vollkommen unvorstellbar. Sie pulvern also lieber ihr Hirn zu und leben ihr Musterleben.
Mein Eindruck ist eher, dass die Leute aufgeklärter sind und Probleme schneller bemerken und direkt ansprechen. Sie gehen auch eher zum Arzt wegen psychischer Beschwerden, sie nehmen eher Therapien an und sie suchen sich eher Hilfe auch als Paar.
Die ältere Generation hat in meinen Augen bloß oft falsche Scheu davor Hilfe anzunehmen. Da gilt noch so der Grundsatz, dass man ja keinen zu Last fallen darf und dass es gewisse Dinge einfach nicht geben darf und wenn doch werden sie einfach ein Leben lang totgeschwiegen, sodass es von außen so aussieht, dass es doch alles total harmonisch läuft bei Oma und Opa. Aber was ich gelernt habe - die waren auch keine Engel. Da spielen Affären, Süchte, Missbrauch, Gewalt, Betrug durchaus ihre Rollen, nur bleibt das für andere unsichtbar, weil nicht drüber gesprochen wird und alles still ertragen und erduldet wird.