Hallo,
Ich wende mich an euch, weil ich mit meinem Partner folgendes "Problem" habe.
Er sucht sich einfach irgendwie keine richtige Arbeit sondern studiert lieber oder macht Ausbildungen.
Drei Jahre hat er Fachangestellter für Medien gelernt. Schon während der Ausbildung meinte er, dass sei nichts für ihn, weil er damit ewig in E 5 eingruppiert sei (Öffentlicher Dienst). Trotzdem halt abgeschlossen. Dann folgte ein Bachelorstudium in Geschichte mit zusätzlichem Master. Das dauerte sechs Jahre.
Nun hat er sich für Stellen für eine Ausbildung im Gehobenen Dienst nächstes Jahr beworben, (Archivar), was wieder drei Jahre dauern soll
Archivar sei sein Traumjob.
Allerdings weiß er schon jetzt, dass es kaum eine Übernahmegarantie gibt.
Vermutlich steht er also, wenn er für 2020 genommen wird, spätestens 2023 wieder ohne feste Arbeit da.
Momentan füttere ich ihn größtenteils mit durch, den Rest bekommt er von seinen Eltern.
Ich bat ihn sich mal richtige Stellen zu suchen und nicht immer nur Studiengänge, wo man nichts verdient oder nur wenig.
Wir gehen beide auf die 30 zu und ich denke an Familie. Aber solange er Ausbildungen absolviert ist das doch in weiter Ferne?
Aber ich will ihn auch nicht drängen.
Was ratet ihr mir?
LG
Mein Freund, ein ewiger Student?
"Aber ich will ihn auch nicht drängen."
Das wirst du irgendwann aber müssen, wenn du deine eigenen Ziele erreichen willst.
Habt ihr schon Mal über Familie, Zukunft etc gesprochen? Was meint er dazu?
Das ist für ihn momentan kein Thema..er sagt, dass sei seine letzte Ausbildung. Aber das hat er schon mal gesagt und dann noch einen Master absolviert.
Ich denke wenn er mit 32 dann theoretisch ausgelernt hat, sofern sie ihn beim Bayerischen Archiv nehmen und er wieder ohne was dasteht (Archivare werden glaub ich kaum gesucht) kommt wie ich annehme die Promotion, auch wenn er das gerade total abweist. Aber siehe oben.
Ich finde es halt blöd dass er mit Ende 20 immer noch studiert und ich ihn eigentlich finanziere. Andere in seinem Alter haben schon 5 Jahre Berufserfahrung oder so.
Ich habe selber nur eine 75 % Stelle als Steuerfachangestellte und wer den Bereich kennt, weiß dass man dort kein Vermögen verdient um jemanden auf Dauer zu finanzieren.
Ich bin ja grundsätzlich dafür die eignen Ziele zu verfolgen und sich selbst zu verwirklichen, aber irgendwo hat das eben auch Grenzen.
Einen Beruf anzustreben in dem man eben kaum Anstellungschancen hat ist tatsächlich eher Träumerei.
Warum sollte er aber auch etwas erfolgversprechendes tun, wenn es ihm doch super geht. Du fütterst ihn durch, Taschengeld bekommt er von Mama und Papa und er kann seinen Träumen in Ruhe Nach jagen.
Was ich tun würde? Naja ich hätte von vorn herein niemanden durchgefüttert... Nie... Ich präferiere eher "Schaffer", die sich selbst ernähren können. Nundenn dir muss bewusst sein, dass dein Partner anscheinend gar nicht auf eignen Beinen stehen will und offensichtlich keine Ahnung vom richtigen Leben hat. Überlege dir ob du dein Leben wirklich damit verschwenden willst darauf zu warten, dass er soweit ist eine Familie zu gründen und natürlich zuvor mal den Weg ins Berufsleben zu finden.
Ich würde nicht warten, aber wie gesagt mir sind solche Bubis eh ein Graus.
Ich würde ihn nicht mehr finanzieren. Wie wäre es mit einem Nebenjob, wie es Studenten eben so machen...wenn er es unbedingt so betreiben will, muss er auch sehen, wie er es finanziert.
"Momentan füttere ich ihn größtenteils mit durch"
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Das würde ich sofort einstellen, ansonsten hat er es doch bequem, gibt Doofe die sein Leben finanzieren, also warum selber arbeiten.
Wenn er sich selber finaziert und weiter rumstudieren will, bitteschön, aber Du solltest nicht mehr der Goldesel sein.
Moin,
ich habe das Finanzieren des Partners auch hinter mir, finde das auch ok - wenn es denn nach dem Abschluss ein Ende hat.
Ich denke, du hast jetzt mehr als genug getan und daher würde ich nun sagen, dass er sich selbst finanzieren soll. Allerdings sehe ich, wenn du an der Beziehung festhalten willst und er auf stur schaltet, ein paar Probleme schon auf Euch zukommen. Wenn er dann notorisch pleite ist, du aber in den Urlaub willst. Oder essen gehen. Oder sonstwas unternehmen. Dann hast du immer wieder das Problem, es eben doch zu bezahlen, oder nichts mehr zu unternehmen. Es wird also so oder so irgendwie Auswirkungen auf dich haben...nur Geldhahn zu löst evtl. nicht Euer Problem.
LG, Nele
Hallo!
Mit seiner Ausbildung und einem Master in Geschichte hat er eigentlich schon alles, um als Archivar zu arbeiten. Jetzt nochmal eine Ausbildung drauf setzen, die wesentlich weniger Wert ist, als sein Studienabschluss, erscheint mir unsinnig.
Hat er schon versucht, ein Praktikum in einem Archiv zu machen um vor Ort zu hören, ob ihm wirklich noch eine Qualifikation fehlt?
Es gibt aber viel weniger Stellen im höheren als im gehobenen Dienst. Meine Mutter war Archivarin, es ist durchaus üblich und kommt öfter vor dass Leute erst Geschichte studiert haben, dann keinen Job gefunden, und dann noch die Ausbildung für den gehobenen Dienst gemacht haben.
In die Ausbildung zum gehobenen Dienst sind Praktika integriert. Normalerweise wird auch relativ bedarfsorientiert ausgebildet, und auf die Stellen konkuriert man nur mit Leuten die auch deselben Kurs gemacht haben, nicht mit hunderten Bewerbern wie weiter oben jemand geschrieben hat, weil man als Anstellungsvoraussetzung genau diese Ausbildung benötigt.
---- Normalerweise wird auch relativ bedarfsorientiert ausgebildet, und auf die Stellen konkuriert man nur mit Leuten die auch deselben Kurs gemacht haben, nicht mit hunderten Bewerbern wie weiter oben jemand geschrieben hat, weil man als Anstellungsvoraussetzung genau diese Ausbildung benötigt. ------
Es gab zum Beispiel in ganz Bayern beim letzten Lehrgang Archivar eine handvoll solcher angebotenen Ausbildungsstellen für den Gehobenen Archivdienst. Höherer Dienst noch weniger.
Was denkst du, wie viele Leute sich da bewerben?
Frage Dich selbst, wie Du Leben möchtest.
Wie sieht die Vision von Deiner Zukunft aus?
Wo willst Du leben, mit wem, Kinder, Umfeld. Was machst Du Abends an den Wochenenden, welchen Hobbies gehst Du nach usw.?
Dem stellst Du Dein jetziges Leben gegenüber und schaust, wo Du schon auf dem Weg bist und wo nicht.
Dann musst Du selbst entscheiden, ob Du Dich ihm anpassen willst und ehrlicherweise auch die Frage stellen, wo er sich für Dich, bzw. Euch als Paar anpasst?
Hast Du ihn mal direkt darauf angsprochen wovor er Angst hat?
Nicht als Vorwurf, sondern als ehrliche, offene Frage?
Angst in der Arbeitswelt nicht bestehen zu können?
Angst später mal kein Geld zu haben?
Btw. jede Weiterbildung die Du selbst machen kannst, solltest Du auch angehn'.
Ohne ihn hättest Du vermutlich 3-5 TEUR im Jahr mehr zur Verfügung. Das würde eine Weiterbildung für Dich locker finanzieren.
Habe selbst einmal gezögert. Damals DM 5500,00 für einen Fachwirt (da war ich allerdings schon 2-facher Familienvater und noch in meinen 20ern)
Das ist das beste Investment das ich je gemacht habe.
Damals war wegen Familie die Knete knapp. Allerdings hatte ich danach bis heute nur noch Führungspositionen inne. Will sagen, das hat sich mehr als amortisiert.
Zu den Beweggründen Deines Freundes kann ich nicht wirklich viel beitragen, da ich arbeite seit ich 16 bin.
Schau mehr nach Dir als nach ihm, was ist wenn Ihr in 2-3 Jahren nicht mehr zusammen seid? Welche Vorwürfe würdest Du Dir machen, heute das ein oder andere nicht angegangen zu sein?
Warten ist nie gut!
Schon lustig,wirfst ihm vor nichts geldbringendes hinzubekommen und bewegst dich selbst auf unterem Niveau.....
Warum genau?
Warum wirst Du nicht Hauptverdiener um eine Familie ernähren zu können?
Dies hier ist deine Sichtweise,vielleicht ist es durchaus durchdacht was er macht,er schließt ja auch alles ab
Na so was stimmt das nicht. Immerhin arbeite ich und bezahle Miete, Nebenkosten, Lebensmittel und weitere Sachen von meinem "niederen Job". Seine Eltern bezahlen seine Semestergebühren und er bekommt ein kleines Taschengeld von 150 Euro. Mein Freund, verdient seit Jahren keinen Cent durch seine Studiengänge und wohnt daher gratis.
Er hilft mir im Haushalt, aber das wertet es irgendwie allmählich nicht mehr auf.
Ja er beendet alles. Aber dann die nächste Ausbildung. Er versteift sich so auf diesen einen Beruf (Archivar) wo nur wenige Stellen sind. Der nächste Lehrgang ist erst in einem Jahr. Die Zeit könnte er theoretisch überbrücken, in dem er sich eine (Vollzeit)-Arbeit sucht. Aber er weicht mir da aus mit " Ich überlege mir das".
Warum, aber genau muss sie bitte mehr Geld ranschaffen, damit der Herr weiterhin bequem leben kann?
Klar sollte sie vielleicht auch mal an ihr Fortkommen denken, aber es ist einfach unverhältnismäßig, dass er keinen Cent einbringt. Auch als Student kann man zumindest nebenbei arbeiten. Ich kenne niemanden, der es sich leisten konnte nicht zu arbeiten.
Ob er alles beendet was er anfängt ist dabei völlig irrelevant.
Er muss nicht die Hauptkosten tragen, aber der Anstand sich zumindest zu beteiligen sollte da sein. Er wird sich ja wohl kaum 12 Stunden am Tag mit seinem Studium beschäftigen.