Doch kein Baby

Hi

Ich versuche mich kurz zu fassen.

Ich war schon mal verheiratet und habe einen Sohn der bald 8 wird. Ich wollte nie ein zweites Kind bis ich meinen Freund traf. Wir sind 3 Jahre zusammen leben allerdings eine Wochenendbeziehung. Ich kann hier die nächste 3 Jahre nicht weg da mein Sohn die Grundschule hier fertig machen soll. So ist es auch mit seinem Vater vereinbart.
Parallel dazu bauen mein freund und ich unser zukünftiges zuhause.
Geplant war eigentlich das wir jetzt dann aufhören zu verhüten. Denn ja ich möchte mittlerweile ein zweites. Ein Kind mit ihm.
Nun ist es aber so das es finanziell absolut unvernünftig und nicht machbar ist. Zumindest so lange wir zwei Wohnsitze finanzieren müssen.
Mein Problem ist nun das mich das gerade absolut aus der Bahn wirft. Was ich von mir nie gedacht hätte. In 3 Jahren wenn wir es hinbekommen könnten zusammen zu leben bin ich 38. Mein Sohn dann schon wirklich aus dem gröbsten raus.
Ich weiß einfach das es mir dann zu spät ist. Ich finde es gerade so schwierig zwischen Vernunft und Wunsch zu stehen.

Danke fürs lesen

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Das ist nicht nur finanziell ungünstig. Die ganze Situation ist ungünstig.

Eine Wochenendbeziehung sollte erstmal lange im Alltag geprobt werden, denn der ist anders als das Wochenende und gemeinsamer Urlaub. Kann gut gehen, wird in vielen Fällen aber eher ein Aufwachmoment.

Gerade du, wo du allein erziehend bist, solltest da umsichtiger denken, finde ich, so von außen betrachtet. Kind bekommen, nach drei Jahren zusammen ziehen und merken, dass der Alltag gemeinsam nicht passt, wäre bei drei Stunden Entfernung vom Vater des ersten Kindes schon eine Katastrophe.

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Hallo,

Ich kann deine Gefühle total nachvollziehen und verstehen. Mir geht es im Moment ähnlich. Einen wirklichen Rat hab ich nicht. Vielleicht schreibst du dir Mal all die Nachteile auf. Visualisieren hilft ja oft.

Liebe Grüße

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Davon ausgehend, dass Du gemeinsames Sorgerecht hast: Ich finde das Risiko auch zu groß. Es kommt ja noch dazu, dass Du nicht garantieren kannst, dass der Vater Deines ersten Kindes zustimmt, dass sein Sohn nach den drei Jahren wirklich wegziehen darf. Er kann es sich ja jederzeit anders überlegen (oder es jetzt schon nicht wirklich durchdacht haben und nicht ernst meinen).

Auch, dass Ihr jetzt schon ein Haus baut, finde ich echt gewagt. Das Vernünftigste wäre wirklich, den Umzug jetzt schon in trockene Tücher zu bringen und die schriftliche Erlaubnis des Vaters einzuholen, dass Du nach Ende der Bauarbeiten wegziehen darfst. Schule hin oder her, das ist so oder so doof, aber wenn Du von Euren Plänen wirklich so überzeugt bist, dann lass Dir nicht noch drei Jahre Zeit.

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Würde auch sagen, wenn Ihr sicher seid, dann wartet nicht, rede mit dem Vater deines Sohnes und versucht den Umzug vorzuziehen. Ich bin mit meinen Kindern verzogen incl. Schulwechsel, als meine Tochter im 2 Halbjahr der 4. Klasse war. Es ging einfach nicht anders. Ich bin im Nachhinein froh darüber, sie fand in der Schule schnell Anschluss (neu hinzukommende Kinder sind doch immer begehrter interessanter Mittelpunkt) und beim Wechsel auf die weiterführende Schule kannte sie schon einige Kinder, die mitwechselten, und war hier nicht mehr so fremd. Ich würde es immer so wieder machen und bin froh, dass sie nicht erst zum Schulwechsel fremd in der Stadt UND an der neuen Schule war. Es ist schwerer, da reinzukommen für Kinder, wenn ALLE fremd sind, bzw. wenn alle außer man selbst schon 1-2 Bezugspersonen hat. Mit denen, die sie schon vorher kannte, ist sie automatisch enger zusammengewachsen.

Rede mit deinem Freund und dem Vater und überlegt, ob Ihr es nicht beschleunigen könnt.

Hinzu kommt das Risiko, dass dein Sohn mit 10-11 vielleicht gar nicht mehr umziehen will, was machst du dann? Im schlimmsten Fall hast du dann ein Kind mit dem einen Mann und eins mit dem Anderen und musst deinen Sohn beim Vater lassen, weil der mit 10-11 Jahren keinen Bock hat, nicht Ort, Schule, Familie und Freunde zu verlassen, um bei Euch nach dem Baby die zweite Geige zu spielen.

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Du solltest erst den Alltag mit deinem Partner leben, bevor ihr diese große Verantwortung für ein gemeinsames Kind auf euch nehmt.
Erst dann zeigt sich, ob ihr wirklich kompatibel seid.

Nacher stehst Du mit 2 Kindern von 2 verschiedenen Vätern alleinerziehen da.
2 Kinder sind anstrengender, als 1 Kind.

Eine Freundin von mir hat ohne Probleme ein zweites Kind mit damals 42 Jahren bekommen.

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Es ist ja nicht nur das Finanzielle, sondern auch die Tatsache, dass du dann ganz alleine sein wirst im Alltag. Und das noch 3 Jahre lang. 3 Jahre, in denen der Vater sein Kind nicht taglich sehen kann, in denen das Kind keine Bindung zu ihm aufbauen kann.

Unter diesen Voraussetzungen würde ich das auf keinen Fall machen.

Genauso gewagt erscheint es mir, ein Haus gemeinsam zu bauen mit jemanden, den man nur aus einer Fernbeziehung kennt.

Die einzig vernünftige Lösung: dein Freund zieht in der Zwischenzeit zu dir.

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Mal abgesehen davon, dass Frauen auch mit 38 noch erfolgreiche schwanger werden können und gesunde Kinder zur Welt bringen, ist ja die Frage, ob Du, bei all den Sachgründen, die gegen eine jetzigen Schwangerschaft sprechen, wirklich warten kannst.
Ich denke ja immer, dass der Reproduktionswunsch bei Frauen so groß sein kann, dass alles, was dagegen spricht ausgeblendet wird.

Oder anders gesagt: Was wäre, wenn Du jetzt schwanger wärest?

Irgendwie müsstet Ihr es dann ja auch schaffen. Und Menschen können sehr kreativ und flexibel sein wenn es darum geht, schwierige Situationen und Lebensabschnitte zu meistern.

Klar wärest Du erst einmal alleinerziehend. Klar wären da Lasten zu tragen, die einem im Moment schwer erscheinen, vielleicht sogar untragbar. Aber alleinerziehend und belastet sind viele andere auch und die schaffen es dennoch.... und bei denen wartet u.U. kein Mann, der in wenigen Jahren die Familie in Empfang nimmt.

Ich weiß nicht aber vielleicht könnt Ihr das ja wirklich mal nüchtern "projektieren" und das Machbare eruieren.

Abgesehen davon glaube ich ja, es kommt sowieso immer anders als man denkt.

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Hallo,
du hast eigentlich nur 2 Optionen:

Du wirst jetzt schwanger, es wird sich alles einspielen und ihr lebt glücklich als Familie/Alternativ geht alles den Bach runter und du bleibst weiter alleinerziehend.

Du wirst jetzt nicht schwanger, und wartest geduldig ab, bis ihr alles soweit in trockenen Tüchern habt.

Mehr Varianten gibt es hier nicht. Du musst für dich entscheiden, welche Risiken du bereit bist, einzugehen und u.U. mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben. Wenn du das kannst und dazu bereit bist - nur zu.

LG

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Du schreibst ja selbst, finanziell nicht machbar. Und in 3 Jahren magst Du nicht mehr.........

Also solltest Du vernünftig sein und weiter verhüten.