Wer hat trotz fester Beziehung eine Schwärmerei?

Guten Abend.

Mich würde mal interessieren, ob ihr trotz Ehe oder Beziehung, einen heimlichen "Schwarm" habt...vielleicht schon über Jahre.

Das muss nicht unbedingt jemand sein, mit dem ihr gerne eine Beziehung hättet.
Gibt es vielleicht noch einen Menschen in eurem Leben, der in der Lage ist, euch ein Kribbeln im Bauch zu verpassen, obwohl ihr grundsätzlich glücklich vergeben seid?

Immer wieder im Leben, begegnen mir solche Geschichten...
Eine Kollegin von mir, erzählte mir auf einer Geschäftsreise mal von einem alten Schulfreund, der sie nie ganz loslässt. Sie sehen sich vielleicht alle 2 Jahre mal zufällig und trotzdem bekommt sie jedes Mal weiche Knie und denkt nach diesen Treffen oft an ihn, bis das Gefühl wieder nachlässt. (Obwohl sie ihren Mann liebt.)

Mich interessieren Eure Geschichten.

Wenn ihr "betroffen" seid, wie geht ihr damit um?
Genießt ihr diese Gefühle oder leidet ihr regelrecht darunter?

Wisst ihr, ob euer "Schwarm" ebenfalls etwas für euch empfindet? Habt ihr vielleicht sogar schon mal darüber gesprochen oder habt ihr mal Grenzen überschritten?

Auch für mich gibt es so eine Person.
Zwischen uns gibt es eine starke Anziehungskraft, seit einigen Jahren schon.
Ich weiß, dass er es auch fühlt, ohne dass er es je direkt gesagt hätte.
Es gab Zeiten, in denen wir viel geflirtet haben. (Es kam nie zum Kuss oder mehr, war aber dennoch grenzwertig.)
Dann kamen wieder Zeiten, in denen ich kaum an ihn gedacht hatte. Wir hatten auch noch nie direkten Kontakt über WhatsApp und dergleichen, sondern sahen uns nur über Freunde. Mal mehr, mal weniger.

Momentan ist er, nach einer längeren "Auszeit", wieder etwas mehr in unser Leben getreten und das ganze Thema ist wieder präsenter für mich.

Ich weiß, dass man solche Menschen unbewusst auf ein Podest stellt und die Schwächen nicht sieht, die man beim eigenen Partner jeden Tag vor Augen hat.
Eine illusion sozusagen. Vielleicht liegt hier der Reiz.
Trotzdem erliege ich manchmal meinem Gedankenkarussell.

Und ich frage mich, was Ihr für Geschichten auf Lager habt....

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Hallo von mir

Ich würde mir,nach meinen bisherigen Erfahrungen, erstmal die Frage stellen ob die Tagträume Dinge betreffen die sich in meiner Partnerschaft nicht ausleben lassen.

Zb sich in Umarmungen träumen und streicheln weil man daheim immer aufläuft damit.

Ich hab das hier in nem anderen Bereich schon mal thematisiert, damit wollte ich nicht mehr leben.

Grundsätzlich mal ist das in meinen Augen der Nährboden für Tagträume die regelmäßig (!) stattfinden.

Für mich besteht schon ein Unterschied darüber ob ich Dinge vermisse und darüber träumen 'muss' das ich es irgendwie erleben kann oder ob ich mich einer Phantasie hingeben will für den kurzzeitigen Kick

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Ja, so ging es mir auch. Trotz Beziehung hab ich immer wieder diesen einen Mann im Kopf gehabt, über Monate. Ich ahnte irgendwann, dass es ihm auch so geht, denn die Anziehung war gegenseitig. Eineinhalb Jahre nach unserer ersten Begegnung wurde aus der Träumerei Realität. Es war unglaublich, als wäre von uns beiden eine große last abgefallen. Ich habe mich von meinem Partner getrennt und bin mit meinem jetzt mit ihm zusammen.

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Wie hast du es dann geschafft, dass aus euch mehr wird? Hänge gerade in einer ähnlichen Sache fest

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Was heißt "geschafft" dass es mehr wird... Es ist einfach passiert. Ich hätte es im Traum nicht geglaubt 🙈 aber wir waren mit Freunden unterwegs und der Alkohol hat die schüchternheit ein wenig genommen und ehe ich mich versah hat im Gedränge meine hand seine genommen. Er hat sie nicht weggezogen sondern die Finger verschränkt. Am selben Abend haben wir uns geküsst. Wow! Und einpaar tage später hatten wir sex. Es ging plötzlich so schnell dass ich es selbst kaum glauben konnte. Ich muss leider gestehen dass ich einige Zeit zweigleisig gefahren bin bis ich mich von meinem Mann nach 12 Jahren Beziehung getrennt habe. Ich wollte aber nicht direkt in die nächste Beziehung schlittern. Wir hatten eine affäre bis ich alles geklärt hab und es war auch nie sicher ob aus uns etwas ernstes wird. Wir haben es auf uns zukommen lassen. Erst wieder ein Jahr später wurde es offiziell mit uns.

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Kenne ich. Es ist ein Kollege (nicht direkt), wir sehen uns 1-2 Mal im Monat zum Mittagessen mit zwei weiteren Kollegen. Schon seit Jahren.

Ich fühle mich jedes Mal unglaublich zu ihm hingezogen, habe manchmal den Eindruck, dass es ihm auch so geht, manchmal nicht, darüber geredet haben wir aber nie und es wird auch nicht passieren. Wir schreiben uns auch nie mehr, als nötig. Ich habe den Eindruck, er wird bewusst schnell distanziert. Wir sind beide gebunden und haben Kinder und ich weiß, dass er ein guter, loyaler Mensch ist und er würde seine Frau nie hintergehen oder verlassen. Und auch ich würde (wahrscheinlich) den Schritt nicht wagen.

Nach jedem Treffen geht es mir nicht gut, ich muss oft an ihn denken und ihn am liebsten sofort wieder sehen. Habe schon oft genug deswegen das Mittagessen abgesagt, um mich selbst zu schützen. Sehen wird uns länger nicht, denke ich nicht als zu oft an ihn.

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Guten Morgen,

ja, ich habe so einen Menschen in meinem Leben.
Ich bin schon lange in einer festen Beziehung. Plötzlich trat ER in mein Leben, ungeplant. Seit dem entwickelte sich etwas zwischen uns. Wir tauschten Handynummern aus, whatsappen fast täglich. Anfangs waren es neutrale Themen, aber es ging immer mehr ans eingemachte. Da ich treu bin, zog ich die Bremse. Er distanzierte sich, gab aber unmissverständlich zu, mich wenigstens körperlich "haben" zu können. Wenn schon nicht für eine Beziehung.

Es kam bisher noch zu keiner körperlichen Sache. Auch kein Kuss. Wir sehen uns sehr selten, waren mal zusammen aus und haben was unternommen. Aber alles distanziert.

Die Whatsapps gehen oft in die Tiefe, wir lernen uns immer besser kennen. Manchmal haben wir auch 14 Tage keinen Kontakt. Ist ganz unterschiedlich.
Zwischendurch brach ich den Kontakt auch mal ganz ab. Aber dann, nahm er ihn wieder auf.

Irgendwie können wir nicht ohneeinander. Aber für "mehr" reicht es meiner Meinung nach auch nicht.

Wohin das führen soll? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiss, ist, dass es schön ist, wenn ich von ihm höre....lese....wenn wir uns austauschen.

Vielleicht hab ich schlicht langeweile und breche durch ihn Kopfmäßig aus. Wer weiß.

Ich finde es nicht ganz fair meinem Partner ggü. Klar. Andererseits nehme ich ihm nichts weg. Von daher lass ich es laufen.

Viele Grüße

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Ich habe sowas auch gehabt bzw. habe es noch. Ich lernte einen Mann über das Internet kennen über ein Forum, wo wir einem gemeinsamen Hobby frönen. Dort hat sich eine kleine Community gebildet, über die wir dann in Kontakt kamen. Schnell merkten wir, dass wir humortechnisch auf einer Welle sind. Da es bei dem Hobby um Musik, Fotografie und Filmen geht, wusste man auch von den jeweiligen Projekten des Anderen, wie er aussieht. Er war anfangs gar nicht mein Typ optisch, jedoch sein Humor war so toll, wir fingen an, privat zu schreiben. Anfangs war es nur eine lustige Freundschaft, wir waren beide vergeben, haben Familie, waren froh, dass keiner was vom anderen will und man sich einfach nur mit jemandem über das Hobby austauschen kann, das unsere Partner nicht teilten.

Die Gespräche wurden persönlicher, irgendwann bekam man mit, dass es in der Beziehung des jeweils anderen nicht so rund läuft. Ab da fing das Kopfkino an, wohl bei uns beiden (offen sprachen wir lange nicht drüber), wir verstanden uns so gut und waren traurig dass wir diese Verbundenheit nicht bei unseren Partnern finden konnten.... Meine Beziehung ging bergab, ich verliebte mich in diesen Mann, heimlich, aber es war für mich ein Zeichen, dass meine Ehe am Scheitern ist. Ein Kontaktabbruch brachte nichts, machte alles emotional nur noch schlimmer, ich merkte, ich vermisse diesen Mann mehr als ich meinen eigenen vermisse, wenn er weg ist.

Ich zog nach 1 Jahr die Konsequenz und trennte mich. Nicht wegen ihm, nicht um mit ihm zusammen zu sein, er wusste nichts von meinen Gefühlen, er machte auch immer unmissverständlich klar, dass er seine Familie nicht verlassen kann und will, auch wenn er nicht mehr glücklich in seiner Beziehung ist, aber er ist scheinbar auch nicht unglücklich genug um zu gehen (ich war's). Unsere Freundschaft veränderte sich nach meiner Trennung etwas, es wurde anzüglicher geschrieben, geflirtet, er machte mir immer wieder deutlich, dass er auf mich steht, ich dachte lang, es ist nur sexuell. Irgendwann vor ein paar Wochen sagte ich ihm dann, dass ich für ihn Gefühle habe, ich brach den Kontakt ab, wollte es beenden, aber wieder schafften wir das nicht, Ende vom Lied war, dass er mir gestand auch in mich verliebt zu sein. Aber weiterhin ist eine Trennung ein No-Go für ihn und ich weiß, wenn er sich entscheiden muss, dann entscheidet er sich für sie.

Ich weiß nicht, wo es hinführt, aber aktuell bin ich nicht in der Lage, das zu beenden. Ich denke, wenn man sowas fühlt und es nicht nur ein bisschen Schwärmen ist sondern eine richtige emotionale Affaire entsteht, dann stimmt was in der eigenen Beziehung nicht und dann ist das auch Gift für die eigene Beziehung auf Dauer.

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Danke für eure bisherigen Berichte.

Oft lese ich, dass einem sowas nur passiert, wenn in der eigenen Beziehung etwas nicht stimmt oder etwas fehlt...
Aber ist das nicht normal? Keine Beziehung ist perfekt. Zumindest habe ich das noch nie erlebt. Bei mir nicht, und auch nicht bei anderen Paaren.

Es scheint mir fast unmöglich zu sein, dass nach vielen Jahren Ehe wirklich alles toll ist und es keinen Punkt gibt, den der eigene Partner eben nicht erfüllen kann.

Bei uns gibt es auch Bereiche, die nicht harmonieren. Am Anfang hatte ich noch öfter mit ihm darüber gesprochen...dachte, ich könne was ändern. Doch irgendwann musste ich feststellen, dass er in diesem oder jenem Punkt eben so ist. Dann heißt es akzeptieren oder gehen.

Wenn ich jedes Mal gegangen wäre, wenn etwas in der Beziehung nicht meinen Idealvorstellungen entsprochen hat, hätte ich bisher immer nur sehr kurze Liebeleien gehabt.
Und das Schönste in meinem Leben würde auch nicht existieren: Mein Kind. Denn dazu wäre es dann erst gar nicht gekommen.

Mein Schwarm erfüllt in meiner Gedankenwelt Dinge, die mein Mann mir nicht geben kann und ist nahezu perfekt. Im richtigen Leben, sähe das aber sicher ganz anders aus....

Eine Userin hat hier im Forum mal geschrieben:
"Wenn man das rosarote Podest, auf dem dem man seinen Schwarm gedanklich positioniert hat, umschupst, purzelt da auch nur ein ganz normaler Mann runter." (Sinngemäß)

Da ist sicherlich was dran.

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Hi @salbeiblatt,
erst einmal kann ich auch nur von Geschichten aus meinem Umfeld berichten, da ich selbst lange schon super glücklich mit meinem Partner bin und bei uns beiden (denke und hoffe ich) nie solche Gedanken in den 5 Jahren entstanden sind. Wir haben beide jeweils sehr schüchtern uns gegenseitig davon berichtet, dass wir mal jemand anders hinter her geschaut haben, aber solange wir darüber sprechen können und auch nicht mehr wie z.B. ein Kuss aus solchen Dingen resultiert, ist einfach eine unglaublich schöne Vertrauensbasis da, die uns beiden schon in unserer Beziehung zueinander sehr geholfen hat, weil wir eben damit für einander da sind. Ist natürlich der Idealfall ich weiß, kenne es aber auch durch Freunde, dass hier nicht immer die Möglichkeiten bestehen. Was ich zu dem Schwarm sagen kann, wäre im ersten Step lediglich wie du es auch schon formuliert hast, niemand sollte auf ein Podest gestellt werden. Damit machst du diese Person a) interessanter und b) mit Blick auf die jeweilige Beziehung sollten die Kernfragen (ob noch genug Liebe vorhanden ist oder ob mit dem Schwarm mehr als nur ein Flirt vorstellbar ist) dringend beantwortet werden. Bei Gesprächsbedarf kann auch mit dem Partner drüber gesprochen werden, außer dieser ist beim Thema Eifersucht nicht ganz so gut aufgestellt. Dann lieber schonend beibringen, denn im Zweifel sind es wirklich nur die Dinge, die vielleicht in der aktuellen Beziehung noch zu verbessern sind. LG Tami

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Hallo,
hier ist meine Geschichte:
Ich heirate in drei Wochen diesen besagten alten Schulfreund!

Ich war viele Jahre mit meinem Partner zusammen,2 Kinder....Aber glücklich war diese Beziehung nicht.
Das was wie geführt haben, war die klassische Narzisst-Empath-Schleife und ich dachte, ich geh irgendwann zu Grunde.

Den besagten alten Freund habe ich 7 Jahre nicht gesehen, jedoch haben wir uns jedes Jahr immer zum Geburtstag geschrieben und standen in Kontakt.

Nach diesen 7 Jahren trafen wir uns dann wieder zum Kaffee.
Keine Heimlichtuerei, mein Partner wusste davon.
Es war auchkein Date, sondern einfach ein "He,wie geht's dir? Lass uns doch mal wieder quatschen!".
Dennoch sagte ich nach 2 Stunden, dass ich nun wieder heim müsse... alte Gefühle kamen wieder hoch.
Ich war völlig von der Rolle und da haben wir uns erneut 2 Jahre nicht gesehen.

Die Beziehung war nun mittlerweile auf dem Nullpunkt. Wie sprachen kaum mehr miteinander, schliefen nicht mehr in einem Raum zusammen...er war ständig wütend auf mich und bestrafte mich damit, mich wochenlang komplett zu ignorieren (z.b. wenn ich mir ohne ihn um Erlaubnis zu fragen, Blümchen gekauft habe um sie in einer Vase auf den Tisch zu stellen!).

Ich schrieb wie immer meinem alten Schulfreund eine Geburtstagsnachricht und er fragte mich, ob ich mal wieder Lust auf einen Kaffee hätte?
Wir trafen uns wieder, aber diesmal riss der Kontakt nicht ab.
Ich blühte auf, ich verliebte mich unsterblich und war gleichzeitig endlos verzweifelt.

Meine Familie stand auf dem Spiel.

Dann trennte sich mein Partner, nach 10 Jahren, per SMS.
Feige wie eh und je.

Ja...jetzt liegt mein alter schulfreund hier neben mir, ich trage seinen Ring am Finger und sein Kind unter meinem Herzen.
Ich bereue nichts....Aber glaub mir, es war eine sehr schwere Zeit damals!!!

LG