Wann sollte sich die Beziehung intensivieren?

Hallo,

ich denke, dass kann man nicht pauschal an einem bestimmten Zeitraum festmachen. Das sind Dinge, die sich doch ergeben, oder nicht? Irgendwann spürt man, ob man die nächste Stufe erreicht. Eigentlich passiert das doch automatisch?

Hast du bei euch Zweifel?

LG

Antrag war bei uns Tag 8 .. zusammenziehen Tag 20 ...

Was nützen dir fremde Erfahrungen?

Vertrautheit kann sich nur einstellen, wenn man Kontakt miteinander pflegt. Wie willst du das an der Zeit festmachen? Die einen sehen und hören sich täglich und andere sehen sich nur 2 x im Monat.
Die einen sind sehr vertrauensselig bis hin zu grenzenloser Naivität - wie man hier sehr häufig liest. Das ist doch auch völlig individuell. Jemand der schlechte Erfahrungen gemacht hat, wird vermutlich länger und genauer hinschauen bevor "der nächste Schritt" ansteht.

Wenn du mit deinem Partner (noch) nicht über Gefühle oder den Status der Beziehung sprechen kannst, dann scheint es mit der Vertrautheit noch nicht weit her zu sein.

M. E. ergibt sich doch sowas von selbst (vorausgesetzt der andere beteuert nicht ständig, dass er keine Beziehung will oder ist womöglich noch anderweitig liiert). Man muss nicht alles totquatschen und ausdiskutieren, das sich grundsätzlich gut anfühlt und positiv entwickelt.

Ich finde, man sollte bereits im Vorfeld der Beziehung über alles sprechen können. Als ich meinen Mann kennenlernte, war da vom ersten Moment an ein hohes Maß an Vertrauen und wir haben uns nicht groß mit Smalltalk aufgehalten.
Ich bin aber generell jemand, der sich schnell öffnet, ausgesprochen gerne über Gefühle spricht und damit viele Menschen vergrault. Mein Mann ist geblieben, auch wenn man ihm bis heute mühsam rumprökeln muss, um etwas über sein Seelenleben zu erfahren.
Er war aber von Tag 1 verbindlich im Sinne davon, dass er ganz klar darin war, dass er mich sehr gerne mag und fest daran glaubt, dass wir ein gutes Paar abgeben.

Das kommt auf den Partner an, jeder Mensch ist doch anders. Ich selbst bin da recht schnell zugewandt, ich hatte aber sowohl Männer, die mich schnell überrannt und überfordert haben, als auch Männer, denen ich zu schnell zu viel wollte. Ich passe mich da inzwischen dem Tempo des Mannes an, sofern das für mich nicht TOO much or TOO less ist, weil ich schlechte Erfahrungen damit gemacht habe, wenn man zu schnell zu viel erwartet, das verschreckt. Mein letzter Partner hat mich zu sehr bedrängt, ich habe nicht auf mein Bauchgefühl gehört und saß dann jahrelang in einer Klammerbeziehung, die mir kaum Luft zum Atmen ließ. Geliebt hat er mich nicht, er wollte nur nicht allein sein.

Mein aktueller Freund brauchte 2 Monate, um mir überhaupt nur mal zu sagen, dass er mich hübsch findet, und ein halbes Jahr, um zuzugeben, dass er mehr als nur freundschaftliche Gefühle für mich hat. Wir trafen uns mehrmals die Woche und schrieben jeden Tag, ich war nie sicher, mag er mich nun nur als Freundin oder ist da mehr? Nach der vorherigen Beziehung war mir das aber ganz recht so. Inzwischen sind wir 1 Jahr ein Paar und er ist emotional nicht mehr zu bremsen. Er brauchte einfach länger, aber dafür sind seine Gefühle um so intensiver und anhaltender.

Meine Erfahrung daher: Stille Wasser sind tief, und sich / dem Anderen seine Zeit geben kann am Ende lohnender sein als das, was bei einem Draufgänger herauskommt. Natürlich muss sich trotzdem - wenn auch langsam - was fortentwickeln (Aufbau von Nähe, Vertrauen, schaffen von etwas Gemeinsamem, gemeinsame Zukunftspläne, wenn auch nur im Kleinen etc.), dauerhafter Stillstand oder gar Rückzug ist natürlich KEIN gutes Zeichen. Aber manche brauchen eben erst eine vertraute Basis, bevor sie emotional sich öffnen können.

Ich weiß genau, was du meinst und habe da früher auch oft drüber nachgedacht.


Das kann man aber leider nicht pauschal sagen. Mit meinem ex gab es diese Vertrautheit nach 5 Jahren nicht.

Mit meinem jetzigen Ehemann gab es diese bereits vor unserer Beziehung. Wenn es passt, dann passt es - wir sind seit 9 Jahren liiert, seit 2 verheiratet.