Hallo! Ich versuche seit Tagen meine Gedanken zu sammeln. Ich könnte zeitweise die Decke hochgehen und zeitweise fühlt sich alles ok, fast gleichgültig an.
Ich bin mit meinem Freund 5 Jahre zusammen. Ich habe einen Sohn (7) mit in die Beziehung gebracht. Es könnte alles so schön sein, aber irgendwie entfernen wir uns voneinander. Durch einen unglücklichen Umstand sind wir beide seit 3 Monaten arbeitslos, wobei zumindest mein Freund schon fix einen Job ab Dezember haben wird. In den letzten Wochen fällt mir zusehend die Decke auf den Kopf, was ich ansich ertrage, aber mein Freund macht mich teilweise wahnsinnig. Er bringt sich kaum in den Alltag ein, sitzt stattdessen fast nur vorm PC und fragt was es zu essen gibt. Er meint es nicht böse, aber ich habe das Gefühl er nimmt es als selbstverständlich hin, dass alles nebenbei läuft. Ich bringe meinen Sohn täglich in die Schule und hole ihn ab, beschäftige und lerne mit ihm, putze, koche, erledige Einkäufe, ect. Alles soweit gut. Aber mein Freund führt nebenbei das Leben eines Teenagers. Wenn ich ihn darauf anspreche erkennt er die Problematik nicht. Ich glaube er denkt, dass meine Arbeit als Mutter und Hausfrau so nebenbei herläuft. Wenn ich ehrlich bin, ich habe jetzt nicht sooo das große Problem. Aber dennoch habe ich das Gefühl nicht Mann und Kind, sondern zwei Kinder zu haben. Und das wirkt auf mich ... gar nicht. Ich bin so genervt, dass ich keine Lust mehr auf Intimität habe. Und das ist der Punkt. Mein Freund denkt der fehlende Sex wäre schuld. Er würde nämlich gerne öfter. Ich bin mir zu 100% sicher, dass er mich liebt. Ich liebe ihn auch, aber ich will endlich einen Mann haben, und keinen Teenager Ich weiß nicht wie ich mit ihm darüber reden kann.
Ich fühle mich ausgebrannt, lustlos, und alles ist doof
Stelle deine Dienste für ihn ein. Er wird sich dann schon melden...
Setzt euch mal hin und macht einen Plan. Er hat sooo viel Zeit sinnvolle Dinge zu tun! Er muss nicht die Familie im Brennpunkt spielen...
Tja, Dienste einstellen würde ich sehr gerne. Allerdings putze ich die Wohnung nicht nur für ihn sondern für alle. Gleiches gilt für kochen oder Wäsche waschen. Ich überlasse ihm sein eigenes Zeug schon so gut ich kann. Aber manchmal muss ich ihm nachlaufen. Er ist extremst unordentlich, lässt gerne alles stehen und liegen.
Einerseits habe ich schon das Gefühl dass er meine Arbeit würdigt. Aber er kapiert einfach nicht, dass seine Hilfe mir Entlastung bringen würde. Mir geht es gar nicht um körperlichen Stress. Aber die ganze Situation, dass er sich meiner Meinung nach wie 16 und nicht wie fast 30 verhält belastet mich. Es wurmt einfach meinen Kopf.
Mhm... alles was er liegen lässt legst du einmal auf sein Bett? Also keine Ahnung... wenn reden bei euch nicht hilft müssen Taten folgen 😉 dann wird seine Wäsche halt nicht gewaschen, du fragst ihn mal ganz lieb, ob er das Kochen übernehmen kann usw.
vielleicht hat benötigt er einfach Anweisungen...
LG
Das Ungleichgewicht bestand ja schon immer, nur jetzt fällt es dir besonders auf, weil ihr 24/7 aufeinanderhockt. Für ihn hat sich - abgesehen von der unfreiwilligen Freizeit - ja nichts geändert.
Du hattest schon vor ihm die Verantwortung für 2 Personen und alles musste rund laufen im Alltag. Du konntest nie 5 gerade sein lassen. Dein Freund kam einfach dazu und kam in den Genuss des Familienanschlusses ohne Gegenleistung.
Wenn er durch Reden nicht versteht, dass jeder seinen Beitrag in einem Haushalt leisten muss, dann stell' einen Haushaltsplan auf. Wer ist wofür zuständig. Schicke ihn zum Einkaufen, putzt am WE gemeinsam und kocht gemeinsam oder umschichtig. Daran kann es m. E. nichts misszuverstehen geben.
Wenn er da nicht mitzieht, dann WILL er nicht und ich würde ihm wieder einen eigenen Haushalt anbieten. Er kann dort hausen wie er will und sich Essen auf Rädern kommen lassen. Vielleicht erinnert er sich dann wieder an die Zeit vor dir und dass sich der Haushalt nicht von selbst erledigt.. Oder ist er direkt vom Hotel Mama mit dir zusammengezogen?
Wenn er überall seine Klamotten verteilt, dann sammle alles ein und stapel es auf seinem Bett. Vielleicht vergeht ihm dann die Idee, dass mehr Sex ein Allheilmittel gegen Berge schmutziges Geschirr und Wäsche ist.
Er hat tatsächlich noch nie alleine einen Haushalt geführt. Er ist von Mama zur Freundin, dann wieder zur Mama und dann zu mir. Ja, auf einen Plan wird es wohl tatsächlich rauslaufen müssen. Danke!
Hm.. Also warum so viele immer gleich eine Trennung vorschlagen, versteh ich nicht.
Scheinbar haben seine Eltern versagt und ihm nicht beigebracht, wie man einen Haushalt führt. Er musste nie selbstständig sein, seine ex hat sich gekümmert und nun du.
Er muss es lernen, ganz einfach. Egal wie alt er mittlerweile ist.
Er bekommt seine festen Aufgaben, wie zb einkaufen, Müll rausbringen, Kind von der Schule abholen oder hinbringen. Du gibst ihm stubser, schreibst die einkaufsliste, sagst ihm frühs, dass er heute bitte den Müll nicht vergisst etc.
Zeig ihm, wie man ordentlich putzt, sag ihm, wie oft du die Wohnung gesaugt haben möchtest. Woher soll er es wissen, wenn er es NOCH NIE machen musste?
Eine Trennung wäre nicht fair - das ist so, als ob du den Welpen rausschmeißt, weil er in die Wohnung gepinkelt hat 🤔
Er wird es so lernen - durch Routine. Und du setzt dich, während er Abwäscht, einfach mal an den PC und spielst was ;)
Und ganz nebenbei kannst du ihm natürlich begreiflich machen, dass es nichts anziehenderes als einen selbstständigen Mann gibt ;)
Alles Gute und liebe Grüße Bonnie
Er geht ab Dezember wieder arbeiten....wie es klingt hat er das auch vorher getan....und nun hat er mal bisschen Zeit für Schnulli und geht dem nach. Da würde ich ehrlich erstmal die Kirche im Dorf lassen.
Warum bist du so gefrustet und gestresst? Kind zur Schule bringen.....und abholen? Das sollte seinen Schulweg doch eher selbst bewältigen? Oder wurde es erst eingeschult?Mitlernen? Unterstützen gut und schön, aber bei dir klingt das wie eine tägliche mehrstündige Pflicht als würdest du seine Hausaufgaben machen müssen.
Putzen und Kochen....kann man den ganzen Tag ....wenn man das will....aber das Problem haben alle Familien....und man kann auch einfach Sachen delegieren und wenn sie dann nicht gemacht werden, machst du halt deine Sachen auch nicht. Wird er schon merken, dass es so nicht läuft.
Irgendwie hab ich aber auch den Eindruck, dass du gerade nicht so richtig was mit dir anzufangen weißt, deshalb betuddelst du deinen Sohn, der eigentlich eigenständiger werden soll und wuselst in der Wohnung und möchtest Aufmerksamkeit von deinem Partner.
Vielleicht solltest Du diese Energie eher in Dinge legen, die dich voran bringen. Bewerbungen z.B., Sport, gesunde Ernährung....keine Ahnung.....irgendwas für Dich. Hausfrau sein stelle ich mir jetzt mit 2 so Großen jedenfalls nicht erfüllend vor und warum sollten sie sich auch engagieren, wenn Du das so an dich reißt und alles machst.
Es gibt leider diese Frauen, die immer alle umsorgen und sich dann beklagen, wenn keiner sonst etwas macht. Oft definieren die sich aber auch stark darüber und merken gar nicht, dass sie sich und andere in diese Rolle drängen. Wie wäre es, wenn Du den Fokus auf Dich legst und deine Lebensfreude und Erfüllung wiederfindest. Ich persönlich glaube, sobald er wieder in Arbeit ist, wird sich das mit ihm geben. Sich permanent auf der Tasche zu liegen ohne Arbeitsroutine macht einen durchaus gereizt oder bequem. Ihr zeigt beide unterschiedliche Facetten davon. Daher würde ich sagen, konzentriere dich auf dein Weiterkommen und deine Unabhängigkeit. Die würde dir schließlich auch im Falle einer Trennung helfen.
Daher würde ich sagen, konzentriere dich auf dein Weiterkommen und deine Unabhängigkeit. Die würde dir schließlich auch im Falle einer Trennung helfen.
Wir kennen ihre Vorgeschichte und ihr Leben vor dieser Beziehung nicht.
Aber die letzten 7 Jahre wird sie vermutlich ganz gut gemeistert haben. Hat das Kind großgezogen und bisher auch gearbeitet .
Im Falle einer Trennung würde sich für sie wahrscheinlich abgesehen vom finanziellen Aspekt (sofern sie sich die Kosten aktuell teilen) kaum etwas ändern. Sie würde sogar davon profitieren, wenn sie für eine Person weniger wäscht und nicht hinter dem Erwachsenen noch herräumen muss. Er würde sich gewaltig umstellen müssen, wenn schnöde Alltagsaufgaben neben dem Job plötzlich anstehen und er nicht einfach fragen kann, wann es Essen gibt.
Wieso denkst du, es wird sich für sie daheim ändern, wenn er wieder arbeitet und sie sich mehr Hobbys gönnt? Dann machen sich Haushalt u. Co. so nebenbei von selbst?
Selbst wenn sie aus Gewohnheit alles zuhause "an sich gerissen hat", ist ihr jetzt durch die neue Situation bewusst geworden, dass eine Änderung her muss. Das steht ihr deiner Meinung nach nicht zu? Oder was willst du mit deinem Kommentar ausdrücken? Er versteht ihr Problem nicht und meint, es läge am fehlenden Sex. Auch nicht besser, diese Aussage.
Ich glaube du hast ein wenig ein falsches Bild. Zu deinem 1. Absatz kann ich nur sagen und was ist mit mir? Wie komme ich dazu 95% aller Tätigkeiten im Haushalt zu verrichten? Er ist genausogut arbeitslos wie ich, und wir haben beide zuvor gearbeitet. Mir ist schon klar, dass mir dieses Ungleichgewicht vorher nicht so stark aufgefallen ist. Tja, was heißt ich weiß nichts mit mir anzufangen .. Ich habe einfach keinen Kopf dafür. Keine Ahnung, vielleicht mache ich mir das Leben auch selbst schwer. Aber vor lauter Hausarbeit und Kinderbetreuung habe ich dann meist keine Lust und will einfach nur meine Ruhe haben. Ich fühle mich dann einfach wie verbraucht. Und logischerweise fehlt mir dann auch jegliche Lust auf Intimität.
Ich weiß nicht so recht wie ich meinen Sohn zu mehr Eigenständigkeit erziehen könnte. Er soll ab Frühling alleine zur Schule gehen. Wir wohnen in der Stadt, an einer gefährlichen Kreuzung. Ich kann ihn nirgendwo alleine hin gehen lassen habe ich das Gefühl. Ich könnte mit ihm zum Spielplatz gehen und dort könnte er dann rum laufen, auch außer Sichtweite sein. Aber selbst wenn er dort selbstständig ist bin ich trotzdem irgendwie dabei und kann nicht eben mal nach Lust und Laune tun was ich will. Verstehst du? Ich bin immer irgendwie eingebunden. Manchmal habe ich das Gefühl ich wäre der Kleber in dieser Familie. Ich habe das Gefühl ohne mich würden die beiden in einer Höhle hausen, jetzt mal ganz ehrlich. Ich meine ok, mein Sohn ist ein Kind. Aber auch bei meinem Freund habe ich oft das Gefühl ich wäre seine Mama.
Ich würde ihm das so sagen und eine Lösung anbieten, indem ihr einen einfachen Haushaltsplan aufstellt. Z.B.: Ihr wechselt euch täglich ab beim Kochen und derjenige, der nicht kocht, spült das Geschirr. Dein Sohn deckt den Tisch und räumt ihn ab. 1x pro Woche wird gesaugt und das Bad geputzt. Einer macht das eine, der andere das andere. Während du mit deinem Sohn lernst, macht dein Freund die Einkäufe. Die herumliegenden Sachen werden immer abends vor dem Schlafengehen oder morgens nach dem Aufstehen weggeräumt und jeder räumt seinen Kram weg. Das gilt auch für deinen Sohn.