Guten Morgen,
die Idee, Aufgaben in der Partnerschaft zu verteilen, habe ich ganz gut verinnerlicht. Was macht man aber, wenn der Partner die Aufgaben nicht anerkennt?
Ein paar Beispiele:
1. Kind (7) ist kein Langschläfer. Ich verbringe mit ihm am Morgen Zeit so von 7-9, mein Mann schläft. Aussage von ihm: Kind würde auch alleine spielen, ich soll einfach nein sagen und mein Ding machen. Meine Sicht: Mann wäre z.B. von 9-11 "dran". Warum sollte ich dann nicht zwei Stunden meinen Interessen nachgehen - wenn er in seiner Freizeit lieber schläft, kann er das ja tun.
2. Bad putzen lt. meinem Mann: alle paar Wochen. Wenn ich es öfter putzen möchte: meine Sache
3. Geschenke: könnte man verzichten (Seine Verwandtschaft trifft sich, ALLE schenken sich was). Ich bin die Dumme, die einkauft und einpackt, weil es mir sonst unangenehm wäre. Ich bin seit 17 Jahren in der Familie. Vor mir hat er niemandem was geschenkt. Vielleicht sollten wir echt mal ohne alles hinfahren und ich sag dann: mein Mann findet Geschenke überflüssig. Und dann lächeln...
Wir kamen früher besser zurecht, weil er sehr viel arbeiten musste und ich deshalb fast alles schon fertig hatte, bevor er heimkam. Früher ist er auch mal für unser Kind am Wochenende aufgestanden, aber jetzt ist es ja schon groß?!?
Am Ende kann man wohl nicht zusammenleben wenn man so unterschiedliche Vorstellungen hat. Meine Ideen von Haushaltsführung kommen bei ihm nicht an, er findet es übergriffig, wenn ich das bestimmen will. Ich versuche, ihm die Sachen als üblich darzustellen (wie oft Betten beziehen usw.), aber er akzeptiert es nicht. Dabei bin ich echt kein Sauberkeitsfanatiker, Staub wischen war das letzte Mal im November.
Wie kann es sein, dass andere Männer gar nicht in Frage stellen, dass nach dem Essen die Küche aufgeräumt werden muss? Also doch Trennung? Ich hab keine Lust mehr...
Liebe Grüße
Aufgaben verteilen in der Partnerschaft
Hi, was soll man da raten? Entweder Du nimmst alles entspannter oder machst es eben selbst. Er hat seinen Dickkopf, lässt wahrscheinlich gar nicht mit sich reden und sieht es nicht mal ein, auch mal über seinen Schatten zu springen. Und so bleibt eben doch alles an Dir hängen.
Immerzu Gegenangriff zu kämpfen ist doch Mist und raubt einem die letzte Kraft. Ich hätte auf sowas auch keinen Bock. Wahrscheinlich solltest Du dann gehen. Oder ist es echt erstrebenswert, sich permanent über den anderen zu ärgern?
Ich weiß, dass diese ewigen Vorschläge zur Trennung auch irgendwie blöd sind, aber wenn das Gegenüber wirklich nicht zum Entgegenkommen bereit ist, und Du auch keine Abstriche machen möchtest, bleibt Dir doch keine andere Wahl.
Letztendlich solltest Du hier auch über den Selbstschutz nachdenken. Ich jedenfalls bin heute nicht mehr bereit, alles hinzunehmen und mich dabei selber zu vergessen.
Liebe Grüße
Ja du hast so recht, es raubt mir so viel Energie. So richtig bewusst geworden ist es mir jetzt zu Weihnachten, wo ich rumrenne, alles erledige und mich ständig nur ärgere.
Ja es wäre cool, wenn ich darüber stehen könnte. Aber andererseits hab ich auch keine Lust, ihm ein schönes Leben zu bereiten (er will zwar nicht putzen, mag aber auch ein sauberes Bad - hat er zugegeben), wenn nichts zurück kommt außer seiner Anwesenheit. Da putze ich doch lieber für unseren Sohn und mich allein. So traurig es ist aber es dauert echt noch zu lange, bis unser Sohn erwachsen wird.
Liebe Grüße
Du versuchst ihm die Sachen als üblich darzustellen. Du hast die Aufgabenverteilung in der Partnerschaft gut verinnerlicht.
Ähm... eigentlich willst du bloß, dass dein Partner alles exakt so macht, wie du es dir vorstellst.
Ich finde übrigens auch, dass sich ein 7-jähriger mal gut alleine beschäftigen kann.
Wenn du Geschenke mitbringen willst, dann ist das auch deine Sache. Er hat ja vor dir auch nix geschenkt, seine Verwandtschaft hat ihn ja offenbar trotzdem nicht verstoßen.
Staub wischen? Mach ich auch nur ab und zu. Könnte ich nicht mal datieren, weil ich eher so der Typ bin "heute mal hier drüber feudeln, morgen da".
Bad putzen alle paar Wochen wäre mir auch zu wenig. Geb ich zu. Aber das muss ja jetzt auch nicht das Problem meines Mannes sein. Der wäscht zum Beispiel mein Auto, weil ich das überflüssig finde.
Und wie oft Betten beziehen ist denn so in der Bettbezugsnorm festgeschriebenen?
Ich finde, du verwechselt Aufgabenteilung damit, dass der andere deine Vorstellungen exakt teilt und tut, was du möchtest. Er macht ja nicht gar nichts, so wie es sich anhört. Er hat nur andere Vorstellungen was wie oft gemacht werden muss.
Wenn es für dich wirklich so unerträglich ist, dann seid ihr vielleicht wirklich zu verschieden. Vielleicht ist aber auch eine Annäherung von beiden Seiten möglich?
Hallo,
ja vielleicht verlange ich ja zu viel, kann sein. Das sich ein 7jähriger alleine beschäftigen kann, weiß ich auch. Es geht darum, dass man Verantwortung für die Betreuun übernimmt. Und ich erwarte ja nicht, dass mein Mann sich in ähnlicher Weise mit ihm beschäftigt, er kann dem Kind ja dann von 9-11 sagen, dass es sich alleine beschäftigen kann. Es geht um die Aufteilung. Wenn ich nichts sage, mache ich alles allein und habe nie Zeit für mich.
Tja und die Frage mit dem üblich wollte ich halt mal in die Runde werfen. Ich finde meine Standarts schon extrem niedrig, hab ja nicht geschrieben, dass jede Woche Staub wischen angesagt ist, hier war noch nie was auf Hochglanz oder gar die ganze Wohnung komplett erledigt (liest man ja hier manchmal, dass das viele als Standart ansehen).
Igendwie müssen doch andere Paare eine gewisse Einigung gefunden haben, was so nötig ist? Stiehlt man sich nicht aus der Verantwortung, wenn man bei allem sagt: ist nicht nötig? Macht man es sich da nicht zu einfach? Ich möchte halt einfach auch nicht zu gleichen Mitteln greifen (seine Wäsche nicht miteaschen: ist noch nicht nötig...).
Gruß
Klar, die muss man finden.
Macht dein Mann denn wirklich gar nichts bzw. geht er nie auf dich zu?
Wenn mein Mann den Tisch abräumt, kriege ich auch zu viel. Es bleibt immer etwas stehen. Oder die Krümel bleiben liegen. Oder die Spülmaschine wird nicht an gemacht, obwohl sie voll ist.
Also mache ich das, weil ich mich nicht über sowas streiten will. In der Zeit macht er dann das Baby fertig.
Sind solche Kompromisse bei euch überhaupt nicht möglich?
Und wie gesagt, mein Auto würde ich vielleicht ein mal im Jahr waschen. Mein Mann findet das häufiger nötig- also macht er es.
Mit den Geschenken für seine Familie würde ich es übrigens auch so handhaben. Entweder nix mehr schenken oder du schenkst was. Weil es DIR wichtig ist.
Ich finde dein Mann macht es sich ganz schön einfach indem er dir die Aufgaben zuschustert. Ich finde sein Verhalten ganz schön rücksichts- und respektlos.
Ihr habt anscheinend unterschiedliche Ansichten über Sauberkeit/Haushalt. In einer respektvollen Partnerschaft findet man da einen Kompromiss oder nimmt Rücksicht aufeinander. Meinen Mann stört es, wenn die Betten nicht regelmäßig neu bezogen werden, also machen wir das öfter als ich es alleine tun würde. Dafür putzt er öfter das Bad, als es seiner Meinung nach nötig wäre. Mir zuliebe...
Ich hätte an deiner Stelle nix besorgt und es ausgessen.
Ich verstehe Dich. Ich habe KEINE besonders hohen Ansprüche an Sauberkeit, aber ohne direkte Aufforderung, mehrfach, mit Nachdruck, macht mein Mann nix. Als wir uns kennen lernten und noch nicht zusammen lebten, hat er ungelogen 4 oder 5 Monate die selbe Bettwäsche drauf gehabt. Ich hab es erst nicht gerafft, dachte, er hätte die gleiche Bettwäsche mehrmals. Die Wohnung war dreckig, das Bad wurde nur alle paar Wochen "geputzt", der Kühlschrank voll mit gammeligen Zeug und Sachen, die ausliefen etc.
Naja, irgendwie hab ich ihn ja trotzdem geheiratet. Wir hatten, als wir zusammen zogen und bevor wir heirateten und als es an die Kinderplanung ging, viele, viele Gespräche über Arbeitsteilung, wie ich mir das Zusammenleben vorstelle. Er gelobte Besserung.
Fakt ist, im Gegensatz zu deinem Kerl macht er immerhin was, wenn ich ihn "nachdrücklich auffordere". Aber von selbst? Es ist wie mit einem Kind. Und ich bin es satt. Mittlerweile haben wir eine Putzfee alle zwei Wochen, dazwischen mache ich, was nötig ist. Wir arbeiten gleich viel, BTW. Waschmaschine anstellen, wenn der Wäschekorb überquillt? Bett beziehen, weil das Kind ausgelaufen ist? Kommt er im Leben nicht von selbst drauf.
Geschenke hab ich auch ALLE besorgt. Er hat nicht mal nachgefragt. Ich hab ihn dieses Jahr aufgefordert, mir eine Tafel Schokolade zum Nikolaus zu kaufen, damit ich mir nicht wie die letzten Jahre selber was in den Stiefel stecken muss.
Das alles zermürbt mich, trotz zahlreicher Gespräche wird es nicht besser. Ich glaube, er will es insgeheim einfach nicht oder sieht nicht ein, was zu machen.
Manchmal mach ich einfach mal nix. Aber wenn es eklig wird (wie gesagt, meine Ansprüche sind echt nicht hoch, ich verbrachte meine Jugend in Punk-WGs), knicke ich ein und putze doch.
Achja, er hatte als Kind full Service zu Hause... Das erwartet er auch immer noch, wenn wir seine über 70jährigen Eltern besuchen. Käme ich im Leben nicht drauf.
Nun bin ich gespannt, wer mir erklärt, dass ich mich locker machen soll, selbst schuld bin etc.
Hallo,
ja genau, mein Mann hatte auch full Service zu Hause. Bei meinen Schwiegereltern rennen dann auch immer nur die Frauen rum und die Herren lassen sich bedienen. Vielleicht liegt es auch daran.
Leider kann ich ihn auch zu nichts auffordern, er reagiert sehr problematisch auf sowas. Ich weiß zwar, dass es an seiner Kindheit liegt, aber das hilft uns auch nicht weiter. Und eine Bitte ist für ihn etwas, das man jederzeit ablehnen kann. Irgendwie komisch, ich habe bisher nur Bitten meiner Partner abgelehnt, wenn es zeitlich oder gesundheitlich gar nicht ging. Ansonsten gleicht sich sowas doch aus? Ich hole ihn vom Bahnhof ab, er legt die Wäsche zusammen... naja nicht bei uns .
Grüße
Das ist wirklich schwierig, wenn er meint, den Müll rauszubringen oder eine andere Aufforderung wäre tatsächlich optional. Ich flippe hier schon regelmäßig aus, weil ich so was ständig sagen muss.
Ich hab meinen Mann mal gefragt, ob er bei seiner Arbeit eigentlich auch so niedrige Standards hat wie zuhause und nicht "sieht", dass was erledigt werden muss und nur auf Aufforderung agiert.
Er kam zumindest ins Grübeln bei der Frage. Da kann er es nämlich! Er sagt da ja auch nicht "och, Chef, den Fehler im Code hab ich nicht gesehen, hab auch nicht richtig geguckt, das macht bestimmt der Kollege. Und wenn's nicht läuft, mach Dich mal locker, Du machst die das Leben doch selbst nur schwer. Dann läuft die Software eben nicht so gut."
Sich zu trennen wegen sowas wäre mir wirklich zu blöd. Wenn Du Betten beziehen und Bad putzen willst, tu es und bitte ihn notfalls, mit anzupacken dabei. Oder übergib ihm Arbeiten, die er eher als notwendig erkennt wie Wäsche waschen, staubsaugen o.a.!
Wenn dir das zu blöd ist mit den Geschenken, sprich es an Weihnachten vor der Familie an, sag, dass er es als unnötig erachtet und du nicht einsiehst, dass Du ständig die Geschenke besorgst, es sei schließlich seine Familie und du hast ja auch für deine schon genug zu besorgen, du hast es dieses Jahr das letzte Mal gemacht, möchtest in Zukunft auch nichts mehr geschenkt bekommen bitte und gut.
Ein 7-jähriges Kind kann doch, wenn es früher wach wird als die Eltern, sich ein-zwei Stunden allein beschäftigen. Meine Kinder haben das schon mit 4-5 gelernt, ich finde das wirklich ein bisschen lächerlich, dass Du Dich da morgens von so einem großen Jungen immer noch wecken und zum Spielen nötigen lässt, er ist doch kein Kleinkind mehr. Ich habe meinen Kindern ab 4-5 ausdrücklich verboten, mich morgens zu wecken, da ich dann auch ziemlich schlechte Laune kriege. Wer vorher wach wird, darf sich leise in seinem Zimmer beschäftigen mit Malen, CD hören bzw. bei einem 7-jährigen mit Lesen. Und auch so, wieso muss das Kind dauerbespaßt werden, kann es sich nicht allein beschäftigen, oder warum soll dein Mann um 9-10 mit ihm spielen, wenn du schon vorher 2 Std. mit ihm gespielt hast? 😳
Ich finde, dein Stress ist hausgemacht und wird auch nicht weniger, wenn du dich trennst. An Stelle Deines Mannes würdest du mir ziemlich auf den Senkel gehen, ich frag mich gerade, wer von einer Trennung am Ende wirklich profitieren würde.
Manches finde ich gar nicht so tragisch!
Er ist vor dir ohne Geschenke gefahren, findet es immer noch überflüssige, aber DU hast das doch dann eingeführt. Selber schuld, irgendwie.
Und ja, mit 7 finde ich auch, das sich ein Kind morgens prima selber beschäftigen kann.
Beim Rest,...keine Ahnung. Kommt ja auch drauf an, wer wieviel Zeit zu Hause hat.
Mich stört Dreck und Wäscheberge, meinen Mann nicht wirklich. Jeder hat ein anderes Sauberkeitsempfinden, du kennst ihn doch nicht erst seit gestern.
Mich hab stört es, wenn ich nach dem Essen alles wegräumen möchte, und alle Mann mit rum wuseln.
Ihr habt es noch nichtmal geschafft euch beim Bad putzen zu einigen und habt ein Kind gemeinsam? Das wurden wohl einige Schritte übersprungen...
Wie stellst du dir das denn vor? Willst du dass dir hier einige beipflichten du wärst im Recht, das dann deinem Partner vorlegen und der ändert sich dann sofort? Das wird nicht klappen. Ihr müsst da EUREN Weg finden der für euch beide passt. Und das wäre natürlich sinnvoll gewesen VOR der Familienplanung zu tun.
Hallo,
ja früher hat er sehr viel gearbeitet (trotz Vollzeit von uns beiden hatte er durch Fahrzeit usw. 3 h täglich mehr) und da kam das Problem nicht so klar raus. Ich hatte da so viel mehr Zeit, dass ich eben schnell eingekauft und geputzt habe.
Jetzt kann ich aber nicht ertragen, dass wir theoretisch fast gleich viel Freizeit haben, er aber tatsächlich täglich mindestens dreimal soviel hat wie ich.
Grüße
Guten Morgen,
ich war knapp 16 Jahre mit meinem Ex Mann zusammen. Er war auch so ein "netter, zuvorkommender" Mann. Er hat nur sein Ding durchgezogen und gut war. Ich sprach es an und fragte ihn, wie er das sieht und wie man daran arbeiten kann. Es interessierte ihn Null.
Mein Freund ist das absolute Gegenteil von ihm. Ich muss überhaupt nichts sagen, er sieht alles selbst. Er sieht sogar Dinge, für die ich kein Auge habe. Er kümmert sich ohne das ich etwas sage liebevoll und aufmerksam um meine 3 Kinder. Wir wohnen seit Juli zusammen in seinem Haus und erwarten in 32 Tagen unseren Sohn.
Ich habe mir früher auch den Mund fusselig geredet. Es hat nichts gebracht. Am Ende stritt man sich sogar wegen so einem Mist. Irgendwann sagte ich nichts mehr und bin dann gegangen. Aber bei mir hatte das noch ganz andere Gründe. Er war allgemein kein liebevoller Mann. Jetzt habe ich den aufmerksamsten Mann an meiner Seite den ich je kennengelernt habe. Die Erziehung seiner Eltern haben da auch maßgeblich beigetragen. Sie haben ihn von Anfang an auf Selbstständigkeit und Zuvorkommenheit erzogen. Er hat auch 8 Jahre lang seine Oma im Elternhaus gepflegt.