Weihnachten - Mitleid mit Ex-Mann

Ich muss das einfach einmal los werden und euch fragen, ob es jemanden ähnlich geht:

Mein Ex-Mann und ich waren 13 Jahre ein paar, 8 davon verheiratet und wir haben einen gemeinsamen Sohn (4 Jahre). Die Trennung erfolgte meinerseits aus vielen Vernunftgründen. Mein Ex hat seit Jahren mit Depressionen und einer Persönlichkeitsstörung zu kämpfen. Lehnte Therapien ab bzw. brach sie ab. Es folgten Lügen, heimliche Schulden usw. Ich kämpfte lange um uns, aber am Ende konnte ich mir mein Leben mit ihm nicht mehr vorstellen und trennte mich. Er war immer lieb zu mir und trug mich auf Händen und zeigte mir, dass er mich über alles liebte... Aber das reichte irgendwann nicht mehr 😢

Heute habe ich unseren Kleinen für ein paar Stunden zu ihm gebracht. Bei der Übergabe sah mein Ex wirklich sehr fertig und traurig aus. Es stellte sich heraus, dass er weihnachten alleine feiern wird. Er ist zwar neu verpartnert, aber wie die Beziehungssituation ist, weiß ich nicht (geht mich ja auch nichts an). Zu seiner Familie hat er keinen Kontakt (andere Geschichte).

Ich mache mir nach wie vor große Sorgen um ihn. Er tut mir unendlich leid und ich wünsche ihm einfach, dass er sein Leben auf die Reihe kriegt. Mitleid ist natürlich kein schönes Gefühl, aber es trifft es einfach! Für uns gibt es definitiv keine Reunion, aber ich möchte natürlich nicht, dass er unglücklich ist. Der Gedanke macht mich heute an Weihnachten echt fertig.

Dabei weiß ich, dass er für sein Leben selbst verantwortlich ist. Ich habe in den letzten Jahren der Beziehung alles gegeben und konnte ihn nicht "retten".

Wahrscheinlicher ist es ein sinnlos-post, aber ich musste das kurz einmal anonym runterschreiben.

Frohe Weihnachten allerseits!

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Empathie ist nichts schlechtes und nur weil man getrennt ist, muss man sich nicht gleich die Pest an den Hals wünschen. Denn wenn er durchweg ein Vollidiot gewesen wäre, hätte eure Beziehung wohl kaum so lange gehalten.

Zu euch einladen wäre keine Option? Ich kenne durchaus Patchworkfamilien in welchen das so gehandhabt wird. Das funktioniert natürlich nicht überall.

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Das ist nicht möglich und wurde er auch gar nicht annehmen. Meine Familie hätte gewiss nichts dagegen, aber mein Ex würde das niemals in Betracht zu ziehen.

Unser Verhältnis ist auch eher schwierig, was sicherlich auch seinerseits etwas damit zu tun hat, dass ich die Trennung ausgesprochen habe. Er meidet den Kontakt zu mir, wo es nur geht. Kurze Vereinbarungen bezüglich unseres Sohnes sind der einzige Austausch.

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Dann ist es eben so wie es ist.

Ich war auch schon einmal an Heilig Abend alleine. Damals noch jung und in der Ausbildung.
Okay...schön ist anders, aber das geht vorbei, ist kein Weltuntergang.

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Nenn es doch einfach Mitgefühl, das ist ein so viel schöneres Wort. Frohe Weihnachten 🤶

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Da hast du Recht! ☺️

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Wir haben trotzdem zusammen gefeiert die Ex Partnerin meines Mannes ist hier immer willkommen und gehört zur Familie...
Keine Option?

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Nein, für meinen Ex nicht. Für mich und meine Familie wäre das okay.

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Ich kann es Dir gut nachfühlen, aber bitte lade ihn nicht ein aus Mitleid. Er könnte mehr rein interpretieren, als Du möchtest.
Du hast Dich nicht ohne triftige Gründe von ihm getrennt und hast damit abgeschlossen.
Helfen wollen ist schön, aber manchmal muss man zum Eigenschutz auch davon abrücken.
Mir tat mein Ex auch leid, als er schon ausgezogen war und ich ihn mal in seiner neuen Bleibe besuchte. Hätte ich nicht tun sollen. Er leitete davon ab, wieder regelmäßig zu erscheinen und "reden zu wollen", was schnell wieder in einem Fiasko endete.
Hier muss der Verstand über das Gefühl siegen, auch wenn Weihnachten ist. Aber Weihnachten geht auch vorbei.
Zu ihm gehört seine Partnerin, Du nicht mehr. Wenn sie nicht da ist, wird es auch einen Grund haben.
Liebe Grüße von Moni

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Ich habe erst später gelesen, dass es für Deinen Ex ohnehin nicht in Frage käme, zu Dir zu kommen- dann ist es auch gut so!
LG

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Bei mir ist es dieses Jahr ähnlich, mein Ex haben uns dies Jahr getrennt, auch er depressiv und Persönlichkeitsstörung, kein Kontakt zur eigenen Familie, Weihnachten allein. Bei uns ist es nur so, dass er sich vor der Trennung sehr viele Unverschämtheiten meiner Familie gegenüber erlaubt hat (sie als Asis bezeichnet und ihnen das auch ins Gesicht gesagt), sodass er hier nicht willkommen gewesen wäre. Meine Familie hätte zwar aus Mitleid gute Miene zum bösen Spiel gemacht und er tat mir auch Leid heute, aber ich wollte ihn trotzdem nicht dabei haben, weil es einfach die Stimmung versaut hätte. Er wäre wahrscheinlich gern gekommen, weil er gar nicht einsieht, dass er damals unverschämt war, er meint ja immer noch, wieso, ist doch wahr. Na dann braucht er auch nicht mit Asis feiern.

Leid tat er mir trotzdem, denn gut ging es ihm heute natürlich nicht, aber da ist er auch selbst dran Schuld an der Lage, hab über 20 Jahre zu ihm gehalten, er hat immer Weihnachten gehasst, wollte nie feiern, war alles mein Bier mit Einladungen, kochen etc., er setzte sich nur an den fertigen Tisch, wenn die Gäste kamen, weil er auf das alles ja keinen Bock hatte, von daher was gibts dann jetzt zu jammern? ;-)

Naja, morgen kommt er zu uns und kommt die Kinder besuchen, das ist mein Angebot gewesen, aber auf Familienfeiern möchte ich ihn nicht mehr dabei haben, tut mir wie gesagt Leid, aber das ist dann jetzt einfach so.