Allein aber eigentlich zu zweit?

Hallo ihr Lieben!
Ich muss jetzt auch mal was los werden :-(
Ich habe einen Mann zuhause aber fühle mich recht oft allein erziehend. Ich kümmere mich Tag und Nacht um unsere Tochter. Ich stille aber abends bekommt sie ein Fläschchen welches ich meistens gebe. Ich trage sie rum um Bäuerchen zu machen. Ich spiele mit ihr, ich wickle sie (er graust sich davor), ich leg mich zu ihr wenn sie abends einschläft, ich mache einfach alles als wäre ich allein erziehend.

Meinen Mann hab ich schon öfters darauf angesprochen, dass ich mir wünschen würde, dass er auch mal was macht. Er sagt dann immer er versucht sich zu bessern.
Das Hauptproblem ist anscheinend, dass er mit der Kleinen nicht weiß was anfangen. Sie ist nun 20 Wochen alt. Er freut sich auf die Zeit wenn er dann mit ihr zB Karten spielen kann.
Teilweise frag ich mich ob sie weiß wer er ist.
Am liebsten sitzt er vor dem PC und zockt oder hat sein Handy in der Hand.
Wenn wir Besuch haben oder bei seinen Eltern sind gaukelt er den lieben Papa vor. „Gib sie mir mal“ oder sowas ist dann zu hören. Zuhause gibt’s das fast nie. Wenn ich vom duschen retour komm wird sie mir gleich mal wieder in die Hand gedrückt.

An manchen Tagen denke ich, ob ich jemals ein Kind bekommen hätte, wenn ich das gewusst hätte. Ich schäme mich dann für solche Gedanken weil ich meine Tochter über alles liebe! Sie ist ein richtiger Wonneproppen!

Wie ist das bei euch so, ist das normal?

Danke & einen schönen Abend,
Irene

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Ich kann solche Männer überhaupt nicht verstehen. Für mich sind das Lulus. Selbst mein 23 jähriger Freund hat es trotz Vollzeit Job geschafft sich um seinen ungeplanten Sohn zu kümmern. Der hat gerne mal 2, 3 Stunden übernommen damit ich zur Ruhe komme. Er musste auch nichts vorgaukeln. Er war und ist von Tag 1 an ein wundervoller Vater. Klar, es gab Abende an denen er lieber zockte. Aber alles in allem war die Arbeit mit dem Baby ausgeglichen. Ich musste ihn nie um irgendwas bitten oder gar anbetteln. Ich versteh schon dass ein Mann nichts mit einem Baby anzufangen weiß. Aber ganz ehrlich, Müttern geht es oft genauso. Und außerdem sollte es nicht darum gehen euren Säugling zu bespaßen, sondern dich zu entlasten und zu unterstützen! Ich würde da mal ordentlich auf den Tisch hauen. Sowas unreifes würde ich mir nicht bieten lassen.

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Ich werde morgen das Ganze nochmal angehen, ist ein Feiertag und er ist zuhause #huepf Danke!

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Also normal ist es in meinen Augen nicht. Vor allem finde ich seltsam, dass er nicht weiß was er mit ihr machen soll... ganz ehrlich ich weiß es auch nicht was ich mit meiner Dame machen soll 🤣
Ich mache das was ich sonst mache und sie ist immer dabei. Wenn ihr langweilig ist spiele ich mit ihr. Klar sind die spiele dann altersgerecht, aber es ist halt Baby. Klar wirds einfach wenn sie zum Kleinkind wird, aber bis dahin hast du recht wird sie nicht wissen wer er ist wenn es so weiter geht

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Ich finde es schon wichtig, dass sich beide Elternteile kümmern.
Natürlich mache ich auch mehr, da ich zu Hause bin und mein Mann arbeiten geht und oft spät heim kommt.
Ich wickle und richte sie zu 98%. Beschäftige mich natürlich auch den Großteil der Zeit mit ihr. (Sie ist mittlerweile 10 Monate).
Wir teilen uns aber zB das ins Bett bringen, Essen geben etc. Und am Wochenende oder abends beschäftigt er sich auch mit ihr und guckt auch nach ihr, damit ich mal etwas in Ruhe machen kann. Anfangs, wo sie viel geschrien hat, haben wir uns auch immer abgewechselt.
Da hat er sie auch noch mit Freude gewickelt, aber mittlerweile macht er es auch nur noch, wenn er wirklich muss. 😄
Bis eure Tochter Karten spielen kann, wird noch einige Zeit vergehen. Vllt kannst du ihm auch mal Vorschläge machen, was er mit ihr machen kann, bzw. ihm konkret sagen, was er dir abnehmen soll/kann oder muss. Manche tun sich einfach schwer, wenn die Babys noch klein sind und noch nicht richtig auf einen reagieren. Aber nur weil man Mama ist, fällt einem das ja auch nicht immer so leicht. Ich würde nochmal mit ihm sprechen, schließlich ist es auch seine Tochter.

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Bin ganz deiner Meinung... Wenn er arbeiten geht verlange ich auch nicht, dass er sie abends wickelt, fürs Bett fertig macht und füttert. Meistens hab ich das schon erledigt.
Aber am Wochenende, wenn er frei hat, könnte er einfach mehr tun.
Er lebt sein Leben so als gäbe es unsere Tochter nicht und das macht mich einfach auch traurig.
Ich werde nochmal einen Versuch starten und versuchen ihm das klar zu machen. Danke!

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Das ist in meinen Augen alles andere als normal. Vor allem weil er ja Freizeit zu haben scheint, wenn er vorm PC hocken kann.

Bei uns sind die Kinder 17 Monate und der kleine 6 Wochen alt. Montag bis Samstag ist mein Mann von morgens bis abends arbeiten. Da sieht er die Kinder nur höchstens eine halbe Stunde bevor die ins Bett gehen. Dafür steht er sonntags auf, macht Frühstück, kümmert sich um den großen damit ich den kleinen nochmal stillen kann und nochmal 2-3 Stunden schlafen kann und außer zum stillen bekomm ich die Kinder sozusagen nicht wieder. Da versucht er dann Die Zeit nachzuholen die ihm unter der Woche mit den Kindern fehlt. Da ist kein PC an, kein Handy und auch kein fernseh. Wenn ich dann fernsehen will werde ich ins Schlafzimmer verbannt, damit ich die 3 nicht "störe" oder er geht mit den Kindern für 3-4 Stunden raus spazieren.

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Das ist sehr schön zu lesen, so stell ich mir ein Familienleben vor!

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Es tut mir leid, dass euer Familienleben nicht so ist, wie du es dir wünscht :-( Das hört sich wirklich nicht schön an, dein Partner scheint sehr passiv zu sein. Normal finde ich das - wenn sich beide das Kind gewünscht haben - leider nicht (kommt aber wohl häufig vor). Ich erwarte von meinem Mann, dass er sich im gleichen Ausmass für unser Kind einsetzt, wie ich es tue. Väter sind schliesslich keine Elternteile zweiter Klasse mit reduzierter Verantwortung und mangelhaften Kompetenzen. Nur hilft es dir auch wenig, wenn nun hier geschrieben wird "Mein Partner übernimmt alle Aufgaben von Wickeln, über Füttern, Spielen und Wiegen mit grosser Freude und Engagement" - das ändert an eurer Situation nichts.

Hast du schon versucht, deine Erwartungen ganz konkret zu formulieren? Also nicht "ich möchte, dass du mehr mit der Kleinen machst" sondern z.B. "Ich möchte, dass du ihr abends das Fläschchen gibst" ?

Kritisierst du ihn vielleicht häufig, wenn er etwas mit der Kleinen macht, so dass er sich unsicher fühlt? Das kann ganz schnell zu Rückzug und Verweigerung führen.

Ich finde es sehr traurig, dass er seine Tochter aus Ekel nicht wickelt. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis. Es ist sein Fleisch und Blut, wie eklig kann da etwas Kot oder Urin sein? Ein erwachsener Mensch sollte sich soweit im Griff haben, dass man diesen Ekel überwinden kann. Gibt schliesslich Wasser und Seife für danach...

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Kritisieren tu ich ihn nicht weil er eh nichts macht #kratz
Wenn ich ihn frage, ob er das Fläschchen gibt, dann macht er es. Aber ich mag doch nicht jeden Tag um diverse Sachen betteln? Aber vielleicht muss ich das doch öfters machen damit er checkt, was alles zu tun ist, und es für ihn "normal" wird.
Danke!

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Das verstehe ich. Man wünscht sich schliesslich, dass er die Aufgaben von selbst sieht und aus Eigenmotivation übernimmt. Nur passiert das leider nicht. Vermutlich kennt er die Bedürfnisse eurer Tochter gar nicht so genau, weil er sich so stark raushält? Die beiden müssen sich erst mal ordentlich kennenlernen und er muss lernen, was man als Papa alles so macht.

Wenn ich nicht weiss, was ich mit unserem Baby anstellen soll, schaue ich mir Youtube-Videos zu den verschiedenen Entwicklungsstufen an. Da gibt es sooo viele Ideen! Einfach mal suchen, z.B. "how to play with a five month old baby" und ta-daaa ;-)

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Huhu

Ich kann das Verhalten eigentlich auch nicht verstehen. Mein Mann ist da auch anders. Aber ich habe das schon so oft gehört das viele Männer mit so ganzen kleinen Babys nicht viel anfangen können.

Das wird wohl besser je älter sie werden.
Kenne das auch aus meinem Freundeskreis.

Für dich ist die Situation natürlich nicht toll aber halte noch etwas durch. Das wird sich bestimmt mal ändern wenn man richtig mit ihr spielen kann.

Alles Liebe für euch.

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Stellen wir uns vor, hier würde ein MANN schreiben, dass seine Frau sich null ums gemeinsame Baby kümmert. Würde die Antwort dann auch lauten:

"Für dich ist die Situation natürlich nicht toll aber halte noch etwas durch. Das wird sich bestimmt mal ändern wenn man richtig mit ihr spielen kann."

...

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Soll man ihr lieber zur Trennung raten?

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Mein Mann hat schon immer geholfen, aber so richtig was mit den Kindern anfangen konnte er erst, als sie laufen konnten. Das war wie wenn ein Schalter umgelegt worden wäre.

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Huhu,

Mein Mann wusste anfangs auch nichts mit seinem Sohn anzufangen, er musste aber von anfang an ebenfalls wickeln, anziehen, tragen usw. Da habe ich schon im Krankenhaus drauf bestanden! Ist ja auch sein Kind, und er hat das sehr schnell gemeistert.
Woher soll der Mann es denn können, wenn er nicht machen muss bzw. Gelassen wird?
Ich wusste (und weiß jetzt bei Nr.2) auch nicht, was man alles mit einem Baby anstellen kann, aber dafür gibt es zB Google. Es gibt unzählige Seiten, die Wochenauflistungen mit zum Alter passenden Ideen parat haben, da kann er sich mal durchklicken. Spiele, Entwicklungssprünge und so, das ist echt interessant.
20 Wochen... so alt ist unsere Tochter jetzt auch. Mit ihr kann man doch so viel anfangen, er muss sich nur auf sie einlassen.
Hier kamen sehr viele tolle Tipps zusammen, probier dich mal durch ;)
Viel Erfolg!

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Hey meine Liebe, ich kann absolut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Mein Mann war am Anfang auch so. Er hatte die ersten vier Wochen frei und es klappte ganz gut, seit er wieder arbeiten ist, kippte das ganze. Er meinte auch immer, er wüsste nicht, was er mit unserem kleinen machen soll, hatte Angst, etwas falsch zu machen.
Da habe ich ihm erstmal erklärt, dass ich da auch erstmal reinwachsen musste. Ich hab auch kein angeborenes Elterngen, sondern probiere aus, was unserem kleinen Spaß macht und was er doof findet.
Verschiedene Spiele habe ich meinem Mann dann gezeigt, die er jetzt auch immer mit unserem Sohn spielt. Es gibt ein absolutes Handyverbot, wenn unser Sohn wach ist und Aufmerksamkeit möchte. Mein Mann wickelt auch.

Was ich gemacht habe, als mein Mann sich mehr und mehr rauszog, war, dass ich einfach alleine einkaufen gegangen bin. Habe meinem Mann unseren Sohn in die Hand gedrückt und gesagt "bin in einer halben Stunde wieder da, ich muss schnell xyz besorgen". Oder ich war kurz bei meiner Nachbarin auf einen Kaffee ohne meinen Sohn. Mein Mann wusste, dass ich innerhalb von 2 Minuten wieder Zuhause sein konnte, also ging das klar.

Vielleicht ziehst du dich auch aus dem ganzen etwas heraus? Natürlich nur, wenn du das kannst.