Hi,
ich (48) habe einen sehr netten Mann kennen gelernt, aber ich mache mir Gedanken, ob wir nicht zu unterschiedlich sind. Ich: emotional, chaotisch, Langschläfer, Er: rational, strukturiert, Frühaufsteher. Ich gerne mal gemütlich, er super aktiv.
Oder ist das unwichtig und man sollte nur schauen, ob man sich verliebt?
Soweit sind wir noch nicht. Wir haben vier Wochen telefoniert und geschrieben, und hatten gestern das erste Date.
Ich finde es alles so kompliziert.
Ich hatte seit meiner Scheidung bestimmt 15 Dates, aber worauf es genau ankommt, ich weiß es einfach nicht. Beim letzten Date hat die Chemie total gestimmt - aber im Laufe von drei Monaten habe ich dann immer mehr mitbekommen, dass er sehr viel Müll erzählt hat und teilweise unehrlich war. Das war ein absolutes no go für mich.
Es ist zum Mäusemelken.
Wenn bestimmte Faktoren, die mir wichtig sind, vorhanden sind (keine kleinen Kinder, finanzielle Basis, bestimmte Werte) knistert es nicht. Und wenn’s knistert, dann bei den Chaoten.
😱😱
Ich weiß gar nix mehr
Hab Geduld und behalte deinen Verstand.
Gib deinem Glück eine Chance und mache weiter mit der Suche.
Ja, das ist auch schwierig. Ich dachte bei meinem ersten Mann, dass wir doch so viel gemeinsam haben. Wir hatten wirklich so ziemlich die gleichen Interessen. Und auch den gleichen Hintergrund, d.h. wir waren beide der erste Akademiker in der Familie, also Eltern, die halt nicht studiert haben. Beide Lehrer, Sprachen + Sprachen und Geschichte. Ich hab auch ein grosses Interesse für Geschichte. Und auch die gleichen Werte, die gleiche politische Einstellung, wirklich das Meiste.
Es funktionierte aber überhaupt nicht gut. Probleme: Ich Optimist, er Pessimist. Ich spontan/impulsiv und neugierig auf Neues - er überlegte ewig und blieb gern beim Alten und Bewährten. Überhaupt war ich immer irgendwie "schneller" und manchmal brachte es nicht mal was, auf ihn zu warten. Irgendwie kamen wir nie in den gleichen Takt. Vor allem aber war er auf gefühlsmässigem Niveau nicht wirklich erreichbar, man kam nicht an ihn heran. Rein intellektuell kann ich mich immer noch gut mit ihm unterhalten, aber sobald es an etwas persönliches geht.....
Mein jetziger Partner ist eher das Gegenteil - wir verstehen uns auf dem gefühlsmässigen Niveau, dafür hat er einige Interessen mit denen ich nichts anfangen kann. Er ist ein reiner Naturwissenschaftler, ich halt eher humanistisch orientiert. Aber das ist nicht so schlimm. Es gibt andere Themen. Und was UNS angeht, kann ich mit ihm immer reden. Und es kommt auch immer etwas Gutes dabei heraus. Ich hab noch keine Situation erlebt, wo nicht etwas relativ Gutes (kommt natürlich drauf an, wie ernst die Situation ist) herausgekommen wäre. Natürlich haben wir auch ziemlich die gleichen Werte. Und wir sind im gleichen "Takt", beide relativ spontan und schnell denkend.
Ich glaube, man sollte vielleicht davon ausgehen, was man für ein Gefühl hat, ob es gut läuft im Alltag. Wenn da schon eine Menge Probleme, Missverständnisse und ähnliches sind, dann ist das ein schlechtes Zeichen. Wenn man sich mit der Person wohl fühlt, entspannt und so, dann ist das positiv.
Mein Mann und ich sind genau das was du beschreibst. Nur in umgekehrter Aufstellung.
Im Prinzip aber profitieren wir beide davon. Ich trete ihm manchmal in den Hintern und er holt mich wieder gemächlich zurück auf den Teppich. So läuft das hier seit 17 Jahren und es ist nie langweilig. Aber man muss es mögen. Ich könnte mir z. B. keine Beziehung mit jemanden vorstellen, der genauso ist wie ich. Das wäre mir zu fad.
Probier es einfach aus. Trennen kann man sich immer😉