Hallo an alle.
Ich versuche mich kurz zu fassen.
Mein Mann und ich sind seit fast 6 Jahren verheiratet und haben einen 4 jährigen Sohn.
Eigenheim haben wir auch.
Es ist eigentlich, seitdem wir Kind und Haus haben, immer schon so gewesen, dass wir Diskussionen haben, wegen Haushalt und was halt so im Alltag anfällt. Wir haben wirklich oft Streitthemen, auch wegen Nichtigkeiten.
Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie mit einem Menschen so viele Reibereien gehabt, wie mit meinem Mann. Wir vertragen uns aber immer sehr schnell wieder miteinander. Aber immer mehr habe ich das Gefühl, dass mir mehr zu schaffen macht und ich das so einfach nicht mehr möchte. Es zerrt und nervt. Und ich habe das Gefühl, dass wir kein gutes Team sind, das Hand in Hand arbeitet. Ich bin die jenige, die den meisten Haushalt macht. Er macht auch mal was, so ist das nicht.
Aber so Kleinigkeiten fehlen mir. Fast jeden Abend bringe ich unseren Sohn ins Bett, das war schon immer so. Wenn ich runter komme, bin ich meistens die jenige, die dann noch Snacks macht oder einen Tee o.ä.....
Oder wenn ich abends vom Nebenjob nach Hause komme, dann noch essen machen muss, weil der Herr Hunger hat.
Mein Tag hört nie auf. Ich stelle mich auch abends um 22 Uhr noch hin und lege Wäsche zusammen, weil ich da den Tag über nicht zu gekommen bin.
Da wünsche ich mir einfach mal, dass er so was sieht. Mal einfach was für mich macht. Das habe ich ihm schon oft gesagt. Und manchmal frage ich mich, ob es einen Unterschied gibt, ob ich nun alleine bin oder nicht.
Mittlerweile habe ich nur noch das Gefühl, dass unser Sohn das einzige ist, das uns zusammen hält. Und natürlich wünsche ich mir nichts mehr, als das mein Kind in guten Verhältnissen aufwächst. So dieses Vater, Mutter, Kind eben. Ich hatte das früher nicht so.
An die alleinerziehenden, was hat euch schlussendlich dazu bewegt, die reißleine zu ziehen? Hat sich etwas geändert und wie sind eure Kinder damit zu recht gekommen? Wenn ich an eine Trennung denke, könnte ich weinen.
Wann macht Trennung Sinn
Der Tropfen, der das Fass zu, überlaufen bringt, ist irgendwann da.
Du wirst es irgendwann wissen.
Mich nervt diese Rollenverteilung mit einer immerbeschäftigten frau sehr.
Ich war berufstätig und habe mich dann immer noch mit Kindern und Haushalt beschäftigen können. Deshalb verstehe ich Männer nicht, die denken, dass sie nach dem Feierabend alle viere von sich strecken. So funktioniert’s eben nicht.
Lg
Also, Streit ist eine Sache. Das KANN auf eine Trennung hinauslaufen, wenn man gar nicht miteinander kommunizieren kann, oder sich Gemeinheiten an den Kopf wirft.
Aber dass mit, dass dein Mann Dinge nicht sieht, weil du sie machst, wo du auch gerade mit Kind zu Hause bist - DAS würde ich sagen ist so ziemlich der Normalfall. Nicht ideal, klar. Aber es ist fast überall so. AUSSER, man sagt mal deutlich was man will. Dein Mann kapiert das gar nicht, wenn du das nicht irgendwie deutlich sagst. Und das würde ich durchziehen bis er es kapiert hat. Nicht als Streit, freundlich sagen, aber nicht selbst machen, wenn du findest er ist dran. Wer sich am Anfang der Beziehung nicht die Mühe macht, hat nachher mit den Folgen zu kämpfen. Du bist da nicht unschuldig dran. Ich kann es gut verstehen, ich hab das auch teilweise falsch gemacht. Bei früheren Partnern und teilweise auch bei meinen Kindern.
Vielleicht kannst du ihn auch bitten, manche Dinge generell zu übernehmen. Wenn du das Kind ins Bett bringst, könnte z.B. er Tee machen und Dinge, die liegen geblieben sind. Und wenn er nicht sieht, was zu tun wäre - dann soll er dich fragen. Das macht mein Mann manchmal.
Worüber streitet ihr euch denn und wie läuft das ab? D.h. wie persönlich, wie verletzend werdet ihr dabei? Ich hab es mit meinem zweiten Mann hingekriegt, dass wir uns so gut wie nie streiten. Das erfordert dass man ganz konsequent völlig sachlich bleibt und dem Partner keinerlei nichts unsachliches an den Kopf wirft. Es geht, aber es ist natürlich leichter, wenn man gut zusammenpasst.
Wie ist denn eure Situation im Allgemeinen? Ist dein Mann Vollzeit berufstätig? Hast du einen Nebenjob und einen Hauptjob oder einen Nebenjob neben dem Hausfrauendasein? Ist euer Kind in einer Betreuung?
Je nach Konstellation würde ich es absolut normal empfinden, dass du das Meiste im Haushalt elredigst, wenn eure Arbeitszeiten stark voneinander abweichen.
Wenn du etwas von deinem Mann willst, z.B. abends um 22 Uhr Wäsche aufhängen, musst du es ihm sagen. Woher soll er wissen, dass dein Bedürfnis aktuell lautet "Wäsche aufhängen". Er priorisiert es wahrscheinlich anders und sieht die Notwendigkeit nicht, abends um 22 Uhr noch Wäsche aufzuhängen.
Wenn du gerne möchtest, dass er das Kind zu Bett bringt, sag es ihm. Arbeitet gemeinsam daran, falls es nicht gleich klappt und wechselt euch ab. Wenn du möchtest, dass er dir einen Tee und Snacks macht, mache Andeutungen oder sage es ihm. Vielleicht möchte er gar keine Snacks und greift dann nur zu, weil sie eh da stehen. Er sieht auch da vielleicht die Notwendigkeit nicht.
Mir scheint das Problem aber eher darin zu liegen, dass dir Aufmerksamkeiten seinerseits fehlen und du vielleicht ein wenig mehr Anerkennung deiner Leistung bräuchtest.
Redet miteinander, mach deine Bedürfnisse klar. Ich bin sicher, dass ihr das Ganze in den Griff bekommen könnt, wenn ihr nur etwas mehr redet und er seine Aufmerksamkeit ein wenig mehr schürt.
Ganz ehrlich? Solche Aussagen finde ich immer ganz schlimm:
"Da wünsche ich mir einfach mal, dass er so was sieht."
Ich frage mich dann immer, ob man da als Mann bei irgendeiner Prüfung teilnimmt, oder was so ein Unsinn immer soll? Ob ein Mann seine Frau liebt, definiert sich gewiss nicht darüber, ob er irgendwas grad "sieht", was die Frau offenbar genu jetzt grad stört. Das Problem ist, dass das Hellsehen einem nicht in die Wiege gelegt wurde. Wenn er die Wäsche zusammenlegen soll, frag doch einfach "könntest Du die Wäsche noch zusammenlegen?". Ich denke nicht, dass die Wäsche dann schöner aussieht, wenn er es von selber "sieht", als wenn Du ihn darum bittest. Hauptsache das wird gemacht.
Da bricht man sich doch keinen ab, mal kurz was zu sagen. Das machen viele Männer doch nicht aus Egoismus oder Boshaftigkeit, es fällt einem einfach nicht auf, weil man nun mal eine andere Sicht auf manches hat, einen Mann stört einiges nicht, wo eine Frau dann schon an die Decke geht.
Anders würde es aussehen, wenn er Dich trotz bitten immer noch sitzen lässt und nix macht. Dann sind wir in ganz anderen Regionen, wo man auch über eine Trennung nachdenken kann - denn dann beruht es nicht mehr auf Missverständnissen und unterschiedlichen Sichtweisen, sondern tatsächlich auf Faulheit, Egoismus oder mangelnder Rücksichtnahme. Aber bis dahin ist immer noch viel Kommunikation möglich, um das zu verhindern
Guten Morgen.
Aus dem, was du schreibst, sehe ich jetzt keine Notwendigkeit, sich zu trennen. Es liest sich nicht nach Problemen, die sich nicht durch etwas mehr Engagement in der Beziehung zueinander verbessern lassen könnten.
Das Verhalten, dass dein Mann keinen Blick für Haushaltsaufgaben hat, ist ja recht verbreitet, und auch normal. Mein Mann topt das ganze gern Mal, indem er dann auch noch gern kritisiert, dass ich mit seiner Kleidung beispielsweise sogar noch falsch verfahre. Also wasche ich nur noch seine Alltagskleidung mit, seine Feinwäsche lasse ich liegen. Ich lege auch nicht mehr für ihn zusammen oder bügle für ihn. Dinge, die wir unterschiedlich sehen, lasse ich nun oft einfach liegen, sofern mein Wohlfühlbedürfnis und meine Abläufe das zulassen.
Damit fahre ich gut, ärgere mich weniger und gut ist. Ich bemühe mich aber auch mehr, die positiven Seiten zu sehen und wertzuschätzen, das hilft, die Streiterein dazwischen weniger wichtig zu nehmen. Reibungslos läuft es doch bei den Wenigsten.
LG
Ich denke, du musst mit einem Mann deutlich kommunizieren. Also Aufgaben aufteilen oder ihm auch mal Anweisungen geben, wenn er Wäsche wegräumen oder Tee machen soll. Wenn du schon immer euren Sohn ins Bett bringst, kommt er wahrscheinlich gar nicht auf die Idee, dass er das auch mal machen sollte oder du dir wünschst, dass er in der Zwischenzeit auch was im Haushalt machst.
Ich denke nicht, dass ihr euch wegen sowas trennen solltet, das klingt eher nach ganz normalen Problemen, die man in einer Beziehung mit Kind eben hat. Mein Mann und ich sind auch oft am Verhandeln, wer das Kind ins Bett bringt, wer aufräumt usw, aber viele Aufgaben sind auch ganz klar geregelt - er putzt zum Beispiel und ich mache die Wäsche. Das spart dann auch wieder Streitereien ein.
Es ist immer die unterschiedliche Sicht auf die Dinge.
Ich sehe da jetzt auch keinen Trennungsgrund, ich sehe nur mangelnde Kommunikation.
Wer fragt, kriegt Antwort.
Dann muss man auch nicht soviel zanken und wegen Kleinkram an die Decke gehen oder sich darüber den ganzen Tag aufregen.
Direkt ansprechen und Luft machen, das beugt Magengeschwüren vor und dein Mann weiß woran er bei dir ist.
Ich habe einen Vollzeitjob dazu noch die Fahrtzeit zum Job von 1 Stunde am Tag!
Ein Eigenheim mit Garten und mein Mann geht auch arbeiten und pendelt. Manchmal reicht die Zeit nur noch zum kochen abends und den allernötigsten Kleinkram im Haushalt zu erledigen.
Größere Sachen bleiben dann eben bis zum Wochenende liegen. So what!
Außerdem mache ich noch 2-3x Sport unter der Woche, zwar zuhause, aber auch da will ich ungestört sein.
Snacks und Tee?
Mein Mann macht uns einen Espresso abends und wer noch was naschen will, holt sich seinen Kram selbst!
Ich koche meistens soviel Essen das es für 2 Tage reicht, das heißt einen oder zwei abende die Woche ist Restefest - es wird nur aufgewärmt!
Manchmal muss man auch etwas lockerer werden.
Vielleicht bist du zu perfektionistisch und setzt dich damit zusätzlich unter Druck.
Wenn dir manche Sachen zuviel sind, dann lass sie liegen, bis zum Wochenende und mach es dann in Ruhe.
"Oder wenn ich abends vom Nebenjob nach Hause komme, dann noch essen machen muss, weil der Herr Hunger hat. "
Warum musst du das machen?
Da würde ich mich quer stellen und sagen, dass ich es nicht mache.
Mein Teenager kennt die Regelung: ich koche EINMAL am Tag. Wer Hunger hat, kann sich selbst etwas machen.
Ok, wenn ich mir gerade selbst etwas mache und sie nett fragt, mache ich ihr auch ein Brot oder ich mache einen Teil und sie auch.
Beim gemeinsamen Abendessen macht jeder etwas. Sonderwünsche kann jeder selbst machen.
Ausnahmen sind bei Krankheit, wirklich stressiger Tag eines einzelnen, außerroutinemäßge Sonderanstrengungen. Da darf auch mal verwöhnt werden.
Umgekehrt sage ich aber auch etwas, wenn ich einen stressigen Tag hatte. Teenager weiß dann, dass schon die Frage nach Sonderwünschen ungünstig explosiv ankommen können.
"Mein Tag hört nie auf. Ich stelle mich auch abends um 22 Uhr noch hin und lege Wäsche zusammen, weil ich da den Tag über nicht zu gekommen bin. "
Das mache ich als alleinerziehende nicht.
Ich achte selbst auf mich, weil
- ich mir wichtig bin
- weil es sonst keiner tut
- weil ich keinen brauche, der mir sagt, dass ich mal Pause machen soll.
Ich mache Feierabend und achte auf mich selbst. Wenn etwas liegen bleibt, dann bleibt es das.
Prioritäten helfen da sehr.
Meckert mein Teenager, Pech. Groß genug um selbst mitanzupacken. Früher war ihr vieles egal. Mama entspannt, essen, trinken, Verlässlichkeit. Der Rest war weniger wichtig für's Kind.
"Da wünsche ich mir einfach mal, dass er so was sieht. Mal einfach was für mich macht. Das habe ich ihm schon oft gesagt."
WAS hast du ihm gesagt?
Dass du dir wünschst, dass er auch mal was sieht?
Da würde ich dich angucken wie ein Auto. WAS soll ich denn sehen?
WO wünschst du dir das Sehen?
Wie reagierst du darauf, wenn deine Routine unterbrochen wird?
Ich, weiblich, brauche da konkrete Hinweise:
- ich wünsche mir öfter mal eine Umarmung
- ich wünsche mir, dass ich nach der Arbeit auch mal ein Essen bekomme, das ich mir nicht selbst machen muss
- ich wünsche mir, dass du den Kleinen ins Bett bringst.
Warum so konkret?
Weil JEDER seine Routine hat!
Er hat seine, du deine.
Ändern tun Menschen eigentlich dann etwas, wenn sie müssen oder es Gründe gibt.
Für ihn läuft es ja.
Er sieht nicht, wie es dir innerlich geht.
Und ... ja .... es gibt auch Menschen, bei denen man besser nicht in die Routine eingreift. Die zwar wünschen, dass man etwas anderes tut, aber dann richtig explosiv wird, wenn es nicht auf IHRE Art getan wird.
Da gehe ich wirklich den einfacheren Weg und ändere es nicht.
Generell bin ich schon jemand, die fragt oder Hilfe anbietet.
Selbst aber auch Zeit braucht, bis Routine bei mir wirkt.
Konkrete Wünsche helfen mir dabei, mich zu orientieren und koordinieren, was wirklich gewünscht wird. Dann mache ich es auch. So schleicht sich eine neue Routine ein.
Wenn ich nicht darauf angesprochen werde, gehe ich davon aus, dass die Routine passt.
Auf den Hinweis, ich würde mir wünschen, dass du es siehst,
würde ich prompt antworten: was soll ich sehen?
Ich habe meinen Ablauf und meine Prioritäten, mein Teenager ihre. Das kollidiert durchaus öfter.
Nein, ich habe NICHT auf dem Schirm, dass ihr Lieblingsteil gerade in der Wäsche ist und morgen gewaschen für die Schule sein soll!
Sie hat NICHT auf dem Schirm, dass mein Tag stressig war oder dass ich abends Hunger habe. Auch wenn es jeden Tag so ist, sie weiß es zwar, ist aber nicht auf ihrer Prioritäten liste (Mama ist alt genug sich selbst was zu machen)
Also rede ich und sage ihr auch, dass sie mit mir reden kann.
Das Lieblingsstück soll sauber sein bis ... dann sage mir bescheid, dann plane ich es in MEINE Prioritäten ein.
ICH sage ihr, wenn ich einen Termin habe, wenn ich mir wünsche, dass abends etwas aufgeräumt ist (worüber ich sonst nicht rede). Weil es MIR wichtig ist.
Dann weiß sie es konkret und kann es einplanen.
Ich sehe nicht, wann sie gestresst ist, weil sie Klassenarbeiten schreibt. Deswegen hilft es mir, wenn sie mir die Info gibt.
Sie weiß nicht, wann mein Job gut läuft und wann es stressig ist. Also sage ich es ihr, dann kann sie einplanen, dass ich auf Extralaunen anders reagiere als sonst.
Wünschen, dass sie es von sich aus sieht?
Ja, was denn?
Was ist auf meiner Prioritätenliste gerade ganz oben?
Sie sieht einiges von sich aus.
Nur hat sie dann Pech, wenn es mir gerade nicht wichtig ist? Doch, das anerkenne ich dann schon. Ich versuche es zumindest. Umgekehrt sagt sie auch danke.
Was ich als Alleinerziehende meinem Kind schon früh beigebracht hat:
- vieles läuft NICHT automatisch ab!
- rede mit mir!
- ich kann KEINE Gedanken lesen
- wenn ich etwas vergesse, dann kommt das vor (die Verantwortung vergesse ich nicht)
- wenn dir etwas SEHR wichtig ist, dann sage es mir. Dann plane ich es mit ein und achte sehr darauf.
Den Mama-denkt immer und für alles mit Dienst habe ich ab Kindergartenalter reduziert.
Warum?
Weil ich das alleine sonst gar nicht alles leisten könnte.
Natürlich trage ich weiterhin alleine die Verantwortung. "den - der macht aber nichts - Joker" habe ich nicht. Entweder mache ich es oder ich ärgere mich über mich selbst! oder ich gestehe mir zu, dass ich nicht alles kann, nicht alles will und teile mich entsprechend ein.
Mein Kind hat gelernt, dass ich zwar die Verantwortung trage, unterstütze und vieles mache, das mache, was machbar ist.
Aber auch, dass es Grenzen gibt.
Dass ich MEINE Grenzen habe.
Dass ich MEINE Grenzen mitteile. Dann ist Kind vorbereitet und kann gut damit leben.
Das ist für sie weniger verwirrend, als wenn ich immer als Heinzelmännchenartig mache und dann meine Dienste plötzlich einstelle und sie nicht versteht warum.
Wenn ich etwas sage, kann sie es besser einschätzen und sich darauf vorbereiten. Ist es ihr wichtig, sucht sie selbst nach Lösungen. Ist es IHR nicht so wichtig, dann geht es halt auch mal ohne.