Schnarchen - wer schläft auch in getrennten Zimmern?

Guten Morgen,

bis vor kurzem hatten mein Mann und ich kaum Probleme mit nächtlichen "Konzerten". Wir machten beide mal Geräusche im Schlaf und konnten uns durch Anstupsen jeweils zur Ruhe bringen.

Seit 2 Monaten beobachte ich bei meinem Mann allerdings, dass das Schnarchen bei ihm immer ausgeprägter wird. Mittlerweile beginnt er zu sägen, sobald er eingeschlafen ist - und das in jeder Schlafposition. Anstupsen hilft für 5 Minuten, dann geht es wieder los. Und irgendwann reagiert er gar nicht mehr.

Ich könnte mir eine Packung Oropax bis ins Hirn schieben und höre das Schnarchen trotzdem noch, bzw. die Vibrationen der Matratzen durch das tiefe Schnarchen. Das hilft also nichts. Vor meinem Mann einschlafen - keine Chance, er ratzt innerhalb von 5 Minuten nach dem Hinlegen. Und vor ihm ins Bett gehen hilft auch nur bedingt, weil ich mich dann zum schnellen Einschlafen zwinge und dann natürlich nichts mehr geht. Ich habe mittlerweile schon Puls, wenn ich das Licht ausmache und mich hinlege, und horche ständig unbewusst auf den ersten Schnarcher. Und sobald der kommt, bekomme ich richtig Herzrasen vor Wut und Frust :-[

Ich bin nun in unser Arbeitszimmer ausgewandert, in dem ein Bett steht, und schlafe dort absolut himmlisch. Wenn ich ehrlich bin, würde ich da am liebsten dauerhaft schlafen.

Mein Mann ist darüber allerdings unglücklich, denn das Ehebett steht für ihn als Zeichen einer intakten Beziehung. In den Augen meines Mannes bin ich (da er sich ja selbst nicht hören kann) nur etwas zu geräuschempfindlich. Dass sein Schnarchen durch eine Wand dringen kann und mich teilweise sogar im Nebenzimmer weckt, kann er nicht glauben. Ihm zuliebe versuche ich einmal die Woche, neben ihm zu schlafen, stehe dann aber entweder morgens als Zombie auf oder flüchte nach 2 Stunden fluchend aus dem Schlafzimmer.

Wir haben schon alle möglichen Mittel ausprobiert, er hat sich auch untersuchen lassen, aber auch ein nächtlicher Test mit einem Gerät zuhause auf Schlafapnoe hat sich nicht bestätigt. Eine letzte Möglichkeit wäre das Schlaflabor. Ich will aber nicht, dass sich mein Mann irgendwo operieren lässt.

Gibt es hier Leidensgenossinnen? Habt ihr Tipps bzw. kommt ihr mit getrennten Schlafzimmern klar? Für meinen Mann ist die Aussicht auf eine dauerhafte nächtliche Trennung der Anfang vom Ende. Ich selbst sehe das lockerer, denn auch meine Eltern schlafen seit 20 Jahren in eigenen Schlafzimmern, ohne dass ihre Ehe dadurch einen Knacks bekommen hat.

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Wir schlafen seit ca 10 Jahren überwiegend getrennt. Das Schnarchen ging sehr plötzlich los, Ursache konnte nicht gefunden werden, kein Übergewicht etc.

Schlaflabor war unauffällig, OP völlig sinnlos, hat außer Schmerzen nichts gebracht.

Für uns war und ist es die beste Lösung getrennt zu schlafen. Ich habe immer sehr lange gebraucht um überhaupt einschlafen zu können, bin stündlich aufgewacht und war morgens völlig fertig. Er übrigens auch, da ich ihn ständig geweckt habe.

Was unsere Paarbeziehung angeht. Ausgeschlafen sind wir beide deutlich besser gelaunt, als unausgeschlafen. Da wir seit der Trennung der Schlafzimmer noch 3 weitere Kinder bekommen haben, kann man behaupten, dass es keinen negativen Einfluss auf unser Sexleben hat. Genau genommen sogar positiven, denn völlig übermüdet, gerädert und schlecht gelaunt hatte keiner von uns beiden Lust.

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Hallo :-D

Auch wenn du es sicher wirklich nicht witzig findest, hast du deinen Text sehr unterhaltsam geschrieben.
Zum einen, weil ich es auch aus meiner vorherigen Beziehung kenne und es in absoluter Perfektion bei meinem Vater der Fall ist.
Mein Ex hat auch zunehmend immer mehr geschnarcht und irgendwann auch in jeder Liegeposition. Dazu hat er, wenn er auf dem Rücken lag, das Bein angewinkelt und mich ständig angewippt. Ich hatte teilweise solche Wut, dass ich ihn nicht mehr nur angestubst habe sondern ihn angerempelt habe und das Bein runter gezerrt.
Mein neuer Partner schnarcht Gott sei dank fast garnicht und wenn dann sehr zurück haltend.

Mein Vater schnarcht auch so extrem. Das hört man definitiv durch die Wand. Meine Eltern schlafen schon lange getrennt und es ist definitiv nicht der Anfang vom Ende gewesen. Im Gegenteil. Je mehr Schlafentzug du bekommst, desto weniger wirst du im Alltag aushalten und die Unzufriedenheit wird steigen. Für eure Harmonie wäre es auf Dauer garantiert besser, wenn du ausreichend Schlaf bekommst.

Und ist es nicht auch aufregend abends sich gegenseitig zu fragen "Zu mir oder zu dir?" :-D

Nein im Ernst, ich seh da kein Problem. Redet nochmal in Ruhe drüber. Aber abgesehen davon ist eine Nasen-OP auch garnix schlimmes.

Liebe Grüße
Acadia

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Mein Freund schnarcht auch extrem, da wir uns aber nicht oft sehen kann ich es noch hören und noch gerne, denke wenn man es immer hat würde es mich auch stören. Hm wenn er das getrennt schlafen scheisse findet weiß ich auch nicht was ich euch raten kann.

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Wir schlafen seit Jahren getrennt. Er im Schlafzimmer; ich im Gästezimmer. Seitdem schlafe ich viel besser. Im wäre es auch wichtig, dass ich bei ihm schlafe. Wir probieren es ab und an. Und wenn ich ihn nachts x Mal wegen seines Schnarchens wecke und wir dann am nächsten Tag beide unausgeschlafen sind und schlechte Laune haben, ist er dann wieder einsichtig.
Getrennte Schlafzimmer haben nichts mit der Qualität einer Beziehung zu tun.

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Wir schlafen schon seit langem in getrennten Zimmern, alleine schon aufgrund verschiedener Anspruchshaltungen an eine schöne Nacht (z.B. Fernseher zum Einschlafen laufen lassen oder nicht) und auch sehr unterschiedlicher Aufstehzeiten morgens. Das ist nicht förderlich wenn der eine um 1 ins bett geht und der andere um 4:30 aufstehen muss.

Was ich sagen will: es ist völlig normal und legitim und hat keine negativen Auswirkungen auf unsere Beziehung. Ich denke mal, es trägt eher zu einer Entspannung bei, wenn man morgens nicht immer gerädert und mit Wut auf den Partner aufsteht, weil er wieder durchgeschnarcht hat. Ich denke, Dein Mann hat letztlich zu akzeptieren, wenn Du wegen seines Schnarchens nicht schlafen kannst, dass Du dann woanders schläfst. Es ist ja offenbar nicht anders lösbar. Solche mimimi-Befindlichkeiten wie mit diesem "Zeichen einer intakten Beziehung" muss er dann wohl mal hintenanstellen, er ist ja keine 15 mehr.

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Ich habe damals zu schnarchen begonnen. Eine Nasen-OP war die Lösung 😊

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Das kenne ich von meinen Eltern.
Besonders das "Iiiiiich hab doch nicht geschnarcht .... duuuuuu schnarchst"

Ich habe es gehört und war wach.
Teilweise haben sie zeitversetzt geschlafen. Auch wegen Schlafapnoe und co.

Zur OP kam es nach dem Schlaflabor nicht. Allerdings gab es Tipps (weitere gesundheitliche Abklärung) und eine Atemmaske wegen der Aussetzer.

Schlaflabor meinte, dass auch Herz geprüft werden sollte. Wie sie darauf kamen, weiß ich nicht.

Bei einem lag es an den Atemwegsgängen, beim anderen Elternteil an Herzproblemen und noch mal was.


Freunde meiner Eltern sagten mal: lieber getrennte Schlafzimmer oder Trennung deswegen,
als gemeinsames Schlafzimmer und die Ehe endet vorzeitig wegen Mord aus Schlafmangel durch Schlafentzugsfolter.

Das war zwar mit schwarzem Humor, aber doch was wahres dran. Da wohl einer von beiden so durchnächtigt war und im Ansatz darüber nachgedacht hatte, kam dann der Entschluss getrennte Schlafzimmer durchzuziehen.
Die Beziehung hielt dann doch noch einige Jahre bis zum natürlichen Tod. Wobei das Schnarchen dazu beigetragen hatte bzw. ein Symptom war.


Ach so, Geräusche aufnehmen war zwar auch eine Idee, stritt der aufgenommene allerdings ab. Könnte ja jemand anderes sein oder sonstwoher kommen.

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Danke für eure Meinungen :-)

Ich denke, unser Liebesleben verwelkt durch eine räumliche Trennung sicher nicht, da wir beide abends nie "hasig" sind, bei uns verlagert sich das eher auf die Wochenenden ;-) Wenn ich am Wochenende im Nebenzimmer Quartier beziehe, dann besuche ich meinen Mann morgens einfach eine halbe Stunde.

Seit kurzem beginnt mein Mann, mir hinsichtlich Lautstärke mehr Glauben zu schenken - wenn ihm morgens der Gaumen in Fetzen hängt und er heiser ist, ahnt er, dass er wieder die Wände zum Wackeln gebracht hat. Ich habe ihn auch schon nachts aufgenommen und ihm die Tonspur vorgespielt - er fragte mich, ob das ein kaputter Multischleifer ist #rofl

Ich gebe ja zu, dass ich schon etwas geräuschempfindlicher bin, aber es ist ein Unterschied, ob kurz draußen ein Auto vorbeifährt oder ob neben einem ein Presslufthammer durchgehend arbeitet.

@ Zahnweh, das mit Herz ist schon ein Aufhänger, denn z.B. Bluthochdruck kann Schnarchen verursachen. Mein Mann hat Bluthochdruck, aber das konnte nach den ersten Untersuchungen ausgeschlossen werden.

Mit einer OP, auch wenn sie bei einigen von euch gut verlief, sind wir mal noch vorsichtig. Bei meinem Vater brachte eine Nasen-OP damals nichts.

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Nimm ihn doch mal auf ;-)

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Hätte ich mir nicht im Büro ein gemütliches Bett eingerichtet, wäre ich ganz sicher keine 35 Jahre verheiratet gewesen. Mein Mann schnarchte in jeder Lage, dass es die Nachbarin über uns hörte bei offenen Fenstern. Ich war berufstätig und brauchte meinen Schlaf. Am Anfang meines Soloschlafens brummelte mein Mann auch, aber er gewöhnte sich daran und genoss es, nicht dauernd angestupst und beschimpft zu werden#cool
Kuschelzeit gabs trotzdem genug. Ich ging dann einfach später rüber und schlüpfte ins bereitstehende Bett - und - ich konnte lesen, so lange ich wollte #freu
Meine Nichte und ihr Mann haben demnächst Silberhochzeit und schlafen sogar auf verschiedenen Stockwerken, weil er so sägte. Seit er aufgrund Schlafapnoe eine Maske hat, ist es besser, aber jeder hat sich an sein Schlafzimmer gewöhnt.
Anfang vom Ende ist absoluter Quatsch, ich kenne etliche Paare mit getrennten Schlafzimmern. Ich habe damals zu meinem Mann gesagt, ob er wirklich so rücksichtslos sei, zu erwarten, dass ich nicht mehr schlafen kann, nur damit er nicht alleine in der Bude liegt? Kriegt es doch eh nicht mit.
LG Moni