Streit über Namenswahl des Kindes

Hallo Zusammen,

Ich schreibe in schwarz, weil mein Mann manchmal auch hier unterwegs ist. Deswegen verrate ich auch nicht den tatsächlichen Namen, um den es geht, werde es aber anhand eines Beispiels verdeutlichen.

Wir bekommen im April unser zweites Kind.
Beim ersten Kind waren wir uns innerhalb von Sekunden einig, was den Namen anging.

Dieses Mal ist es uns deutlich schwerer gefallen und wir einigten uns letztendlich nach langen Diskussionen auf einen Kompromiss, mit dem wir beide zufrieden waren.

Vor 4 Wochen, also zwei Monate vor der Geburt wollte mein Mann dann plötzlich von diesem Kompromiss nichts mehr wissen.

Also, stellt Euch folgendes vor:

Mein Mann wollte den Namen Christian. Allerdings meinte er, dass unser Sohn von uns sowieso nur Chris genannt werden wird. Christian soll also nur der rein offizielle Name für den Pass sein.
Ich mag Christian nicht besonders, Chris allerdings schon.
Also habe ich mein OK gegegeben, WENN wir Chris eintragen lassen.
Mein Mann fand das gut und so stand der Name fest. Dachte ich.

Vor 4 Wochen behauptete er dann, dass es diese Absprache nie gegegeben hätte. Ich hätte Christian zugestimmt, nicht Chris.

Es wäre dem Kind gegenüber nicht fair, ihm einen reinen "Abkürzungsnamen" zu geben, wir sollten ihm die Wahl lassen, wie er später genannt werden will.
Alles gut und schön. Aber zum einen hat er davon damals nie etwas gesagt und zum anderen hätte ich dann nie zugestimmt, sondern darauf bestanden, dass wir einen ganz anderen Namen nehmen.

Irgendwann gab er dann zu, dass ich tatsächlich nur dem nanemn Chris zugestimmt hätte, dieser aber für ihn nicht in Frage kommt.
Er besteht nun auf Christian.
Auf eine andere Möglichkeit, zum Beispiel Christoph, was für mich in Ordnung wäre, lässt er sich nicht ein
Auf einen ganz anderen Namen ebenfalls nicht.
Er sagte dann irgendwann, dass wir das Kind dann eben Chris nennen werden, weil ich dann ja endlich meinen Willen bekommen habe und dann Ruhe ist. Die Stimmung ist seit dem aber dahin. Er redet nicht mehr mit mir und lässt mich bei jeder Gegebenheit wissen, wie scheiße er den Namen findet und wie unfair mein verhalten dem. Kind gegenüber sei. Ich habe auf so eine emotionale Erpressung keine Lust und finde sein Verhalten einfach nur unfair. Er hätte damals einfach nicht zustimmen dürfen, wenn er die Abkürzung als offiziellen Namen so schrecklich findet. Ich weiß nun überhaupt nicht, wie ich mich verhalten soll.

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Hey.

Ich denke auch, dass ihr den Namen canceln und von Vorn anfangen müsst.

Was mir aber besonders eigenartig und traurig anmutet ist, dass es darüber überhaupt einen „Streit“ bzw eine derartige Situation gibt.
Das ist doch kein Wettbewerb und es geht nicht darum, wer seinen Willen kriegt oder gar darum wer Recht hat.

Findet GEMEINSAM einen Namen für euer GEMEINSAMES Kind. Respektiert die Meinung des anderen, versucht aber auch darauf einzugehen und euch Zeit zu nehmen darüber nach zu denken.
Wenn ihr nicht beide damit zufrieden seid, dann habt ihr einfach noch nicht den richtigen Namen für dieses Kind gefunden. Dann ist das einfach nicht sein Name.

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Aloha,

ich kenne dieses Problem von mir, wir haben auch lang gebraucht, um uns auf einen Namen zu einigen.
Allerdings hatten wir unsere Überlegungen mit anderen Leuten geteilt (würde ich heute nie mehr machen) und teilweise fühlten Leute sich berechtigt, krasse Äußerungen zu machen. Das ging so weit, dass der beste Freund des Vaters meines Sohnes mich in der Schwangerschaft anrief und echt unverschämt bezüglich meiner Namensvorstellungen wurde. Ich habe dann aufgelegt mit dem Hinweis, dass er sich nicht nochmal bemüssigt fühlen müsse, mich auf die Art anzusprechen. Unglaublich..

Jedenfalls, ich denke, ihr solltet euch nochmal ganz neu orientieren. Ich kann dich verstehen - dein Mann hat sich nicht an eure Absprache gehalten. Er hat es jetzt zugegeben, dass ihr etwas anderes vereinbart hattet, anscheinend war der Kompromiss von Anfang an für ihn nicht tragbar (?) - ohne das du daran Schuld hättest, es wäre halt schön gewesen, wenn ihr das Thema zu dieser Zeit hättet klären können.

Deswegen denke ich, lasst diesen "alten" Namen und seine andere Form ganz raus und sucht neu. Natürlich muss dein Mann sich darauf einlassen, aber das wäre evtl. wirklich das Beste.

Dem Kind gegenüber ist gar nichts unfair, es ist einfach Geschmackssache (ihr wollt das Kind ja nicht "Mülleimer" nennen). Und das dein Mann nun nur noch einen Namen will, und zwar "seinen", funktioniert halt nicht.

Ich weiß nicht, wie weit in der Schwangerschaft du bist, vielleicht kann man das Thema nun erstmal ruhen lassen. Ich weiß wie gesagt, dass wir auch viiiiele Diskussionen hatten - allerdings haben wir uns nicht tagelang angeschwiegen. Irgendwie wirkt es nun halb wie ein Machtkampf, halb wie "beleidigte Leberwurst" von deinem Mann. Ist er vielleicht öfter so? Meint er, er kommt mit seinen Ansichten generell zu kurz?

Alles Gute!!

Viele Grüße,

Ae

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Das ist ne echt blöde Situation.

Geht eine Kombi aus seinem Favoriten und Deinem?

Dann hat er den Namen im Pass, muss aber nicht so genannt werden.
Aber eigentlich würde ich nach dem vorgefallenen auf meinen Namen bestehen.

Ich würde Deinem Mann diese echt fette Lüge, mit der er Dich verarschen wollte, wahrscheinlich bis zum Sankt-Nimmerleinstag übel nehmen. Da isses auch egal, ob er wegen dem Namen rumheult oder nicht.

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Jepp. Da bin ich auch so. Ich nehme Entschuldigungen an und bin auch nicht nachtragend.

Es sei denn jemand - Sorry - verarscht mich.

Daran denke ich noch sehr lange.

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Solange Ihr keine Aufzeichnungen zum seinerzeitigen Gespräch habt, steht Aussage gegen Aussage und niemand weiß, wer recht. Und vielleicht habt Ihr sogar beide recht, weil ihr das Gespräch einfach unterschiedlich interpretiert habt.

Das ist aber letztlich wurscht, weil der Name nicht vor vier Wochen beim Standesamt angemeldet worden. Anders ausgedrückt: Selbst wenn Dein Mann seinerzeit mit dem Namen zufrieden gewesen ist, so kann er trotzdem mittlerweile dazu gelernt haben und was wiegt dann schwerer: Ein früheres Versprechen zu brechen oder dem Kind für den Rest des Lebens einen Namen zu geben, den man nicht schön findet? (Und vielleicht gäbe es heute ein paar Mandys/Sandys/Candys weniger, wenn die Eltern vor der Anmeldung des Kindes noch einmal nachgedacht hätten...)

Insofern: Schwamm drüber, sucht nach einem Namen, mit dem beide gut leben können, und zwar wirklich gut und nicht nur, wenn man den Namen abkürzt oder eben nicht.

Oder noch besser: Wählt gleich einen Doppelnamen (ohne Bindestrich), so dass das Kind sich irgendwann aussuchen kann, ob es nun lieber Wolfgang oder Amadeus gerufen werden möchte.

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"Solange Ihr keine Aufzeichnungen zum seinerzeitigen Gespräch habt, steht Aussage gegen Aussage und niemand weiß, wer recht. Und vielleicht habt Ihr sogar beide recht, weil ihr das Gespräch einfach unterschiedlich interpretiert habt."

Naja, die TE hatte aber ja dann noch Folgendes geschrieben:

"Irgendwann gab er dann zu, dass ich tatsächlich nur dem nanemn Chris zugestimmt hätte, dieser aber für ihn nicht in Frage kommt.
Er besteht nun auf Christian."

Aussage gegen Aussage kann ich da nicht erkennen. Ihr Mann hat ja ganz klar gesagt, dass die TE nur der Abkürzung zugestimmt hatte, nicht aber dem Langnamen. Von daher kann ich da auch eine unterschiedliche Interpretation nicht erkennen, sondern einfach nur eine klare Lüge von Seiten des Mannes - auch, wenn er sie später zugegeben hat.

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Genau.
Und das ist auch das Perfide am Gaslighting: Der "Täter" tut so, als wäre das doch nur ein Missverständnis: vielleicht hast du nicht genau zugehört, ach im Nachhinein weißt du nur noch das was dir in den Kram passt usw. Das Opfer wundert sich anfangs und wenn es nicht rechtzeitig den Absprung schafft und dazu vielleicht sowieso schon ein wenig unsicher ist und nicht das beste Selbstwertgefühl hat, tja, das Opfer zweifelt irgendwann an seinem eigenen Verstand.

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Hi,
das ist wirklich blöd. Was letztendlich auf dem Papier stehen wird, ist das Ergebnis eines Machtkampfes und die sind innerhalb einer Beziehung immer doof. Dass er dir jetzt so kommt und deinen Kompromiss leugnet ist ein Scheißzug, aber machen kannst du dagegen wahrscheinlich eher wenig.
Grundsätzlich finde ich die Argumente deines Mannes tatsächlich stichhaltiger. Auf die Langform des Namens ausweichen zu können, ist sicherlich eine gute Option.
Ihr könnt euch jetzt noch eine Weile angiften und auf eure Rechte bestehen, aber das bringt euch keinen Schritt weiter. Ich finde, in dem Fall tatsächlich, dass du der Lösung deines Mannes zustimmen kannst, weil sie gut ist. Sein Verhalten ist zweifellos nicht in Ordnung, aber das ist wohl eine andere Baustelle. Wenn du zustimmst, zeigst du Größe.

vlg tina

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Ohje, es tut mir leid, dass ihr wegen der Namensgebung so einen Stress habt.
Ich kann beide Seiten verstehen.
Geschmäcker sind nun mal verschieden.

Die Art und Weise, wie dein Partner sich durchsetzen wollte, find ich allerdings nicht so dolle...
("Vor 4 Wochen behauptete er dann, dass es diese Absprache nie gegegeben hätte.")#augen

Na ja...auf jeden Fall hatten wir ein ähnliches Problem: Mein Mann wollte unsere Tochter Karharina nennen, und ich Elisa.

Zuerst entschieden wir uns dazu, beide Namen zu nehmen. Aber wir konnten uns einfach nicht einigen, welcher Name zuerst kommen soll.
"Katharina Elisa" oder "Elisa Katharina"

Ich schlug vor, das Los entscheiden zu lassen. Denn dann hat das Schicksal entschieden und es ist fair und für uns beide ok.
(Andere Namen kamen für uns nicht mehr in Frage.)

Tja, noch während der Geburt losten wir es aus, und wir bekamen eine Katharina Elisa, die wir im Übrigen ausschließlich "Kathi" nennen.😉

PS: Nur "Kathi" statt "Katharina" wäre mir im Pass auch zu legere gewesen. Da kann ich deinen Mann schon verstehen.
Aber da gehen die Meinungen natürlich auseinander und es kommt auch sehr auf den Namen an...
Max statt Maximilian oder Hannes statt Johannes wären für mich im Pass ok. Aber Chris statt Christian oder Flo statt Florian fänd ich als offiziellen Namen nicht so toll.😬

Vielleicht wäre die Sache mit dem Los für euch ja auch eine Option? Wie auch immer ihr euch einigt, ich wünsche euch alles Gute!😊

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Also zum Ersten...ich finde es eine Unverschämtheit, dass er dich als Lügnerin hinstellen wollte bzgl. der Absprache und es dann nachher doch zugegeben hat. Das hätte ich meinem Mann ordentlich die Meinung zu gesagt. Männer haben bei solchen Sachen ein super Talent Tatsachen zu verdrehen oder deren eigene Wahrheit zu interpretieren.

Jedenfalls denke ich ihr solltet von vorne anfangen. Klar bis April ist nicht mehr viel Zeit, aber für mich wäre der Name nicht mehr vergebbar.

Allerdings finde ich die Einstellung von Deinem Mann sehr dumm. Sich auf nichts anderes mehr einlassen und stur bleiben hilft keinem. Ihr solltet euch schon einig sein und beide happy mit dem Namen sein.
Das solltest Du ihm mal klar machen, dass die Namenswahl keine Ego-Tour ist. Nur weil er jetzt auf die Langform besteht und Du die aber nicht magst, muss er jetzt nicht auf Kindergarten machen und damit einen Streit vom Zaun zu brechen.

Und Du kannst Dir ja mal eine Liste machen (oder vielleicht gibt es noch eine alte Liste) mit Namen die in die gleiche Richtung gehen oder ganz neue Ideen.

Vielleicht findet er doch einen toll.

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Wo ist denn das Problem, das Kind offiziell Christan zu nennen und es Chris zu rufen?

Versteh ich nicht? Ihr könnt ihn doch bei allen anderen mit dem Kurznamen vorstellen.

Du beschwerst Dich, dass er Dich erpresst, aber hast Du es anders gemacht, in dem Du bestimmt hast die Abkürung wird offizieller Name?
Nein, Du warst nicht besser.

Und bevor die Ehe kaputt geht, dann nehmt doch Christian Chris Müller. Haben beiden ihren Willen und gut isses.

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"Wo ist denn das Problem, das Kind offiziell Christan zu nennen und es Chris zu rufen?

Versteh ich nicht? Ihr könnt ihn doch bei allen anderen mit dem Kurznamen vorstellen."

Das wollte ich gerade auch in einem eigenen Beitrag schreiben. Aus einem Langnamen kann man ganz einfach einen Kurznamen machen, nicht aber andersherum. ;-)
Ich würde den Langnamen vergeben und das Kind dann - wenn mir der Kurzname/die Abkürzung besser gefällt - mit derselben rufen. Ob im Pass noch ein paar Buchstaben mehr dranhängen, ist dann doch eigentlich egal und ihr könnt das Kind beide so rufen, wie ihr es gerne wolltet.

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Das Problem ist, dass sie sich vorher auf den Namen Chris geeinigt hatten und er dann später nicht einfach Zweifel daran angemeldet hat, sondern anfing emotionale Spielchen mit ihr zu spielen und diese bis heute spielt (nicht mehr mit ihr reden, bei jeder Gelegenheit sagen, wie blöd er den Namen findet).

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Huhu,

auch wenn Ihr vor 4 Wochen einen Kompromiss hattet, dem dein Mann zugestimmt hat, darf er seine Meinung ändern. Es kann einfach passieren, dass einem ein Name, den man vor drei Wochen gut oder zumindest akzeptabel fand, nach reiflicher Überlegung doch nicht mehr gefällt. Vielleicht hat er dem Kompromiss auch aus dem Affekt heraus zugestimmt und es ist ihm hinterher erst klar geworden, dass es für ihn doch nicht akzeptabel ist. Wäre alles völlig okay!!!

Was gar nicht geht, ist die Art, wie er nun versucht hat, seine Zustimmung rückgängig zu machen bzw. doch noch seinen Favoriten durchzudrücken! Ich empfinde das als hochgradig manipulativ und egozentrisch. Und darüber wäre ich auch richtig angepisst...

Nun ja, es hilft ja alles nix, das Kind braucht bald einen Namen. Ich würde deinem Mann klar machen, dass es okay ist, wenn er Chris nicht will, aber dass es genauso okay sein muss, wenn du Christian nicht willst. Dann geht das eben beides nicht und Ihr müsst noch mal neu suchen!!! Es geht um den Namen EURES Kindes, mit dem es ein Leben lang herum laufen wird - da sollte es keinen Egotrip eines Elternteils geben, sondern man muss nach einem Namen suchen, mit dem beide etwas anfangen können. Er möchte doch nicht etwa, dass euer Kind einen Namen bekommt, den seine Mama besch... findet? Nur um SEINEN Willen durchzusetzen?! Alberne Machtspielchen...

Wir haben damals jeder für sich eine Liste mit 5 Namen geschrieben, die wir schön fanden, und dann die Listen abgeglichen. Bei den Mädchennamen fanden sich erstaunlicherweise gleich 2 Übereinstimmungen, die nur in der Schreibweise abwichen. Bei den Jungennamen (wir wussten nicht, was es wird) war es schwieriger. Aber auf seiner Liste fanden sich 2 Namen, die ich noch gar nicht auf dem Schirm hatte und ganz gut fand. Nicht seine erste Wahl, aber ein guter Kompromiss. Letztlich sind wir mit zwei Alternativen pro Geschlecht ins Krankenhaus gegangen und haben nach der Geburt geguckt, was besser zum Kind passt. Unter dem Eindruck der Geburt hätte ich wohl ALLES vorschlagen können und mein Mann hätte einfach zugestimmt... 😂 Es wurde dann aber ein Name von seiner ursprünglichen Liste - weil der gefühlsmäßig besser zum Baby passte als mein Favorit.

Ich drücke euch die Daumen, dass Ihr noch eine gute Lösung findet, mit der Ihr beide zufrieden seid!

Und alles gute für die Geburt!!!