Verzweiflung pur / liegt es an mir oder ist einfach keine Liebe da?

Hallo ihr Lieben, ich bin so langsam ein bisschen ratlos. Ich bin seit knapp einem halben Jahr in einer Beziehung, die ersten 3 Monate verliefen super und dann kam genau dieses Gefühl zurück, was mich in meinen letzten 2 Beziehungen schon begleitet hat. Ich beginne mal von ganz vorne. Ich war damals vom 16. bis 23. Lebensjahr in einer Beziehung, sehr verliebt, wir haben viele Tiefen durchlebt, er hat mich immer mal betrogen, war agressiv, hat mich aber nicht geschlagen. Er hat mich verbal im laufe der Jahre sehr kaputt gemacht, hat seine Probleme nie eingesehen, aber ich war besessen von der Beziehung. Nach 6 Jahren hat es angefangen schwierig zu werden. Er war immer sehr beschäftigt und wenn ich los wollte zu Terminen oder gar nur das Essen fertig war, dann hat er immer noch 20 Minuten bis zu einer Stunde noch an seinem scheiß rumgewerkelt und über die Monate hat er mich damit zur Weißglut getrieben, denn er hat ja Bescheid bekommen (bestes Beispiel die Hochzeit meiner Eltern, da musste er noch ganz plötzlich auf Klo und eine Rauchen, obwohl er doch genau wusste wie wichtig es war und das wir los mussten). Ich war immer öfter gestresst, genervt und bei einem falschen Wort bin ich an die Decke gegangen. Irgendwann war es beim Sex bemerkbar, ich habe mich geekelt vor ihm, direkt nach dem Sex durfte er mich nicht einmal mehr anfassen, sonst habe ich innerlich gekocht. Gefühle wie Trauer konnte ich nicht mehr zeigen und war eiskalt. Nach der Trennung lief dann doch noch ein Jahr lang was, aber immer das gleiche Problem beim Sex, mehr war da auch nicht mehr für mich. Bin dann in eine neue Beziehung gegangen, in der anfangs alles gut war und ich aber nach kurzer Zeit feststellen musste, dass ich auch da sehr schnell gereizt bin, sogar in Momenten wo gar nichts los war. Eine falsche Frage und ich bin innerlich ausgerastet und habe mich immer weiter hineingesteigert. Ich muss dazu sagen, in dieser Beziehung war Alkohol ein großes Thema, er war stark abhängig und ich habe versucht ihn auf dem richtigen Weg zu bringen. Nach einem halben Jahr dann die Trennung, meine Launen waren nicht mehr auszuhalten. Nach nun knapp 1,5 Jahren bin ich nun wieder in eine Beziehung gegangen und anfangs alles super. Er ist der liebste Kerl zu mir, eine treue Seele und tut alles für mich damit es mir gut geht. Allerdings musste ich nach 2Moanten ähnliche Probleme wie in beiden vorherigen Beziehungen feststellen. Alkohol.. Hohe Schulden.. Hab ihn mit allem konfrontiert und er ist gleich am nächsten Tag zum Arzt, trinkt seit 2 Monaten nicht mehr, wobei er auch nur Phasenweise getrunken hat wenn er stress hatte, inzwischen allerdings nix mehr, er tut alles für sich selbst, geht demnächst auf Therapie, hat einen neuen Job angetreten und von Anfang an mit offenen Karten gespielt beim Chef, dass hätte er vor einem halben Jahr nie getan. Er war bei der Schuldenberatung und holt sich Hilfe. Er hat eine 180 Grad Drehung gemacht, spricht mit mir und wird immer offener. Allerdings habe ich nun seit 3 Monaten genau das gleiche Problem wie in den vorherigen Beziehungen. Ich habe zwischendurch 2 - 3 oder auch mal 4 Tage, wo ich Nähe zulasse, wo ich dieses Kribbeln im Bauch habe, gerne kuschel etc... aber dann kommen wieder viele Tage, wo ich aus dem Nichts heraus gereizt und genervt bin, woanders habe ich immer eine 1 A Laune und mir geht es gut, auf dem Weg nach Hause bete ich schon darum, dass ich keine schlechte Laune habe. Kaum die Tür rein und ich mag nicht einmal mehr Hallo sagen, will keinen Kuss, nix.. Ich habe meine Hobbys, denen ich dann nachgehe, ein Dauerzustand ist das aber nicht. Ich erkenne mein Problem einfach nicht, ob ein Psychologe da helfen kann weiß ich auch nicht. Ich beschäftige mich viel damit, vielleicht hat jemand sowas auch hinter sich?

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Hallo,


dir aus der Ferne einen Rat zu geben ist sehr schwer und man weiß nie ob er dann auch richtig ist.

Ich vermute das dich deine erste Beziehung geprägt hat. Vielleicht gab es auch schon in deiner Kindheit oder Jugend etwas was dich negativ beeinflusst hat. Es kann sinnvoll sein diese Problematik mit professioneller Hilfe aufzuarbeiten. Ein Psychologe oder ein Psychotherapeut können dabei behilflich sein.

Freundliche Grüße

blaue-Rose

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Danke, ich würde mir ja sogar gern helfen lassen, aber da ich schon viel Erfahrungen mit Therapie habe, fällt es mir sehr schwer weil ich für dieses Problem keine Antwort finde. Ich bin nicht depressiv, bin inzwischen sehr selbstbewusst und habe mich lieben gelernt. Hatte mir mal was über Bindungsangst durchgelesen, da passt fast gar nichts auf mich.. zumindest nicht bewusst. Ich werde mir mal einen ärztlichen Rat einholen, bin selbst etwas überfordert damit.

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Darf ich fragen warum du schon so viel Erfahrungen mit Therapie hast ( gern auch über VK) deine Beziehungen können ein Grund dafür sein.

Das du jetzt sehr selbstbewusst bist und dich lieben gelernt hast ist sehr gut und zeigt das du auf dem richtige Weg bist.

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Hey,

Änder dein Beuteschema, wenn du jemanden kennenlernst und die Themen Alkohol, Schulden oder was weiß ich stehen im Raum sollte das ein Stoppschild für dich sein. Solche Typen braucht man nicht.
Denkst du, du kannst keinen normalen Mann kennenlernen oder halten?
Hol dir in jedemfall Hilfe um zu schauen was da bei dir schief läuft, dass du immer solche Männer aussucht, und bleib einfach mal alleine.

Lg fatty

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Ich kann dir von mir berichten, das ich auch oft schnell genervt war und keine Nähe zulassen wollte. Bis mein jetziger Mann um die Ecke kam. Wir haben fast jeden Tag aufeinander gehockt und ich war null genervt von ihm und ich wollte Nähe. Und ich bin nach ein paar Monaten, sogar zu ihm gezogen. Obwohl ich vorher immer gesagt habe, das würde ich so schnell nie machen. Ich glaube es muss erst der richtige um die Ecke kommen.

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Hallo,

du suchst dir offenbar immer schwierige Männer aus, für die du dich dann noch irgendwie verantwortlich fühlst. Ich kenne das von mir selber - bei mir gehe ich davon aus, dass es ein Muster aus meiner Kindheit ist, denn ich habe mich schon sehr früh für meine psychisch gestörte Mutter und die katastrophale Ehe meiner Eltern verantwortlich gefühlt. Hab das trotz Therapie nicht ganz weggekriegt. Mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, besser Single zu bleiben ... In einer Beziehung will man sich ja auch wohl fühlen und sich fallenlassen können, und das funktioniert mit so schwierigen Männern eben nicht. Kein Wunder, dass du dann unruhig und gestresst wirst. Aber ein Teil von dir scheint diese Schwierigkeiten auch zu brauchen. Letztlich musst du irgendwie versuchen mit deinen Widersprüchlichkeiten klarzukommen. Ich denke schon, dass eine psychologische Beratung dabei hilfreich sein könnte.

LG

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Ich weiß nicht ob das noch auf mich zutrifft. Ich bin ziemlich abgestumpft geworden und ich kümmere mich in der jetzigen Beziehung um gar nichts mehr. Er macht alles alleine und ich muss ihn auf nichts hinweisen. Er ist sehr eigenständig und kümmert sich um alles selbst.