Hallo alle miteinander
Ich weiß gar nicht genau was ich mit dem Posting bezwecken will. Ein bisschen kopfstreicheln!? Ein bisschen Kopf gerade rücken!?
Erstmal die Eckdaten:
Wir haben zwei Kinder. Einen großen der schon die Schule besucht und einen kleinen der gerade 4 Monate jung ist.
Ich bin in Elternzeit, der Mann arbeitet. Mal bis 13 Uhr mal bis 17 Uhr. Also hat nicht unbedingt einen Job bei dem er 8 Std täglich hart gefordert ist.
Der Kleine schläft halt so, wie Kids in dem Alter schlafen. 2 bis 3 mal kommt er auf jeden Fall. In den letzten 14 Tagen eher stündlich. Untertags schläft er maximal 30 Minuten am Stück und die am liebsten an und auf mir.
Mein Mann verlässt am Morgen um 7.15 Uhr das Haus. Heißt ich muss frühs aufstehen, um das große Kind für die Schule fertig zu machen.
Vor einigen Wochen hat mein Mann zur Meditation und dem Buddhismus gefunden. Soweit so gut. Ich finde es toll, wenn er etwa hat, was ihn runter bringt und ihm gut tut!
Jetzt kommt das aber. Und vermutlich spielt da ne Menge Portion Neid mit und meine eigene Erwartungshaltung, die ja nicht unbedingt gerechtfertigt ist!?
Mein Mann steht 1,5 Stunden bevor er los muß auf. Dann meditiert er etwas und macht eine 10 minütige Sporteinheit und geht eine kurze Pipi Runde (10-15 Minuten) mit dem Hund.
30 Minuten bevor er das Haus verlässt stehe ich auf. Wecke den großen, bereite das Schulbrot und das Frühstück vor, Wickel den kleinen usw. Das alles mache ich in den 30 Minuten bis mein Mann zur Arbeit fährt.
Er ist nämlich nicht fertig, wenn ich aufstehe. Er muss dann noch seinen Kaffee machen, sich anziehen usw.
Heute Morgen war ich dann echt sauer. Er nimmt sich unfassbar viel self care Zeit und ich halte ihm den Rücken frei. Es macht mich so sauer das er sich ständig self care Zeit nimmt und mein Tag von 0 auf 100 startet. Und dann ja auch so bleibt. Er macht mittags n powernap. Meditiert am Abend usw. Ich bin, glaube ich, massiv eifersüchtig. Er kann das Chaos und alles ausblenden und machen. Ich kann nicht abschalten wenn alles rumliegt und Dinge nicht erledigt sind.
Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Schafft ihr es euch genug um euch zu kümmern? Was macht ihr da so?
Self care
Sprich doch mal deutlich mit ihm und teilt es auf, der eine geht mit hund der andere macht brote oder so, würde das genau aufteilen, und wenns ein plan geben muss, an tagen wo er schon um 1 schluss hat kann er müll rausbringen oder einkaufen, wenn du morgens mehr zeit haben willst würd ich früher aufstehen
Aktuell bin ich wirklich froh um jede Sekunde Schlaf die ich bekomme. Zumal der Kleine zu 95% wach wird, sobald ich aufstehe. Zeit hab ich dann auch nicht für mich 🤷🏻♀️
Mit dem Hund geht er ja.
Womit hast Du denn ein Problem?
Dass Dein Mann morgens entspannt ist, und Du das Gefühl hast im Stress zu sein? Dass er sich nur um sich kümmert?
Dass er sich das einfach nimmt, und drumrum alles ausblendet, während Du keine ruhige Minute hast
Kann ich sogar verstehen, eine halbe Stunde morgens ist echt knapp.
Hast Du mal ihm ihm geredet? Dass er vielleicht auch mal Brote schmiert etc. oder was genau Du Dir wünschst?
Mehr als einmal. Dann läuft es ein paar Tage und dann läuft es wieder nicht. Anfänglich entschuldigt er sich noch, dass es aus dem und dem Grund stressig war. Und dann ist auch die Entschuldigung hinfällig. Es strengt mich an, neben Baby, Haushalt, Kind und Co noch um die einfachsten Dinge bitten zu müssen.
Ich hab mehr als eine halbe Stunde, bis der Große zur Schule los muss. Aber er braucht ja auch Zeit am Frühstückstisch. Und da muss dann halt alles fertig sein 🤷🏻♀️ und es nervt mich einfach dass der Mann schon ne Stunde wach ist und sich selbst noch nicht fertig hat. So dass er nix übernehmen kann weil er sich anziehen, waschen usw muss.
Und es ist ja am Mittag dann ähnlich. Er kommt Heim, jammert das er müde ist, legt sich für ne halbe Stunde hin usw. Ich hab das Gefühl als wäre er absolut nicht belastbar (und es wird immer weniger!) und ich muss seine innere Unruhe und seinen struggle noch auffangen.
"Mein Mann verlässt am Morgen um 7.15 Uhr das Haus. Heißt ich muss frühs aufstehen, um das große Kind für die Schule fertig zu machen."
Wieso "musst" _Du_ deshalb früh aufstehen?
Wenn Du Dich des nachts um um das Baby kümmerst, dann ist es doch nur fair, wenn Dein Mann sich derweil um das größere Kind kümmert, diese Aufteilung findet man doch häufig in den ersten Wochen und Monaten.
Neid und Missgunst sind natürlich regelmäßig unproduktiv und wenn Dein Mann eine Stunde früher aufsteht um zu meditieren, dann ist das doch schön für ihn. Es sollte aber klar sein, dass bestimmte Aufgaben er übernimmt und morgens ein Kind auf den Schulweg zu bringen, ist doch kein Hexenwerk.
Das große Kind verlässt erst um 7.45h das Haus. Der Mann schafft es nicht sich und den Kurzen fertig zu machen. Werdet zeitlich, noch sonst irgendwie. 🤷🏻♀️
Ich gönne ihm wirklich Zeit für sich!!! Aber Zeit am Morgen, zeit am Mittag zum powernapen und Zeit am Abend, sobald die Kids im Bett sind. Klar die hab ich auch. Aber da mache ich quasi nichts mehr für mich, weil ich zu müde zum atmen bin...
"Das große Kind verlässt erst um 7.45h das Haus. Der Mann schafft es nicht sich und den Kurzen fertig zu machen. Werdet zeitlich, noch sonst irgendwie. 🤷🏻♀️"
Versuch' mal einen Perspektivwechsel.
Solange Du selbst sagst, Du "musst" das Kind fertig machen, Dein Mann "schafft es nicht", wird es mit der Veränderung wahrscheinlich schwer, für alle Beteiligten. Warum sollten Mann und Kind es überhaupt nur versuchen, wenn Du ja auch der Meinung bist, dass sie es gar nicht können und Du folglich aufstehen "musst"?
Stell' Dir mal, Du wärst für eine Woche mit dem Baby unterwegs, würde das in der Tat bedeuten, dass das andere Kind nicht zur Schule kommt und Dein Mann nicht zur Arbeit...?
Ich würde an zwei Fronten arbeiten.
Zum einen muss dich dein Mann mehr unterstützen. Schick ihn nach der Arbeit zum Einkaufen, bleib morgens länger liegen, Mann und großes Kind werden das schon schaffen. Vielleicht dauert es ein bisschen, bis alles wirklich rund läuft, aber es wird gehen. Lass es einfach drauf ankommen und bleibb liegen. Und halte durch, es braucht bestimmt ein, zwei Wochen bis es läuft.
Und lass ihn kochen, zumindest hin und wieder.
Aber, ganz wichtig, nicht ständig rummeckern, wenn es nicht ganz so läuft, wie du es gerne hättest. Und ganz dezente Tipps
Dann schau aber auch, dass du selbst mehr Ruhe findest und dich besser organisierst. Das kleine Kind muss ja nicht auf dir schlafen. Das ist zwar süß, kostet dir aber viel Ruhe und Zeit. Besser wäre ein halbwegs planbarer Mittagsschalf oder zumindest einigermaßen feste Schlafzeiten. Und das geht auch, wenn es sein muss.
Und ganz wichtig, lerne Dinge liegen zu lassen.
Wenn du vor lauter Stress ausfällst, wird das Durcheinander nur größer. Also achte auf dich, gönne dir wirklich jeden Tag deine, kleine Auszeit zwischendrin. Das bist du auch deiner Familie schuldig. Eine fitte Mutter ist mehr wert als geputzte Fenster.
Und dazu ist es eben wichtig, dass dein Kind einen gewissen Rhythmus hat. Aber geht ganz am Anfang natürlich nicht, aber bald wird das besser.
Als unser Kind noch so klein war, hatte ich auch keine oder nur sehr wenig "Zeit für mich". Zeit für sich ist ja sehr relativ. Wenn die Kids noch so klein sind, freut man sich ja schon über einen ruhigen Toilettengang...
Ich würde an deiner Stelle mit deinem Mann sprechen. Dass er sich die Zeit für sich selbst nimmt und für sich einen Weg gefunden hat, mit den Alltagsbelastungen gut umzugehen, ist sehr gut. Dennoch muss er verstehen und akzeptieren, dass er sich nicht täglich mehrere Stunden zum Meditieren, Kaffee trinken und in Ruhe fertig machen nehmen kann, während du rotierst.
Auf der anderen Seite musst du vielleicht auch akzeptieren, dass man sich durchaus mit einem Kaffee und einer Zeitung mal 20 min in Ruhe hinsetzen kann - die Unordnung wird nicht weglaufen.
Ich kann aus deinem Posting nicht erkennen, dass du mit deinem Mann bereits mal gesprochen hast, mach das doch einfach mal.
"Heißt ich muss frühs aufstehen, um das große Kind für die Schule fertig zu machen."
Wieso muss man ein Schulkind (wie alt ?) "fertig machen" ??
Brote schmieren und Frühstück hinstellen sollte reichen. Bei uns wurden die Klamotten am Abend vorher rausgelegt und der Ranzen gepackt. Im Bad sollte ein Schulkind selbst klar kommen. Trödeln etc. haben wir gar nicht erst angefangen und wenn kommt das Kind zu spät und nicht ich. War eine einmalige sehr lehrreiche Situation.
Zu deinem Mann sag ich lieber nix. Mittagsschlaf ?? Wie alt ist er ? 70 ?
Hallo. :)
Es ist schön, dass dein Kind alleine so toll klar kommt. Meiner schafft das nicht! Nicht weil ich es ihm nicht zutraue. Nicht weil wir das nicht seit Jahren üben. Sondern weil er es aus kognitiven Gründen nicht kann!
Also nein, pauschal zu sagen das ein Schulkind im Bad selbst klarkommen sollte, hilft mir da nicht.
Sorry, aber die Info gibst du im Ausgangsbeitrag nicht, also wie soll man darauf antworten.
Ein normales, gesundes Kind kann allein klar kommen.
Unter den Umständen würde ich meinen Partner erst recht Beine machen. Entweder er kümmert sich um das Baby oder das Schulkind.
"Schafft ihr es euch genug um euch zu kümmern? Was macht ihr da so? "
Jein.
Ich warte nicht darauf, dass ich die Zeit bekomme, ich NEHME mir die Zeit.
Ich plane die Zeit für mich fest ein!
Ich trage es in den Kalender ein.
Tue ich es nicht, verplane ich es anders. Zack Zeit weg.
Was passiert, wenn ich mich nicht ernst nehme?
Nach Krankheit ist es für mich essistentiell geworden.
Meine Gesundheit ist ein guter Indikator dafür, ob ich mich ernst nehme
oder ob ich anderes wichtiger nehme.
Wie?
- Wartezeiten sind meine Zeiten!
3 Stunden beim Arzt warten? Hurra !! ich muss keine Haushalt machen (kann ich ja in der Zeit nicht), FREIE Zeit mit meinem Kind. Keine Ablenkung! Keine Hausaufgaben, kein Haushalt.
Zeit für Spiele (Wortspiele), Zeit für leise Gespräche (flüsternd), Zeit für vorlesen (als sie kleiner war)
Zeit für MICH, wenn ich alleine warte. Augen schließen und "meditieren". Atmen, zur Ruhe kommen.
- Wartezeiten bei den Öffentlichen
Ich kann nichts tun.
Also nutze ich die Zeit zum Atmen, entspannen
- Täglich 10 Minuten sind meine Zeit
Kein Haushalt, kein sonstiges.
Ja, mein Kind hat gelernt, dass ich mir wichtig bin und akzeptiert es.
Ich bin davor 23:50 verlässlich für sie da und danach 23:50 verlässlich für sie da.
Die 10 Minuten am Tag gehören verlässlich mir.
Nicht dem Haushalt, nicht den To Dos, nicht dem Kalender, nicht den Terminen.
Je stressiger es ist, desto wichtiger ist es, dass ich diese Zeit aktiv einbaue.
An ruhigen Tagen wird es auch schon mal mehr. Bis ich fertig bin, hat mein Kind Selbstbeschäftigung gefunden, macht Hausaufgaben oder nimmt sich ihre Zeit.
- ansprechen: wenn mir etwas wichtig ist, spreche ich es an.
Ich (er)warte nicht, bis es sich erledigt oder jemand von sich aus auf die Idee kommt, ich köööööööönnte........
Ich spreche an. Was ich mir wünsche, worüber ich mich freue, was mir wichtig ist.
Ohne Vorwurf.
Inzwischen habe ich Freunde, die ehrlich NEIN sagen. Das finde ich super! Denn dann ist ein ja ebenso ehrlich. Dann kann ich auch wirklich entspannen.
- ich mache selbst.
wenn mir etwas wichtig ist oder ich es mir wünsche,
dann warte ich nicht darauf, dass es jemand 1. entdeckt/bemerkt 2. nachfragt 3. umsetzt.
Ich merke es, prüfe wie ich es brauche und a) setze es selbst um b) spreche es an.
Umgekehrt renne ich auch niemandem mehr hinterher und versuche Gedanken zu lesen.
Ich bin da, wenn Freunde mich ansprechen, ändere durchaus, wenn ich es selbst merke,
versuche es aber niemandem mehr recht zu machen/niemandem mehr den Wunsch von den Augen abzulesen.
Fast niemandem. Ich sehe ab und zu in den Spiegel und frage mich, was ICH gerade brauche.
Wenn du möchtest, dass dein Mann morgens aktiv am Familienstart teilnimmt, dann sprich es an.
a) er kann es nicht riechen
b) er würde gerne, hat aber Angst, dass er EUREN Ablauf stören würde und dir mehr Arbeit macht, als Nutzen ist
c) er ahnt wie du es gern hättest, spricht es aber selbst nicht an.
wenn keiner spricht, bleibt es im Schweigen.
- andere mitdenken lassen, wachsen lassen.
Natürlich trage ich weiterhin die Verantwortung für mein Kind.
Größere Entscheidungen, Überblick, Beg-leitung.
Das heißt aber nicht, dass ich mir jeden Schuh anziehen muss, dass ich jede Aufgabe bis ins Detail erfüllen muss.
Ich traue meinem Kind einiges zu.
Die Waage liegt darin: beobachten, beg-leiten, zutrauen, was sie nach und nach kann und so zu dosieren, dass es sie nicht überfordert.
Das bringt mir mehr Zeit und viel Entlastung.
Und sie lernt herauszufinden, was IHR wichtig ist.
Sie will nicht zu spät kommen?
Da hilft es, wenn sie sich nicht auf die Mama Uhr verlässt, sondern selbst einen Timer stellt und mitdenkt.
Ich bin da, ich bin für Fragen da,
aber ich bin nicht der All-round-Dienstbote.
Was würde passieren, wenn du (kleinere) Aufgaben nicht übernimmst?
Geht dann wirklich alles unter?
oder schaffen es sich die zwei Großen (Mann und Sohn) selbst zu organisieren.
Ist es wichtig, dass genau DAS Frühstück dabei ist und die gelbe Box mit dem grünen Deckel?
Oder tut es auch ein anderes Frühstück in der pinken Box?
Was ist wichtiger: sattes Kind oder die Farbe der Box?
Jeder in der Familie hat Stärken und Schwächen.
Diese kann man durchaus für die Organisation nutzen
Du Liebe! Danke für deine sehr ausführliche Antwort.
Der Sohn benötigt die Hilfe noch sehr. Er ist in diesem Punkt nicht wie ein normales Kind und schafft die Dinge nicht. Und ja, die Brotdose muss es sein, das richtige muss nebeneinander liegen. Grundsätzlich traue ich meinem Mann das zu. Aber er verlässt um einiges vor dem Kind das Haus. Und der schafft es nicht die letzte halbe Stunde selbst zu organisieren.
Ich hab heute nochmal mit dem Mann gesprochen. Am meisten ärgerte mich bei dem Gespräch, dass er sehrwohl sieht das ich morgens routiere.
Und ich gebe dir Recht. Wünsche sollte man äußern. Und dennoch erwische ich mich dabei, dass ich die Erwartungen hab das offensichtliches gesehen wird. Wird es ja auch.... 🙄
Ich hoffe, dass die Dinge sich ändern. Meine 'Perfektion' alles schön haben zu wollen, hab ich schon lange abgelegt. Aber ein Mindestmaß an Sauberkeit und Ordnung wünsche ich uns schon. Und ich komme da mit Kind im Schub nicht nach 🤷🏻♀️ aber vlt muss ich da noch entspannter werden.
Wie dem auch sei, hat es mir heute sehr geholfen, hier zu schreiben eure Antworten zu lesen und selbst etwas zu reflektieren.
Danke!!
Da helfen nur klare Ansagen! Sag ihm, dass er gern meditieren darf, wenn er sämtliche Tätigkeiten am Morgen erledigt hat. Du gehst jetzt wieder ins Bett und ruhst dich aus.😊