Hallo, bei mir in der Ehe kriselt es mal wieder. Kommt in letzter Zeit öfter vor.
Sind seit 13Jahren verheiratet, kannten uns vorher 10 Jahre. Eine 17jährige Tochter, schönes Haus mit Tieren, uns geht's gut, leider kaum Freunde eigentlich max. Bekannte. Bin eher introvertiert komme gut mit mir selber klar. Gehe zweimal in der Woche arbeiten, bin viel draussen bei meinen Tieren.
Jetzt ans Eingemachte. Seit ca 2 Jahren habe ich Schmerzen beim Sex. Trotzdem schlafen wir einmal in der Woche miteinander. Meist nimmt er Rücksicht, versucht nicht in mich einzudringen, kommt zwischen meinen pobacken ( finde ich ehrlich gesagt auch nicht so toll, sage aber nichts , weil anders wäre doof) . Selten versucht er es doch, hört aber auf wenn es mir zu doll weh tut. Ich war beim Arzt, der kann nichts finden.
Mein Mann sagt oft, er will viel öfter Sex haben und fragt dann "du doch bestimmt auch ". Ich sage dann meist nichts , will aber auf keinen Fall öfter! Er sagt immer, ich setz dich ja nicht unter Druck, aber ich hätte so gerne mal wieder Sex. Klar, setzt er mich damit unter Druck.
So 2,3x im Jahr ist schmollzeit. Seit gut 10 Tagen wieder.
Achja, wir haben noch nie richtig gestritten, so mit lauter Diskussion und so, läuft alles unterschwellig ab.
Diesmal fing es damit an,das er nach dem Sex sagte, er würde so gerne eindringen, ich liesse ihn ja aber nicht. Erstmal war ich sprachlos. Hab dann gesagt, das klingt ja so als würde ich das mit Absicht machen. Daraufhin sagte er, Nein so würde er das nicht meinen.
Ist jetzt aber in meinem Kopf, und ich denke wenn er so was sagt, dann denkt er auch in diese Richtung.
Die nächsten Tage lief alles normal, hab's verdrängt. Dann, die sexfreie Tage waren fast rum. Dann macht er immer eine Andeutung, wir könnten ja mal wieder...kam mir der Spruch wieder hoch und ich habe an den nächsten 2 Tagen nicht gesagt dass wir sex haben wollen. Seitdem ist er fast abweisend zu mir. Redet nur das nötigste, wenn er beim Essen was erzählt wendet er sich meiner Tochter zu.
Gestern der bisherige Höhepunkt. Unser Kaninchen war schon einige Zeit krank, auch öfters beim Tierarzt gewesen. Die letzten Tage eigentlich besser. Nachmittags kam meine Tochter an und sagte es würde so schwer atmen. Das tat er auch ganz arg. Ich gleich Termin beim Tierarzt geholt konnten eine Stunde später kommen. Bin mit meinem Mann hingefahren, Kaninchenkorb auf meinen Schoss. 2 Minuten nach dem losfahren, fing's an zu schreien und zucken. War extrem schlimm das mitanzusehen und ich konnte ihm nicht helfen. Hab nur immer wieder Nein oh Gott gesagt, leise. Mein Mann nur: was soll ich denn jetzt ändern. Du kannst nichts machen, hab ich gesagt. Dann war er tot, also das Kaninchen. Ich habe ein bisschen geweint, ich weiss viele sagen nur ein Kaninchen, aber ich liebe alle meine Tiere. Sind noch weiter gefahren, Tierarzt bestätigte tot.
Hätte gedacht jetzt würde er mich wenigstens mal tröstender weise in den Arm nehmen. Pustekuchen.
Er macht mir oft zum Vorwurf, ich würde ihn nicht oft genug in den Arm nehmen. Davon kann ich mich nicht ganz freisprechen, manchmal vergesse ich es einfach. Allerdings macht er mir es auch oft nicht leicht, durch die fehlende Kommunikation. Die Leichtigkeit fehlt, der Spass, das lachen. Vielleicht auch mal albern sein. Bei den letzten Krisen habe ich jedes mal das Gespräch gesucht. Er sagt dann ja dann reden wir mehr. Aber mehr als dieses Alltagsgeplänkel oder über unsere Tochter wird das nix. Und dann möchte er am gleichen Abend de Aussprache wieder Sex haben. Das fällt mir schwer, weil für mich muss erst alles andere wieder besser laufen bevor das wieder geht.
Ich bin vor zwanzig Jahren mit ihm aus beruflichen Gründen umgezogen, 350km weg aus meiner Heimat. Deswegen habe ich hier keine Familie. Wir untenehmen nicht viel, eigentlich einmal in der Woche tanzen, z.Z. nicht wegen Corona, haben dort aber auch nur oberflächliche Kontakt.
Möchte die Beziehung aufrecht erhalten, weil meine Tochter hier noch 2Jahre eine schulische Berufsausbildung macht. Also wenigstens noch die zwei Jahre. Ich denke wenn meine Tochter eigene Wege geht und ich nur noch mit meinem Mann alleine bin, wird das ganze noch viel schwieriger, dann wäre ich auch bereit aufzugeben und wieder zurück in meine Heimat zu gehen.
So, tat schon mal gut, sich einiges von der Seele zu schreiben. Ist lang geworden, tut mir leid. Vielleicht hat ja jemand einen netten Rat für mich.
Wie weiter machen?
Das mit dem Sex ist psychisch 100% Dein Körper signalisiert dir schon seit Jahren so, dass Deine Seele und dein Körper diesen Mann nicht mehr wollen. Klingt auch wirklich alles sehr verfahren und dass Eure Kommunikation sehr gestört ist. Sex ist im Grunde auch eine Form von Kommunikation, kein Wunder, dass es da auch nicht klappt.
Ich würde keine 2 Jahre mehr warten sondern mich jetzt trennen und überlegen, ob ich mir vor Ort noch für ein Paar Jahre eine Wohnung suche, bis die Tochter die Schule beendet hat und auszieht (würde sie bleiben oder mit dir gehen?) oder jetzt schon umziehen in die Heimat. Warum warten? Ein Schulwechsel ist kein Drama, falls deine Tochter mit soll, er könnte ihr sogar erleichtern, im (für sie) neuen Heimatort Kontakte zu finden, was nach der Schulzeit sehr viel schwerer wird. Wenn sie bleibt, ist sie auch dafür mit 17 alt genug m.E.! Ich würde gehen, aber vor allem würde ich meinem Mann jetzt schon sagen, dass ich mich trenne und ab sofort keinen Sex mehr mit ihm haben werde. Du bist doch keine Sexpuppe, er soll 5 gegen Willi spielen, wenn es nicht anders geht.
>> Möchte die Beziehung aufrecht erhalten, weil meine Tochter hier noch 2Jahre eine schulische Berufsausbildung macht. Also wenigstens noch die zwei Jahre. <<
Eine Beziehung "wegen der Kinder" aufrecht zu erhalten ist nie der richtige Weg - egal wie alt die Kinder sind. Deine Tochter kann mit 17 Jahren durchaus eine Trennung der Eltern verkraften und auch wenn sie sich derzeit in Ausbildung befindet, wid sich ein Weg finden.
Ich kann aus deinem Post weder den Ansatz von Liebe, Respekt oder gegenseitiger Wertschätzung heraus lesen. Du bist anscheinend nur noch bei ihm, weil ihr euch entsprechend mit Haus und Tieren eingerichtet habt und vielleicht auch, weil du finanziell abhängig bist. Du weißt, dass du Haus und Tiere durch eine Trennung verlieren wist - hält dich das bei ihm? Auch zurückziehen in die Heimat wird nicht einfach, deine Tochter wird nicht mitkommen, hat sie doch ihren Lebensmittelpunkt dort wo ihr jetzt wohnt. Das sind alles Gedanken, die dich an einer Trennung hindern können.
Eventuell zeigt dein Körper dir aber deutlich deinen inneren Gemütszustand und deine Einstellung zu deinem Mann auf. Dein Körper verschließt sich ihm, wie auch deine Seele.
Wenn du ihnehin nur noch zwei Jahre absitzen willst, damit du dann (endlich) die Beziehung beenden kannst, dann tu es lieber jetzt.
Ob diese Beziehung noch zu retten ist, kann dir wahrscheinlich keiner sagen. Voraussetzung wäre für mich, dass der sexuelle Kontakt weder so im Fokus stehen noch diesen Druck verursachen darf. Ihr müsstet erst einmal menschlich wieder miteinander klarkommen, bevor man an sowas denken kann. Und solange du Sex nur mit ihm hast, damit er nicht bockig wird, würde ich das komplett einstellen.
Das hört sich so an, als hättet ihr mehrere Probleme zu lösen. Sagt ihr euch denn noch, dass ihr euch liebt? Ist denn der alltägliche Umgang miteinander eher kühl oder warmherzig und liebevoll? Nach so einer langen Zeit überwiegt oft der Alltag, leider. Zum Thema Sex: Habt ihr schon andere Stellungen probiert, bei denen es vielleicht für dich angenehmer ist? Bei manchen Stellungen habe ich auch Schmerzen, was daran liegt, dass er gegen meine Gebärmutter stößt (glaube ich jedenfalls). Ich glaube auch, dass Sex bei Männern oft einen höheren Stellenwert einnimmt als bei uns Frauen. Es gibt aber da ja auch noch andere Möglichkeiten, z. B. Oral. Dass er dich nicht in den Arm genommen hat, nachdem dein Kaninchen gestorben ist, ist wirklich nicht sehr einfühlsam. Ich kenne das auch von meinem Mann, der mich auch selten in den Arm nimmt. Hast du ihm das denn gesagt, dass du es dir gewünscht hättest getröstet zu werden? Ihr müsst mehr über eure Bedürfnisse sprechen, das ist wichtig. Liebst du ihn denn noch?
Ich habe gerade mit mir gerungen, ob ich was schreiben soll oder nicht, aber jetzt muss ich mal was loswerden...
Für mich hat Sex, gerade in einer Ehe oder langjährigen Beziehung, viel mit Vertrauen, Intimität und sich fallen lassen zu tun. Für mich ist Intimität auch mehr als der reine Geschlechtsverkehr an sich. Das kann der Kuss in den Nacken im Vorbeigehen sein oder manchmal auch nur ein Blick...
Wenn jemand anfänge mir zu unterstellen, ich würde Ausreden suchen, um eine Sexpraktik nicht zu machen, die ich nicht möchte, wäre jawohl von seiner Seite aus schonmal das Vertrauen zu mir futsch.
Außerdem jemand, der meine Grenzen nicht respektiert und mit mir Sex haben möchte, obwohl ich Schmerzen habe, könnte mir ebenso gestohlen bleiben und mit dem würde ich auch nicht oral verkehren wollen.
In einer liebevollen Partnerschaft würde ich auch versuchen Lösungen zu finden, aber nicht so.
Natürlich ist die Situation so weiter nicht tragbar (übrigens für beide Seiten). Willst du IHN denn noch? Oder nur die Tiere, das Haus, die Familie?
Oder willst du die Trennung?
Das sind dann zwei verschiedene Wege.
Auf jeden Fall würde ich erstmal den Sex komplett rausnehmen, um die Situation zu entspannen.
Wegen deiner Tochter: Möchtest du, dass deine Tochter später so eine Beziehung führt, wie ihre Eltern jetzt? Ich glaube, man kann solche Probleme gar nicht 100% verstecken und ist immer irgendwo auch Vorbild.
Vielen Dank für die netten Antworten.
Ob ich ihn noch liebe? Tja, wenn ich das so genau wüsste. Versuche ich grad raus zu finden.
Einfach so gehen, ist schwierig, da ich hier Pferde habe, die ich selbst versorge und das kann ich auch niemanden überlassen.
Ist auch nicht so das ich ihn nur die Schuld gebe, auch ich habe Fehler, denke gehören immer zwei dazu. In "guten" Zeiten geht's, bis auf den intimen Teil. Mehr so wie Bruder und Schwester eigentlich
Ja hier weg zu gehen würde mir schwer fallen, so wie ich jetzt wohne, war schon mein Klein-Mädchen Traum.
Hallo, gestern Abend habe ich mich überwunden, und ein beziehungsgespräch angefangen. Hab gesagt das ich es traurig finde das wir wieder an dem Punkt sind, wo nur alltägliches geredet wird. Er meinte ich müsste ja wissen woran das liegt. Er würde erwarten das ich ihn öfters von mir aus in den Arm nehmen würde. Ich meinte das würde mir zur Zeit schwer fallen, da ich immer noch seinen Spruch von neulich im Kopf hätte. Daraufhin sagte er ich müsste doch wissen wie er das gemeint hat. Ja ,sagte ich, aber wer so was sagt denkt das auch. Daraufhin kein Kommentar. Ich meinte noch es wäre schade das ich immer das Gespräch suchen muss. Daraufhin wüsste er nichts zu sagen. Danach Stille. Und schlief ein.
Heute morgen alles beim alten, normale Alltagsunterhaltung.
Nun werde ich abwarten bis er anfängt z reden. Erwarte schon wenigstens eine Entschuldigung, dafür das er mich verletzt hat.
Weiss er wirklich nicht was er sagen soll, ist es ihm egal oder traut er sich nicht oder was sonst?