Hallo zusammen!
Ich habe den Post weiter unten zum Thema Neid innerhalb einer Beziehung bei beruflichem Erfolg gelesen und muss sagen, dass es mir auch mal so ergangen ist, dass der Partner nicht damit klargekommen ist, dass ich einen höheren Schulabschluss habe und beruflich erfolgreicher war. So grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass viele Männer ein Problem damit haben und in alten Strukturen denken... Mann als Ernährer der Familie, muss einen besseren Job haben als die Partnerin. Das finde ich sehr schade, heutzutage sollte man das doch anders sehen.
Vielleicht habt ihr Beispiele, dass es auch anders laufen kann. Oder seht ihr es genauso und achtet sogar bei der Partnerwahl darauf? Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich?
Frau beruflich erfolgreicher... Problem?
Wie du sagst, viele denken da alt und das ist auch nicht richtig. (Finde ich)
Ich sehe kein Problem darin wenn die Frau erfolgreicher im Beruf ist, wieso nicht mit ihr freuen wenn sie damit glücklich ist? Ich denke es ist total egal wer erfolgreicher vom Beruf her ist.
Ich glaube, dass Männer noch immer unter einem gefühlten Druck stehen eine Familie ernähren zu können.
Abgesehen von dem Post auf den du dich beziehst, habe ich einen Mann kennen gelernt, der wirklich hadert mit seinem Gehalt. Er hat Ängste seiner Partnerin und künftigen Kindern nicht genug bieten zu können. Aufstiegschancen gibt es in der Pflege schon, dennoch gehört das zu den Berufen die wir dringend besser bezahlen müssen!
Diese Angst sitzt bei ihm tief und blockiert ihn stellenweise.
Insgesamt halte ich Männer grundsätzlich in ihrer Motivation für weniger „neidisch“, sie definieren sich selbst wohl nur stärker darüber, ob sie ihre Familie auch alleine einen von ihnen definierten Lebensstandard bieten können. Und sie genießen das Gefühl von ihren Frauen bewundert und respektiert zu werden. Das ist bei einer Frau auf Augenhöhe auch möglich, erfordert nur mehr Authentizität des Mannes.
Umgekehrt gestehe ich selbst dass es mich anzieht, wenn ein Mann innere Stärke und Souveränität ausstrahlt. Ich genieße Logik und Ruhe, Orientierung und ein gemeinsames Ziel. Ein Mann der sich selbst gefunden hat, seine Grenzen kennt, das Bedürfnis nach einer Heimat und Familie hat. Das zieht mich als Frau, die ich bin, sehr an. Mit all den Nachteilen die ein solcher Typ Mann mit sich bringt. Denn es ergänzt mich, es macht uns als Paar zu einem Team das das Leben besser zu zweit meistern kann.
Berufliche Ambitionen schätze ich, aber eher wegen dem Wunsch die Kinderbetreuung bis zum dritten Lebensjahr daheim gewährleisten zu wollen. Daheim, also gerne auch in Kombination. Doch ginge das nicht, wäre das alleine auch kein Ausschlusskriterium.
Männer stehen da unter einem Gesellschaftlichen Druck denke ich.
Gute, ausführliche Antwort 👍
Da ich Elternzeitväter kenne, die gerne die ersten 3 Jahre zu Hause sind und danach in TZ, sehe ich es locker.
Typen, die meinten, ich müsste mindestens genauso gut sein wie sie, um mir dann zu zeigen, dass sie doch besser sind, habe ich schon beim ersten Date in den Wind geschossen.
Ebenso solche, die meinten, ich solle einen besseren Abschluss machen, wo durchkam, dass sie sich auf mir ausruhen könnten.
Das waren eher wenige, dafür sehr extreme.
In meinem Freundeskreis ist es bunt gemischt. Da ist es eher eine organisatorische Frage. Wer kann gerade geschickter aus dem Job aussteigen/Elternzeit nehmen; wer ist gerade in Weiterbildung; wer muss aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten? Passt das mit der Familienorganisation zusammen (Gesundheit und Betreuung) usw.
Wenn ich es recht überdenke, hatte meine Mutter einen höheren Schulabschluss als mein Vater. Das war damals einfach so von den Möglichkeiten her. Ausbildung hatten dann wieder beide und es war nie Thema. Wenn einer krank wurde oder sich umorientiert hat, hat der/die andere den Hauptteil übernommen.
Das ist das, was ich mir in einer Partnerschaft wünsche. Beide haben Möglichkeiten und Zeiten sich auszuprobieren und auch mal zu Hause zu sein (wenn es für sie passt) oder beruflich kürzer zu treten und mal der andere.
Also nicht das "und das machen wir immer so" , sondern Flexibiltät und Bereitschaft, sich den Situationen anzupassen, die sich so zeigen.
Eins muss ich meinem Mann ja lassen: Eine Frau ohne vernünftigen Abschluss, die nur faul zuhause sitzt, käme für ihn niemals in Frage. Also kommt er gut damit klar, dass ich ein abgeschlossenes Studium habe und (normalerweise) auch Vollzeit arbeite.
Wobei er auch kein Problem damit hat, dass ich aktuell tatsächlich faul zuhause sitze und aufs Kind aufpasse bis wieder irgendeine Betreuung möglich ist.
Hallo!
Mein Mann hat Hauptschulabschluss und Lehre, er arbeitet als LKW Fahrer bei der Müllabfuhr.
Ich hab Matura (Abitur) und Lehre gemacht und viele Weiterbildungen.
Bin in leitender Funktion im Büro eines Bauunternehmens und verdiene etwas mehr als er.
Für ihn war das nie ein Problem, er macht seinen Job gerne und hat im Gegensatz zu mir keine besonderen Ambitionen "nach oben".
LG Claudi
War bei uns nie ein Problem ... hätte es aber retrospektiv anders gewollt - also wir war auf Augenhöhe wichtig aber bedeutet natürlich dass ich weniger von den Kids habe und das ist sehr schade.