Seine Nähe erdrückt mich!

Hallo ihr Lieben,

ich habe lange überlegt, ob ich hier schreiben soll, weil ich Angst habe nicht verstanden, nicht ernst genommen zu werden. Mein Mann belastet mich mit seiner Liebe zu mir.
Nachdem wir nach 1 1/2 Jahren Beziehung aufgrund von Familienzuwachs zusammen gezogen sind (und mit meiner Tochter aus erster Ehe) zeigte sich nach und nach, dass mir seine Art von Liebe zu viel ist. Vor unserem Zusammenzug sahen wir uns, durch seine Schichtarbeit bedingt und aufgrund von unterschiedlichen Wohnorten, etwa alle zwei Wochen. Da war mir das ehrlich gesagt gar nicht so bewusst.
Wir wohnen nun seit 4 Jahren zusammen und mittlerweile haben wir schon etliche (belastende) Gepräche darüber geführt aber es ändert sich einfach nichts!
Mein Problem ist, dass er ständig meine Nähe sucht, mich ständig umarmen will, küssen will, Berühren will, das Bedürfnis hat mir andauernd zu sagen, dass er mich liebt, mich süß findet, hübsch findet, mich vermisst....
Ich habe ihm schon so oft gesagt, dass es mir zu viel ist, dass ich das nicht ständig in meinem (teils stressigen) Alltag brauche. Aber es wurde einfach nie weniger. Was letztendlich dazu führte, dass ich mittlerweile echt abgeneigt und genervt bin von ihm.

Er ist ein guter Mann und Vater, fleißig, ehrlich und loyal und er würde wirklich alles für mich tun und er meint es auch absolut nicht böse aber ich ertrage das alles einfach nicht mehr.
Sobald ich etwas sage was er süß findet oder sonst irgendwas hat er sofort wieder das Bedürfnis mir seine Liebe mitzuteilen, egal in welcher Situation, egal was ich gerade mache. Ich kann mich nicht einmal auf die Couch setzen ohne dass er seinen Kopf auf meinen Schoß wuselt. Ich kann nicht kochen, nicht putzen, nicht mit den Kindern spielen ohne dass er eine längere Umarmung, einen Kuss (am besten natürlich immer mit Zunge), andere Nähe möchte oder er mir sagt wie sehr er mich liebt und wie toll ich bin
Sobald er in meiner Nähe ist fühle ich mich beklemmt, gar erdrückt. Immer die Angst er sucht schon wieder meine Nähe.
Je mehr ich mich von ihm zurückziehe, desto angespannter wird es zwischen uns. Schließlich weiß er ja was mein Problem ist, dann versucht er es wieder kurzzeitig zwanghaft zu ändern. Bedeutet er berührt mich dann nicht, sagt nicht wie sehr er mich liebt aber zeigt mir ganz deutlich, dass er es eigentlich gerne tun würde und ist in den Momenten auch wirklich bedrückt, was bei mir wiederum zu einem schlechten Gewissen führt. Ich kann Menschen nicht leiden sehen und ich bin sehr sensibel und es tut mir so leid und weg, dass ich ihm nicht das geben kann was er braucht.
Wenn wir darüber reden, reden wir ruhig (auch wenn ich spüre dass er genervt ist davon) ich sage ihm, dass er darüber nachdenken soll, ob er auch mit weniger Liebe im Alltag klar kommt, weil ich das so leider nicht mehr kann. Er gelobt Besserung und beteuert dass es ihm wirklich leid tut. Mittlerweile haben wir seit einem Jahr keinen Sex mehr, die Male davor habe ich geweint danach, weil ich es nur noch tat um danach gefühlt etwas Ruhe zu haben deswegen habe ich für mich beschlossen keinen Sex mehr mit ihm zu haben bis sich etwas ändert, um mir den Druck zu nehmen. Das habe ich ihm natürlich auch so gesagt.
Geändert hat sich nur, dass jetzt noch dazu gekommen ist, dass er mir sagt dass er mich körperlich sehr vermisst, mit seinem Hundeblick wohlwissend, dass ich davon eigentlich nichts hören möchte.
Ich kann nicht mal erwähnen, dass ich trockene Lippen habe ohne dass er sie „heile küssen“ möchte. Nicht mal sagen, dass ich kurz duschen bin ohne die Frage ob er sich dazugesellen soll.
Er liebt mich doch halt nur sagt er ständig.
Aber dass es mich belastet, mich mittlerweile täglich fertig macht, das zählt nicht?
Auch wenn ich ihm gerade noch gesagt habe, dass ich ihn liebe und gerne wieder zu ihm finden würde, aber er mich jetzt einfach mal eine gewisse Zeit nicht so einengen soll, dann steht er trotzdem im nächsten Augenblick wieder neben mir, stellt oder setzt sich so neben mir, dass ich nicht „entkommen“ kann und verharrt einfach in der Hoffnung ich würde ihm um den Hals fallen. Warum tut er das obwohl er weiss, dass ich ihm mittlerweile nichts mehr zurück geben kann?

Es macht mich mittlerweile so wütend und verletzt mich einfach zu tiefst. Ich versuche so oft mir nichts anmerken zu lassen, ich habe zwei Kinder für die ich funktionieren muss aber es wird einfach immer schwerer. Und wenn ich mir nichts anmerken lasse wird es immer mehr von seiner Seite aus. Bis irgendwann wieder der Punkt kommt an dem ich einfach nicht mehr kann. Zu oft mittlerweile.

Es beschränkt meinen ganzen Alltag und vor allem beschränkt es mein ICH. Ich habe das Gefühl nicht mehr ich sein zu können, nicht mehr lachen zu können, nicht mehr glücklich sein zu können.
Wenn ich lache, würde er mich am liebsten wieder dafür in den Arm nehmen. Also lache ich kaum noch....
Manchmal versuche ich ihn einfach zu ignorieren, und ihm kalt einen Korb nach dem anderen zu geben ohne das es mich mitnimmt aber zu sehen wie traurig er dann ist macht mich fertig. Ich bin hin und hergerissen, ich will doch niemandem weh tun aber ich kann auch nicht einfach einen Schalter umlegen. Ich habe so oft gehofft, dass er sich ändert wenn er mich wirklich liebt, ich will nichts mehr als eine glückliche Familie sein aber er kann diese Art einfach nicht ablegen, weiß selbst, dass es zu extrem ist aber schafft es nicht weniger Liebe zu fordern ohne sich verstellen müssen.

Und es ist nicht so als ob ich nicht mit Liebe klar käme, ich habe eine leidvolle Kindheit hinter mir und war schon immer ein Mensch der es gebraucht hat geliebt zu werden. Ich habe vor meinem Mann eine fast 7 jährige Beziehung geführt, da war so ein Problem nie ein Thema.

Mittlerweile verweigere ich schon fast jeglichen Körperkontakt zu meinem Mann und dabei bräuchte ich ihn eigentlich so sehr.... ich möchte mich hingezogen fühlen zu meinem Mann, ihm zeigen können, dass ich ihn liebe aber er gibt mir einfach nicht die Zeit die ich brauche und nimmt mir immer wieder die Chance auf ihn zuzugehen.

Eine Trennung ist für mich der letzte Weg, dass diese ihn finanziell in ein großes Loch ziehen würde macht den Gedanken an eine Trennung für mich noch umso schwerer. Außerdem würde er leiden, und die Kinder auch. Sie alle würden etwas verlieren nur weil ich nicht mehr kann!

Ich spüre es kaum noch aber ich weiß dass ich meinen Mann liebe, er ist wirklich ein herzlicher Mensch, es tut mir in den Seele weh so über ihn/ über uns schreiben zu müssen, als wir uns kennenlernten waren wir wie Seelenverwandte, ich wünschte ich wäre so wie er es bräuchte und manchmal hasse ich mich dafür dass ich nicht so bin, denn dann könnten wir alle glücklich sein.

Es tut mir leid, dass es so viel Text geworden ist und wahrscheinlich ein ziemliches Durcheinander aber es ist schwer zu schreiben was ich fühle, was das in mir auslöst ohne herablassend zu wirken.
Ich habe in meinem Umfeld keine Person mit der ich darüber reden kann und ich hatte einfach das Gefühl ich muss das alles mal loswerden....

Liebe Grüße
Onlymee

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Das hört sich an, als wäre Dein Mann zu 150% und ausschliesslich auf Dich fokussiert. In einem Maß, das längst über eine gesunde Konzentration auf den Partner hinausgeht.
Ich würde mal sagen, da bleiben nur zwei Möglichkeiten:
- Er versucht seine Probleme im Rahmen einer professionellen Therapie in den Griff zu bekommen.
- Ihr wohnt wieder getrennt, damit Du Luft zum Atmen bekommst.

Denn Fakt ist doch, daß Dein Mann Dich erdrückt. Und egal was seine Beweggründe sind: Er macht Dich damit kaputt.

Grüsse
BiDi

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Auch dir danke ich für deine Antwort.

Ich habe ihm auch schon gesagt, dass das kein gesundes Maß ist und er wirklich ein Problem hat. Er meint dann, dass er mir ja nichts Böses tut und er das einfach nicht abstellen kann, es überkommt ihn förmlich weil er mich liebt.

Ich muss dazu sagen auch unsere Tochter kann seine Nähe nicht immer leiden. Sie sagt ihm allerdings direkt ganz klar dass er gehen soll oder sie nicht anfassen soll und auch sie muss es ihm oft mehrmals sagen, bevor er dann meistens bedrückt abzieht.
Das ist wirklich anstrengend!

Getrennte Wohnungen mit Beziehung möchte ich ehrlich gesagt nicht. Ich könnte mich nie mehr so wie damals auf ihn einlassen, wenn er nicht grundsätzlich etwas ändert. Damals war noch alles heil, mittlerweile habe ich richtige Komplexe in Bezug auf Nähe und Sexualität.

Vor zwei Tagen haben wir mal wieder geredet, seit dem ist es etwas angespannt, wenn es sich beruhigt werde ich ihn auf eine Therapie ansprechen.

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Hallo.

Ich finde es erstaunlich, wie viel Verständnis hier noch für Deinen Mann aufgebracht wird, der zumindest in diesem Lebensbereich ein massiv gestörtes Verhalten an den Tag legt und Dich psychisch missbraucht und manipuliert.

Und das hier ist NICHT anstrengend:

"Ich muss dazu sagen auch unsere Tochter kann seine Nähe nicht immer leiden. Sie sagt ihm allerdings direkt ganz klar dass er gehen soll oder sie nicht anfassen soll und auch sie muss es ihm oft mehrmals sagen, bevor er dann meistens bedrückt abzieht.
Das ist wirklich anstrengend!"

Sondern das ist massiv übergriffig und grenzt an Kindesmissbrauch.
Du als Mutter hast die Verantwortung, Dein Kind zu schützen.
Es ist unfassbar, dass es sich hier selber wehren muss und Du anscheinend nicht sehr deutlich eingreifst und ihn ganz klar verbalisierst, dass es nie wieder vorzukommen hat, dass Deine Tochter in eine Situation kommt, in der sie sich wehren muss.

Für mich stellen sich hier nur 3 mögliche nächste Schritte dar:

1. Sofortige räumliche Trennung, da Du hier ganz klar psychisch missbraucht wirst und auch Dein Kind nicht ausreichend geschützt werden kann.

2. Ultimatum sofort eine Therapie zu beginnen und das Problem anzugehen.

3. Räumliche Trennung bleibt während der Therapie bestehen; danach keine eine langsame Annäherung und auf lange Sicht auch eine erneutes Zusammenwohnen in Betracht gezogen werden.

Sollte eine Therapie verweigert werden, musst Du die endgültige Trennung aussprechen.

Ich fürchte nur, dass Du noch lange nicht so leidest, wie Du hier vorzugeben tust ... und alles noch irgendwie schön reden und in der derzeitigen Situation verharren wirst.

Dann lass bitte Deine Tochter erst einmal dauerhaft zu ihrem Vater gehen ... damit sie eine derart kranke Beziehung nicht miterleben muss und vor allem nicht selbst weiterhin diesen Übergriffen ausgesetzt ist. Das bist Du Deinem Kind schuldig, wenn Du möchtest, dass sie eines Tages gesunde Beziehungsmuster lebt und sich nicht auch in eine Missbrauchsbeziehung begibt, weil es für sie normal ist.

Alles Gute.
sisein

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Hey, fühl dich erstmal unbekannterweise gedrückt 🥰

Da es ziemlich spät ist wirst du wahrscheinlich noch keine Antworten erhalten...

Ich kann dir leider bezüglich deiner Probleme nicht helfen aber es klingt schon sehr sehr bedrückend, ich glaube ich wäre schon wie ein Vogel aus dem Käfig ausgebrochen 😕
Habt ihr getrennte Hobbys? Hat jeder von Euch Freiraum für sich ? Arbeitet ihr beide ?

Hat er Freunde ?
Die Fragen dienen dazu um etwas verstehen zu können wieso er so ist wie er ist...
Hat er Angst dich zu verlieren vielleicht??
Hat er was schlimmes in einer Beziehung erlebt ?

An aller erster Stelle würde ich aber wirklich meine Sachen und die Kinder nehmen um einen kleinen Urlaub zu machen ( Eltern, Freundin ) wäre das machbar ?
Gedanken müssen sich sortieren...deine und auch seine..manchmal wirkt es Wunder glaub mir 😇

Ein Mensch mit solch einer“ Liebe“ ich weiß nicht ob sich daran was ändern würde wenn ja wäre ja alles erzwungen seinerseits und ob das Richtig wäre ich weiß ja nicht 🤷🏻‍♀️

Vielleicht muss jemand tiefer bei ihm graben um zu verstehen ob etwas dahinter steckt oder ob er einfach so ist wie er ist, wenn nämlich das zweite auf ihn zutrifft dann sehe ich leider keinen richtigen Ausweg für dich außer Trennung oder lernen damit umzugehen

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Lieben Dank für deine Antwort.

So richtig Freiraum haben wir nicht.
Er arbeitet im Schichtdienst und ist froh an den Tagen an denen er zu Hause sein kann. Er ist eher der gemütlichere Typ, hin und wieder besuchen wir seine Familie (Vater und Bruder, der Rest lebt in der Türkei)), oder unternehmen was mit den Kindern. Ich selbst habe keine Eltern mehr, meine Mutter starb als ich 17 Jahre alt war. Mein Vater letztes Jahr. Ich habe Kontakt (fast ausschließlich über Handy, Entfernung 250km) zu einem meiner fünf Brüder und zu meiner Schwester die mittlerweile seit 2 Jahren etwa 40 Minuten entfernt von mir wohnt. Ich habe keine enge Bindung zu beiden, mein Bruder ist Alkoholiker und drogenabhängig, in unserer Familie damals ist viel falsch gelaufen, er hat nie seinen Weg gefunden...
Meine Schwester ist, wenn es drauf ankommt wenig loyal mir gegenüber.
Wirklich enge Freundschaften habe ich auch nicht, ich wurde oft enttäuscht und für anderes fallengelassen, mir fällt es mittlerweile schwer Freundschaften zu schließen. Natürlich treffe ich mich hin und wieder aber ich könnte nie wie hier einfach mal sagen wie es wirklich in mir aussieht.

Aktuell gehe ich nicht arbeiten, ich habe damals meine Arbeit mit dem Zusammenzug aufgegeben. Geplant war, dass unsere Tochter ab dem 3. Lebensjahr in den Kindergarten geht und ich mir wieder Arbeit suche. Sie bekam leider keinen Platz.
Wir haben zwar endlich einen für dieses Jahr bekommen aber wie und welchem Umfang wir den in Anspruch nehmen können ist aufgrund der aktuellen Krise noch nicht geklärt.

Die Große ist alle zwei Wochenenden bei ihrem Vater, die Kleine dauerhaft bei uns.
Zwischen dem Vater und Bruder (+Frau) meines Mannes war es nie ein Thema mal aufzupassen, da ist eher üblich wenn die Kinder schon größer sind, dass sie auch mal dort übernachten oder dergleichen.
Meine Schwester hat zwar selbst ein paar Kinder aber wie schon geschrieben verstehen wir uns zwar mittlerweile auf einer normalen Ebene aber sie ist ein Mensch mit dem ich absolut nicht übereinstimme, wäre sie nicht meine Schwester wäre sie eher ein Mensch den ich meiden würde.

Und nein, mein Mann hat bisher nichts schlimmes in einer Beziehung erlebt, da er vor mir noch gar keine hatte. Er konnte und wollte sich nie auf etwas Festes einlassen. Seine Eltern hatten natürlich auch eigentlich eine bestimme Art von Frau (Muslimin) für ihren Sohn vor Augen. Das war aber nie wirklich das was er wollte.

Freunde hat er schon einige, vor unserer Zeit hat er aber definitiv mehr mit ihnen gemacht als während unserer Beziehung. Aktuell ist das eher auf Null gelaufen.

Als ich ihn kennenlernte kamen wir recht schnell zusammen, nach kurzer Zeit aber trennte er sich, es wäre ihm alles zu viel, er ist überfordert damit. Ich wollte ihn aber nicht aufgeben und ließ mich auf eine Freundschaft plus ein. Es war eigentlich wie in einer Beziehung, nur das wir es nicht so nannten.
Nach ein paar Monaten meinte er zu mir er würde gerne eine richtige Beziehung führen. Ich war überglücklich!

Und ja er hat Angst mich zu verlieren sagt er aber die bräuchte er überhaupt nicht haben wenn er mich nicht so einengen würde. Und das sage ich ihm auch genauso.
Ich sage ihm was ich fühle und wie es mir mit seiner Art geht, dann weinen wir, es tut ihm leid und trotzdem kann er es nicht ablegen...

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Hilft mehr Sex, dass er mehr auf Distanz geht?

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"Er liebt mich doch halt nur sagt er ständig. "
Zu wahrer Liebe gehört auch, die Grenzen des anderen zu respektieren.

Nicht heile küssen, sondern akzeptieren, dass es zu viel ist, wenn es zu viel ist.


"mit seinem Hundeblick"

Interessanterweise hatte ich von Anfang an das Bild eines anhänglichen Hundes vor mir statt das eines Menschen. Ein Hund, der sich permanent ankuschelt, sich unterordnet, um "Liebe" raunzt, fast schon bettelt. Der sich sofort auf dem Sofa dazu kuschelt, wissend, dass er nicht aufs Sofa darf und deswegen den Kopf in die Hand drückt, mit Hundeblick doch aufs Sofa will.


So als würde er in dir einen Rudelführer sehen.

Oder sich wie ein kleines verlassens Kind aufführen, das sie nie Liebe bekommen hat und deswegen ständig an dir bettelt und hofft, Liebe abzubekommen, wenn er es dir nur oft genug sagt.
Dass er bei dir die Sicherheit gefunden hat, die er früher nie hatte, versucht es dir Recht zu machen, um deine Zuneigung nicht zu verlieren. "Lieb Kind sein".


Dabei aber offensichtlich nicht gelernt hat, dass Menschen eigene Bedüfnisse haben.
Vor lauter Glaube er würde dich lieben, übersieht er, dass du eigene Bedürfnisse hast.


Wie war denn seine Kindheit?
Hat er da auch immer um Liebe gebettelt? Überangepasst um keine (emotionale) Gewalt zu erfahren?

Woher kommt sein Bedürfnis nach ständiger Nähe?
Warum hat er den Drang/Zwang es dir ständig zu sagen.

Ehrlich gesagt klingt das sehr unsicher. Unsicher, dass du ihn nicht lieben könntest, wenn er es dir nicht so oft sagt. Hat er Angst du könntest ihn verlassen, wenn er es dir nicht so oft sagt/zeigt?


Nach Augenhöhe klingt das nicht.

Kannst du dich auch mal fallen lassen und er übernimmt die Verantwortung?
Auch umgekehrt?

Warum kann er es nicht aushalten, wenn mal keine körperliche Nähe ist?


Von deiner Kindheit habe ich was gelesen.
Wie war seine?

Wäre eine Paartherapie etwas für euch?
Evtl. auch mit Einzeltherapiestunden, um dann wieder gemeinsame zu haben.

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Dankeschön für deine Antwort.
Ich werde mir leider erst heute Mittag wieder die Zeit nehmen können dir darauf zu antworten.

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Keine Eile ;-)

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Guten Morgen,
das hört sich nach einer richtig verfahrenen Situation an. Man spürt schon beim Lesen deines Textes, wie dich das alles bedrückt und einengt. Du schreibst, dass es dich sehr wütend macht und das ist mehr als nachvollziehbar. Für mich hört sich das alles nach einem sehr kleinen Selbstbewusstsein deines Mannes an, wenn er täglich, stündlich eine Rückversicherung deiner Zuneigung braucht. Daran muss er arbeiten! Eine andere Kommentatorin hat ja schon eine (Paar-)Therapie vorgeschlagen. Das wäre bestimmt gut für euch. Im Rahmen einer solchen Therapie könnte ihm vielleicht auch aufgezeigt werden, wie sehr er deine Grenzen damit verletzt und dass das wiederum mit Liebe überhaupt nichts zu tun hat. Liebe hat auch immer mit Respekt zu tun, und diesen zeigt er dir gegenüber absolut nicht, im Gegenteil, er übertölpelt dich einfach total. Das ist übergriffig und respektlos! Du hast versucht, dich zu wehren, indem du ihm das alles immer wieder gesagt hast, jetzt musst du den nächsten Schritt gehen. Bestehe auf eine Paartherapie oder nimm dir eine Auszeit, wenn das irgendwie möglich ist!

Alles Gute für dich!

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Dankeschön.
Auch dir möchte ich gerne antworten, bin aber gerade aktuell total im Stress und werde das wohl auf heute Abend verschieben müssen.

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Guten Morgen,
kurz und knapp: Wenn du nicht wieder getrennte Wohnungen möchtest, sehe ich nur noch eine Therapie als Lösung. Dafür muss er allerdings erstmal selbst einsehen, dass er ein Problem hat. Ich hätte auch niemals jemanden geheiratet und dann auch noch ein Kind mit jemandem, mit dem ich noch nie den Alltag geteilt habe, bekommen, aber dafür ist es jetzt zu spät.
So ist das jedenfalls kein Zustand und ich würde umgekehrt auch irgendwann das Handtuch werfen, wenn mich mein Partner (aus meiner Sicht) immer wieder abweisen und seit einem Jahr sexuell am langen Arm verhungern ließe.

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Die Option zu gehen und sich zu trennen habe ich ihm schon oft gegeben. Ich weiß, dass Sex zu einer gesunden Beziehung dazu gehört und mein schlechtes Gewissen ist riesig aber Sex ist etwas zu das man sich nicht überwinden soll. Und ich lasse ihn gewiss nicht am langen Arm verhungern, er trifft die Entscheidung mit seinem Verhalten. Habe ihm auch schon mal den Vorschlag gemacht sich anderswo Sex zu holen aber will er nicht und würde auch nichts an seinem Verhalten ändern.

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"Die Option zu gehen und sich zu trennen habe ich ihm schon oft gegeben."

Verkehrte Welt.
Warum gibst Du ihm die Option zu gehen, wenn er doch der Täter ist und Du Dich in Sicherheit bringen solltest?

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Ich schließe mich den Ausführungen von "zahnweh" voll an.

Meine Ergänzung - an dieser Beziehung wäre für mich absolut nichts schön, entspannt, fröhlich und sexy. Du bist verkrampft, auf Abwehr gepolt - das wäre ich auch, aber wie. Ich wollte nur weg weg weg - und hätte das sicher auch schon gemacht.
Und dieses ganze komische Konstrukt erlebt Deine Tochter als "normal" - na herzlichen Glückwunsch, wenn sie mal draufkommt, dass es das nicht ist und sich massivst wehrt.
Du hasst Dich, weil Du Dich gegen dieses emotionale Erwürgen sträubst, weil er ja ein soo lieber Mensch ist?
Du merkst nicht mehr, in welch schlimme Richtung das läuft, stimmt's?
Ohne Paartherapie sehe ich kein gutes Ende.
LG Moni
PS: Stell Dir mal vor, Du erzählst ihm heute abend, dass Du nächste Woche für eine Woche zu einer Freundin/zu Familie fährst - ohne ihn!! Was würde er tun?

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Natürlich behaupten das sicher viele Eltern aber ich versuche wirklich, dass nichts davon an die Kinder gerät. Mein Mann ist viel arbeiten und in dieser Zeit kann ich gut abschalten und „vergessen“ und ist er da gehe ihm genau aus diesem Grund aus dem Weg und lasse es vor den Kindern nicht zu einer solchen Situation kommen. Allerdings will ich so nicht leben müssen, ich sehne mich nach einer Beziehung in der ich meinem Partner nicht aus dem Weg gehen will, eine Beziehung in der ich meinem Partner ebenfalls Liebe schenken kann.

Ich habe so viel Liebe in mir und das ist mir das schlimmste daran sie nicht „verteilen“ zu können.
Ich komme aus einem wirklich schrecklichen Zuhause, ohne jegliche Harmonie, ich habe viel und Schlimmes durchgemacht aber ich habe mich davon abgewendet, mir eine neue Heimat gesucht und bin daran gewachsen und ich bin vor allem ganz anders geworden, ich brauche Harmonie in meinem Leben, klingt doof aber nur durch sie existiere ich. Allerdings macht es mich auch verletzbar und angreifbar, mir ist Frieden und ein harmonisches Zusammenleben sehr wichtig und ich vertraue zu sehr auf das was man mir sagt. Und dadurch dass er mir ja nie was Böses an den Kopf knallt oder körperliche Gewalt antut ist es für mich immer wieder schwer ihm diese Vorwürfe zu machen, wenn du verstehst wie ich das meine.

Mittlerweile will ich tatsächlich oft einfach nur weg, einfach nur frei sein, mich frei in meinem zu Hause bewegen können, lachen können vor meinem Mann ohne dafür geküsst oder umarmt werden zu wollen.

Ich denke mittlerweile oft über eine Trennung da, aber alles sträubt sich, Angst vor der Zukunft aber vor allem immer noch diese blöde Angst meinen Mann zu verletzten (ohne mich würde er kaputt gehen, seine Worte).
Ich hasse es Menschen zu verletzen, ich will doch einfach nicht dass er leidet und das würde er, psychisch und auch finanziell.

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"Ich komme aus einem wirklich schrecklichen Zuhause, ohne jegliche Harmonie, ich habe viel und Schlimmes durchgemacht aber ich habe mich davon abgewendet, mir eine neue Heimat gesucht"

Die Geschichte wiederholt sich ... wieder bist Du in einem Albtraum gefangen ... auch wenn dieser anders geartet ist.
Hast Du Deine Kindheit mal professionell aufgearbeitet ... um eben nicht mehr in die gleiche Falle zu laufen, bzw. um nicht wieder ein Opfer oder Spielball anderer Menschen zu werden?

Ich kann auch verstehen, dass Du Dich sehr schwer tust, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen ... Du konntest Dich aus Deiner schrecklichen Kindheit befreien und hast eine neue Heimat gefunden ... und nun entpuppt sich Dein Leben wieder als unerträglich ... und dieses Mal warst Du kein wehrloses Kind, sondern bist sehenden Auges in Dein Unglück gerannt ... zumindest hast Du viele Red Flags übersehen und nicht früh genug die Reißleine gezogen.
Sich das einzugestehen, bringt natürlich die unangenehmen Gefühle von Schuld und Scheitern (mal wieder?) hervor ...

... aber wenn Du wieder Dein Leben in die Hand nehmen möchtest, musst Du Dich diesen Gefühlen stellen ... und vor allem muss Dein Fokus weg von ihm, sondern wieder auf Dich ... damit Du endlich handlungsfähig wirst!

"Und dadurch dass er mir ja nie was Böses an den Kopf knallt oder körperliche Gewalt antut ist es für mich immer wieder schwer ihm diese Vorwürfe zu machen"

Du musst dringend begreifen, dass er Dir Gewalt antut ... Gewalt ist Gewalt ... physisch oder psychisch ... egal ... es kommt darauf an, was es mit Dir macht ... und diese Gewalt macht Dich zu einem Nervenbündel und Wrack ...

"ohne mich würde er kaputt gehen, seine Worte"

Hochgradig manipulativ.

"ich will doch einfach nicht dass er leidet und das würde er, psychisch und auch finanziell."

Wieso finanziell?

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Hallo;-),

ich finde jedes deiner Worte nachvollziehbar und finde, dass er sich sehr übergriffig verhält. Er spürt dich nicht oder möchte es nicht. Er macht im Grunde das, was ihm gut tut. Das ist entsetzlich und durch seine "liebe" Art, die natürlich nicht "lieb" ist, hast du auch noch Schuldgefühle. gesund klingt das irgendwie nicht. Sein Verhalten wird dich auf Dauer aggressiv machen und deine Liebe mitunter ganz verschwinden. vielleicht solltest du ihm das sagen.

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Ich denke nicht das hier direkt die Trennung von Nöten ist. Das er dir sehr viel Liebe zeigt ist ja generell erstmal nicht schlimm. Klar, in dem Maß ist es zuviel, keine Frage, aber er meint das ja sicher nicht böse. Ich würde ihn dazu bringen sich professionelle Hilfe zu holen, dann hat eure Beziehung bestimmt wieder auf lange Sicht auch eine Zukunft.
Alles Gute

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Ihr seit in einem Teufelskreis gefangen: du weist ihn immer mehr ab und je mehr du ihn abweist, desto liebesbedürftiger wird er.

Ich hatte erst den Eindruck gewonnen, dass er alleine das Problem ist, aber als du geschrieben hast, dass du seit 1 Jahr den Sex verweigerst, habe ich meinen Eindruck revidiert. Ich denke, dass du genauso wie er Teil des Problems bist, denn du willst keine Liebe und Nähe zulassen. Ja, er will zu viel, aber du lässt ihn am ausgestreckten Arm verhungern.

Ich würde ich zu einer Paartherapie raten, damit ihr auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Alleine scheint ihr es nicht zu schaffen.