Hallo,
Mein Lebensgefährte und ich sind seit 2 Jahren ein Paar, beide Ende 40.
Ich bin geschieden, die Kinder leben beim Vater, ich zahle Unterhalt.
Daher arbeite ich natürlich Vollzeit, was ich aber auch schon getan habe, als ich noch verheiratet war.
Zusätzlich habe ich einen 450 Euro Job und dadurch eine 6 Tage Woche.
Mein Partner hat einen sehr gut bezahlten Job und hat die letzten 20 Jahre viel gearbeitet, war Alleinverdiener.
Seine Ex bekommt mittlerweile keinen Unterhalt mehr, sein Sohn lebt bei uns.
Er möchte jetzt weniger arbeiten, 4 Tage, er hat Kurzarbeit und hat Gefallen daran gefunden, Freitags frei zu haben.
Ich dagegen muss Freitags und Samstags arbeiten, bin auch zeitlich nicht flexibel, da Einzelhandel mit entsprechenden Öffnungszeiten.
Er kann jetzt schon mal nachmittags frei machen und ist mit dem langen Wochenende natürlich auch immer erholt und voller Tatendrang.
Mir bleibt nur der Sonntag zum Erholen und das gefällt ihm nicht.
Wir unternehmen zwar was, wandern, Rad fahren, essen gehen, Wellness ( vor Corona), aber Mal ein Wochenende einfach weg fahren von Freitag bis Sonntag ist nicht drin, da ich die Ferien abdecken muss mit meinem Urlaub, dazu habe ich ein Kind alle zwei Wochenenden bei mir.
Kurz gesagt, er will beruflich kürzer treten, bei mir ist das Gegenteil der Fall.
Ich könnte eine Filiale übernehmen, was natürlich noch mehr Verantwortung und auch Zeit-Invest bedeutet.
Wir kommen da auf keinen Nenner.
Für ihn ist jetzt Zeit, beruflich kürzer zu treten, ich könnte jetzt durchstarten.
Er versteht das, aber es belastet unsere Beziehung, ich merke ihm gefällt es nicht und er ist unzufrieden.
Gibt es hier vielleicht Paare mit ähnlicher Konstellation und wie geht ihr damit um dass ein Partner wesentlich mehr Freizeit hat als der andere?
Er sagte, er muss sich wohl eine zweite Frau suchen , die Zeit für ihn hat....fand ich nicht so lustig.
Berufliche Entwicklung Gegensätze
Ganz so wie bei Euch ist es bei uns nicht, aber ähnlich. Mein Mann arbeitet Vollzeit, das auch noch 200km von unserem Hauptwohnsitz entfernt, d.h. er ist unter der Woche nicht hier. Ich arbeite 15h/Woche, vier Tage, habe freitags frei. D.h. keiner von uns arbeitet am Wochenende, vielleicht ist das bei Euch das Hauptproblem?
Mein Mann hat aktuell auch Kurzarbeit, also eine völlig neue Situation für uns. Wir haben viel Zeit zusammen. Trotzdem würde ich keinesfalls verlangen, dass er seine Arbeitszeit kürzt. Klar, eine 35h Woche mit freier Zeiteinteilung, so dass er ebenfalls am Freitag frei hat, wäre ideal. Auch wegen der Fahrerei. Aber es ist sein Job, sein Geld, seine Sache!
Kriegst Du denn die Filialübernahme und den 450 Euro Job zeitlich unter einen Hut? Ist Dir die finanzielle Situation wichtig, d.h. Du würdest auch dann den Nebenjob nicht aufgeben wollen? Das Problem, das bei Euch jetzt ansteht, ist natürlich das, dass er nun noch mehr Freizeit haben wird und Du noch mehr abwesend sein wirst. Dass ihn das belastet, kann ich durchaus nachvollziehen. Wäre mein Mann 6 Tage lang unterwegs, fände ich das auch eher schwierig. Da würde ich mir langfristig auch Gedanken wegen der Gesundheit machen.
Wenn ich die Filiale übernehme, würde ich den 450 Euro Job aufgeben müssen, das Problem ist halt, dass ich Unterhalt zahlen muss und alles tun muss um diesen beizubringen, mir können laut Jugendamt 48 Stunden abverlangt werden.
Die Kinder habe ich in die Welt gesetzt und nun muss ich halt zahlen.
6 Tage Woche ist üblich, wären dann genau 48 Stunden.
Ich könnte einen halben Tag frei bekommen aber nicht fest, und mein Partner hat j Freitags frei, das geht eh nicht.
Von daher sehe ich da erstmal keine Lösung, ich muss arbeiten, mein Ex hat einen Titel und ich muss schauen dass ich soviel arbeite wie es irgendwie machbar ist.
Was auch immer das Jugendamt meint, Du musst den Mindestunterhalt zahlen und dafür kann man Dir 40h abverlangen. Sollte der Unterhalt dann nicht bis zum Mindestsatz ausreichen entscheidet ein Gericht (nicht das Jugendamt), was Dir an Mehrarbeit zuzumuten ist.
Aber bleiben wir doch mal beim Punkt Filialleitung: Möchtest Du das machen? Dann mach! Es scheint ja am Zeitaufwand erstmal nichts zu ändern und es wäre eine Erleichterung, weil Du dann im Gegenzug den Minijob aufgeben kannst. Oder gibt der Dir irgendwas, was Du jetzt nicht erwähnt hast, außer dem Mehrverdienst?
Mein Partner ist Student und hat einen Nebenjob am Wochenende... Ich hab auch schon gesagt, ich könnte mir einen anderen Mann suchen um Ausflüge zu machen. Würde ich natürlich nie machen. Es ist aber schon richtig schlimm wenn der Partner nie Zeit hat. Er muss entweder lernen oder arbeiten und ich fühle mich schon schlecht zu sagen dass ich was unternehmen will. Ich finde gemeinsame Freizeit gehört einfach zu einer Beziehung dazu. Wenn ich nur was mit Freundinnen unternehme dann fehlt mir trotzdem was.
Bei uns ist es zum Glück absehbar wann sich das ändert und er dann endlich nur 40 h die Woche weg ist.
Ist bei uns ähnlich. Mein Partner war zuletzt nicht mehr glücklich mit seiner Selbstständigkeit und hat inzwischen komplett aufgehört. Er ist also Hausmann (die Kids sind groß und selbstständig). Ich hingegen starte gerade karrieremäßig richtig durch, was aber auch gut und gerne mal 70 Wochenstunden bedeutet. Und Urlaub nehmen können wir maximal einzelne Tage, aber nie am Stück. Der meiste Urlaub verfällt also einfach, selbst mal übers Wochenende wegfahren ist nicht drin.
Die wenigen Stunden Freizeit verbringe ich dann überwiegend mit schlafen, denn die Arbeit ist enorm stressig.
Ich merke, dass ich seine Bedürfnisse im Moment nicht genug erfüllen kann, ich habe nicht den Kopf frei und nicht die Energie.
Dazu kommt auch, dass die Gespräche einseitiger werden: ich habe nur Arbeit und er nur das häusliche Umfeld (während Corona umso mehr).
Langfristig wird das zu Schwierigkeiten führen, aktuell ist mein Partner noch extrem tolerant (da bin ich seehr dankbar für). Kurzfristig bin ich dem damit begegnet, dass ich ihm zugeredet habe, sich endlich wieder einen Hund zuzulegen. So hat er Gesellschaft und jemanden, der ihn mehrfach täglich vor die Tür zieht...
Aber wie das langfristig läuft, das weiß ich nicht. Ewig werde ich dieser Belastung ohnehin nicht standhalten...
Hallo, schwierig. Ich persönlich, auch schon ü 40, finde nicht das man mit Ende 40 nochmal durchstarten MUSS. ich würde es in ein paar Jahren furchtbar gerne langsamer angehen lassen. Jetzt kommt es darauf an, wieviel daran ihm und eurer Beziehung liegt. Wenn ihr über kurz oder lang keine Einigung erzielt, wird die Beziehung kaputt gehen. Und ich rede von Kompromissen, nicht davon sich ihm unterzuordnen.
Solange er das mit der 2.Frau nicht ernst nimmt, ist doch alles gut.
Er hat dich bereits so kennengelernt.
Du arbeitest ja nicht aus Jux und Tollerei soviel, sondern für deine Kinder.
Er kann jetzt nicht kommen und den Beleidigten an den Tag legen, nur weil er in Zukunft mehr Freizeit haben wird und du nicht,weil es finanziell schlichtweg bei dir gar nicht geht.
Dann soll er seine Freizeit für ein Hobby oder was weiß ich was nutzen, aber nicht von dir erwarten, dass du seine Lücke füllst.
Hi.
Also wenn du die Stelle als Filialleiterin bekommst und sogar dadurch mehr Geld hast wie mit dem 450€Job würde ich das aufjedenfall machen.
Ich finde es super das du soviel arbeitest für deine Kinder. Da können sich glaube ich einige eine Scheibe von abschneiden.
Aber wieso musst du soviele Stunden arbeiten? Wird der Kindesunterhalt den man zahlen muss nur am Geld festgemacht? Muss der Kindesvater nicht dann auch soviel arbeiten?Vg
>>>Muss der Kindesvater nicht dann auch soviel arbeiten?Vg <<<
Was ist DAS denn für eine Logik?