GuMo,
ich bin echt langsam ratlos.
Zur Sache.
Ich habe seit ein paar Monaten eine Beziehung. Echt toll, alles schick.
Wir sind beide Anfang 50, haben jeder seine Geschichte. Auch alles ok.
Es wird immer enger zwischen uns, mögen uns, Sex gut, lachen zusammen, Interessen passen, Lebensziele - kurz, ich habe ihn schon gerne um mich herum und es ist schön.
Aber - und jetzt kommt das Aber:
Er ist so extrem anhänglich. Das fängt damit an, dass 3 oder viermal am Tag anruft, stündlich mehrere SMS, Abends stundenlange Telefonate mit mir führt. Wenn er bei mir ist, kann ich mich nicht frei in meiner Wohnung bewegen, weil ich drauf wetten kann, er steht dann hinter mir und fragt, was ich grade mache oder "wo ich bleibe".
Neulich musste ich ihm schon deutlich machen, dass ich gerne im Badezimmer ungestört bin und es nicht möchte, dass er sich dort aufhält, wenn ich dusche oder auf dem Klo sitze.
Ich halte das für selbstverständlich, dass man im Bad alleine ist - er kennt das von seiner Ehe anders. Da klebten er und seine Frau wohl ständig aneinander.
Auf der Couch möchte er, dass ich in seinem Arm liege, Abends im Bett möchte er stundenlang kuscheln und reden und mir tief in die Augen schauen. Immer. Jeden Abend.
Insgeheim wünscht er sich, mit mir zusammen zu ziehen...ganz ehrlich? Never. Ich meine, es gibt schon Momente, wo ich denke, ok - das kann schön werden. Ist ja nicht alles schlecht. Aber ich befürchte, ich ersticke neben ihm.
Ich habe das Gefühl, er hat gar kein eigenes Leben mehr, seit ich da bin, sondern fokussiert sich nur noch auf mich und meine Befindlichkeiten..
Ständig fragt er Dinge wie: "Möchtest du eine Decke, oder ist dir warm genug? Trinkst du das Wasser noch, oder soll ich die Flasche wegstellen? Möchtest du Wurst oder Käse auf dem Frühstückstisch? Soll ich dich kraulen oder lieber massieren? ..." Ich könnte das ewig fortführen. Er bombardiert mich morgens schon mit Fragen.
Ich weiss, er meint es nur gut und möchte deshalb nichts falsch machen...aber es ist sooo anstrengend für mich.
Letztes Wochenende reagierte ich dann immer mal wieder echt gereizt, was ihn dann natürlich verletzt und er mich wieder mit Fragen belegt: "Ob alles ok sei?" ..."Ist wirklich alles in Ordnung?".....und ich mich dann rechtfertigen muss, warum - weshalb - wieso ich so und so reagiert habe.
Ich habe das vor einiger Zeit auch schon mal klar angesprochen, dass ich vom Typ her einfach mehr Freiraum brauche und nicht so Partnerfixiert unterwegs bin, wie er. Er sieht das auch ein und versucht, sich runterzuschrauben. Aber wehe, wenn ich hier und da anhängliche Momente habe - dann ist das für ihn gleich das Hallali wieder "Gas" zu geben...und alles geht von vorne los.
Er begründet sein Verhalten damit, dass er noch nie "jemanden so gewollt hätte, wie mich", einfach "mega verliebt" sei und ich "die Liebe seines Lebens".
Ja, er hat schon auch ein eigenes Leben, Freunde, Interessen. Aber er strickt alles um mich herum so passend, dass nix davon mit mir kollidiert. Sprich: Das er IMMER Zeit hat für mich, egal wann, egal wie.
Ich will das aber gar nicht. Ich will gar nicht so zentral im Mittelpunkt stehen. Den Raum gebe ich ihm umgekehrt ja auch nicht? Ich meine, ist ja schmeichelhaft und schön, wenn man dem Partner so wichtig ist - aber SO?
Also mittlerweile weiss ich gar nicht mehr, ob er oder ich falsch ticke....
Hat hier Jemand den Durchblick?
Danke.
Hilfe! Er ist so anstrengend...ticke ich oder er falsch?
Mein Mann ist auch ein bisschen so. Allerdings nicht ganz so extrem. Er hält sich auch mal ein, zwei Stunden fern, wenn er weiss, dass ich Zeit für mich brauche. Und es ist ihm bewusst, dass er da manchmal sehr intensiv ist. Und dann lässt er mir auch Raum und Zeit. Man kan drüber reden, und dann kann man auch dem Anderen Freiraum geben.
Das Positive ist ja: Er ist immer für mich da. Nachdem mein Ex-Mann so einer war, der meine Bedürfnisse nicht mal verstand, wenn man es ihm deutlich gesagt hat, weiss ich schon einen Mann zu schätzen, der darum bemüht ist, dass es mir gut geht, und das nichts schiefläuft in der Beziehung. Sicher, manchmal unnötig, aber so viel besser als jemand, der sich nicht kümmert oder es einfach nicht sieht. Und auch ausser meinem Ex-Mann hab ich mehrere Männer gekannt, die da gar nicht sensibel waren, die entweder egoistisch waren oder negative Gefühle immer auf sich bezogen und sich persönlich davon angegriffen fühlten, und alle möglichen Varianten.
Und da ist ja so ein Mann absolut ein guter Partner. Es gibt sehr viele, die das gar nicht können. WENN er nur halt nicht übertreibt. Wir haben auch ab und zu noch mal eine Diskussion darüber, aber es wurde doch immer seltener. Heute sind es meist so Sachen wie dass er halt mal zu viel hinter mir steht, wenn ich koche oder sonst was praktisches mache, und da kann es mich stören, wenn jemand da steht. Aber über so was kann man reden, und es lässt sich ändern.
Bei euch ist wohl auch noch einiges halt aus erster Verliebtheit. Das müsste doch ein bisschen nachlassen? Und ein paar praktische Regeln kann man wohl auch aushandeln? Auch kann es ja so sein, dass er, wenn er bei dir ist, nichts anderes zu tun hat als sich mit dir zu beschäftigen. Er ist halt nicht bei sich zu Hause. Vielleicht kann man irgendwas finden womit er sich ein bisschen beschäftigen kann?
Das beruhigt mich, deine Antwort.
Habe mich auch eben über Lovebombing belesen..aber das will nicht recht ins Bild passen.
Er ist wirkoich sehr bemüht um mich, hilft wo er kann, will, dass es mir gut geht und an nichts fehlt.
Eigentlich sehr positiv.
Ich werte das auch als positiv, aber ich bin eben vom Typ her unabhängig und nicht ganz so körperlich. Ich schmuse auch gerne und kann Nähe gut ab - allerdings brauche ich meine Auszeiten, liebe das Alleinsein. Das kommt bei ihm nicht so an.
Schon wenn ich nur einen Smilie schicke, kommt es ganz oft vor, dass er sofort anruft. Ich habe ja offenbar das Handy in der Hand, also bin ich ja "da"...sowas nervt mich einfach unglaublich. Ich will nicht ständig telefonieren. Tu ich eh nicht gerne und so häufig schon dreimal nicht. Das weiss er - machts aber trotzdem. Ich geh schon oft gar nicht dran, wenn ich sehe, er ist es. Das weiss er aber auch und sagt dann auch des öfteren, dass ich wohl keine Lust hatte, mit ihm zu reden.
Es ist echt schade, dass wir da so unterschiedlich ticken. Ich habe wirklich Angst, dass uns das irgendwann das Genick bricht, weil ich das nicht mehr aushalte oder er sich von mir stets zurückgewiesen fühlt.
Es gibt Menschen, die es so mögen, so extrem eng und völlig aufeinander fixiert.
Ich hasse es.
Ich würde bei so einem Typen völlig wahnsinnig werden, mich würde es auch aggressiv machen.
Einmal in meiner Jugend hatte ich einen Freund, der in dieser Art war, ich habe es nichtmal einen Monat ausgehalten, nichtmal in der Anfangsverliebtheit.
Der war wie eine Klette, schlimmer als meine Kids als Kleinkinder.
Und er war beleidigt, wenn ich mich mit Freundinnen getroffen habe, also nur Frauen, allein, ist ja klar.
Das hat er kein Stück verstanden, dass Frauen auch Freundinnen haben und sich nur unter Frauen treffen wollen.
Erdrücken ist gut beschrieben.
Überlege dir, was du wirklich selber willst, aber ich denke, insgeheim weisst du es längst.
Wenn du Schluss machst, kannst du nur hoffen, dass er dich nicht stalkt.
Ja, er meinte mal, auf meine Frage hin, wie sich seine Ehe damals so gestaltet hat - dass seine Frau auch so "eng" unterwegs war.
Gott, da sagte ich noch, dass ich nicht wissen wolle, wie sich DAS gestaltet hat...die müssen ja nur aufeinander gehangen haben...Die Frau war aber auch krank (Autoimmunkrankheit), und angewiesen auf seine Nähe.
Irgendwie ist er es so gewohnt. Er hat mir das allerdings auch von Anfang an gesagt, dass er sehr verkuschelt sei und es auch bräuchte, dieses "enge"...ich sagte ihm zwar, dass ich da so ganz anders ticke...aber irgendwie ermuntere ich ihn wohl ständig dazu, sein gusto auszuleben...keine Ahnung.
Ich liebe so ein Verhalten. Kann mit distanzierten Männern nichts anfangen, oftmals sind diese auch nicht leidenschaftlich, aber nicht jede Frau mag Leidenschaft und innigkeit, ich hingegen sehr gern. Ich freue mich aber auch über Blumen :).
Vielleicht hilft dir das weiter:
https://www.unicum.de/de/studentenleben/liebe-sex/lovebombing-dating-trend
Wie sind denn seine letzten Beziehungen geendet und warum?
P.S.: Allein schon deine Überschrift ist bezeichnend. Es ist typisch für toxische Beziehungen, dass sie es schaffen, dass man sich fragt, ob man vielleicht selbst nicht ganz richtig tickt. Ich würde bei so einer Klette ehrlich gesagt laufen, solange es noch nicht zu spät ist.
Ja, da sind schon Red Flags, die zutreffen.
Andererseits investiert er wirklich in die Beziehung, auch materiell. Ich investiere hingegen so gut wie nichts...
Er war vor mir mit Jemandem liiert, das ging wohl auseinander, weil sie fremd ging. Davor war er knapp 20 Jahre verheiratet, dass ging auseinander, weil seine Frau nicht mehr genug Aufmerksamkeit bekam. Sie hatten aber einen Anwalt und sind auch heute noch lose befreundet, da gab es also keinen Streit o.ä.
Oh ja, das klingt schon anstrengend wie du es beschreibst. Ich kann es verstehen, weil ich persönlich auch eher Freiheit brauchte, um mich zu binden. Ich brauchte eher die Jagd. Männer die sich als williges Opfer vor meine Füße warfen, fand ich immer uninteressant und haben mich sogar abgeschreckt. Es ist ein Muster in der Partnersuche, dessen man sich bewusst sein sollte.
Ich versuche aber mal das Pro aufzuzeigen. Ihr seid noch nicht lange zusammen. Da finde ich es total normal, dass man viel Zeit mit dem neuen Partner verbringen möchte und auch ein gesteigertes Bedürfnis nach Nähe hat. Auch möchte man nichts falsch machen und den Partner unsorgen.
Dazu ist dein Partner in deiner Wohnung, klar dass er dann fragt wo du bist oder was du tust. Ich unterstelle jetzt mal, dass er ohne dich nicht weiß was er in deiner Wohnung machen soll. Er wird ja dann nicht einfach anfangen können zu lesen, zu putzen oder zu basteln oder sonst was, wie zu Hause bei sich.
Bedenklich würde ich es jetzt finden, wenn dein neuer Partner auch immer deiner Meinung ist und immer nachgibt. Oder wenn er dir plötzlich vorwerfen würde auszugehen und keine Zeit für ihn zu haben. Das wäre dann nicht gesund und auf jeden Fall ein Fall für die Notbremse.
Also, wenn du ihn wirklich magst, dann würde ich versuchen zu reden und weiter beobachten wie es sich entwickelt. Immerhin habt ihr beide eure Vorgeschichten, wo es völlig normal war sich so zu verhalten wie ihr es eben beide tut. Jetzt müsst ihr euch beide neu auf die andersartigen Bedürfnisse des Partners einstellen.
Wahrscheinlich wäre ich bei soviel Klettenverhaltens meines Mannes schon schreiend und strampelnd auf dem Sofa gelegen, im übertragenen Sinn natürlich.
Sag ihm klar und deutlich, dass Du es schön findest, geliebt zu werden, aber dass er Dich erwürgt und erdrückt mit seinem Verhalten. Ich würde mich schon mal aus den SMS und den ewigen Telefonaten ausklinken. Bitte fang umgehend an, Dich mit Freundinnen zu treffen oder auch etwas alleine zu unternehmen, sonst gehst Du in dieser Beziehung unter. Handy aus, wenn Du unterwegs bist. Du bist gerade dabei, Deine eigene Persönlichkeit komplett zu verleugnen und zu verlieren.
Sehr nett, was hier so geschrieben wird 
Also mein Verlobter und ich sind auch beide so und lieben es 
natürlich macht auch jeder mal seinen Kram alleine und der andere ist auch nicht immer dabei wenn geduscht wird, aber wir sind einfach gerne zusammen. Und das ist auch in Ordnung. Es ist ja nichts Falsches an dem Verhalten von deinem Freund. Ihr passt einfach nicht zusammen. Du wirst ihn immer zurückstoßen, weil du ihn zu anhänglich findest und das wird ihm mit Sicherheit auch sehr weh tun. Meine Meinung ist: Lass ihn frei, damit ihr BEIDE den richtigen Partner findet Alles Gute!
Ich könnte in so einer Beziehung in keinem Fall leben - ob du das kannst? Ich denke nicht...
Wenn du es schon angesprochen hast und keine Besserung eintritt, dann kann das ein Hinweis darauf sein, dass dieser Mann einfach so ist und dann wirst du ihn nicht ändern. Es ist seine Art, diese übertriebene Fürsorge, diese übertriebene Körperlichkeit. Er wird aber seine Art nicht ändern und du wirst dich auch nicht ändern.
Mir wäre es deutlich zu viel und ich hätte das niemals monatelang ausgehalten. Schon gar nicht, wenn mich dauernd einer fragt, was ich mache und wann ich wiederkomme, wo ich bleibe und mich überall hin verfolgt.
Oh weh, ich kenne das von mir von früheren Beziehungen, ich habe auch alles um die Beziehungen aufgebaut, wollte das man sich oft und viel sieht, schreibt etc. Mittlerweile habe ich eine Beziehung die eher wie weniger ist oft mehr läuft, wir sehen uns alle 4 bis 6 Wochen am We aufgrund der Distanz, hören uns zwar täglich aber schweigen uns auch da mal nur an 
Er hat es nicht so mit ich hab dich auch lieb dingen, das war für mich anfangs gewöhnungsbedürftig aber es klappt super.
Ich würde es ihm definitiv sagen das dir das zu arg ist und er daran arbeiten müsste, ansonsten musst du entscheiden ob du das so immer kannst oder ob eine Trennung besser wäre.