Hallo Forum!
Und zwar geht es um meinen Partner. Wir sind seit einigen Jahren zusammen und sehr glücklich und er ist wirklich ein toller Mann. Jedenfalls privat. Was seinen Beruf betrifft höre ich immer wieder wie knallhart er ist. Wir arbeiten in der gleichen Branche und ich kenne einige seiner Kollegen und das Thema kommt immer mal wieder auf. Mein Partner erzählt auch schon mal was, klar, aber dass er aktiv daran gearbeitet hat das sein Chef "gegangen worde" und er dann die Stelle so bekommen hat wusste ich bisher nicht. Ich wusste nur von der Beförderung und vorher meinte er immer wie unfähig sein Chef ist.
Auch als Chef soll er teilweise sehr streng sein. Zwar gerecht und fair aber er greift manchmal sehr hart durch damit es läuft. Viele seiner Kollegen bewundern ihn dafür und erzählen es entsprechend. Ich aber finde das eher abstoßend und bedenklich. Ich kenne ihn als liebevoll und freundlich und wenn ich so Sachen dann höre verunsichert mich das. Wer ist er denn wirklich? Und tauscht er mich auch mal so aus wenn ich ihm nicht mehr nutze?
Habe mit einer Freundin darüber gesprochen und sie meinte ich muss das Berufliche und Private trenne. Sie findet es gut wenn jemand beruflich erfolgreich ist und strategisch vorgeht und so. Mir macht es Angst. Wie seht ihr das?!
Berufliches und Privates trennen?
Also ich sehe es wie deine Freundin.
Er ist da der Chef und muss sich da halt auch anders geben. Er ist gerecht und fair, dass ist doch eine sehr gute Eigenschaft. Da wissen seine Mitarbeiter auch woran sie sind. Als Vorgesetzter muss man auch mal hart durchgreifen, wenn es nicht läuft wie gewünscht. Er wird ja gewiss auch Druck von oben bekommen und daraus zieht er einfach nur Konsequenzen für seinen Bereich.
Beschwert sich denn einer seiner Mitarbeiter? So klingt es ja nun nicht im Text und daher würde ich mir auch keine Gedanken machen.
Lg
Manche ja. Ich kenne ja nicht alle. Viele zeigen eher Anerkennung und bewundern was er in seiner Abteilung geschafft hat. Aber ein paar kritische Stimmen gab es schon mal. Und sein vorherige Chef wird ihn bestimmt richtig hassen, mein Partner war ja daran beteiligt, das er gehen musste weil er sich beschwert hat und so. Kein schöner Charakterzug und passt eigentlich nicht zu dem Mann, den ich Zuhause kenne.
Dennoch scheint er ja zu Hause anders zu sein. Und nur aufgrund von einer Beschwerde wird man ja nicht gefeuert. Womöglich ist es der nächst höheren Etage auch aufgefallen, dass in dieser Abteilung nicht alles rund läuft und das war dann nur noch der ausschlaggebende Punkt. Vielleicht haben sie auch einen Grund gesucht den alten Chef zu feuern, dass weiß man ja alles nicht.
Ich würde mir da wirklich keine so großen Gedanken machen.
Die Männer bzw Frauen bei der Bundeswehr sind zu Hause auch nicht so wie da.^^( nur mal als Beispiel) Da kenne ich genug, die im Dienst sehr autoritär sind, aber privat liebevolle Menschen
Hallo,
ich kenne es, wenn jemand beruflich zu nett ist. Ein Beispiel aus meiner Familie, vom „Geschäftspartner“ aus der eigenen Firma gedrängt. Mit Gericht usw.
Dann neue Firma gegründet: Eigene Mitarbeiter haben eine Konkurrenz Firma gegründet und den Hauptkunden abgeworben usw.
Dann lieber jemand der sich auch mal Durchsetzen kann. So lange er das zu Hause nicht macht ist doch alles gut.
Aber ist das nicht oft so, dass beruflich ausgelebt wird in entsprechender (Macht-)Position, wo privat Ohnmacht herrscht? Ich habe schon mehrere Vorgesetzte erlebt, die privat völlig anders waren als beruflich. Mein erster Chef war ein richtiger Pedant und Prinzipienreiter, erwartete von jedem Perfektion im Job und dass er niemandem was 2x sagen muss, damit es zukünftig läuft. Ansonsten gab es Kritik ohne Ende incl. Augenrollen, und wenn es dann immer noch nicht lief, Abmahnungen und Kündigung, da konnte sich keiner was erlauben. Alle standen stramm vor dem. Aber wehe, seine Frau rief an, dann wurde seine Stimme 2 Oktaven höher, "Ja Schatzi, natürlich Schatzi, weiß ich doch Schatzi, aber sicher Schatzi, mache ich, Schatzi!", da wusste man, wer Zuhause die Hosen an hatte. Tja, deshalb musste er wohl sich im Job beweisen, weil er im Privatleben eine Laus war. Vielleicht ist es bei Deinem Mann ja auch so? Ich glaube nicht, dass die Frau meines Ex-Bosses sich vorstellen konnte, dass er auch anders kann, und das hätte er sich auch niemals bei ihr wagen können.
Also meinst du ich bin Schuld?! Ich glaub eigentlich nicht, dass ich ihn unterdrücke, aber vielleicht merk ich das ja auch gar nicht... ich werde darauf achten.
Solche Chefs gibt es natürlich schon.
Allerdings hört sich die Beschreibung der TE für mich KEINESWEGS so an.
Solche Chefs, wie du sie beschreibst, bezeichnet niemand als fair.
Du bezeichnest einen Mann, der nach deinen eigenen Worten "liebevoll, freundlich und toll" ist als "abstossend und bedenklich" weil er in seinem Job hart aber fair ist? Du selbst verwendest nur positive Adjektive um ihn zu beschreiben, findest ihn aber abstossend? Was willst du denn??
Ich bin im Job auch völlig anders als privat. Ich leite verschiedene Projekte und da erwarte ich von meinen Mitarbeitern absolute Professionalität und ich denke das erwarten sie auch von mir. Da ist es manchmal zweitrangig, was jeder einzelne Mitarbeiter über meine Entscheidungen denkt denn am Ende halte ich meinen Kopf dafür hin, nicht sie.
Ich denke es gibt keine Führungskraft da draußen, die keiner Form von Kritik ausgesetzt ist. Es ist wichtig, ein Ohr zu haben für seine Mitarbeiter und regelmäßig Feedback einzuholen, keine Frage! Aber allen Recht machen kann es dennoch nicht.
Innerhalb einer Familie ist das doch völlig anders! Da steht das sozial-emotionale Wohl aller an erster Stelle und nicht der Gewinn einer Firma oder der berufliche Status.
Auch dir danke für die Antwort. Weil du selbst Leitung bist kannst du das besser beurteilen. Ich habe halt in erster Linie ein großes Problem damit wie sein Vorgänger behandelt wurde. Er hatte selbst Kinder und war bestimmt auf den Job angewiesen Und mein Mann hat dafür gesorgt, das er gehen musste... und ich begreife nicht wie man so sein kann. Das kommt mir so eiskalt und abgebrüht vor. Und deshalb verunsichert mich das sehr was meine Beziehung betrifft. Ich könnte das einfach nicht!
Du weißt aber nicht, wie sein Vorgänger den Job gemacht hat. Wie er behandelt wurde kann ich natürlich nicht beurteilen, dafür kenne ich zu wenig der Geschichte und es ist auch generell unmöglich eine Einschätzung abzugeben ohne beide Seiten gehört zu haben.
Wir hatten mal einen Fall in der Firma, da hat ein Mitarbeiter gekündigt nach langem "Drama". Aus Sicht des Mitarbeiters waren alle anderen daran Schuld, dass es so mies für ihn lief und das kommunizierte er nicht nur innerhalb der Firma, sondern auch im ganzen Dorf. Alle bemitleideten diesen armen Mitarbeiter! Nach so vielen Jahren blieb ihm nichts anderes als zu kündigen weil er ja wohl unglaublich schlimm behandelt und rausgemobbt wurde. So die "Geschichte"...
Dass er sich aber ungeheuerliche Fehler geleistet hat, die der Firma und einen der Geschäftsführer beinahe Kopf und Kragen gekostet haben (finanziell und privat), erzählte er natürlich nicht. Und dann stellte er danach immernoch Forderungen, die unfassbar waren. Das wissen natürlich nur die Wenigsten und es geht auch niemanden etwas an. Aber du siehst also: man kennt manchmal nicht die ganze Geschichte.
Was für ein toller Chef! Nichts ist schlimmer, als eine nicht durchsetzungsfähige Flachpfeife.
Privat ist privat....Es muss ja niemand dort arbeiten, wenn er nicht will oder?
Ich bin auch Leiter meiner Abteilung. Wenn man nicht durchgreift läuft es nicht, ist logisch. Und solange man fair bleibt ist ja alles gut. Wieso sollte er dich tauschen? Vielleicht trennt er privat und beruflich einfach sehr gut
Du übertreibst ziemlich. Eine gute Führungskraft kann nicht im Job liebevoll und zärtlich sein. Dich deswegen austauschen zu wollen, ist nun wirklich an den Haaren herbeigezogen. Hoffentlich hast Du sowas nicht geäußert.
Er wird als fair und gerecht beschrieben, das ist weitaus mehr als das, was viele Chefs heute sind.