Was will ich?

Ich frage mich ob der Weg, Heirat, Eigenheim, Kind, das Richtige für mich ist.
Eigentlich hab ich das nie in Frage gestellt und das fällt mir jetzt auf die Füße.
Mein Partner hat mich gefragt ob ich ihn heiraten möchte.
Meine ganz spontane Antwort, die mich selbst überrascht hat, war : Nein.
Danach bin ich nachdenklich geworden und habe mich intensiv mit mir und meinen Wünschen auseinander gesetzt.
Ich bin mir klar geworden, dass heiraten für mich nicht wichtig ist und ich auch Eigentum nicht möchte, mir ist Flexibilität gerade beim Wohnort sehr wichtig.
Also ab und an umziehen können, ich würde auch gerne ins Ausland gehen.
Kinder, auch ganz klares Nein.
Zuviele Einschränkungen, zu teuer, dazu bin ich zu freiheitsliebend.
Jetzt habe ich das meinem Partner gesagt, wir sind seit 5 Jahren ein Paar.
Er hat sehr positiv darauf reagiert und sich seinerseits Gedanken gemacht was er möchte.
Er fand es gut, dass ich da auf mich selbst höre.
Jetzt haben wir vereinbart, dass ich mir eine eigene Wohnung suche, weil wir beide Freiraum brauchen.
Meine Freundinnen verstehen das nicht.
Meine Eltern waren auch nicht begeistert , ich glaube, sie haben auf Enkel gehofft.
Was denkt ihr?
Ist das so ungewöhnlich?

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Nein, wenn man darüber nachdenkt, ist es eigentlich nicht so ungewöhnlich. Oft hat man gewisse Standard-Vorstellungen vom Leben: Heirat, Eigenheim, Kind.

Mir ging/geht es auch wie dir. Ich hatte ebenfalls diese Standard-Vorstellung meiner Zukunft und bisher auch zielstrebig verfolgt. Dem steht nichts im Weg - außer der Kleinigkeit, dass ich mich jetzt mit Ende 20 frage, ob ich das überhaupt will.

Ich hab zB gemerkt, dass ich aus verschiedenen Gründen kein Haus am Land will, sondern lieber eine gut gelegene Wohnungin der Stadt. Bin jetzt sehr glücklich mit meiner ETW. Ähnlich komme ich ins Grübeln wegen Kindern. Eigentlich will ich glaube ich keine. Mein Partner ist zum Glück für alles offen und nicht festgelegt.

Ich denke, in unserer Generation werden viele ihren Weg gehen, der nicht unbedingt auf den üblichen Standardpfaden verlaufen muss. Diese Gedanken haben gerade fast alle meiner Freundinnen, dieses ausloten, was sie eigentlich wollen - und viele ziehen ähnliche Resümees wie du und ich.

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Ich finde das nicht ungewöhnlich. Ich kenne mehrere Leute von Ende 20 bis Mitte 30, die entweder flexibel bleiben und sich nicht festlegen wollen oder eben noch nicht ihren eigenen Weg gefunden haben und sich noch ausprobieren. Viele von denen wechseln öfter Partner oder Job und kommen viel in der Welt herum. Sie haben viele Sozialkontakte und genießen ihre Freiheiten. Und selbst wenn es eine Phase der Selbstfindung sein sollte, wer sagt denn, dass die Phase ewig dauern muss? ;-)
Meine Schwester ist auch so eine ungebundene Weltenbummlerin. Ich persönlich finde es toll, viel von der Welt zu sehen aber ich bin auch froh meinen "Hafen" zuhause mit der Familie und im Job gefunden zu haben. Ich denke immer, meine Schwester verpasst die ganzen schönen Momente als Familie und ein Leben ohne Kinder, sie wiederum meint ich verpasse durch meine Gebundenheit etwas von der Welt und opfere Freiheiten. So hat jeder seine Meinung, aber was zählt ist doch, dass man selbst mit sich im Reinen ist und die eigene Lebensart als richtig für sich empfindet. Von daher: Hauptsache, du stehst zu deiner Entscheidung und kannst damit glücklich sein. Das ist das Wichtigste denn es ist dein Leben, die anderen müssen es nicht leben. Die haben ihr eigenes und sollten dir wünschen, dass du mit deinem Weg eine gute Entscheidung für dich getroffen hast, sie wollen doch sicher auch dass du als Tochter und Freundin langfristig glücklich bist. :-)

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Ich denke dass viele Menschen noch immer nicht verstehen (wollen), wenn jemand den „traditionellen“ Lebensweg nicht möchte. Aber jeder hat doch sein eigenes Leben und muss seinen eigenen Weg finden. Ich finde es gut, dass du dich damit so auseinandergesetzt hast und dich nicht in eine „Form“ pressen lässt nur um deinem Umfeld zu gefallen.
Bin mir sicher, dass du für dich auf dem richtigen Weg bist und das allein zählt😊

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Ich finde es toll, dass Du scheinbar den richtigen Zeitpunkt gefunden hast, deine Lebensziele zu definieren und dafür einzustehen.
Das ist super.

Hätte ich auch machen sollen, nun ist es zu spät...

LG

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Auch wenn ich Typ Hochzeit / Kind / Haus bin, kann ich jeden verstehen, der darin nicht seine Erfüllung findet.
Ich habe erst mit Mitte 30 Kinder bekommen, davor bin ich viel gereist und bin viel in der Welt rumgekommen.
Mein Leben war toll.

Ich habe viele Freundinnen, die der Meinung sind, erst mit Kindern hat das Leben
Einen richtigen Sinn bekommen.
Das ist bei mir nicht der Fall.
Mein Leben ist jetzt zwar toll; aber andere toll.
Davor war es Aber auch super und ich würde kein Jahr und kein Abenteuer missen wollen.

Wie alt bist du denn ?
Wenn du Anfang 20 bist, kann es gut sein, dass deine Ziele sich noch ändern.
Bist du Ende 30. dann vermutlich nicht mehr.

Aber gehe deinen Weg und lass dich von niemanden zu einem
Leben überreden welches du nicht willst.

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Ende 30, da ich bisher keine Kinder habe, ist es mir ja auch vorher offenbar nicht wirklich wichtig gewesen.
Dass es definitiv so ist, dass ich keinen Kinderwunsch habe, ist jetzt in meinem Hirn richtig angekommen.
Ich lebe in der Stadt, ganz bewusst, ein Leben auf dem Land ist nicht meins.
Ich bin auf einem Dorf groß geworden, und hatte es sehr eilig nach der Schule dort weg zu kommen.
Meine Eltern verstehen das bis heute nicht.
Aber ich lebe seit 20 Jahren in der Stadt und es gefällt mir einfach.
Ich denke, für meinen Partner und mich kann das gut funktionieren, dass wir zukünftig getrennt wohnen.
Meine Arbeitskollegin ist seit 20 Jahren verheiratet und auch die beiden leben in getrennten Wohnungen sogar in unterschiedlichen Städten.
Sie ist Anfang 40 und es funktioniert.
Daher denke ich warum nicht bei uns auch.
Wir werden aber sicher noch öfter intensiv darüber sprechen was wir brauchen und uns wünschen.
Das kann sich ja auch ändern.
Wenn mein LG in ein paar Jahren immer noch heiraten möchte, ist das sicher etwas worüber man reden kann.
Landleben und Kind sind dagegen nicht verhandelbar.😉

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Diese Beziungsform ist gar nicht mal so selten glaube ich. Sie wird LAT (Living Apart Together) genannt und in anderen Foren (z.B. Elite Partner) liest man sehr häufig davon 😊

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Hi, ich finde es richtig super das du dich jetzt ganz klar gegen Kinder entschieden hast. Das finde ich viel besser als wenn ein Kind kommt "weil man das so macht" und dann 40 Stunden in Betreuung ist, weil man doch lieber arbeiten geht.
Für mich wäre dein Weg nichts, ich habe das aber für mich persönlich so entschieden.
Daher finde ich es toll, das du dir so ein Leben vorstellst!
Lass dich nicht verunsichern.
Alles Gute

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Hallo,
finde ich wieder etwas übergriffig! Darf ich nur Mama sein wenn ich Hausfrau bin? Nicht mehr zeitgemäß!

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Ich denke es ist ein ganz natürlicher Vorgang, dass man sich ab einem gewissen Alter Gedanken darüber macht, wie man sich sein weiteres Leben so vorstellt.

Je nach Alter kann sich aber auch alles immer wieder ändern und verschieben.

Ich dachte z. B. bis Mitte 20, dass ich ungebunden sein will um viel von der Welt zu sehen und zu erleben. Heirate fand ich unnötig, Kinder ein "irgendwann vlt" anstatt ein muss und ein Reihenhaus langweilig und spießig, dann lieber ein Loft in einer Großstadt mieten.
Naja, dann lernte ich meinen Freund (jetzt Mann) kennen, sehr schnell kam dann doch der Kinderwunsch, dann wollte ich das wir alle gleich heißen also wurde geheiratet und danach träumten wir noch von einem Haus auf dem Land, das wir dann letztendlich auch gefunden haben.

Neulich habe ich einen damalige Studienfreundin getroffen, die direkt nach dem Abschluss heiraten und Kinderkriegen wollte. Ihr Verlobter hatte sich getrennt. Nun fahren sie und ihr aktueller Langzeitfreund mit einem Camper durch die Gegend und erlebt die Welt. Musste beide erstmal lachen, wie schnell sich die Prioritäten und Vorstellungen ändern können!

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"Ungewöhnlich" ist es schon. Im Sinn der Arterhaltung hat es die Natur schließlich so eingerichtet, dass die meisten Menschen sich fortpflanzen wollen.

Trotzdem ist es normal, dass immer ein paar Individuen anders leben wollen, und das ist auch gut so. Schön, wenn dein Partner und du da auf einer Wellenlänge seid.

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Hallo.

Ich denke mal, dass es tatsächlich mit der heutigen Zeit zu tun hat. Ich bin mit 20 das erste mal Mutter geworden, mit 38 das letzte Mal. Ich habe insgesamt vier Kinder und bin mit keinem unzufrieden. Möchte keines missen und bin mit meiner Entwicklung damit zufrieden. Ich warte jetzt auf Enkel, worauf ich wahrscheinlich noch etwas warten kann. Meine Mädchen sind 30, 22 und 23. Und keines davon denkt momentan an Nachwuchs. Zu unsicher ist diese Zeit. Ich finde es zwar Schade, aber völlig in Ordnung. Ich habe schon gemeint, dass der Sprößling, jetzt 12, wohl wahrscheinlich mit Kinder anfängt.#rofl

Bist du das einzige Kind, dann könnte ich deine Eltern verstehen, etwas. Aber im Grunde genommen ist es deine Entscheidung, denn du musst ja damit leben. Ich könnte die Chance haben, mal Oma zu werden. Aber auch das ist nicht zu 100 % sicher, weiß ich, wie sich alles entwickelt?

Hör auf dein Bauchgefühl.

Alles Gute.

LG