Was ist verantwortliche Familienplanung bzw.bewusster Umgang mit der eigenen Fruchtbarkeit

Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Kollegen, der aufgrund seines Berufes als Gynäkologe zu der Aussage kam, dass viele Frauen und auch Männer nicht verantwortungsvoll mit ihrer Fruchtbarkeit umgehen bzw.er das Gefühl hat, dass Familienplanung wohl für einige ein Fremdwort ist.
Er fragte mich, ob das auch mein Eindruck ist, dass viele ein Kind bekommen, weil es einfach passiert, weil über Verhütung in der Partnerschaft keine Einigkeit herrscht und viele einfach nachlässig sind.
Ich kann das nur teilweise bestätigen, aber aufgrund seines Berufes bekommt er natürlich direkt mit, dass beim Ausdruck Familienplanung von Planung nichts zu sehen ist.
Mein Mann und ich haben uns da oft sehr ausführlich drüber unterhalten, und ich werde auch später meine Tochter zu einem bewussten Umgang mit Sexualität und Verhütung anhalten und diesbezüglich einige Gespräche führen.
Für Jungs gilt das Gleiche.
Mein Partner sagte , sein Vater hätte ihm eingeschärft immer Kondome zu verwenden und sich nie auf eine Frau zu verlassen.
Ich kann mir persönlich auch nicht vorstellen, dass es wirklich so viele ungeplante Kinder gibt, wie Frauen behaupten.
Ein ungeplantes Kind ist doch oft nichts anderes als nachlässige Verhütung oder Gleichgültigkeit.
Wie seht ihr das?

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Huhu,

es gibt einen Pearl - Index, der völlig wertfrei das Versagen einer Verhütungsmethode statistisch festhält. Alles andere sind einfach nur subjektive Meinungen, deren Diskussion zu rein gar nichts führt.
Will man 100% kein Kind, bleibt nur die Enthaltsamkeit - und wer will das schon?

Den Satz hier finde ich übrigens unter aller Kanone:
"Ich kann mir persönlich auch nicht vorstellen, dass es wirklich so viele ungeplante Kinder gibt, wie Frauen behaupten."
Falls es deinem kleinen Horizont entgangen ist: auch Männer schwängern mit voller Absicht Frauen ungewollt! Das ist kein weibliches Phänomen, sondern ein menschliches Problem!

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Naja Enthaltsamkeit... Wenn man zb Pille und Kondom nimmt dann will ich erstmal jemanden kennenlernen, bei dem trotzdem ein Baby entstanden ist. Und ich meine aber Leute die die Pille regelmäßig und zur gleichen Uhrzeit nehmen und Kondome anständig überziehen etc. Also Leute die Verhütung ernst nehmen.

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Ich kenne auch keinen persönlich, der AIDS hat oder Corona hat / hatte etc.
Wie repräsentativ sind denn die persönlichen, begrenzten Erfahrungen?

Also sagst du, wenn man sich auf "nur" die Pille verlässt und diese zuverlässig nimmt, nimmt man die Verhütung dennoch nicht Ernst?
Na dann dürfte die Mehrheit der Gesellschaft ja dann nicht zuverlässig verhüten.
"Nur" eine Methode macht die Mehrheit, da bin ich mir sicher.

Natürlich erhöht eine Kombination von verschiedenen Methoden die rechnerische Sicherheit. Wobei ich mir auch gut vorstellen kann, dass man da eher nachlässiger wird, weil man sich denkt: ach die eine vergessene Pille, wir nehmen ja ohnehin noch das Kondom ...

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In meinem Freundes-/Bekannten-/Verwandtenkreis gibt mMn keine ungeplanten Kinder. Also nicht das ich wüsste. Der Rest ist Tratsch den ich nicht beurteilen.

Ich selbst habe ab dem ersten Sex (ja, da war ich spät dran ;-)) die Pille genommen und zwar nach Wecker, immer zur gleichen Zeit. Da gab es kein Vergessen oä. auch war ich mir bewusst, was Medikamente, Durchfall, Übergeben evtl. für einen Einfluss haben.

Jetzt habe ich keinen festen Partner, muss also an Kondome denken und überlege parallel, ob ich mich sterilisieren lassen sollte. Ich bin jetzt 40, meine Familienplanung ist abgeschlossen und würde da gern auf Nummer sicher gehen. Allerdings kostet das auch was...

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Ich sehe das so, dass du zu deiner Frage hier zu keinem repräsentative Ergebnis kommen wirst. Es sind IMMER subjektiv Eindrücke aus eigen Erfahrungen und deren Umfeld. Das sagt nichts über den großen Teil derer aus, die Familien planen, wie wer verhütet oder aufgeklärt wurde. Meinungen sind bezüglich dieses Themas eher kontraproduktiv um herauszufinden, wie viele "hoppla Kinder" es tatsächlich gibt. Subjektive Meinungen ala: "...in meinem Umfeld gab es 10 Unfall Kinder..." und "..bei uns waren alle Kinder geplant und gewollt..." bis hin zu "... wir brauchten X Jahr zu unserem sehnlichst gewünschtem Wunder" führen nur zu Streit und Grundsatzdiskussion.
Empfinde ich daher als unangebracht.

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"Ein ungeplantes Kind ist doch oft nichts anderes als nachlässige Verhütung oder Gleichgültigkeit"
- Ja . Das sehe ich auch so.

.....
[Dann gibts die "ungeplanten" , die "unfälle"
- die sind aber nur zu 50% ungeplant/Unfall , denn einer der beiden hat es drauf angelegt ohne es dem.anderen zu erzählen
(Gibt natürlich keiner / kaum einer zu , die Dunkelziffer wird hoch sein)]......


Aber ich kenne nicht viele mit unfallkindern/ungeplanten Kindern. Die meisten Kinder waren/sind Wunschkinder.

Mein Sohn gehört ebenfalls zu geplant und gewünscht.

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Ich persönlich habe gleich zwei ungeplante Kinder mit auch noch zwei unterschiedlichen Verhütungsmitteln. Die Wahrscheinlichkeit dafür halte ich aber tatsächlich für sehr gering und ich denke mir immer selbst, daß mir die Geschichte sowieso keiner glaubt.

Kind 1 kam trotz Pille, es gab eine lange Flugreise (die ich vorher schon x mal gemacht hatte), mein Frauenarzt meinte, dass das vielleicht irgendwie Einfluss gehabt haben könnte. 🤷🏼‍♀️

Kind 2 entstand trotz Kondom. Ich vermute, dass der Mann zwischendrin das Kondom abgestreift hat, habe das aber nicht gesehen. Nicht weil er ein Kind wollte (es besteht auch heute kein Kontakt), sondern halt Vergnügen ohne Kondom. Ob das stimmt weiß ich natürlich nicht. Ich weiß aber, dass ich auf Kondom bestanden habe und das zumindest am Anfang auch eins da war.

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Vielleicht arbeitet dein Bekannter in einem Brennpunkt?!

Wir selber haben drei Kinder. Alle geplant und gewollt. Ebenso meine Geschwister und meine Schwägerin.

In meinem Freundeskreis haben alle studiert, geheiratet, Haus gekauft und Kinder bekommen. Soweit mir es verkauft wurde, alles geplant. Sonst wäre es ja vielleicht früher passiert und nicht in der Reihenfolge.

Ich kenne nur ein Pärchen, dass ungewollt drei Kinder hat - und jedesmal überrascht war so schnell schwanger zu werden. 🙄

Ich selber wurde aufgeklärt, nahm schon sehr früh regelmäßig die Pille,....& habe keine „Kondome-lehne-ich-ab“-Männer kennengelernt.

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Hut ab vor so viel Perfektionismus.. selten gehört ;-)

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Bei uns war es tatsächlich eine Mischung aus Unerfahrenheit am Anfang, dann Kinderwunsch der direkt erfüllt wurde und strikte Verhütung die mir aber beinah die Fruchtbarkeit und Gesundheit dauerhaft gekostet hat, seither eine Mischung aus nachlässige, gleichgültige Verhütung im Sinne von, wenn's passiert, dann au h schön oder gar eben Unschlüssigkeit darüber,ob man wirklich fertig ist mit der Familienplanung. Irgendwie lernte ich auch die Fähigkeit Leben auszutragen als Geschenk bewusst zu schätzen, aber nur soweit wir es uns leisten können und nun würde ich um nichts mehr in der Welt eine Schwangerschaft riskieren, verhüte sicher, aber 100% Sicherheit gibt es halt erst wenn die Gebärmutter draußen ist😅 Aber ich bin stolz auf jedes Kind und es ist ein Segen, dass alle gesund sind, nichtsdestotrotz ist es auch harte Arbeit oftmals und verlangt uns derzeit viel ab, aber auch weil wir sonstige Verpflichtungen noch zusätzlich haben natürlich. Ich denke Kinder muss man sich leisten können (Kraft,Gesundheit,Nerven,Zeit, Geld) und man sollte sonst schon wissen was man tut, man darf aber ruhig bewundern wie toll es sein kann eine große Familie zu haben, bei der alle gemeinsam an einem Strang ziehen und auch später füreinander da sind. Daran arbeiten wir, das ist mit die größte Lebensaufgabe von uns als Paar. Jeder so wie er es braucht.

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Hallo,

mal eine Frage: Wird da oben euch nicht schlecht auf dem hohen Roß? Mir unten schon. Verantwortung ja - aber deine Worte - es ist ja so einfach, wenn man die Umstände nicht kennt, sich darüber zu mokieren. Schön, dass es in deinem Leben aktuell keine Probleme zu geben scheint. Aber du kannst ja gern dich ehrenamtlich engagieren. Wir brauchen immer Leute mit großer Klappe, weil sie dann ganz schnell auf dem Boden der Tatsachen ankommen:

- Menschen machen Fehler
- das Leben ist nicht planbar
- es kann immer wieder etwas passieren

Zum Thema Verhütung stimme ich dir uneingeschränkt zu, aber

"Ein ungeplantes Kind ist doch oft nichts anderes als nachlässige Verhütung oder Gleichgültigkeit."

Und einfach daher gesagte Worte sind nicht weiter als nachlässiges Nachdenken oder Gleichgültigkeit.

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Ich habe im erweiterten Bekanntenkreis ne ganze Reihe angeblicher "TroPi'" - Kindern und diesbezüglich ne ähnliche Einstellung wie du. Kein Mensch kann mir erzählen, dass bei einem PI, wie ihn die Pille vorzuweisen hat, derart viele Kinder entstehen. Das ist in aller Regel auf Einnahmefehler oder Unwissenheit (Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten etc.) zurückzuführen.