Hallo.
Ich bin seit mittlerweile 4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Er ist ein relativ zurrückhaltender Mensch, aus dem Grund z.b.: sieht er auch wirklich immer alles so wie ich es sehe.
Meine eigene Mutter hat mir von einer Beziehung mit ihm am Anfang abgeraten weil sie der Meinung war das er mich nur ausnutzen will ,weil er ein südländischen Typ ist vom Aussehen her und ich blond bin.
Vor 3 Jahren hat seine Mutter mir erzählt das er Autist und er deswegen diese Probleme hat, darauf ansprechen soll ich ihn auf gar keinen Fall.
Seit er im März Vater geworden ist stehen entweder wir beide auf oder er. Den Haushalt erledigt er zum Glück auch zum teil nach seiner Arbeit, er kocht sogar inzwischen jeden Tag.
Weil sich seine Schüchternheit immer noch nicht komplett gelegt hat würde ich ihm gerne helfen. Was könnte ich tun um ihm zu helfen offener zu werden?
Zurrückhaltender Charakter von meinem autistischen Freund?
Was ist denn jetzt genau dein Problem? Das er schüchtern ist? Verstehe ich gerade nicht. Ansonsten würde ich ihn einfach so nehmen, wie er ist.
Na wer weiß, ob die Mutter da die Wahrheit gesagt hat?
Schüchtern zu sein heißt nicht, dass man Autist ist. Schüchtern zu sein heißt auch nicht, dass einem etwas abgeht.
Was sagt er denn?
Ich weiß auch von mehreren Internetseiten das zu dieser behinderung mehr gehört als schüchtern zu sein. Kann aber angeblich ein Symptom sein.
Er selbst stimmt(mehr oder weniger zu) zu wenn ich ihn frage ob er schüchtern ist(,,kann sein")
Bitte google doch auch mal Introversion.
Ich kenne ihn ja nicht, aber schüchtern zu sein ist nicht von Haus aus eine Behinderung!
Dass die Mutter sagt, du darfst mit ihm nicht drüber reden, klingt für mich verdächtig. Dann ist es womöglich ihre Eigendiagnose und einfach Blödsinn.
Denn wenn er eine Diagnose hätte, wüsste er davon und könnte ja wohl auch drüber reden.
Zum Thema Freunde haben wollen und keine haben: wo fehlt es? Wie versucht er Menschen kennenzulernen und wo? Hat er Interessen, Hobbies?
Tut er sich schwer beim ersten Schritt, beim Smalltalk, beim Beziehung halten und sich melden?
Introvertierte Menschen tun sich am besten, wenn sie Freundschaften über Interessen knüpfen, zB auch über einen Verein.
Ich finde es unfair, daß die Mutter dir das erzählt hat, mit der Auflage, bitte nicht mit ihm darüber zu reden.
Dadurch passiert das typische Schubladendenken (Symptome in inet googeln).
Was hat dein Freund den für Hobbys?
Hat er welche?
Vielleicht ist das etwas, was ihm helfen würde.
Er hat früher wenn ich noch nicht zuhause war nach dem Haushalt wennn er noch Zeit hatte nur Pc gespielt oder ferngesehen. Pc spielt er gar nicht mehr seit er Vater geworden ist. Andere Hobbys hat er nicht.
" Er ist ein relativ zurrückhaltender Mensch, aus dem Grund z.b.: sieht er auch wirklich immer alles so wie ich es sehe. "
Hat er gar keine eigene Meinung?
Hat er eine eigene Meinung, aber traut sich nicht diese zu sagen?
Das ist ein großer Unterschied.
Zu den Aussagen deiner Mutter gehe ich mal nicht ein
"Vor 3 Jahren hat seine Mutter mir erzählt das er Autist und er deswegen diese Probleme hat, darauf ansprechen soll ich ihn auf gar keinen Fall."
Warum?
Wenn ich einen selbst erwachsenen Menschen auf etwas nicht ansprechen soll, dann frage ich warum?!
Hat sie ihm selbst nie gesagt, was los ist?
Versucht sie etwas zwischen euch zu treiben / ist es gelogen?
Weiß er es selbst, kann aber mit der Diagnose nicht umgehen? Triggert es ihn, daran erinnert zu werden (das könnte ich nachvollziehen)
"Weil sich seine Schüchternheit immer noch nicht komplett gelegt hat würde ich ihm gerne helfen. Was könnte ich tun um ihm zu helfen offener zu werden? "
Was braucht er denn?
Was möchte er denn?
Er ist erwachsen und mündig.
Belastet ihn seine Schüchternheit? Wann tritt diese auf?
Ist es Schüchternheit oder sind es autistische Probleme?
Möchte er selbst seine Schüchternheit ablegen? In allen Situationen oder in einzelnen?
Hatte er früher passende therapeutische Begleitung oder wurde schon viel an ihm herumexperimentiert?
Wie sehr belastet es ihn selbst?
Wäre er bereit sich mit anderen mit ähnlichem Verlauf/ähnlicher Diagnose auszutauschen?
Ich glaub er traut sich nur nicht sie zu sagen.
Er hasst es diese Behinderung zu haben, er wüsste am liebsten nix davon, ändern kann er ja nix an seiner Behinderung, aus dem Grund würde er sich am liebsten heilen lassen.
Ich würde behaupten das er sie eigentlich am liebsten los werden will. Auftreten tut seine Schüchternheit auf jeden Fall bei mir und meiner Familie. Ich hab aber das Gefühl das sie bei meiner Familie noch etwas schlimmer ist als bei mir. Ob es einfach so ist oder wegen seiner Behinderung weiß ich nicht. Früher hatte er laut seiner mutter Stereotypisches Verhalten. Wenn er wüsste das sie mir das erzählt hat wäre ihm das glaub ich ziemlich peinlich.
Über seine Interessen redet er gar nicht. Er hat früher wenn er schon zuhause war und ich noch nicht von der Arbeit gekommen bin Pc-Spiele gespielt oder Fernseh geschaut, wenn er die Zeit dazu gefunden hat nach dem Haushalt.
Inzwischen spielt er eigentlich gar nicht mehr am PC.
Er wurde nachdem bei ihm in der ersten Klasse ADS festgestellt wurde mit Medikamenten behandelt. Zur gleichen Zeit war er in einer Ergo Therapie. Nach dem seine Behinderung festgestellt wurde, wurde die abgesetzt und er war in 2 Therapien, die nix gebracht haben.
Ich glaub beides belastet ihn ziemlich. Die letzte Frage kann ich nicht beantwortet.
Wenn es ihn belastet, wäre es interessant, ob er sich auf einen neuen Versuch einlässt.
Inzwischen sind die Kenntnisse oft weiter. Gerade im ADS und Autismusbereich.
Wenn das Medikament damals nicht gewirkt hat, kann er trotzdem ADS haben.
Als ich vor wenigen Jahren meine ADHS Diagnose bekam, wurde mir sofort direkt dazu gesagt, dass es für Erwachsene nur ein zugelassenes Präparat gibt!
Wenn es wirkt, ist ADHS bewiesen. Wenn es nicht wirkt, kann ich trotzdem ADHS haben, nur das falsche Präparat.
Bei Kindern wusste man da inwzwischen (dieses Jahrzehnt/letztes Jahrzehnt) dass verschiedene Kinder verschiedene Präparate brauchen. Für Kind 1 ist Ritalin super. Für Kind 2 ist Ritalin ein no go und es braucht einen anderen Wirkstoff oder gleichen Wirkstoff in anderer Zusammensetzung.
Warum schreibst du immer von Behinderung?
Drückt er es so aus, weil er die Diagnose nicht akzeptiert und ein Stück von sich selbst ablehnt?
Drückt es seine Mutter so aus?
Würde ich einen Freund mit Asperger auf seine Behinderung ansprechen, würde der mir den Vogel zeigen. Er sagt selbst, dass es anstrengend ist, sieht es aber nicht als Behinderung an. Es behindert ihn nicht ihm Leben, da er das, was er möchte tun kann.
Seine Eltern schränkt es mehr ein, weil sie sich Sorgen machen und möchten, dass es ihm gut geht. Er selbst kennt sich nur so.
Therapie würde er machen, wenn er nicht verbogen werden soll, sondern so bleiben darf wie er ist. Nur unter der Prämisse, dass er dazu lernt und seinen Horizont erweitern kann. Selbst aber weiterhin entscheidet, ob er es anwendet (weil es IHM das Leben einfacher macht) oder nicht, weil er auch so zurecht kommt.
Da es aber auch viele Ärzte gibt, die sich leider nicht damit auskennen, würde ich auf keinen Fall zu irgendeinem gehen, der die alten Erfahrungen wiederholen lässt.
Wenn würde ich mich mit anderen Erwachsenen betroffenen austauschen.
Was hilft ihnen, was tut ihnen gut. Welche Ärzte/Therapeuten können sie heute empfehlen, von welchen dringend abraten.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass seine Mutter eine entscheidende Rolle spielt. Warum sollst du nicht mit ihm darüber sprechen? Ich verstehe nicht wie eine Beziehung funktionieren soll in der man sich nicht austauscht und blind vertraut. Kann es sein, dass seine Mutter ihm verboten hat darüber zu sprechen? Hat sie ihm eingetriggert unnormal zu sein?
Stört ihn seine Schüchternheit oder stört es nur dich?