Ich bin jetzt seit mehreren Jahren in einer Beziehung zu meinem Partner, er hat zwei Kinder, ich drei.
Obwohl Patchwork oft nicht ganz einfach ist, empfinde ich es als bereichernd und entlastend für die Partnerschaft, dass keine gemeinsamen Kinder da sind.
Er regelt mit seiner Ex , wenn es Themen rund um die Kinder gibt, wenn meine Probleme machen, ist natürlich deren Vater mein Ansprechpartner, mit dem ich klären muss, was zu tun ist.
Erst jetzt merke ich, dass die gemeinsamen Kinder in der Beziehung ein Dauerthema waren und das mit Sicherheit auch zum Scheitern der Beziehung beigetragen hat.
Ständig war irgendwas mit irgendwem.
Die Kinder und deren Angelegenheiten haben quasi unsere Paarbeziehung überlagert, wir hatten oft Zeit als Paar, Paarurlaube, gemeinsames Hobby etc.
Trotzdem fühle ich mich durch die Tatsache, dass mein jetziger Mann und ich diese Themen nicht haben, viel wohler in der Partnerschaft.
Wie habt Ihr das erlebt?
Beziehung mit Partner ohne gemeinsame Kinder
Wenn ich das richtig verstanden habe, sagst du, deine Kinder haben die Beziehung (zum Kindsvater) erschwert und am Ende ist sie daran gescheitert? Ich frage wirklich nur zum besseren Verständnis.
Ich bin mit dem Vater meiner Kinder verheiratet und naja wir schaffen uns Paarzeit. Vielleicht beurteile ich das auch (noch) nicht weitsichtig genug, da unsere Kinder noch klein sind (2 Jahre und bald erst geboren). Ich weiß ja nicht, wie alt deine sind. Pauschal glaube ich aber nicht, das Kinder eine Beziehung zwangsweise scheitern lassen. Mein Mann sagte mal, Kinder sind irgendwann eigenständig, aber dich möchte ich noch nach den Kindern bei mir wissen. Sind ja alles Lebensphasen.
Das Kind hat sie ja trotzdem.
Es geht denke ich darum, dass sie mit ihrem neuen Partner keine Kinder relevanten Themen besprechen muss. Ich denke da geht es generell darum wie konfliktfähig man ist.
Man hat bestimmt weniger Konflikte, wenn keine Kinder im Spiel sind. So wie man weniger Konflikte hat, wenn es kein Haus gebaut wird oder generell keine Schicksalsschläge auf einen zu kommt. Trotzdem denke ich, dass eine gesunde Beziehung sowas auch weg steckt.
Übrigens geht dieses "Du kümmerst dich um deine Kinder und ich mich um meine" auch nicht immer dauerhaft gut. Es kann nämlich auch Phasen geben, da ist es nicht so schön mit einem Kind unter einem Dach zu leben bei dem man selber keinerlei Mitspracherecht hat.
Ok verstehe. Bis jetzt sind mein Mann und ich uns recht einig, bei allem was unser/e Kind/er angeht. Kann sich natürlich noch ändern, da sie ja größer werden und sich die Bedürfnisse und Anforderungen auch an uns Eltern ständig ändern. Aber das Konfliktpotenzial bei Kindern, die der andere Partner als nicht Elternteil quasi nicht intervenieren darf sehe ich auch...
Hallo Cirona
Ich glaube ich weiß was du meinst.
Ich lebe in ähnlicher Konstellation, mein Partner hat zwei Kinder, ich hab eins.
Wir sprechen uns zwar in fast allen Dingen ab und haben sehr ähnliche Vorstellungen von Erziehung etc, aber es hat wirklich Vorteile wenn jeder sozusagen einen "Zuständigkeitsbereich" hat.
Und wenn wir uns bei Erziehungsfragen o.ä. mal nicht ganz einig sind, entscheidet jeder für seine Kinder wie er es für richtig hält.
Das erspart uns manche Diskussion, da wir uns nicht immer einig sein MÜSSEN. Und gibt mir die Freiheit für mein Kind zu entscheiden was ich für richtig halte. Zum Beispiel welche Schulform ist die richtige, ein (weiteres) Hobby ja oder nein etc. All das besprechen wir miteinander und fragen nach der Meinung des anderen. Letztendlich entscheidet aber der jeweilige Elternteil.
Das empfinde ich schon als erleichternd, weil die Beziehung nicht mit Diskussionen belastet wird, die mit der Paarebene eigentlich gar nichts zu tun haben
Ich bin zwar noch mit dem Papa meiner zwei Kinder verheiratet und bleibe das auch hoffentlich nich lange, aber ich weiß genau was du meinst.
Wir geraten im moment oft wegen der Kinder aneinander. Sind wir nur zu zweit unterwegs ist es wie früher.. wir kuscheln, halten Händchen, haben Spaß. Aber sobald die Kinder dazukommen geraten wir oft aneinander. Einfach weil wir in einigen Dingen gerade unterschiedliche Ansichten haben. Der kurze ist voll in der trotzpahse. Das ist echt nervenaufreibend und wir können uns auf keinen Nenner einigen. Das Problem ist aber eher das er nicht drüber reden will und Probleme da eher ignoriert. Auch auf mehrfaches ansprechen der Sachen wechselt er schnell das Thema.
Sollte es je zur Trennung kommen dann eher weil wir nicht miteinander geredet haben...
Oh, was für ein interessanter Beitrag!
Ich leben in der gleichen Konstellation wie du, allerdings erst seit sehr kurzer Zeit, deshalb kann ich über das Patchwork noch nicht viel sagen. Bis lang klappt es gut, was auch daran liegt, dass wir uns beide mit den ExPartnern gut verstehen.
Interessant finde ich deine Sichtweise zu gemeinsamen Kindern.
Tatsächlich ist das bei uns nämlich ein wunder Punkt, über den wir beide gemeinsam von Zeit zu Zeit trauern.
Gemeinsam ein Kind zu bekommen ist sicherlich das besonderste Erlebnis in einer Beziehung, das man gemeinsam erleben kann. Uns fehlt dieses besondere Detail. Und das schmerzt.
Da ich schon zu alt bin (oder mich zu alt fühle mit 44), ist es leider kein Thema mehr.
Ich glaube ich verstehe auch was du meinst, dadurch dass man die Aufgaben so viel besser teilen kann, fällt es einem leichter und man kommt sich nicht so sehr in die Quere. Ich denke aber, dass es trotzdem auch gut funktionieren kann, wenn man mit dem leiblichen Vater zusammen ist, man muss nur Wege finden, um die unschönen Zeiten durch schöne Zeiten auszugleichen. Mein Mann und ich haben uns dafür extra ein neues gemeinsames Hobby gesucht. Wir gehen jetzt regelmäßig Tischtennis spielen und haben dabei gemeinsam immer eine Menge Spaß. Dazu kommt, dass es auch gut für die Gesundheit ist: https://www.tischtennisplatte.net/gesundheitssport/
Es ist auf keinen Fall einfach, wenn man die richtige Person gefunden hat aber auf jeden Fall die Mühe wert. Wenn du mit deiner jetzigen Situation aber zufrieden bist, freut mich das natürlich umso mehr für dich. :)