Hallo Ihr,
ich habe da mal ein paar Fragen...
Ich habe einen Mann kennengelernt und er ist Polizist. Wir verstehen uns ganz gut und es könnte sein, dass das ganze auf mehr hinaus läuft.
Ich würde furchtbar gern von einer von Euch, die mit einem Polizisten zusammen oder verheiratet ist erfahren, wie man damit umgeht, dass der Mann so einen gefährlichen Job hat. Wie ist das mit der Angst, dass ihm vielleicht etwas passiert? Kommt die automatisch? Und klar, man kann es nicht pauschal sagen, aber wie oft kommt er denn mit blauen Flecken oder schlimmeren Sachen nach Hause?
Wie sehr belastet sein Job die Beziehung? Genau wie in anderen Berufen oder ist es ein Unterschied?
Ich freue mich über alles, was ihr dazu sagen könnt, ich traue mich nicht so, momentan mit ihm darüber zu reden, weil er es vielleicht falsch auffassen könnte.
Vielen Dank.
Erfahrungen mit Polizisten
Ich bin nicht mit einem Polizisten zusammen.
Trotzdem kann ich dir sagen - die Angst kommt von allein. Manche Frauen verkraften sowas besser, andere nicht. Aber wenn du weißt, er ist bei dieser und jener Demo oder im Stadion, dann kann dir schon mulmig sein. Der Vorteil ist aber, er kann sich nach Dienst direkt melden und du weißt, dass alles ok ist.
Dann ist ja auch die Frage, wo er Dienst tut. Ist er jeden Tag auf der Straße, bei Demos, Radarkontrolle, Autobahn, Mordkommission? Polizist ist nicht gleich Polizist.
Sprich mit ihm darüber, frage ihn was du möchtest. Er wird es sicher als Interesse werten und das Nachfragen bestimmt schon von anderen Frauen kennen.
Ich denke, dass es eben wahrscheinlich (!) kein Job wie jeder andere ist. Alleine durch Schichtdienste, Dienste an Wochenenden und Feiertagen sowie Dienst auf Abruf wird sich ein solcher Beruf immer auf das Paar- oder Familienleben auswirken.
Ob du dann damit umgehen kannst, musst du für dich herausfinden.
Wir haben im Bekanntenkreis einige Polizisten, leider ist bei allen die Beziehung am Job gescheitert, klar gibt es verschiedene Stellen wo sie eingesetzt werden aber sie haben alle sehr unregelmäßige, oft nicht sehr familienfreundliche Dienstzeiten, mit sowas muss man umgehen können, dazu kommt die Angst wenn sie in Spezialeinsätzen eingesetzt werden. Sprich einfach mit ihm über seinen Job, vielleicht arbeitet er ganz ungefährlich im Büro 😇.
Vielleicht nicht aus der Perspektive wie du gefragt hast, aber vielleicht trotzdem hilfreich für dich. Mein Vater war Polizist, allerdings Verkehrspolizist, er wurde hauptsächlich bei Verkehrsunfällen eingesetzt. Ab und zu natürlich auch auf Demos usw.
Angst hatte ich eigentlich nie um ihn, er war ja immer bewaffnet und wurde regelmäßig in verschiedenen Situationen geschult und ausgebildet. Ich war sogar stolz, dass mein Papa Polizist war.
Was mich als Tochter jedoch sehr störte, war der Schichtdienst. Dadurch sah ich meinen Vater manchmal tagelang kaum im Wachzustand. Wenn er Nachtschicht hatte, mussten mein Bruder und ich nach der Schule immer leise sein, bis er aufstand. Am Wochenende, an Feiertagen usw. musste er auch sehr häufig arbeiten. Aber das ist ja leider in vielen anderen Berufen auch so.
Mein Vater war leider oft sehr launisch und konnte schnell auf 180 sein. Manchmal war er super drauf, Gefühle zeigte er aber nur sehr selten. Manchmal gingen wir ihm alle lieber aus dem Weg. Erst Jahre später, als mein Sohn (mein erstes Kind) wenige Wochen nach seiner Frühgeburt starb, änderte sich etwas in ihm. Der Tod meines Sohnes löste in ihm wohl etwas aus, ich hatte erst das Gefühl, er leidet mehr darunter als ich. Erst dann ging er in psychotherapeutische Behandlung. Er sagte mir später, dass er all die Jahre viel in sich "hineingefressen" hat. Er hat zuhause selten über die Arbeit gesprochen und sich auch sonst nie jemanden zum Reden gesucht. Ihm wurde ihm klar, dass er all die Jahre viele Dinge, die er im Job erlebte, nicht verarbeitet hatte. Ich denke, das war auch ein Grund, warum die Ehe meiner Eltern am Ende geschieden wurde (da waren mein Bruder und ich bereits Erwachsen).
Ich denke, es kommt sehr auf die Persönlichkeit des Menschen an, der Polizist ist und ob er seine eigenen Grenzen kennt bzw. sich auch eingesteht und sich im Zweifel Hilfe sucht.
Hallo.
Mein Mann ist zwar kein Polizist aber Brandmeister bei der Feuerwehr. Ja, die Angst kommt von alleine. ABER die Männer und Frauen sind für ihren Job ausgebildet, wissen was sie da tun. Passieren kann dir in jedem Job was...
Wir erwarten nun ein Baby und er sagt, dass er sich seit dem positiven Test nochmal anders auf Arbeit verhält. Wenn er im Dienst ist, kann ich nicht zu 100% entspannen, aber vertraue darauf, dass er weiß was er tut. Und ich bin zzt (Hormonen sei Dank) sehr nah am Wasser gebaut.
Mein Mann ist und ich war PolizistIn.
Schichtdienst ist ätzend, den gibt es aber in vielen Berufen. Ansonsten kommt es darauf an, wo der Polizist eingesetzt ist. Mein Mann arbeitet im Computerbereich ohne Bürgerkontakt, das ist 0 gefährlich.
Früher waren wir beide in einer Hauptwache in einer Großstadt eingesetzt, da geht es schon ruppiger zur Sache. Ich würde sagen, dass der Polizeiberuf nicht gefährlicher ist als andere Berufe.
Ein Klassenkamerad von mir war Polizist und mit der Hundestaffel auch bei gefährlichen Einsätzen aber seine Frau hat sich daran gewöhnt und - ein Sohn wurde auch Polizist.
Schwer verletzt wurde er nie.
Desweiteren habe ich noch zwei Polizisten im nahen Bekanntenkreis, einer in der Drogenfahndung, der andere bei "Mord und Totschlag" (interne Bezeichnung von ihm😉)
Von entsprechenden Einsätzen, wo sie bei Demos u.ä. unterstützten, kamen sie schon mal mit Blessuren heim, aber Gottseidank mit nicht so sehr schlimmen. Allerdings sind wir auch keine Großstadt. Berlin, Frankfurt, Hamburg.....da sähe es wohl anders aus. Beide Männer sind langjährig verheiratet mit Kindern.
Ich habe bei der Bundeswehr gearbeitet und Soldatenfrauen mussten es auch lernen, mit der Angst zu leben und die Familienverhältnisse anzupassen, besonders bei den vielen Auslandseinsätzen, wo die Männer teilweise ein halbes Jahr fort waren. Da hat es die eine oder andere Frau nicht geschafft, auf den Mann zu warten - aber das ist ja ein anderes Thema.
Wenn ich dazu sehe, was auf unseren Straßen los ist, tun mir Berufskraftfahrer auch leid, auch hier besteht ja täglich Gefahr.
Beziehungen können auch bei einem Mann mit Bürojob kaputtgehen; es liegt doch am Einzelnen, was er daraus macht. Gib euch eine Chance ❤
LG Moni
Never ever ein Polizist ...
Ziemlich anmaßend, eine ganze Berufsgruppe als Partner zu diskreditieren - aus welchen Gründen auch immer.
Warum ist das anmaßend?
Es ist schlicht meine Meinung ... genauso würde ich mein Kind enterben, ginge es zur Polizei.
Ebenso schließe ich für mich Männer mit Altlasten aus ...
Auch anmaßend, weil ich damit eine bestimmte männliche Gruppe als möglicher Partner "diskreditiere" ... oder auch nur einfach meine Meinung und einer meine Standards bei potentiellen Partnern.
Man hat doch irgendwie immer seine No Goes beim Gegenüber (es sei denn, man nimmt alles, was nicht schnell genug davonlaufen kann) ... und meine sind u.a. diese beiden.
Und hey ... sieh's doch positiv ... bleiben mehr für die anderen Frauen
Hallo, ich war nie mit einem Polizisten zusammen, aber mein Vater ist Polizist gewesen (mittlerweile pensioniert).
Ich kann dir zumindest berichten, was ich mitbekommen habe.
Meine Mutter hatte anfangs viel Angst um ihn. Aber mit den Jahren gewöhnt man sich daran und es wird normal. Die Angst oder eher Sorge ist nicht ständig präsent. Als Kind hatte ich nie Angst, auch später nicht. Ich kannte es nicht anders.
Es gab in 42 Dienstjahren nur drei Vorfälle, die schlimm waren (körperlich angegriffen) aber nichts davon war lebensgefährlich. Mit den Jahren ist die Hemmschwelle gegenüber Polizisten aber gesunken.
Die Ehe meine Eltern ist gut, soweit ich das sagen kann. Es ist halt nicht immer einfach: durch den Schichtdienst bist du nachts öfter allein und auch am Wochenende musst du zu Geburtstagen und Co. öfter ohne ihn gehen. Aber sowas kommt in jedem Schichtdienst vor.
Mein Vater hatte dadurch irgendwann Schlafprobleme. Aber das ist ein anderes Thema.
Alles Gute 😊