Zum 1.3. ziehe ich aus unserem Eigenheim in eine-Wohnung in die Nähe des Hauses. Unser Sohn bekommt dort ebefalls ein Zimmer. Das Haus können wir halten.
Jahrelang habe ich über Trennung nachgedacht und mich versucht, in alle Richtungen zu verbiegen, um diese zu vermeiden. Aber a) ist verbiegen nicht gut und b) funktioniert das nicht, wenn der andere sich keinen Millimeter bewegt.
Es tut mir so leid für unseren Sohn.
Offiziell weiß er noch von nichts, aber ich denke, er ahnt, dass es etwas im Busch ist. Kinder sind ja nicht doof und mein Mann und ich gehen uns außerhalb der Essenzeiten seit Monaten aus dem Weg.
Es gibt viele Gründe für die Trennung, schwerwiegende Gründe und solche, bei denen ich denke, wir hätten uns einfach noch mehr zusammenreißen müssen.
Habt ihr Tipps, wie wir die Trennung so gut wie möglich fürs Kind gestalten? Wir planen ein loses Wechselmodell und funktionieren als Eltern konfliktfrei. Als Paar sind wir aber seit Jahren eine Katastrophe.
Und habt ihr eine Idee, wann sich der Knoten im Bauch löst? Obwohl ich diejenige bin, die final den Schritt gegangen ist, leide ich wie Bolle: Wehmut, Angst vor der Zukunft, Zweifel, ob wir alles gegeben haben....Ich hab dieses Jahr fast 10kg abgenommen wegen Herzeleid. Wird das jemals besser? Werde ich als einsame Katzenfrau im Batikgewand enden und mit Topfpflanzen sprechen? Wird der Sohn auf die schiefe Bahn geraten? Wird mein Mann zurecht kommen?
Solche Gedanken quälen mich sehr.
Traurige Grüße
SprunginsLeben
Trennung - einfach nur erzählen
Hallo,
Ihr werdet alle prima zurechtkommen , nur Mut.
Ihr habt doch richtig gute Voraussetzungen geschaffen: Ihr funktioniert als Eltern, werdet Euren Sohn also nicht emotional "zwischen die Stühle" setzen.
Du schaffst mit der Wohnung einen spannungsfreien Raum in der Nähe zu Papa, wie toll! Unkomplizierter Kontakt ist möglich.
Das wird sich alles zurechtschuckeln, wirst sehen.
So ähnlich ging es mir auch mal. Allerdings mit 2 Kindern und das Wechselmodell war fest, jedoch an gewissen Punkten flexibel.
Es tat lange weh, wir haben partnerschaftlich lange gestritten. Die Wende kam mit meiner kur . Das waren 9 Monate nach dem Auszug.
Es kehrte endlich wieder Ruhe ein... und ein positiver Funken. Mein Mann wollte es nochmal versuchen.. ich eigentlich nicht, dennoch stimmte ich einer Paarberatung zu. Auf der kur hatte ich gelernt, dass man sich auch ruhig Zeit für eine Trennung nehmen soll. Also ohne Erwartungen, aber mit viel Tränen diese Therapie gemacht..
Heute, 5 Jahre später, habe ich 4 Kinder und Lebe wieder mit meinem Mann zusammen. Auch hier herrscht immer mal wieder Streit, wie in jeder Ehe. Aber wir sind wieder glücklich
Die Trennung muss für das Kind kein Drama sein. Es kommt ganz drauf an, was ihr daraus macht. Wechselmodell finde ich gut, hatten wir auch. Und wir haben damals auch darauf geachtet, das wir nicht zu weit voneinander wohnen. Sonst hat das Kind ja zwei verschiedene Umgebungen, Freunde, hat vielleicht auch einen weiten Schulweg von dem einen. So konnten wir auch am Anfang vergessene Spielsachen und ähnliches nachbringen.
Das kann etwas stressig sein am Anfang. Aber es lässt ziemlich schnell nach. Ich würde da wirklich zusehen, dass dem Kind nichts fehlt, und falls es doch Verlustängste hat, würde ich sogar mal vorbeischauen, gute Nacht sagen oder ähnliches. Natürlich nicht auf Dauer, aber halt zu Anfang.
Das klingt richtig gut und genauso stelle ich mir das vor: beide Elternteile bleiben präsent im Alltag des Kindes, ggf. kann man mal gemeinsam zu Abend essen und wenn spontane Sehnsucht nach dem anderen Elternteil aufkommt, shuttlet man einfach rüber.
Hoffentlich trägt mein Mann das so mit. Der konnte sich anfangs nur Mord, Totschlag und totalen Kontaktabbruch zu mir vorstellen... so langsam dämmert ihm, dass das nicht so gut fürs Kind sein könnte und dass er Vater bleibt.
Ich selbst habe das so erlebt: mit dem Tag der Scheidung verschwand mein Vater auf Nimmerwiedersehen aus meinem Leben und das will ich unserem Kind um jeden Preis ersparen.
Hallo,
ich bin geschieden. Mein Mann und ich lebten uns als Paar auseinander. Auf der Elternebene funktionierte es bestens. Wir machten eine WG. Und es hat sehr gut funktioniert. Klar gab es am Anfang Probleme, wie man was anpackt, klärt usw. Und heute leben wir auch noch in einem großen Haus zusammen. Sollte einer von uns jemanden kennenlernen und es wird mehr, wird dann derjenige wohl ausziehen oder wir beide. Es ist ein ungewöhnliches Modell, wir haben viel Kritik bekommen, aber jeder muss selbst entscheiden, wie er leben möchte und kann. Unser Kind kam damit klar.
LG, Maria
Dass mit der Eltern-WG leben wir seit einem Jahr. Ich habe mich auch ausführlich mit dem Konzept auseinandergesetzt und es sehr ernsthaft im Sinne des Kindes versucht.
Ich kann das nicht. Mein Mann schon. Für mich fühlt sich das wie ein Leben mit gedrückter Pausetaste an. Und es kostet mich viel Kraft, mich so unter einem Dach abzugrenzen, dass ich mich wohl fühle. Mein Mann findet es z.B. noch total okay, ein Badezimmer zu teilen und abends gemeinsam auf dem Sofa Tatort zu gucken. Ich kann das nicht und fühle mich jedes Mal schuldig und schlecht, dass ich mehr Abstand brauche...
Aber wem es gelingt: Respekt.