Hallo,
ich habe gerade eine Weihnachtskarte von meinem Bruder erhalten. Darauf tragen er, seine Freundin und ihr Baby den gleichen Weihnachtspullover und die gleichen Mützen. Sie stehen vor einem geschmückten Baum in ihrem Vorgarten. Ich hatte sofort die Stimme meines Bruders im Ohr, der sich noch vor drei Jahren über die Pullover und den geschmückten Baum im Vorgarten lustig gemacht hätte. Er wäre NIE auf die Idee gekommen, eine Weihnachtskarte zu verschicken.
Er sah immer "wild" aus. Seit er mit seiner Freundin zusammen ist, hat er angefangen, sich regelmäßig zu rasieren und seine Haare zu kämmen. Manchmal erzählt er mir von Sachen, die ihn früher überhaupt nicht interessiert hätten.
Meine Schwester hat sich durch ihre Ehe auch verändert. Sie wirkt ruhiger als vorher, weniger laut. Und die Farben, die sie trägt, haben sich im Laufe der Zeit verändert. Ihr Stil war immer recht ausgefallen und ist inzwischen schlichter.
Ich kann das schwer nachvollziehen, was vielleicht zu meiner Beziehungsunfähigkeit führt.
Warum verändern sich manche Menschen durch Beziehungen so sehr?
Und verändert sich jeder, wenn er einen neuen Partner / eine neue Partnerin hat, aber vielleicht nicht unbedingt auffällig?
Warum verändern sich Menschen durch Beziehungen?
Also ich habe mit der Zeit auch meinen Stil verändert. Hat aber weniger mit der Beziehung/Ehe zu tun sondern einfach mit meinem Alter,das man auch andere Dinge ausprobiert um sich irgendwie selbst zu finden. Ich hab sicher nicht mehr den Stil mit Anfang 30 wie mit Anfang 20 😅 wäre auch schlimm 😂🙈
Ein Weihnachtsbild zu machen finde ich jetzt auch nicht gravierend. Das ändert ja prinzipiell nichts am Charakter. Ich hätte sowas vor einigen Jahren auch nie gemacht. Tatsächlich haben wir jetzt aber im Eigenheim mit Hund und Kind sowas auch mal gemacht 😂🙈 und ich bin sogar selber auf die Idee gekommen 😅🤷 obwohl mein Mann mich manchmal als Grinch betitelt 😅 er fährt wahnsinnig auf Weihnachten an, die Nachbarn freuen sich immer wenn unser Haus dann geschmückt ist. Mittlerweile steckt er mich immer mehr damit an 😅🤷
Das einzige was ich komisch finden würde,wenn eine eher laute Person auf einmal sehr ruhig wir das hat ja eher mit Charakter zu tun. Da würde ich es auch mal hinterfragen was es damit aufsich hat. Kann ja auch mal negativ sein.
Allerdings habe ich auch eine Freundin,die immer sehr kindlich war,viel gekichert hat, sich jeden Mann gekrallt hat. Anscheinend fanden die dieses kindliche immer ganz nett und sie hat sich dementsprechend etwas verstellt.
Nun hat sie ihren Mann,ist angekommen,ruhiger geworden,kein kindliches gekicher mehr. Hat sich im positiven verändert und ihr geht es total gut ☺️ zuerst war ich auch etwas stutzig,aber nach Beobachtungen und Gesprächen hat man gemerkt,dass ihr ihr Partner verdammt gut tut und ihr vorheriges Verhalten oft "verstellt" war,sie nun die Person ist die sie wirklich ist. Natürlich fragwürdig wieso man erst durch den Partner zu sich findet und dies auch nicht alleine schafft..aber ist nunmal in diesem Fall so 😅
<<Also ich habe mit der Zeit auch meinen Stil verändert. Hat aber weniger mit der Beziehung/Ehe zu tun sondern einfach mit meinem Alter,das man auch andere Dinge ausprobiert um sich irgendwie selbst zu finden. <<
... sich selbst zu finden!
Ging mir genauso und das sehe ich jetzt auch meinen Kindern. Sie befinden sich in der totalen Hü-Hott-Phase.
<<Das einzige was ich komisch finden würde,wenn eine eher laute Person auf einmal sehr ruhig wir das hat ja eher mit Charakter zu tun. Da würde ich es auch mal hinterfragen was es damit aufsich hat. Kann ja auch mal negativ sein.<<
Ja, das kann auch sein.
Vielleicht beruhigt der Partner sie aber auch. Ich habe auch eine Freundin, die mit ihrem Partner nicht mehr aufgeregt ist, innerlich und aufgeregt sein, machte sie auch etwas lauter.
Mit dem Partner ist sie viel gelassener entspannter.
<<Warum verändern sich manche Menschen durch Beziehungen so sehr?
Und verändert sich jeder, wenn er einen neuen Partner / eine neue Partnerin hat, aber vielleicht nicht unbedingt auffällig?<<
Weil man auch aufeinander eingeht, denke ich.
Als Single macht man ja völlig, was man will, entscheidet sich evtl. ganz spontan für etwas oder dagegen. In einer Beziehung spricht man sich aber ab. Das fängt schon bei ganz kleinen Dingen an. Bringt man sein in die Werkstatt, muss dann aber selber weg, bespricht man mit dem Partner, ob er den Wagen abholen kann oder ob man gleich einen ganz anderen Termin macht usw.
Und manchmal tut es sogar gut, wenn man mal etwas anderes macht.
Vielleicht findet dein Bruder es dann doch witzig, so ein Foto zu machen, auch wenn seine Freundin es angeleiert hat.
Außerdem kann man es blöd finden, wenn man Single ist, aber als Familie es dann doch anders sehen.
Mit einem Partner hat man meist eine andere Perspektive auf viele Dinge.
Man beschäftigt sich evtl. auch mal mit ganz neuen Dingen.
Mein Mann spielt zb ein Instrument, ich bin völlig unmusikalisch, aber durch ihn weiß ich nun auch etwas mehr zum Thema und zu Bands usw.
Man ignoriert ja nicht jahrelang völlig die Interessen des Partners.
Und außerdem verändert man sich sowieso immer, auch als Single.
Und bei deiner Schwester, Geschmack kann sich sowieso ändern.
Und viele werden mit zunehmendem Alter auch etwas ruhiger als in der Sturm- und Drangzeit. In der Jugend und als Jungerwachsene spielt Kleidung meist auch noch eine höhere Rolle als später. Das kenne ich jedenfalls bei sehr, sehr vielen so.
Ich denke auch nicht, dass das zwangsläufig an einer Beziehung liegt.
Man verändert sich halt mit der Zeit. Als ich jünger war hatte ich auch Pinke Haare und ausgefallenes MakeUp. Nun ist das einfach nicht mehr mein Geschmack. Würde ich es noch schick finden, würde ich es auch in einer Beziehung tragen. Mein Mann wäre der letzte der mich da umkrempeln würde.
Manche Dinge kann man aber halt auch erst als Familie ausleben. Ich mache nun auch viel Quatsch mit für unsere Tochter. Alleine ein Foto im weihnachtspulli wäre aber auch öde und ein üppig geschmückter Weihnachtsbaum überflüssig ;)
Guten Morgen!
Ich denke, dass es nicht unbedingt mit der Beziehung zusammen hängen muss, weiß aber auch aus eigener Erfahrung, dass es das kann.
Ich persönlich habe auch schon Beziehungen geführt, in denen ich "nicht ich selbst" war. Man gleich sich immer ein wenig an den Partner an, aber manchmal vielleicht auch zu viel. Zumindest war es bei mir so.
Ich war irgendwie immer schon sehr alternativ und für die meisten vermutlich ziemlich freaky mit Piercings, bunten Haaren und einer Garderobe, die Farben nur aus Erzählungen kennt 😅 Und ich hatte einmal eine Beziehung, in der das einfach nicht funktioniert hat. Ich hatte in seinem Umfeld immer das Gefühl, der Freak zu sein. Das tut keinem gut.
Inzwischen bin ich mit einem wundervollen Mann verheiratet, bei dem ich nie das Gefühl hatte, mich verstellen zu müssen. Das ist definitiv Gold wert!
Wie gesagt, an einander angleichen tut man sich meistens, aber der Rahmen, in dem das geschieht, ist immer unterschiedlich.
1. Liegt es vielleicht nicht an der (langjährigen) Beziehung, sondern am Alter. Man entwickelt sich einfach in gewisser Weise weiter und verändert sich - das dürfte auch bei Singles so sein. Oder verhältst, kleidest und denkst du noch genauso wie vor 10 Jahren?
2. Lernt man in einer Beziehung und insbesondere mit Kind Gefühle kennen, die man vorher nicht auch nur ansatzweise erahnt hat. Auch ich tue heute - insbesondere wegen des Kindes - viele Dinge, die ich vor 10 Jahren noch als spießig, altbacken und unzumutbar empfunden hätte. Das ist wohl einfach so und ich finde daran auch nichts Verkehrtes.
Aber natürlich gefallen nicht allen Menschen diese Veränderungen und es kann durchaus sein, dass man sich auseinanderlebt und nicht mehr zusammenpasst.
Hallo,
bist du noch so wie in der Pubertät? Oder wie Anfang 20? Es ist normal, dass Menschen sich entwickeln und verändern. Ein Partymensch wird zum Familienmensch, wenn er Partner und Kinder hat. Zumindest sollte es so sein. Meinungen, Ansichten, Erfahrungen verändern sich. Auch neue Partner bringen Veränderungen hervor.
LG, Maria
Ich habe mich auch in Zeiten ohne Beziehung verändert.
Prioriäten verschieben sich immer wieder und das ist gut so. Für mich.
Ich habe gelernt, dass ich loslassen darf. Dass ich das, was mir mal sehr wichtig war, in Erinnerung behalte; dass ich dennoch Neues liebe und mögen darf. Vergangenes geht nicht weg, es wird immer Teil von mir sein. Nur jetzt ist es anders.
Der wesentliche Unterschied für mich ist:
- tue ich es, weil es mir gut tut
- tue ich es nur, um jemandem zu gefallen / gefällt es auch mir / arbeite ich damit gegen mich
- tue ich es nur aus Angst
So lange ich mir selbst treu bleibe, ist es ok.
Mit treu bleiben meine ich: dass es mir gut geht dabei. Was mir früher gut getan hat, tut mir heute nicht mehr gut. Das ist in Ordnung. Ich bleibe mir treu, in dem ich das anerkenne und mich nicht dazu zwinge, (ur)alte Prinzipien durchzuziehen.
Was mir gut tut, mache ich weiterhin. Was mir nicht mehr gut tut, lasse ich sein.
Egal ob Beziehung oder nicht.
Das ist meine Art von mir selbst treu sein.
Menschen, die ich liebe, nähere ich mich; probiere auch mal was aus, was ich von selbst nicht tun würde. Gefällt es mir, dann bleibt es. Tut es mir nicht gut, dann spreche ich es an.
Beziehungen: Kind, Partner, Freunde, Verwandte....
Ja, ich glaube, wir verändern uns durch Menschen, die uns nahestehen. Wir sind offen ihnen gegenüber, hören uns ihre Meinung und Ansichten zum Leben an und übernehmen vielleicht einen Teil davon, die wir für passend halten.
Das ganze mischt sich mit den Änderungen, die wir durch unsere Lebensumstand und Lebenserfahrung machen.
Zu Anfang meines Studium hat die Schwester von meinem Mann ihm immer den Vorwurf gemacht, dass er sich viel verändert hat (wenig Zeit, keine nächtlichen Kneipentouren mehr) und in Frage gestellt, ob es an seine Beziehung mit mir lag. Tatsächlich hat er ein sehr forderndes Studium, wo er viel für lernen musste, dass er sich die Kneipentouren weniger leisten konnte und insgesamt auch weniger Zeit hat. Sie hat das ganze dann auch verstanden, als sie selbst anfing zu studieren.
Wenn es Dich interessiert, warum Dein Bruder oder Deine Schwester sich verändert haben, könntest Du es in einem Gespräch sie einmal direkt fragen. Dann weißt Du, wie sie das selbst sehen und sehr wahrscheinlich bringt das euch auch näher zu einander.
Eine Liebesbeziehung ist ein Stück weit auch eine neue Identifikation mit bestimmten Merkmalen. Merkmale, die man vorher bestenfalls auch hatte, die aber durch den Partner nochmal herausgestrichen werden und zum neuen Glanz gelangen.
Mir hat die Identifikation mit meinem Mann sehr gut getan: ich weiß besser, was ich will und was ich mir nicht gefallen lasse, kenne besser die Mode, die mir steht, kann meine Werte und Prioritäten sehr viel sinnvoller sortieren und fahre insgesamt eine sicherere Linie, so als Persönlichkeit. Bei ihm ist es ähnlich, wobei ich ihn in anderen Bereichen „geschliffen“ habe (in vielen Bereichen auch unwillkürlich, einfach weil ich ihn da durch meine Lebensart herausfordere bzw. Dazu motiviere, ebenfalls einen Wert darauf zu legen).
Bei manchen Paaren geht die Identifikation leider nach hinten los: sie beeinflussen sich negativ, weil bestimmte Dinge nicht aufgearbeitet und/oder in der Beziehung nicht kommuniziert werden. Lässt man das lange laufen, schleichen sich ungesunde Muster ein, die nicht mehr so einfach wegzuradieren sind.
Spannende Frage, jedenfalls.