aufhören sich den kopf für den anderen zu zerbrechen

hallo ihr.

ich habe ein problem, ich bin vermtulich auch hypersensibel.
probleme von anderen, die mir nahe stehen, nehme ich häufig an, als würde ich mich mit einem schnupfen anstecken.
im moment geht es mir nicht gut, das hat mit der letzten trennung zu tun, ein depressiver mann, der zwar sehr erfolgreich ist aber keine beziehung führen kann. ich weiß er war sehr verliebt in mich und wollte es endlich schaffen. konnte aber nicht. mir hat zum einen das weh getan, aber auch, dass er es nicht kann, also für ihn. ich mache mir den kopf, wie es ihm wohl geht, ob er leidet, ob er einfach alles wegdrücken kann, ob es ihm besser geht, wie seine therapie wohl läuft usw.
er äußert sich mir gegenüber nicht bzw. weicht aus, oder sagt nicht die wahrheit. er kann es nicht leiden wenn er jammert,d eswegen gibt er immer vor das es ihm gut geht, aber er ist kühl, kontrollierend, ich glaube auch, dass er mich auf social media beobachtet usw. ich habe keine angst vor ihm, ich habe angst das ich dauerhaft nicht loslassen kann.
wie kann ich mehr zu mir selbst finden und mir weniger gedanken um die probleme anderer machen.
liebe grüße

1

Indem du dich nicht nur mit der Thematik beschäftigst und dich änderst.

Ein neues Hobbie, dass dich von den Problemen anderer ablenkt.

Meditation kann auch eine Lösung sein.

2

Du müsstest tatsächlich mehr Themen haben, die deine eigenen sind und dich damit beschäftigen.

Viele Menschen haben selbst genug Probleme oder andere Dinge um die Ohren, so dass sich gar nicht so viel um andere kümmern können.
Ist nicht böse gemeint, aber hast du nicht auch selbst einiges, das dich beschäftigt?

Wenn du diese Beziehung wirklich beenden willst, loslassen, dann solltest du auch social mediamäßig einen Schlussstrich ziehen.
Helfen kannst du ihm doch sowieso nicht.

Meditieren und/oder Yoga könnte ich mir auch unterstützend vorstellen.

3

Meine neueste Entdeckung: Hemschemeier-Videos auf Youtube. Ich bin begeistert. Der Typ kommt so schlunzig daher und hat so viel Ahnung von allen Arten von Beziehungen, wo der eine sich den Kopf des anderen zerbricht, diagnostiziert und versucht, die Person aus ihrer Misere rauszulieben und der andere den Eiertanz der Ambivalenz tanzt wie ein Profi....
Ich schwöre, ich zerbreche mir künftig nur noch meinen Kopf und das auch nur selektiv.

Hachja, und hochsensibel bin ich auch. Um so wichtiger zu lernen, zu entscheiden, worüber man sich Gedanken machen möchte.

Glaub mir: ich kann ein perfektes Psychogramm meines Exmannes schreiben. Und? Wer hat was davon? Es hat meinen Hirnschmalz gekostet und ihn haben meine Diagnosen nie interessiert.

4

Liest du gerne?

Es gibt schon ein paar Bücher auf dem deutschen Markt zum Thema „Grenzen ziehen“. Ich habe bisher zwei von dem selben Autor gelesen, eins davon bezieht sich hauptsächlich auf Grenzen in der Kindererziehung („liebevoll Grenzen setzen“), das andere ist für Erwachsene und habe ich mir direkt im Anschluss gekauft, als ich gemerkt habe, dass mir das Grenzen setzen auch unheimlich hilft und total heilsam ist, wenn man wie du ein sehr sensibler Mensch ist. Es heißt „Nein sagen ohne Schuldgefühle“ und ist von Henry Cloud. Darin beschreibt er viele Prinzipien des Grenzensetzens und gibt Ratschläge, wie man aktiv gesunde Grenzen setzen und schützen kann. Vielleicht hilft es dir ja auch so wie mir.

Alles Gute!

6

Also, ich werde die Bücher lesen! Danke!

7

Cool.

Eines vorweg: der Autor ist überzeugter Christ und bringt seine Erkenntnisse auch oft mit Bibelversen und seinem christlichen Weltbild zusammen (ich glaube Christen haben mit Grenzensetzen häufig noch mehr Hemmungen und brauchen biblische Argumente dafür, dass sie trotz Nächstenliebe für ihre Grenzen einstehen können und sollen).

Aber: Selbst wenn man als nicht-Gläubiger nichts damit anfangen kann, helfen Clouds Ratschläge meiner Meinung nach trotzdem in so ziemlich allen Bereichen. Zumindest mir.

weiteren Kommentar laden
5

Lenkst du dich mit den Problemen anderer vor dir selbst ab?

Warum machst du dir so viele Gedanken um andere?

Flucht vor dir selbst?
Angst, nicht genug wert zu sein, wenn du nicht für andere da bist?

Was gibt es dir, wenn du dir Gedanken um andere machst?

Bei mir war es früher auch so.
Irgendwann habe ich erkannt, dass ich damit nur von mir selbst ablenke.

Statt zu fragen, was andere wollen könnten würden sagen nur so tun als ob.....
habe ich mich gefragt, was will ICH eigentlich?

Möchte ich jetzt mitfühlen?

Möchte ich, dass es mir gut geht?
Wie erreiche ich, dass es mir gut geht?
Für andere würde ich jetzt tun ..... also für eine Freundin in meiner Situation würde ich mir jetzt den A* aufreißen, folgendes selbstverständlich tun .....
warum zum *** nicht mir?
Warum SUCHE ich andere, wo doch die wichtigste Person mit eigenen Problemen vor meiner Nase ist?! Guck in den Spiegel, sieh dir selbst in die Augen! Was würdest du mir selbst raten?

Dann hab ich das gemacht. Erst zögerlich, mit schlechtem Gewissen - in der Zeit könnte ich doch .....
Nein, in der Zeit könnte ich nicht anderen helfen, wenn ich dabei selbst zu Grunde gehe.

Dann hat mir das gut getan und ich habe Gefallen daran gefunden.
Mir selbst zu helfen.
Mich selbst anzusehen (mein Inneres, meine Wünsche, meine Bedürfnisse), selbst für mich zu entscheiden, nicht danach, was andere (A) erwarten könnten, dass ich für andere (B) mache.

So wurde ich stärker.
Seit ich mich selbst gefunden habe, kann ich anderen wirklich helfen. Sinnvoll. Ernsthaft. Jenen, die ernsthaft und wahrhaftig dankbar sind für meine Hilfe. Auf Augenhöhe! Nicht aus Mitleid, nicht aus Flucht vor mir selbst.