Wie kann ich lernen, besser für mich einzustehen?

Hallo,

immer wieder lasse ich mich zu Sachen überreden, die ich eigentlich nicht will. Ich bin absolut harmoniesüchtig und habe schnell ein schlechtes Gewissen.

Wie kann ich das ändern?

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Für mich ist Zeit für mich elementar.
Ich nehme mir mittlerweile jeden Tag Zeit, mir kurz bewusst zu werden, was ich will und wo ich stehe. Im Trubel des Alltags kann ich mich schlecht spüren und erfülle in vorauseilendem Gehorsam alles, was wirklich und vermeintlich an mich rangetragen wird.

Was mir auch geholfen hat: Das Verständnis des Dramadreiecks von Karpman. Mein Altruismus rächt sich nämlich über kurz oder lang. Ich tue Dinge, die ich nicht will, um andere nicht zu enttäuschen. Dann bin ich frustriert und mache die anderen, die immer was wollen, dafür verantwortlich und irgendwann entlädt sich mein Frust in einem Wutausbruch oder totaler Erschöpfung. Und die anderen sind dann zu Recht irritiert. Das ist das Gegenteil von Harmonie.

Echte Harmonie setzt voraus, dass ich meine Grenzen artikuliere und mich selbst nie in ein Defizit bringe. Das ist MEINE Verantwortung, wenn ich der nicht nachkomme, bin ich nicht herzensgut, sondern eine tickende Zeitbombe.

Und wie schon erwähnt: Hinterfrage deine Glaubensätze. Warum willst du es immer allen Recht machen auf deine Kosten?

Willst du kontrollieren?
Hast du Angst, nicht zu genügen, wenn du dich nicht aufopferst?
Kompensierst du ein Wertschätzungsdefizit?

Horch da mal hin.

Und dann übst du: nie spontan antworten, immer erst Bedenkzeit ausbitten. Nein sagen und genau hingucken, wie es dir damit geht. Kannst du bei deinem Nein bleiben? Wenn nein, warum nicht?

Viel Erfolg!! Es lohnt sich.

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Man kann sich vor den Spiegel stellen und das Wort "nein" üben.
Man kann alte glaubenssätze hinterfragen und sich neue zulegen.
Man kann üben, neu zu denken und sich das schlechte Gewissen abtrainieren.
Man kann in sich selbst hören und seinem Herzen folgen.
Möglichkeiten gibt es viele.

Alles Gute für dich

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Nimm dir Zeit zum Denken, bevor du auf eine Forderung antwortest.

Oft genügen wenige Sekunden. Manchmal ist es besser, mit "das will ich mir noch überlegen" zu antworten.

Dein Problem hast du schon erkannt. Wieviel Wohlbefinden willst du für Harmonie opfern? Überlege dir deine Grenzen.

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Bevor du ja sagst, frag dich umgekehrt, ob du den Anderen in derselben Situation um denselben Gefallen bitten könntest und würdest. Wenn die Antwort "Nein" lautest oder du sicher bist, dass der Andere dir dasselbe Ansinnen umgekehrt auch nicht erfüllen würde, dann fällt es dir wahrscheinlich auch leichter, selbst "Nein" zu sagen.

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Es ist ganz einfach: Jedesmal, wenn Du schon sagen willst "ja mache ich", innerlich STOP sagen und kurz überlegen, ob Du es WIRKLICH und gerne tun willst. Beim geringsten Zweifel sagt man freundlich aber bestimmt "nein" und lässt sich auf keine weiteren Diskussionen mehr ein. Das kann man lernen, aber zuerst muss man es wollen.
Glaub mir, das lernst Du schnell, wenn Du komplett ausgelaugt in den Seilen hängst. Lass es nicht soweit kommen, es dauert ewig, bis man da wieder hochkommt.
Du musst dann eben auch Vorwürfe ertragen können (aber du hast doch sonst immer.....du lässt mich im Stich....) oder eingeschnappte Leute, die andere nur ausnutzen, ignorieren lernen. Geht aber wirklich alles. Heute mach ich wirklich nur noch das, was ich auch will, wurde aber auch viele Jahre ausgenutzt.
LG Moni

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Ich denke, es lohnt sich sich bewusst zu werden, dass ein „Nein“ nicht zwangsläufig zu Lasten der Harmonie geht. Es kommt sehr stark auf den Tonfall an, wie man es sagt.

Wenn jemand mich zum Beispiel um einen Gefallen bittet, ich schaffe es aber nicht, dann könnte ich zum Beispiel sagen „Ich hätte Dir gerne geholfen, jedoch bin ich gerade mit ... und ... unter Wasser. Tut mir leid, dass es jetzt nicht geht.“

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Ich danke euch alle für die Antworten. Da sind einige gute Ansätze bei. Ich werde an mir arbeiten.