Hallo,
heute schreibe ich mal in grau...
kurze Eckdaten: seit 16 Jahren zusammen mit Mann, 2 Kleinkinder, beide müde und gestresst vom Alltag, da sehr wenig Schlaf durch die Kleine. Mein Mann Risikopatient bzgl Corona, hat alle Kontakte eingeschränkt, geht auch nicht mehr einkaufen. Ich manage zur Zeit alles, er schwingt mal den Staubsauger und kümmert sich halt um die Kinder, aber es sind ja auch eben UnSERe Kinder. Anstrengend ist es also für beide.
Dass manisch anzickt aufgrund der Müdigkeit, ja, kann vorkommen. Er aber sieht alles nur noch negativ, regt sich über die kleinsten Sachen auf, meckert, wenn ich etwas Unwichtiges vergessen habe einzukaufen oder die Kinder nicht nach seiner Pfeife tanzen (ist halt auch mal so bei Kleinkindern in der Trotzphase.
Der Große hatte heute überhaupt keine Lust spazieren zu gehen, es dauerte wirklich ewig, bis wir unsere kleine Runde geschafft hatten. Mein Mann meckerte auf den 3jährigen drauf los er solle doch mal zusehen, schneller mit dem
Laufrad fahren, es gebe keinen Kuchen und auch kein Fernsehen mehr usw. Ich sagte dann etwas energischer den Namen meines Mannes und wollte ihn beschwichtigen, da unser Sohn halt einen schlechten Tag hatte und man mit Meckern auch nicht weiterkommt.
Da sagt er allen Ernstes zu mir ich solle doch meinen Schnabel halten und meine Klappe halten. Ich sagte ihm, dass auch bei mir mal
Eine Grenze erreicht ist. Anschließend mehr oder weniger Funkstille, nur noch funktionieren für die Kinder. Kinder sind im Bett, er fragt, ob ich nicht mehr mit ihm rede. Naja, ich soll meine Klappe halten, habe ich gemacht. Er meinte, wenn er sich wie beim Spazierengehen aufregt möchte er nicht noch etwas von mir hören, sondern in Ruhe gelassen werden. Ist das nun ein freifahrtschein für solch einen Umgang mit mir?
Kann man trotz allem nicht mehr respektvoll miteinander sprechen? Und das war nur eine Sache von vielen... er ist so hart, so verbohrt und so negativ. Nicht auszuhalten. Wie kommen wir da wieder raus?
Respektloser Umgang
Ich kann dich verstehen das du dich gekränkt fühlst aber wenn es doch im Moment nur in der Corona Zeit so ist dann hat es darin sicherlich auch seinen Grund. Ich denke das diese Einschränkungen ihn nach Wochen sehr belasten und er abwechslung brauch, vielleicht kommt er das ein oder andere doch mal zum Einkaufen mit.
Mein Mann ist im Moment auch so drauf wegen der Arbeit aber er ist auch sehr impulsiv. Ich sag ihm in einem einigermaßen ruhigen Moment dann auch was ich hier alles bewältige und das ich für sein Problem nichts kann wenn er mir nichts erzählt kann ich auch nicht helfen oder für ihn da sein.
Danach entschuldigt er sich bei mir und wir machen uns einen schönen Abend zusammen wenn nicht gerade die Kinder wach werden.
Meine sind 3 und 1. Zweisamkeit vermisst mein Mann halt auch was ihn stört aber das geht halt nicht immer und dann muss man auch wegen so etwas nicht rum zicken.
Ich würde ihm nicht das Gefühl geben, dass ich das mit mir machen lasse. Ohne ernstgemeinte Entschuldigung seinerseits wäre ich raus gewesen.
Ja das letzte Jahr war hart und es ist auch immer noch hart, aber für euch beide. Da hilft sowas absolut nicht weiter und ist für mich auch kein Argument für so ein respektloses Verhalten. So jemanden bräuchte ich nicht in meinem Leben, erst recht nicht in einer schwierigen Phase.
Ich lese da bei euch sehr viel Zwanghaftigkeit raus. Vermutlich ist das zu viel Zwanghaftigkeit & auch Engstirnigkeit und Ernsthaftigkeit.
Du schreibst nur folgende Schlüsselwörter:
anstrengend, müde, eingeschränkt, gestresst, Alltag, Risikopatient, kümmert, meckert, aufregen, überhaupt keine Lust, nach seiner Pfeife tanzen, schlechten Tag. Es gibt gar keine Positivbeispiele.
Das man müde mit Kleinkindern ist, & man viele Dinge erledigen muss, weiß man doch.
Warum habt ihr Kinder wenn euch diese Aufgaben im "Alltag" so stressen und nicht gefallen?
Ich bin jedenfalls immer froh wenn ich was für meine Familie im Haushalt machen kann und es bereitet mir Freude für die Kinder da zu sein. Bin zwar auch Risikopatient, aber ich liebe es wenn hier Trubel ist & das Leben mit ihnen gibt mir Kraft und ist kein Ballast. Sonst hätte ich keine Kinder.
Warum muss man mit den Kindern spazieren gehen, wenn sie keine Lust dazu haben? Ihr solltet euch etwas einfallen lassen, was jedem Spaß macht.
Das dein Mann mal nicht sprechen möchte oder eingeschnappt ist, ist doch ganz normal. Dass du energisch bist, auch. Da würde ich auch nicht so einen Akt draus machen, sondern es auch mal als nette Abwechslung ansehen ...
"Schnabel halten"...nunja. Gibt schlimmeres. Du glaubst nicht, was ich schon alles gesagt habe Man "muss" nicht immer vollkommen respektvoll miteinander umgehen. Jeder macht mal Fehler. Wenn man sich dann entschuldigt und seine Einstellung ändert und es nicht nochmal vorkommt, ist es doch okay und man kann verzeihen.
Bin aber eh auch eine Frau der Sorte "italienisch, temperamentvoll". Bin da locker und gefühlsbetont. Ich zähle nicht so die Erbschen wie du. Dafür bin ich ein viel zu lebensfroh. Bei euch scheint das positive Lebensgefühl irgendwie auf der Strecke zu bleiben........was ich nicht so ganz nachvollziehen kann.
Ich gebe euch den Tipp, mal mehr zur Ruhe zu kommen und nicht alles so eng zu sehen.
Bei Kindern die häufig trotzen ist es auch so, dass sie gefühlsmäßig oft von den Eltern unterdrückt werden. Indem die Eltern zwanghaft handeln und nicht angemessen auf die Gefühle der Kinder eingehen.
Beispiel: Ein Kind möchte unbedingt mit Mama spielen, Mama muss aber waschen.
Richtige Reaktion: Kurz das Waschen unterbrechen, das Kind auf den Arm nehmen, trösten und sagen, dass man das Kind versteht. Das Spielen aber gerade nicht geht, da man Sachen sauber machen muss damit man gesund bleibt. Das man später mit dem Kind spielt. Ihm sein Kuscheltier geben oder so.
Falsche Reaktion: Kind nicht trösten, dem Kind sagen dass es aufhören soll, dass sein Verhalten nicht angemessen ist.
Ich würde also darauf achten nicht so viel Druck auf die Familie auszuüben und mehr auf die Gefühle aller mehr eingehen. Auch wenn du zu wenig zur Ruhe kommst solltest du öfter mal z.B. baden gehen und nichts tun. Oder mal ein Buch lesen. Die Kinder können auch ruhig mal Quatsch machen.
Hi, danke für deine Antwort. Nur ist sie etwas am Thema vorbei. Ich zähle keine Erbschen und das was gut läuft, habe ich hier nicht erwähnt, da mich das Gute nicht belastet.
Wir gehen jeden Tag raus zum Spazieren und etwas anderes hätten wir gestern nicht machen können.
Wir sind auch nicht mit den Aufgaben überfordert, die Kinder mit sich bringen. Wir tun auch gern etwas für die Familie, aber wir sind eben grad einmal am Limit. Warum wird dann immer gleich geschrieben, warum man dann überhaupt Kinder hat? Völlig übertrieben! Deine Antwort ist insgesamt sachlich, aber gespickt von Vorurteilen und falschen Vermutungen.
Die Zeit für ein entspanntes Bad oder das Lesen eines Buchs gönnt mein Mann mir aktuell nicht. Denn dann muss er sich ja allein um die Kinder kümmern und er ist mindestens 3x so müde wie ich....
Ja, die Situation ist eingefahren. Aber ganz viele kleine Erbschen ergeben irgendwann einen Eintopf und es kocht über!
Naja egal, ich kann in ein paar Zeilen nun nicht 16 Jahre Beziehung widerspiegeln.
Und wenn unsere Kinder Bedürfnisse haben, kommen wir denen auch nach! Deine Beispiele mit dem waschen usw sind Bett gemeint, aber klar wird hier jedes Kind sofort getröstet.
LG
Könnt ihr euch nicht mit dem Spazierengehen abwechseln? Einmal geht er länger raus, dann kannst du was für dich tun (kein Haushalt in der Zeit) schlafen, lesen usw. Am nächsten Tag bleibt er daheim und hat seine Ruhe? Dann kann man mal wieder zusammen raus. Dadurch, dass er RP ist, wirst du wahrscheinlich deine Kontakte auch sehr reduziert haben, oder? Deshalb solltet ihr wenigstens ab und zu eine Stunde Freizeit jeder für sich organisiert haben um bisschen aus dem eingefahrenen Alltag rauszukommen
"Ich zähle nicht zu denjenigen, die so doll Erbsen zählen" sollte es heißen.
Da habt ihr es natürlich grade alle nicht einfach.
Vllt kann dein Mann auch einfach mal alleine spazieren gehen? Wenn man so „eingesperrt“ ist und nie Tapetenwechsel hat und das monatelang, dann ist man vermutlich auch echt am Ende.
Vielleicht kann dein Mann öfter mal alleine spazieren oder joggen oder sucht sich ein „Hobby“, was er zu Hause machen kann.
Ansonsten: nein, so kann und soll er sich natürlich nicht verhalten, aber er ist auch nur ein Mensch. Setzt euch zusammen, redet. Wer braucht was, damit es ihm besser geht?
Alles Gute euch!
Hey,
auch das habe ich versucht...
-geh doch allein raus
-bastel in der Garage
- geh baden
- mach draußen Sport..... usw
Nein, möchte er nicht, ist aber dann genervt, wenn er nicht in Ruhe eine Stunde auf den Crosstrainer kann, weil dann die Kinder vor der Tür stehen und sich nicht ablenken lassen. Er hat mir auch vorgehalten, dass nur er mit den Kindern große Runden spazieren geht, wenn ich zur Arbeit bin. Nein, ich gehe auch täglich mehrere Stunden mit ihnen raus, wenn er zur Arbeit ist. Ich mag das einfach nicht.... habe ihn schon drauf angesprochen, ob er mir nicht vertraut, immer nur noch das negative sieht....
Er war schon immer eher introvertiert, aber seit der Herz-OP vor 3 Jahren ist er soooo eingefahren, engstirnig usw. es ist einfach schwer seitdem und ja, eine Therapie für sich hat er gemacht.
Danke für deine Worte
Ich denke, aktuell ist es für alle keine einfache Situation. Ich hoffe, dass dieser ganze Coronastress für euch bald ein Ende hat.
Ich möchte Dir nur sagen, dass wenn Du nicht möchtest, dass Dein Mann so mit Dir redet, dann hast Du ein Recht dazu hier eine Grenze zu setzen.
Die Gefühle seinerseits sind legitim, jedoch kann er diese ohne Schimpfwörter äußern. Ein einfaches: „Mich nervt gerade alles, ich möchte nicht reden.“ ist der bessere Weg.
Für mich ist das ähnlich wie bei der Kindererziehung: Das Kind darf natürlich wütend oder frustriert sein, aber es wäre nicht in Ordnung, wenn es anderen Kinder deshalb schlägt oder beschimpft.
Wenn Dein Mann nicht gelernt hat mit Impulsivität umzugehen, dann müsste er etwas an sich arbeiten. Aber Du muss keine Schimpfwörter aushalten, weil er nicht mir seinen Gefühlen umgehen kann.
Ich verstehe echt nicht, wieso er nicht mehr im Haushalt macht.
Geht er denn wenigstens arbeiten?
Aber selbst mit Arbeit und ohne Kinder muss ich nach der Arbeit mich hier um die Katzen kümmern, aufräumen, kochen, putzen usw.
Ein: "halt den Schnabel" geht meiner Meinung nach gar nicht, außer es ist ein Verhalten, Dass du bisher toleriert hast. Irgendwie bezweifle ich, dass dieses Verhalten vor den Kindern nicht so war.
Nichts desto trotz muss man sich das nicht gefallen lassen, man sollte aber darüber reden. Ihn mit Schweigen zu strafen hilft nicht das er merkt was dich da kränkt und ich glaube dich stört eher das gesamte Verhalten und nicht nur der Satz
Wir haben bei uns die Absprache, dass jeder seine "Kämpfe" mit den Kindern alleine führt, es sei denn man fragt direkt um Beistand. Das ist manchmal schwer auszuhalten, weil man als Nicht-Emotional-Betroffener natürlich oft eine andere Sicht auf den Konflikt hat. Aber wir als Eltern wollen uns nicht gegenseitig in den Rücken fallen. Wenn es mal ganz arg wird, dann fragen wir einander auch mal ob wir den anderen mal kurz entlasten sollen. Dann versteht der andere auch den diskreten Wink, dass man gerade etwas drüber ist. Wir würden uns nicht vor den Kindern kritisieren. Bei uns funktioniert das gut.
Ab einem bestimmten Grad an Eskalation, kann man so einen Konflikt IN DEM MOMENT einfach nicht mehr im Guten lösen. Versuch es gar nicht erst. Denn es braucht erstmal ein bisschen Beruhigung und Entlastung und danach kann man nochmal darüber sprechen.
Meinen Mann schicke ich dann Joggen, danach geht es ihm meistens besser und wir können nochmal wie Erwachsene reden. Was macht deinem Mann denn Freude?
Natürlich wäre es richtig seinen Frust nicht am anderen auszulassen und immer mit Ruhe und Gelassenheit auf die Kinder zu reagieren, aber das gelingt wohl den wenigsten und mir persönlich auch nicht immer. Da hilft auch kein Schmollen. Wir versuchen einander zu entlasten, verzeihen einander und dann bemühen wir uns um ein schönes Familienerlebnis.
Wenn mein Mann zu mir sagen würde "Halt den Schnabel" würde ich übrigens wahrscheinlich loslachen müssen, weil ich das so albern fände.
Ich glaube die meisten überlesen den hinteren Teil des Satzes:
"ich solle doch meinen Schnabel halten UND MEINE KLAPPE HALTEN."
Daran finde ich gar nichts harmlos oder witzig.
Das ist einfach respektlos und so würde ich nicht mal mit jemandem reden dem ich nicht nah stehe. Nicht mal, wenn ich eine scheiß Zeit habe und jemand geht mir richtig auf die Nerven. Aber niemals nie, würde ich so mit der Person reden, die ich liebe und das auch noch vor den Kindern.