Partner macht Termin für Sterilisation

Mein Partner hat mir am Wochenende gesagt, dass er am Freitag einen Termin für eine Vasektomie hat.
Wir wollen keine Kinder ( mehr), aber er meinte, er möchte das tun, da er sich nicht darauf verlassen möchte, dass ich immer zuverlässig verhüte.
Irgendwie hat mich das verletzt, vertraut er mir nicht?
Er sagt das wäre nicht der Grund, er hat sich wohl belesen, und mit dem Urologen gesprochen und meinte, Pille kann man vergessen, oder durch andere Medikamente wird die Wirkung antagonisiert.
Spirale kann verrutschen, Kondome können eh reißen.
Er sagt, er möchte nicht riskieren, ein Kind zu bekommen was er nicht möchte, wo ich aber die alleinige Entscheidung hätte ob ich es bekomme.
Ich denke, es hat was mit seinem Kumpel zu tun.
Der ist vor ein paar Jahren ungewollt Vater geworden , soll zahlen und bekommt von überall gesagt, was für ein A....er ist weil er sich nicht für das Kind interessiert.
Da hat er gesehen was für Auswirkungen es haben kann wenn man nicht selbst dafür sorgt dass nichts passiert.
Bin ich da jetzt zu empfindlich, denn de facto ist es ja sein Körper und seine Entscheidung..
Genau wie es die Entscheidung der Frau ist ob sie antreibt oder nicht.
Wie seht ihr das?

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Dein Mann hat doch völlig Recht indem was er sagt...

Das hat nix mit fehlendem Vertrauen zu dir zu tun....

Deine Verhütungsmethoden haben einen Pearlindex der Besagt, dass eine Verhütungsmethode auch scheitern kann..
Und dieser Pearlindex liegt nicht in deiner Macht.

Daher ist die Vasektomie die einzig vernünftige Entscheidung, wenn er auf keinen Fall mehr Kinder möchte.

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Das ist ein schwieriges Thema, weil Männer bei dem Thema Schwangerschaft nicht soviel Kontrolle haben wie die Frauen.

Wenn sie die Verhütung aus der Hand geben, geben sie eigentlich auch aus der Hand, ob am Ende ein Kind von ihm auf die Welt kommt. Die Männer sind nicht gesetzlich geschützt und tatsächlich auch hilflos in der Situation.

Ich kann verstehen, dass es sich verletzend anfühlt, wenn jemand sagt „ich möchte mich bei der Verhütung nicht auf Dich verlassen.“ gerade weil Du ihm vielleicht nie einen gegenteiligen Grund gegeben hast.

Bespricht dieser Punkt nochmal mit ihm, sag ihm wie Du Dich dabei fühlst. Ich kann mir gut vorstellen, dass sein Satz blöd formuliert war und dass er seinen Teil zur Verhütung beitragen möchte, einfach um etwas mehr Kontrolle beim Kinderwunsch zu fühlen und vielleicht auch aus Selbstschutz. Das Ganze aber nicht mit seinem Vertrauen in Dir zu tun hat.

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Warum hat dich das verletzt?
Er hat dir nicht unterstellt, dass du nachlässig bist oder ihm gar ein Kind unterjubln willst, sondern er hat aufgezählt, was auch bei gewissenhafter Vehütung passieren kann.

Ihr wollt beide kein Kind mehr und da ist eine Vasektomie doch die beste Lösung.

Oder bekommst du kalte Füße wegen der Endgültigkeit?

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Ich finde das absolut legitim von deinem Mann und eigentlich auch sehr zuvorkommend von ihm. Hormonelle Verhütung ist für die Frau sehr belastend und eine Sterilisation ebenso aufwendiger als beim Mann. Ihr seid euch ja trotzdem einig, bezüglich der Familienplanung. Nüchtern betrachtet tut er euch einen gefallen. Es sei denn du bist nicht 100% sicher, was die Kinderplanung oder deren Abschluss betritt. Mit Vertrauen hat das wenig zu tun, denn Verhütungspannen sind Realität. Er muss ja darauf vertrauen, dass alles "dicht hält". Da kannst du auch gewissenhaft sein und es geht trotzdem etwas schief. Dann ist es zwar nicht deine Schuld, aber du hast die Entscheidung, wie es weiter geht. So kommt ihr nicht in die Entscheidungsnot. Übrigens nimmt mein Mann nun auch eine Vasektomie vor. Um mir die Hormone zu ersparen. Ich finde das toll von ihm.
Alles Gute

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Eine Sterilisation ist die einzige zuverlässige Möglichkeit für einen Mann, seine Fruchtbarkeit selbst in seinem Sinne einzuschränken.
Er hat recht, mit allem was er sagt. Das ist eine rationale, keine emotionale Entscheidung.

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Eine Vasektomie hat einen Pearl Index von 0,1. in etwa gleich hoch wie das Hormonimplantat. Komplett zu 100% zuverlässig ist nur Enthaltamkeit oder eine Gebärmutterentfernung.
Von dem her verstehr ich ihren Gedankengang schon und wäre auch etwas verletzt wenn er mir in punkto Verhütung nicht vertraut. Besonders wenn es durch äußere Einflüsse wie besagten Kollegen ist.

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Naja, ich finde, er hätte dich ruhig in den Entscheidungsprozess miteinbeziehen können und hätte dich nicht vor vollendete Terminplanung stellen müssen.

Aber grundsätzlich finde ich persönlich seine Entscheidung sehr vernünftig und verständlich. Hätte er das Thema im Vorfeld mit dir besprochen, wäre es für dich bestimmt weniger verletzend gewesen. Versuch, den rationalen Aspekt zu fokussieren, nicht den emotionalen.

Alles Liebe!

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Mein Mann hat vor 11 Jahren eine Vasektomie machen lassen, damals war er erst 29 und musste sehr darum Kämpfen das es überhaupt gemacht wurde.
Er hatte aber das Argument das eine erneute Schwangerschaft für mich Potenziell Tödlich sein könnte. Er hat es damals auch eher allein Entschieden, denn auch wenn ich wusste das ich Glück hatte beide Geburten mit den vielen Komplikationen Überlebt zu haben, war ich noch nicht davon 0berzeugt das es bei 2 Kindern bleibt....

Im Nachhinein war es allerdings das beste was er tun konnte.
Unsere Tochter kam z.b. trotz Pille, hatte mich 1x Übergeben und schwupps Schwanger!

Seit der Vasektomie brauch ich nicht mehr Verhüten, ich bin viel freier ohne die Hormone und hab zudem noch eine viel bessere Libido... für uns hatte es nur Vorteile.

Lg

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Guten morgen!

Ich wäre etwas traurig gewesen, hätte mein Partner diese Entscheidung ohne mich getroffen. Gerade gemeinsame Kinder wollen halt auch gemeinsam geplant werden. Und die endgültige Entscheidung dagegen haben wir entsprechend auch gemeinsam getroffen.

Er hatte sogar Verständnis, dass ich den ersten Termin abgesagt hatte, weil ich plötzlich doch unsicher war. Diese Entscheidung lässt sich eben nicht einfach rückgängig machen und auch, wenn ich sicher war, keine Kinder mehr zu wollen, kann ich ja nicht sagen wie es in 5 Jahren aussieht.

Irgendwann war ich dann soweit und es fühlte sich gut und richtig an. Hormonelle Verhütung kam für uns eh nicht infrage und das dünnte die Auswahl sehr aus. So muss ich mir keine Gedanken machen. Eigentlich ist eine vasektomie eine tolle Sache- so sich beide einig sind.

Ich denke auch nicht, dass er dir etwas unterstellen möchte. Aber seine Möglichkeiten, eine Schwangerschaft definitiv zu verhindern, sind begrenzt. Kränkt es dich, dass es ihm so wichtig ist, eine Schwangerschaft um jeden Preis auszuschließen? Auch das kann ich verstehen.

Hör in dich rein, um was es dir wirklich geht. Sein Alleingang? Die Endgültigkeit? Oder wirklich nur seine Wortwahl? Ich denke, er wollte dir nichts böses, aber das weißt du nur sicher, wenn du mit ihm sprichst.

Liebe Grüße
Hopsi

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Wenn Ihr wirklich BEIDE keine Kinder wollt, sei doch froh, dass du dich nicht mehr mit Hormonen vollstopfen musst, die potentiell krebserregend sind und deine Libido dämpfen. Ich wäre dankbar, so einen umsichtigen Partner zu haben und dass ich die Pille nicht mehr nehmen muss. Gut, er hätte dich mehr in den Entscheidungsprozess einbinden können, aber vielleicht rechnete er schon mit Diskussionen und wollte diesen aus dem Weg gehen, weil seine Entscheidung feststeht.

Ich hätte daher eher andere Gedanken und Fragen, die ich mir stellen würde (z.B. ob ich ausschließen kann, dass er mit seiner "entladenen Waffe" nur mich beglücken will). #zitter