Ich bin sehr verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Ich schildere Euch mal unsere Situation:
Angefangen hat alles am 10. November 2020
Mein Mann ist Selbstständig und arbeitet 200km von uns entfernt und ist meistens unter der Woche nicht zu Hause.
Ende Oktober ist er wieder zur Arbeit und konnte auf Grund von Krankheit (er ist auch einmal umgekippt während der Arbeit) zwei Wochen lang nicht nach Hause kommen. Am 10. November stand er dann ganz unerwartet morgens in der Tür und sagte er will die Scheidung, er würde mich nicht mehr ausreichend lieben so das es für eine Beziehung nicht mehr reichen würde.
Merklich verändert hatte er sich schon im Sommer, war sehr müde, hatte keine Lust mehr auf Unternehmungen mit uns (wir haben einen 3 Jährigen Sohn) und hat sich nur noch um die Arbeit gekümmert.
Letztlich hat er sich dann doch nochmal entschieden das wir es versuchen(Wir sind übrigens seit August 2017 verheiratet).
Am Wochenende drauf war er dann auch Zuhause, wir haben wie immer gekuschelt, ich habe ihn an der Schulter gestreichelt und eine Woche später behauptete er sein ganze Schulter habe ihm am nächsten Tag wehgetan. Diese Aussage fand ich schon mehr als Merkwürdig. Nach ausführlichen Googeln und mehreren Indizien die ich gesammelt habe, kam ich darauf das psychisch etwas mit ihm nicht stimmen muss. Ein Burnout stand im Raum und ich weiß auch das er schon vorbelastet ist, denn 2014 wurde das schon einmal von einem Therapeuten diagnostiziert (da kannten wir uns noch nicht). Zum Glück bestätigte mein Mann mir das ihm dieser Gedanke auch schon kam und kontaktierte seinen ehemaligen Therapeuten, der einen Burnout bestätigte. Seit Anfang Januar ist er nun einmal wöchentlich in Behandlung. Der Therapeut rät ihm eigentlich zu einem Stationären Aufenthalt, aber auf Grund seiner Selbstständigkeit ist das für ihn keine Option. Es wird auf jeden Fall immer schlimmer mit ihm, er kapselt sich ab, spricht nicht mit mir, will immer wieder eine Pause. Reagiert nicht auf Freunde und Familie, antwortet nicht auf Nachrichten. Er ist zeitweise sehr leicht Reizbar und Aggressiv jedes Wort legt er auf die Goldwaage, will immer wieder unsere Ehe am liebsten beenden. Wenn er aber dann mal hier zu Hause ist nimmt er mich in Arm, küsst mich, kuschelt und schläft teilweise auch mit mir. Sagt aber Tage später das es nicht schön war und er nichts dabei fühlt und er das nur tut, weil er auf der Suche nach einem Gefühl der Liebe für mich ist. Ich kann mir das dann immer gar nicht vorstellen, dass er tatsächlich nichts mehr empfindet und er das nur so macht. Vor zwei Wochen sagte er z.B. ich soll mir nicht immer gleich was drauf einbilden, wenn er mich in den Arm nimmt und küsst, da wäre nichts. Das tut so verdammt weh. Und letzte Woche als wir per FaceTime geredet haben (hauptsächlich wegen dem Kleinen, ansonsten habe ich nämlich Kontaktverbot), hat er gesagt das er UNS vermisst und hat freudig gesagt das er nächste Woche nach Hause kommt. Das klang für mich ehrlich, aber als ich ihn vergangen Samstag darauf angesprochen habe, war er wieder total aggressiv und meinte ich soll ihm keine Fragen stellen deren Antwort ich nicht hören will. Das hat mich natürlich wieder völlig aus der Bahn geworfen. Am Sonntag gab es dann noch einmal ein Gespräch und da räumte er dann auf einmal ein, dass er das am Donnerstag doch so gemeint hat wie er sagte, weil er es in diesem Moment so gefühlt hat, damit aber hauptsächlich unser gemeinsamer Sohn gemeint gewesen wäre, es aber natürlich auch schön wäre das ich da bin.
Er wollte mir das am Samstag so nicht sagen, damit ich mir nicht wieder unnötig Hoffnungen mache. Aber ich habe doch nur die Hoffnung die mir bleibt und natürlich greife ich nach jedem Strohhalm den er mir reicht. Ich kann ihn absolut nicht mehr einschätzen, das was er sagt und die Handlungen die er vollzieht, sind im Nachhinein nicht so wie in diesem Moment scheinen, also für ihn. Über seine Therapie erzählt er gar nichts und auch mein Wunsch einmal gemeinsam mit seinem Therapeuten zu sprechen wird abgelehnt. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich weiß nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich liebe ihn und will ihn unterstützen und ich kämpfe für unsere Ehe, aber ich kann bald nicht mehr, das macht mich innerlich kaputt.
Ende November hatte er mir sogar noch einmal gesagt das er mich liebt bevor er wieder weggefahren ist und ich fragte ihn ob er sich sicher ist und er sagte ja. Ein paar Tage später sagte er dann wieder das er das in der Situation so gefühlt hat, aber jetzt eben nicht mehr. Laut ihm hat die Abnahme seiner Gefühle zu mir schon vor 1,5 Jahren begonnen, zusammen mit der Renovierung unseres Hauses, ich hätte ihn nicht genug unterstützt usw. aber ich habe mich in der Zeit auch um unsern Sohn 24/7 gekümmert, der war damals 1,5 Jahre alt und unter der Woche alleine mit einem so kleinen Kind auf einer Baustelle, klappt es leider nicht so gut. Kann er nicht verstehen. Es wären viele Kleinigkeiten die dazu geführt hätten. Wobei ich eher denke das dort der Start war für seinen Burnout, aber er sieht das wohl nicht. Und Corona hat natürlich auch nichts verbessert. Mein Mann ist hoch verschuldet mit der Firma und will sie aber auf gar keinen Fall aufgeben, er arbeitet bis zum Umfallen ohne Rücksicht auf Verluste. Letztes Jahr zu dieser Zeit war ich so gar noch geplant schwanger mit einem zweiten Kind, leider war es eine Fehlgeburt. Er wollte unbedingt noch ein zweites. Und im Sommer wollte er unbedingt das ich Anfange für ihn in seiner Firma zu arbeiten, das hat er sich so gewünscht so dass ich dann natürlich nach der Elternzeit nicht in meinen alten Beruf zurückgekehrt bin, sondern ihm seinen Wunsch erfüllt habe. Warum tut er das? Warum wollte er unbedingt noch ein Kind mit mir? Warum wollte er unbedingt das ich bei ihm arbeite? Und im November kommt er auf einmal und sagt er will die Scheidung? Aus dem Nichts?! Er sagt immer er hätte mir subtile Hinweise gegeben, wenn ich etwas "falsch" gemacht habe, mit mir über etwas gesprochen hat er nie. Ich weiß gar nicht, ich könnte noch so viel schreiben, das ist bei weitem nur ein kleiner Teil, aber das alles in Textform zu bringen ist sehr schwierig.Ich weiß einfach nicht mehr weiter und ich kann auch bald nicht mehr. Ich liebe ihn wirklich sehr und ich will so gerne meinen Mann wieder wie er mal war. Wir waren immer das wichtigste in seinem Leben und seine Liebe war echt, da bin ich mir sicher. Aber wie soll es denn nun weiter gehen? Immer wenn ich das Gefühl hatte es wird besser, wir kommen uns wieder näher, macht er es Tage später mit seinen Worten nieder. Was soll ich nur tun? Ich versuche alles um diese Ehe zu retten, weil ich ihn liebe und natürlich auch für unseren kleinen Sohn.
Vielen Dank für‘s lesen und Eure Hilfe. Ich hoffe der Text ist nicht allzu wirr, es wirklich sehr schwierig das so zu beschreiben.
Viele Grüße
Ehemann hat Burnout & liebt mich nicht mehr
Hallo,
fühl Dich gedrückt. Das klingt nach einer wahnsinnigen Belastung, unter der Euer Familiensystem gerade steht.
Dein Mann wirkt absolut verzweifelt und haltlos und scheint nur noch um sich zu schlagen. Es klingt, als ob er jeden Kontakt zu seiner Gefühlswelt verloren hat. Ein stationärer Aufenthalt scheint absolut der richtige Weg, aber vermutlich fühlt er sich so unter Druck von allen Seiten (Firma, Schulden, Verantwortung Familie), daß er in eine Art "Maschinenmodus" gekommen ist und nur noch wühlt und ackert, vielleicht auch, um sich ein Stück weit zu betäuben und sich nicht mit seiner Innenwelt beschäftigen zu müssen.
Eure Ehe wegzuwerfen ist natürlich eine absolute Verweiflungstat und sicher sind seine Worte und Reaktionen seinem Zustand geschuldet.
Ich würde mir an Deiner stelle umgehend für Dich selbst psychologische Unterstützung suchen, damit Du klarkommst und sein Verhalten richtig einordnest und auch Anregungen bekommst, wie Du damit umgehen kannst, ohne selbst krank zu werden.
Es gibt in jeder Stadt den psychosozialen Dienst, bitte ruf dort an und laß dich in die richtige Richtung weisen.
Ich würde ihm an Deiner Stelle klar sagen, daß Du an seiner Seite bleibst und nicht vorhast, Dich scheiden zu lassen. Deine Gefühle für ihn sind klar und stark. Laß Dich nicht beirren. Er weiß nicht, was er redet, glaube ich.
Hast Du den Überblick, was es finanziell bedeuten würde, wenn er ausfiele und die Firma aufgeben müßte? Wärt Ihr in irgendeiner Form abgesichert?
Ganz herzlich, tatzel
Mit psychischen Erkrankungen sollte man schnell entlasten und sich professionelle Hilfe holen.
Sein Arbeitsleben und die Entfernung hören sich schrecklich an,wäre ich so nicht eingegangen.
Sorry, aber für mich hört sich das eher nach einer Affäre an.
Gut, dass du das sagst. Hab mich nicht getraut und dachte das gleiche. Vom ersten bis zum letzten Satz.
Das dachte ich gerade auch 🙈 unglückliche familiäre Situation- Mann wird krank.
Vielleicht ist ihm das auch klar und er verweigert daher die Behandlung.
Er muss sich dringend Hilfe besorgen.
An deiner Stelle würde ich versuchen auf Abstand zu gehen, weil so machst du dich nur kaputt.
Mein (Ex) Partner ist auch so einer, der schuftet, bis zum Umfallen. Wurde von seinem Job auch sehr vereinnahmt, das Telefon klingelte zu den unmöglichsten Zeiten, egal ob abends oder am Wochenende. Er war auch ständig unterwegs. Wir hatten durchaus Diskussionen, als er über längere Zeit abends nicht nach Hause kam weil er wohl so viel zu tun hatte. Danach besserte sich zumindest das. Trotzdem war er den Winter über jedes Wochenende unterwegs, Familienleben fand nicht statt.
Irgendwann fing es an, dass er nichts mehr mit uns unternehmen wollte. Immer wenn ich was vorschlug kam nur keine Lust, keine Zeit, was auch immer und so wurden das nur noch Mutter-Sohn-Ausflüge.
Wenn er von der Arbeit kam wurde direkt der Fernseher angemacht, wehe man sprach ihn an... Zu unserem Sohn wurde er immer ungerechter, drohte mit Schlägen und beschimpfte ihn auch. Geht gar nicht!
Ich habe so oft gefragt was los ist und so oft kam nur alles ok. Also hörte ich irgendwann auf zu fragen.
Ich weiß, dass ein guter Mensch in ihm steckt. Früher hatten wir so viel Spaß zusammen. Ich weiß, dass man manchmal nicht aus seiner Haut kann, deshalb habe ich das Verhalten geduldet bzw. irgendwann aufgegeben immer was zu sagen wenn ich sein Verhalten daneben fand.
Mir ist gar nicht aufgefallen, wie kaputt unsere Beziehung war. Bis ich letztes Jahr anfing, mit jemandem zu flirten. Ich hatte plötzlich wieder gute Laune und genoss die Aufmerksamkeit. Es wurde eine Affäre daraus.
Mein Partner wurde natürlich misstrauisch und fing an, sich wieder um mich zu bemühen. Wegen einer Verletzung ist er seit November zu Hause und so hockten wir aufeinander und wussten miteinander nichts mehr anzufangen.
Ich konnte nicht mehr schlafen und nicht mehr essen...
Ich habe ihm schließlich von der Affäre erzählt und dass ich keine Gefühle mehr für ihn habe und nur wegen unserem Sohn noch da bin. Er drängte mich immerzu die Beziehung nicht zu beenden. Pobacken zusammen kneifen und durch. Hat mich total in die Ecke gedrängt und unter Druck gesetzt. Letzten Endes hat er mich 'rausgeschmissen' weil ich mich weigerte, den Kontakt zur Affäre abzubrechen.
Bis es mich vor fast 2 Wochen zerbröselt hat. Ich war in der Psycho Ambulanz, hatte meine Tasche schon dabei aber leider hat man mich nicht behalten. Sieht wohl nach Depression aus, dafür bekam ich Medikamente.
Das war für ihn super, weil ich ja krank bin und nur gesund werden muss, dann ist wieder alles gut und heile Familie...
Er war zum Glück dann selbst beim Arzt und hat wohl schwere Depression, und wohl schon länger. Hätte er nie gedacht. War mir aber irgendwo klar...
Momentan haust jeder in seiner Wohnung, unser Sohn pendelt wie es ihm gefällt und nächste Woche haben wir beide jeweils einen Termin beim Therapeuten.
Lass dich nicht kaputt machen!
Burn Out kann natürlich sein.
So weiter machen wie bisher funktioniert dann nicht. Im Grunde gibt es nur zwei Wege
a) er bespricht mit dem Therapeuten welcher Weg sinnvoll ist. Sieht dieser es nur stationär, wird ambulant nur verzögern, nicht aufhalten.
Geht er stationär, kann er wieder gesund werden.
b) er weigert sich auf den Therapeuten zu hören. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es vollständig zusammen bricht.
Ob eure Ehe dann noch eine Chance hat, wird sich im Grunde erst NACH dem Zusammenbruch UND Wiederaufbau (stationär) mit der Zeit zeigen.
Dann wenn er wieder Kraft hat für sich selbst zu entscheiden, abwägen.
Aber: das wäre paralllel echt auch wichtig:
wie sind seine Blutwerte?
Vor einigen Wochen ging es mir richtig, richtig schlecht. Ärzte meinten lapidar Burn Out oder Depression.
Nur mein ADHS-Psychiater sagte: NEIN
Und was kam raus (vorläufig)
- Eisenmangel (mit Eisen wurde es schon etwas besser)
- extremer Vitamin D Mangel ! (seit ich das nehme, in Kombination mit anderem, habe ich keine Gelenkschmerzen mehr). Mein Kind in den Arm nehmen machte ich zwar. Vom Kopf her wusste ich noch, dass da Liebe ist. Spüren konnte ich nur Schmerzen in Gelenken.
Kind hörte mich auch mal vor Schmerzen schreien. Dabei hatte ich mich nur im Bett umgedreht und es tat soooooooo weh, dass ich aufschrie.
Vitamin D ist weiterhin im Keller. Einige Symptome sind schon besser, seit ich es unter ärztlicher Kontrolle/Dosierung und Kontrollwerten nehme
- Schilddrüsenunterfunktion ! (TSH ist perfekt; andere Werte sind mies).
Da nehme ich seit kurzem etwas und ich fühle mich wieder als Mensch. Als sehr kranker Mensch, aber wieder als Mensch.
- weitere Werte .... bei mir läuft die Diagnostik noch.
- Nebenniereninsuffizienz
Darüber bin ich kürzlich gestolpert. Das ähnelt wohl Burn Out, ist aber auch körperlich.
Neben der Psyche braucht der Körper dann auch Zufuhr
- Lebererkrankungen !
- Darmerkrankungen !
Da habe ich schon mitbekommen, dass das zu völliger Erschöpfung führen kann.
Problem bei völliger Erschöpfung: keine Kraft mehr für sich selbst. Noch weniger für alles andere. Angst im Nacken, nicht mal mehr sich selbst versorgen zu können.
Jemanden nicht mehr lieben (können), kann auch bedeuten, sich selbst nicht mehr zu lieben. Keine Kraft mehr dafür oder auch sich nicht mehr für liebenswert halten. Sich selbst als Belastung fühlen. Anderen eine Zumutung sein oder andere fühlen sich als Zumutung an, weil auch sonst nichts mehr geht.
Zum Therapeuten weiterhin gehen, ist sehr sehr gut.
Auch bei körperlichem nicht mehr können, kann psychische Unterstützung und Burn Out Strategien zusätzlich sinnvoll sein.
Blutwerte, zur Not mit Vitamin D selbst zahlen, alles was geht mal untersuchen lassen, wäre schon gut.
Nicht, dass körperlich was untersucht wird. Ist das (mit) die Ursache, wird auch eine stationäre Therapie nicht helfen. Ist körperlich alles ok, dann eine stationäre Therapie sehr, sehr sinnvoll sein.
P.S. vergiss auf keinen Fall dich selbst dabei!
Stark bleiben kannst du nur, wenn du dich um dich selbst (auch) kümmerst!
Euer Kind, Dich
Ungewissheiten
Wo willst du hin
Welche Grenzen setzt du ihm? Z.B. wenn er sich keine weitere Hilfe holt.
Was bist du bereit mitzutragen. Was nicht.
Was auch immer bei ihm rauskommt (soforn er bereit ist weitere medizinische Wege zu gehen): wo bist du?
Therapeutische Hilfe für ANGEHÖRIGE kann sehr hilfreich sein.
Sowohl bei psychischen Erkrankungen (Burn Out, depression)
als auch bei organischen , die dem ähneln oder psychisches nach sich ziehen (Nebenniere, Leber, Schilddrüse, Eisen, Diabetes, Krebs)
Oben in der Liste vergessen: unentdeckter Diabetes kann auch psychisch und körperlich schlapp machen.
Hallo,
Schwierige Situation für euch beide... Ja auch für ihn, falls es wirklich der psychische Ausnahmezustand ist
Was mir einfällt ganz spontan, wie reagiert dein Mann, wenn du ihm die Pistole auf die Brust setzt und sagst, Ich trenne mich wenn du nicht stationär gehst und auch eine Schuldnerberatung in Anspruch nimmst.
Besser Privatinsolvenz als eine kaputte Ehe und/oder ein Mann der mal nen Herzinfarkt bekommt.
Falls er alles verweigert, würde ich eine Trennung auf Zeit machen. Überlegen wie es weitergeht. Pro und Contra aufschreiben.
Viel Glück TattooMum
Hallo an euch Alle,
vielen Dank für eure Antworten/Tipps.
Eine Affäre kann ich definitiv ausschließen. Er schafft es in zwei Wochen, wenn es gut läuft einmal unter die Dusche und lässt sich auch sonst mehr als gehen... welche Frau möchte mit so einem Mann eine Affäre? Nein, im Ernst, er kapselt sich seit Monaten von Familie und Freunde ab, ist mit allem überfordert, hat chronische Schmerzen, Magen-Darm Beschwerden/Krämpfe bekommt immer wieder Fieber, Panikattacken usw. Er ist psychisch und körperlich am Ende, aber eher geht er mit seiner Firma unter als in die Insolvenz. Ihm die Pistole auf die Brust setzen bringt leider nichts, bzw. würde er sich auf jeden Fall für die Firma entscheiden. Er steckt da so tief drin, dass ihm letztlich alles egal ist. Alles was früher für ihn wichtig war ist nun eine Belastung für ihn. Er sagte auch am Sonntag zu mir was ich denn mit so einem Verlierer wie er ist überhaupt will. Er denkt nur das schlechteste von sich. Wenn ich die Trennung aussprechen würde, hätte ich das Gefühl ihn allein zu lassen, ich will ja trotzdem weiterhin für ihn da sein. Vorallem, wenn er die Scheidung wirklich wollen würde, dann würde er das auch durchziehen, er ist in solchen Sachen sehr konsequent und stur und setzt seinen Kopf durch, sieht man ja auch im Fall der Firma. Ich habe halt immer die Hoffnung es wird irgendwie wieder, ich weiß nur nicht wie. Wie soll ich mit ihm umgehen? Am Wochenende kommt er wieder, hauptsächlich wegen unserem Sohn natürlich. Es ist alles so furchtbar.
Liebe Grüße
Liebe Melanie,
Es mag sich jetzt krass anhören, evtl verurteilst du mich auch.
Aber ich habe meinen Mann verlassen, weil ich nicht mehr konnte. Unsere Ehe war schon lange kaputt, er hat es aber nie für wahrgenommen. Warum auch? Für ihn lief es. Er konnte sein Leben leben und für alles andere war ich da. So hat er es auch gehandhabt wie er krank wurde. Er tat nichts für seine Gesundheit, alles blieb an mir hängen insc grosser finanzieller Sorgen. Das Ende vom Lied war die Trennung und ich hatte/habe keine Schuldgefühle. Ich habe sehr lange versucht zu unterstützen, zu pflegen, aber wenn nichts zurück kommt?
Davor war ja kein liebes Wort mehr, keine Berührung nichts, Hygiene ein Fremdwort. Trotzdem habe ich lange gekämpft. Aber irgendwann geht es nicht mehr.
Allerdings hab ich ihm Unterstützung weiterhin angeboten, die er mit Füssen trat.... Seitdem kein Kontakt mehr gottseidank.
Überlege dir einfach was du dir wert bist, es ist schwierig einen kranken Partner zu verlassen.. vorallem wenn er davor anders war, was bei einem psychischen Problem ganz normal ist. Aber schau auch auf deinen Sohn. Kinder bekommen sehr viel mit.
Oder wende dich an eine Beratungsstelle oder an deinen Therapeuten wie du am besten reagieren und agieren kannst, damit du nicht vor die Hunde gehst
Viel Glück 🍀
Liebe Melanie,
Du klingst sehr verzweifelt, weil du deinen Mann sehr liebst.
Für mich klingt es allerdings nicht so, als wäre er nicht Herr seiner Gefühle. Er benennt sie ja sehr genau, nur schwankt vielleicht manchmal, da noch andere Gefühle in ihm eine Rolle spielen. Burn out hin oder her, das wäre nicht unbedingt ein Grund dich wegzustoßen. Es klingt eher so, auch, wenn du das vielleicht nicht hören willst, dass du nach Gründen suchst, warum er so ist, hörst aber nicht zu, was er sagt bzw. Glaubst das nicht. So oder so, ist da im Moment nichts zu holen. Er will nicht und da kannst du leider nichts machen. Nur für dich sorgen, denn sonst wirst du wirklich daran kaputtgehen. Überlege dir, wo deine Grenzen liegen, was du willst und handele für dich. Ohne das, was er will. Und dann schau, was passiert. Bei dir. Und ihm.
Ich wünsche dir, dass du Jemanden hast, der dich liebt und das ganz klar weiß.
Alles Liebe,
Verena