Zusammenbleiben

Hallo,

ist noch jemand von euch in ähnlicher Situation?

Für mich ist klar, dass ich das Projekt Kinder noch mit meinem Mann durchziehen möchte. Damals haben wir uns gemeinsam dafür entschieden. Wir lieben sie beide und möchten nicht auf die Kinder verzichten.

Aber wir werden uns ziemlich sicher trennen, wenn sie größer sind. Die Gefühle sind eher in gute Freundschaft umgeschwenkt. Einig sind wir uns in vielen wichtigen Punkten der Lebensgestaltung und in der Sicht auf Dinge. Das ist eine gute Voraussetzung. Es reicht aber nicht unbedingt für das ganze Leben.

Kennt das wer?

1

Ist jetzt vielleicht nicht ganz das worauf du hinaus wolltest...
Aber warum versucht ihr nicht mit einer Therapie oder ähnlichem aus Freundschaft wieder eine Liebesbeziehung zu schaffen?
Ich persönlich glaube nicht daran, dass es so auf lange Sicht gut gehen wird. Irgendwann kommt ein Mann in den du dich verliebst und dann willst du frei sein. Oder dein Partner will jemand neues. Dann stehst du auch alleine da.

Bist du denn auch sicher, dass dein Mann es auch so sieht?

2

Gute Freundschaft ... das klingt nicht so, als würde es euch unglücklich machen, zusammen zu leben, oder?

Habt ihr mal darüber gesprochen? Wie sieht dein Mann das?

Wir sind in einer ähnlichen Situation, aber vielleicht anders, weil wir nicht lange zusammen waren.

Zwei Monate Beziehung oder zumindest der Beginn davon, dann positiv getestet. Wir haben uns schon in der Schwangerschaft getrennt. Er konnte sich keinen Sex mehr mit mir vorstellen, hatte Angst, das Baby zu verletzen. Dann haben wir festgestellt, dass wir eher aus Pflichtgefühl, Zeit miteinander verbringen, "weil wir ja jetzt eine Familie sind". Ich bin aber auch gerne alleine und fand es immer besser, den Abend lesend oder vor dem Fernseher zu verbringen als mit ihm. Er wollte gerne rausgehen und am besten jeden Abend Freunde treffen.

Nachdem wir uns das eingestanden haben, haben wir überlegt, wie unser Zusammenleben aussehen soll. Eigentlich war eine WG auf Zeit geplant, solange ich unsere Tochter stille, damit er sich auch einbringen kann und wir beide viel Zeit mit ihr verbringen, danach Wechselmodell.

Er ist übergangsweise zu mir gezogen, es hat sehr gut geklappt, später sind wir dann in eine größere Wohnung gezogen.

Das Wechselmodell hätte uns beide unendlich traurig gemacht, weil wir beide möglichst viel Zeit mit unserem Kind verbringen wollen. Aber so klappt es gut und bald sind wir zu viert.

Wichtig ist eine gute Kommunikation. Wollt ihr andere Männer / Frauen treffen? Wäre es ok für dich, wenn dein Mann irgendwann eine neue Freundin hätte? Zusammenleben ohne zusammen zu sein, kann gut funktionieren, wenn beide Seiten damit umgehen können.

Eine nicht vorhandene Beziehung "aufrechterhalten", würde ich hingegen nicht.

Alles Gute.

3

Darf ich fragen ob das zweite Kind auch vom gleichen Mann ist?

Ich wünsche euch alles Liebe und Gute 💜

LG Tina

12

Ja, aber dieses mal geplant durch die Bechermethode entstanden.

Danke, dir auch :)

4

Hallo,

Natürlich klingt das nach guten Voraussetzungen, aber was geschieht, wenn einer von euch jemanden neuen kennenlernt? Oder bleibt ihr monogam bis zur Trennung?
Ich hatte mit meinem ex das gleiche Problem. Man war eine wg mit optimaler Kinderbetreuung, aber ich war unglücklich. Habe mich irgendwann nach etwas gesehnt und das ging in der Situation nicht. Da war eine Trennung (auch räumlich) besser für uns beide.

Wenn ihr diese Punkte klären könnt, denn irgendwann wird wer neues kommen, sollten die Regeln feststehen...

Wenn ihr beide cool seid damit spricht nichts dagegen. Wenn einer unglücklich ist, sollte man sich richtig trennen. Liebe getrennte glückliche Eltern als unglücklich zusammenlebende.

Zumindest würde ich das so für mich handhaben 😊

Alles Gute für euch

5

Wir haben das eine ganze Weile versucht als Eltern-WG zusammenzuleben. Wir haben gemeinsam ein Kind, das jetzt 9 wird.
Unsere Beziehung kriselt seit langer Zeit, eigentlich seit der Geburt des Kindes. Wir sind vom Naturell sehr unterschiedlich und mein Ex-Partner, so mein Empfinden, hatte wenig Lust, sich auf mich zuzubewegen, während ich tausend Zugeständnisse gemacht habe, damit das Projekt Familie funktioniert. Dabei hab ich mich immer mehr selbst verloren und Sex und Berührung wurden zunehmend unerträglich für mich.

Paartherapie und generell Gespräche über Beziehung hat mein Mann kategorisch abgelehnt. Auch Aktivitäten zu zweit wollte er nicht.

Wir haben zunächst Beziehungsöffnung funktioniert (wollte mein Mann dann aber doch nach ner Weile nicht mehr), dann Eltern-WG, ohne die Freiheit andere Menschen zu daten. Dabei bin ich zunehmend wahnsinnig geworden: es fühlte sich an wie ein Gefängnis, wie ein Leben mit gedrückter Pausetaste.

Ich glaube, wir waren dann beide irgendwann kreuzunglücklich. Wir haben nie den Respekt voreinander verloren, als Freunde und Eltern haben wir immer leidlich gut funktioniert, aber wir haben es nicht geschafft, die Erwartungshaltung an den anderen, er möge einen doch als Partner lieben und behandeln, fallen zu lassen.

Und wir beide hätten das wirklich gerne fürs Kind geschafft.

Jetzt wohnen wir getrennt, nahe beieinander, und betreuen im losen Wechselmodell. Wir machen sogar einmal die Woche Familienabend, denn das sind wir noch: eine Familie.

Gerade für mich war die räumliche Trennung wichtig, um Klahrheit zu bekommen, um die Ebenen zu trennen: Mein Mann ist der Vater unseres Kindes und ein guter Freund. Nicht mehr und nicht weniger.

Und ich kann an freien Abenden wieder daten, denn ich persönlich möchte gerne einen "richtigen" Partner, einen mit Sex und Liebe und allem pipapo. Und ich wäre kaputt gegangen, wenn ich mich da dem Kind zuliebe, bis dieses 18 oder so ist, hinten anzustellen.

Ich frag mich auch, ob es so gut für das Kind ist, wenn die Eltern ihm zuliebe eine Fassade aufrecht erhalten. Mir wurde zunehmend wichtiger, dass mein Sohn lernt, dass man nicht un Beziehungen bleiben muss, wenn diese gescheitert sind, und dass eine Trennung keine Katastrophe sein muss. Ich möchte, dass er eines Tages erlebt, wie seine Eltern glückliche Beziehungen führen.

Unser Sohn hat das gut verpackt. Es war aber auch so, dass wir unter einem Dach ständig Reibereien hatten, weil wir ebeb so unterschiedlich sind und die Ebenen nicht getrennt bekommen haben: die Schuldfrage, wer dazu was beitragen hat, dass uns die Liebe abhanden gekommen ist, wer warum doof ist etc.. Das war nicht schön. Auch nicht fürs Kind.

Ich kenne ganz unterschiedliche Lösungen aus dem Bekanntenkreis:
Einige kommen tatsächlich damit klar. Die leben als Eltern-WG. Einige von denen verzichten ganz auf Sex und Partnerschaft, andere wohnen zusammen und haben, ohne das Wissen der Kinder, Beziehungen außerhalb, eine Familie öebt tatsächlich als WG und offen die Beziehung zu neuen Partnern. Die gehen da halt ein und aus.

Fazit: den Kindern ist das, glaube ich, Wurst, mit wem die Eltern schlafen. Die wollen sich geliebt fühlen, keinen Kontaktabbruch zu einem Elternteil, kein Leben im permanenten Spannungsfeld. Die sind glücklich, wenn die Eltern glücklich und friedlich miteinander sind.

Und dahin führen wie nach Rom viele Wege und jedes gescheiterte Paar muss einen eigenen finden.

9

Wow ich finde es toll, das ihr eine funktionierende Lösung gefunden habt.

Bei uns ist die Trennung gerade frisch bzw. wird von meinem Partner noch nicht akzeptiert.

Wir haben uns die letzten Jahre sehr auseinander gelebt. Ich habe in wichtigen Dingen immer zurück gesteckt (Job und Wohnort wegen ihm gewechselt, auf 2. Kind verzichtet, auf Hund verzichtet.) während er weiter sein Ding durchgezogen hat (teilweise jedes Wochenende unterwegs, auch alleine verreist, viel Arbeit...) und mit uns aber nichts mehr machen wollte. Haushalt und Schule, Termine etc, alles was Arbeit macht blieb an mir hängen.

Im Bett lief schon lange nicht mehr viel... Und ich habe mich emotional distanziert, sogar eine Affäre angefangen.

Jetzt ist er aber der Meinung erkannt zu haben was er alles falsch gemacht hat und möchte die Beziehung unbedingt retten. Hat mich so sehr unter Druck gesetzt, dass ich nicht mehr schlafen und essen konnte und zusammen gebrochen bin. Er ist auch nur noch ein Häufchen Elend.

Seit fast 2 Wochen sind wir räumlich getrennt, er im unteren, ich im oberen Stockwerk. Unser Kind kann hoch und runter wie er möchte.

Mir geht es wesentlich besser. Ich esse und schlafe wieder. Aber er...

Nächste Woche haben wir beide jeweils einen Termin bei einer Therapeutin.

Ich hoffe, dass wir auch bald eine einvernehmliche Lösung finden.

6

Kinder kann man auch zusammen groß ziehen, wenn man kein Paar mehr ist und getrennt wohnt.
Es gibt x Modelle wie man das gestalten kann, die Kinder kommen gut damit klar, wenn sich die Eltern verstehen und zusammen arbeiten.
Ich weiß nicht was die Elternebene und das zusammen wohnen mit der Paarebene zu tun haben.
Man kann als Eltern gut funktionieren, so dass es auch für die Kinder kein Problem ist, obwohl man kein Paar mehr ist
Das zu trennen ist ja wohl kein Problem.

7

Hallo,

als unsere Kinder kleiner waren habe ich sowas in der Art auch zu meinen Freundinnen gesagt. Falls wir nicht mehr wieder zueinander finden und er weiter so respektlos mit mir umgeht, trenne ich mich, sobald die Kinder alt genug sind, habe ich gesagt.
Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass das einfach eine Sch... Zeit für uns beide war. Wir haben nur noch mit den Kindern zu tun gehabt und Ärger unter uns war hauptsächlich durch Erziehungsdifferenzen und mangelnder gegenseitiger Unterstützung zustande gekommen.

Die Kinder sind älter und wir haben immer mehr Zeit füreinander und uns auch wieder gefunden. Ja - das ist tatsächlich möglich!

Wie das bei euch ist, weißt du selbst am besten. Die Frage ist nur, ob ihr das so lange schafft, wenn da wirklich keine Liebe ist und auch keine Hoffnung mehr? Da kann man sich zu schnell in jemand anders verlieben und dann ist die Idee mit dem "Zusammenbleiben bis die Kinder groß sind" hinfällig. Denn das wirkt in eine Familie hinein, entweder durch offene Konfrontation oder durch Geheimnistuerei, was Kinder sehr schnell "riechen"

Viele Güße
Jenny

11

Da gibt es verblüffend viele Parallelen:
Kein zweites Kind, kein Hund, alles blieb an mir hängen, Haushalt/Erziehung, am Wochenende war er nur feiern, wenn er Wäsche angestellt hat, dann eine, wo nur seine Sportsachen drin waren.
Emotionale Distanzierung, ich hab ne Affäre begonnen, heulendes Elend bei Anmeldung des Trennungswunsches, dann Drohungen, Drohungen, Drohungen...

Ich bin ruhig geblieben und endlich mal bei mir. Das hat ihm geholfen, auch zur Ruhe zu kommen.

Und jetzt klappt das. Aber es war ein emotionaler Höllenritt.

8

Nein kenne ich nicht. Ich kenne auch niemanden der so lebt.
Ich kann mir vorstellen, dass es ein Weile gut geht, aber was passiert, wenn sich einer von euch neu verliebt?

10

Ich würde nie eine Beziehung führen nur wegen Kindern...warum soll ich auf mein Glück über ein Jahrzehnt verzichten?