Partner spielsüchtig..

Guten Morgen, liebe Rayaha!

Was Spielsucht speziell betrifft, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Jedoch kenne ich mich inzwischen familienbedingt gut mit Sucht im allgemeinen aus.

Zuallererst ist es mir wichtig zu erwähnen, dass Sucht eine Krankheit ist. Ob Alkohol, Drogen oder Spielen ist dabei erst einmal nicht wichtig.

Der Betroffene ist krank und macht das nicht "extra". Was ich damit sagen möchte ist, dass du ihm insofern vertrauen solltest, wenn er sagt, dass er dich bzw. euch liebt. Er macht das nicht, um euch zu ärgern - er kann schlichtweg nicht anders.

Mein Rat an dich wäre ganz klar ein offenes Gespräch mit deinem Partner. Dass er selbst einsieht, ein Problem zu haben, ist schonmal ein gutes Zeichen. Den meisten fehlt diese.

Du könntest ihm anbieten, gemeinsam mit ihm daran zu arbeiten und ihn zu unterstützen, wenn er eine Therapie beginnen will. Du solltest aber ebenso klarstellen, dass du ein solches Verhalten wie bisher keinesfalls akzeptierst und dich da auch nicht bequatschen lassen.

Man kann den Absprung schaffen, wenn man will.

Ich wünsche dir von Herzen, dass dieser Wille da ist und ihr das doch noch gemeinsam in den Griff bekommt!

Wenn du weitere Fragen hast, darfst du auch gern privat schreiben. Möchte hier meine genauen Erfahrungen nur ungern öffentlich breittreten.

Beste Wünsche, Uschi

Trenn dich und bleib getrennt. Verklag ihn auf das Geld.

Du wirst mit ihm nicht glücklich erden werden. Er hat seine Prioritäten ja gezeigt. Er hat sich nicht unter Kontrolle. Wenn er wenigstens nur das Geld verspielen würde was er hat mehr hat (also nach Miete, Nebenkosten und Lebensmittel) könnte man argumentierten, dass es sein hobby ist. Aber so?
Stell dir vor ihr kauft ein Haus. Er würde es verspielen. Habt ihr ein Sparkonto für das Kind? Würde mich wundern, wenn er das nicht schon geplündert hat.

Der Schwiegervater meiner Schwester ist Spielsüchtig. Seine Frau ist bei ihm der Kinder wegen geblieben. In ihren Flitterwochen hat er sich abgesetzt und sie und 2 Kinder im Ausland allein ohne Geld gelassen. Sie hatten zog Situationen wo sie sich plötzlich ohne Geld für Miete/Lebensmittel vorgefunden hat. Als mein Schwager verkündete, dass er studieren will statt eine Ausbildung zu machen oder direkt zu arbeiten, hat sein Vater ihn raus geschmissen ohne einen cent. Sein Vater hat erwartet, dass sein Sohn Geld verdient um es der Familie zu geben.

Ich verstehe, dass es jetzt hart ist. Aber was soll in der Zukunft sein? Was wenn du wieder schwanger wirst und in Elternzeit gehst? Unterstützt er dich dann? Oder nimmt er auch das Geld für die letzte Windel für seinen nächsten großen Sieg?

Liebe Rayaha,

Das er euch liebt kannst du ihm glauben das tut er.

Ändert aber leider nichts dran.
Seine Handlungen haben mit der Sucht zu tun.
Sie bestimmt sein Leben.

Leider ist die Spielsucht eine Sucht die sehr schwer therapierbar ist, da das Suchtmittel vom Körper ausgeschütteten wird.

Es geht nicht mal ums gewinnen sondern ums spielen an sich.

Ich hab diesen Kampf 6 Jahre geführt.
Bis ich aufgeben musste, mir und Vor allem meine Jungs zu Liebe.
Heute geht es uns wieder gut.
Dennoch habe ich viel verloren...nicht nur an Geld.
Auch die Liebe meines Lebens.

Was Ihn an geht.
Nun bald 12 Jahre mit der Sucht, hat sich nichts geändert.
Unzählige Therapien bis zur Entmündigung vom Gericht sind wenigstens seine Rechnungen bezahlt.
Er hat sich so sehr verändert die letzten Jahre denn Mann vor der Sucht gibt es nicht mehr.

Mein Rat an dich
Schmeiß ihn aus deinem Leben
Es ist eine tickende Zeitbobe, du wirst nie glücklich werden mit ihm.
Du ersparst dir viel Kummer und Leid.

Liebe Grüße
Parker

Hey!

Das klingt sehr schlimm, aber du hast alles richtig gemacht.
Ich bin in einem Suchtumfeld groß geworden und habe selbst ein Problem- gebe zu viel Geld aus, hatte hohe Schulden. Ich kenne also die Perspektive deines Partners.
Von daher kann ich dir nur raten, bei deiner Haltung zu bleiben. Es ist schon krass, dass dein Partner sogar dein Geld gestohlen hat. Das ist eigentlich ein Unding und zeigt, wo du stehst. Man hat die Wahl, ob man das Geld nimmt oder nicht. Man weiß, was dran hängt und überlegt es sich vorher. Er hat sich anscheinend dafür entschieden, dein Geld zu stehlen.

Ich habe die Antworten hier gelesen. Manche raten dir, du sollst dich mit ihm zusammen setzen und ihr sollt das gemeinsam schaffen. Um Gottes Willen, nein! Sucht ist eines der wenigen Dinge, die man nur alleine schafft. Du kannst da rein gar nichts helfen- er muss an sich arbeiten. Im Gegenteil: Wenn du dich für ihn verantwortlich fühlst, steuerst du in eine Co-Abhängigkeit. Außerdem merkt er dadurch, dass alles nicht so schlimm ist- du bleibst ja an seiner Seite. Dadurch wird er nicht aufhören zu spielen.
Ich habe bei jedem Schritt damals abgewägt: Akzeptiert mein Partner diese Ausgabe, kann ich es irgendwie gut verkaufen oder schönreden? Kriegt er es überhaupt raus? Hier lag viel Geld rum- aber ich wusste genau: gehe ich da ran, ist Polen offen.
Der Typ wird abgebrannt bis aufs letzte Hemd sein, sonst würde er sich bei dir nicht bedienen. Sprich: Dispo bis zum Anschlag ausgereizt.

Was ich an deiner Stelle tun würde:
- weiterhin auf eine Trennung bestehen.
- Geld und auch Gegenstände vor ihm sichern. Gerade für Babyartikel (Kinderwagen, Trage...) gibt es online noch eine Menge Geld.
- Beweise sichern, wieviel Geld er von dir genommen hat. Um die 3000 Euro, richtig? Das ist eine Menge Kohle!
- ihn anzeigen und das Geld zurückfordern! Ohne mit der Wimper zu zucken. Er muss merken, dass es so nicht geht und sein Handeln Konsequenzen hat. Du bist bestimmt nicht die einzige, die ihm etwas geliehen hat. Die Leute, die das Geld am stärksten zurückfordern, werden am schnellsten bedient.
- seinen Worten nicht mehr glauben (man versucht, den Partner damit zu beruhigen- inhaltlich steckt da aber nichts hinter...), sondern nur den Handlungen Beachtung schenken.

Was sagt er denn, wann und wie du das Geld zurück bekommst?
Ich wünsche dir gute Nerven!

Liebe Grüße
Schoko

Danke für eure Antworten♡. Danke das ihr euch die Zeit für mich genommen habt und vorallem auch für die Sicht aus beiden seiten.

Mir war nicht klar was spielsucht bedeutet. Und ich kann es immernoch schwer akzeptieren. Ich bin zerrissen zwischen Mitleid und Abscheu, zwischen Liebe und tiefer Wut. Das alles zerreißt mich. Ich bin niemand der eine sucht und Krankheit nicht versteht. War selbst Substanz abhängig und depressiv. Bin auch im Kranken sucht Umfeld groß geworden. ABER es gibt Grenzen. Und seinen Partner zu beklauen, ihn finanziell auszubeuten ist mehr als sucht. Es ist selbstsüchtig. Und das schmerzt so sehr. Ich will an seine Worte glauben das er sich ändert aber wie kann ich daran glauben wenn ich sehe was er tut.

Ja er hatte auch eine schwere Kindheit. Vater Alkoholiker, hat ihn sein Leben lang runter gemacht. Jetzt im laufe der 3 Monate habe ich immer mehr rausgefunden. Mein ganzes Bild von ihm zusammen gebrochen und ich frage mich wer er ist und ob ich ihn je kannte. Seine Mutter hat mir dann alles erzählt. Und einiges habe ich selbst rausgefunden.
- seit 12 Jahren ist er abhängig wohl mal weniger mal mehr intensiv gespielt. Damals
- hat er seine Familie beklaut das Konto seiner Mutter leergeräumt
- Schmuck von Verwandten und den Eltern seiner damaligen Freundin gestohlen
- seinen Arbeitgeber bestohlen
- Freunde bestohlen
- er kam vor Gericht ( damals jugendstrafrecht)
- er hat mittlerweile unzählige Kredite
- über 20.000 Euro Schulden
- er hat alles was unser 8 monate alter Sohn zur geburt an geld geschenkt bekommen hat entwendet (400 euro)

Ich war naiv der kann lügen das ich mir selbst nicht mehr vertraut habe. Ich habe sehr wenig Geld und trotzdem alles versucht zu sparen. In 2 Jahren hatte ich endlich 3000 Euro. Nachdem ich ihm 2000 geliehen hatte, hatte ich noch 1000 euro. Dann fehlten 500 und er hat mir solange eingeredet das er es nicht war und das ich es bestimmt ausgegeben habe das ich an meinem verstand gezweifelt habe. Aber nachdem dann die nächsten 500 euro gefehlt hatten. War alles klar und er konnte auch nichts mehr abstreiten.

Ich lebe von Hartz 4 da ich selbst an Depressionen vor meiner Schwangerschaft erkrankte und lange nicht arbeiten konnte aber ich habe mir helfen lassen. Ich habe alles getan um für mein kind gesund zu werden. Das hat er nicht und das ist etwas das ich nicht akzeptieren kann. Sucht ja aber die Liebe zu seiner Familie hätte ihn schon lange auf den weg zur Therapie bringen müssen. Jetzt nachdem alles zusammen gebrochen ist hat er eine stationäre Therapie beantragt...

Ich habe zuviel durch in meinem leben. Vor ihm war ich in einer Gewaltvollen Partnerschaft und habe mir wieder ein manipulierenden Mensch ausgesucht.. die Erkenntnis tut weh und ich weiß noch nicht ob und inwieweit ich ihm verzeihen kann. Ich muss sehen das er etwas tut aber er tut zu wenig..

Ja ich habe mir schriftlich geben lassen was er mir schuldet mit zahlungsvereibarungen aber da kam noch nicht viel an...