Hallo, mich würde eure Meinung zu folgendem Thema interessieren: 8 Jahre zusammen, 1 gemeinsames Kind (1). Patchwork mit meinen 2 Großen aus voriger Ehe funktioniert mehr schlecht als recht, er akzeptiert ihre Anwesenheit, kommuniziert aber so gut wie nicht mit ihnen. Fällt nicht so auf, weil er nur drei Tage pro Woche hier ist, weil er auswärts arbeitet. Hatten deshalb bereits mehrere therapeutische Sitzungen, die alle nichts gebracht haben, weil er dann entweder wieder keine Zeit hatte, es fortzuführen oder keine Lust, intensiv an sich zu arbeiten.
Er ist generell ein sehr kopfgesteuerter Mensch, der nur schwer Gefühle zeigen oder zulassen kann - heißt: Wenig Umarmungen, wenig Küsse, so gut wie keine verbalen Liebesgeständnisse, meist nur über WhatsApp. Dürfte wohl seiner gefühlsarmen Mutter zu verdanken sein. Ich habe gelernt, mich im Laufe der Jahre damit zu arrangieren. Er zeigt seine Liebe zu mir anders. Leider ist es nun so, dass seit der Schwangerschaft auch unser Sexleben zum Erliegen gekommen ist seinerseits. Man muss dazu sagen, er war immer schon ein Workaholic und nach einem Burn out vor drei Jahren ist er immer noch anfällig für depressive Verstimmungen.
Für mich fühlt es sich nun so an, als ob die Beziehung auf lange Sicht keinen Sinn mehr hat, obwohl ich ihn immer noch liebe. Familienleben habe ich ja schon gestrichen wegen seiner Nicht-Kommunikation mit meinen Kindern, Beziehungsleben soll ich nun auch streichen wegen mangelnder Libido?
Ich weine, wenn ich daran denke, die Beziehung zu beenden, ich weine aber auch, wenn ich bleibe, weil das nicht die Beziehung ist, die ich mir wünsche für den Rest meines Lebens. Was würdet ihr machen?
Unglücklich trotz Liebe - bleiben oder gehen?
Ich denke, ich würde mich trennen. Vorallem der Kinder wegen.
Alles Gute dir!
Mir fehlt bei solchen Fragen immer das, was dafür spricht, bei ihm zu bleiben, was du an ihm liebst...
er will mit deinen Kindern nichts zu tun haben, er hat keine Lust auf Sex und du hast dich mit seiner Unfähigkeit, Liebe zu zeigen, arrangiert.
Ich kann an deiner Beschreibung weder erkennen, dass er dich liebt, noch, was du an ihn liebst, nur, dass du weinst bei der Vorstellung, ihn nicht mehr zu haben...
Ich hab wohl eine andere Vorstellung von Liebe.
Ich kann den anderen Userinnen hier nur uneingeschränkt zustimmen. Nie im Leben wäre ich mit so einem Mann, der meinen Kindern gegenüber nicht gewillt ist ein gutes Verhältnis aufzubauen eine Beziehung eingegangen geschweige dessen hätte ich noch ein Kind mit ihm bekommen. Und lieben könnte ich so jemanden auch nicht und wenn du ehrlich bist, liebst du ihn auch nicht.
Du hast vermutlich Angst vor dem - beziehungstechnisch gesehen - Alleinsein oder mit 3 Kindern keinen neuen Partner mehr zu finden o. ä.
Trenn dich - in erster Hinsicht zum Wohle deiner Kinder.
Für mich hört sich das so an als wenn du in der Beziehung mehr als Unglücklich bist und wenn deine Kinder sich von deinem Partner auch nicht geliebt fühlen oder nur geduldet sehe ich keinen Grund warum du noch länger bleiben solltest, euer gemeinsames Kind wird auf Dauer auch unglücklich sein wenn es merkt das Mama und Papa sich garnicht wirklich mehr lieben. Am Anfang ist es hart weil man ja auch an die guten Zeiten denkt aber irgendwann wirst du merken das du glücklicher bist wenn du dich von deinem Gefühlskalten Partner trennst. Wenn du magst kannst du ihm ja auch sagen wie du dich fühlst und das du so wie es ist nicht weiter machen kannst und gerade ohne Liebesbekundungen, ohne Sex und ganz wichtig wenn er deine Kinder nur duldet und auch so behandelt, Sie sollten oberste Priorität haben
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft🍀
"Was würdet ihr machen? "
Beratung für ANGEHÖRIGE suchen.
Burn Out betrifft die ganze Familie.
Klar, der Patient braucht Therapien und und und. Sofern er das will und sofern er das zulassen kann.
Was viele nicht beachten: die ganze Familie braucht Unterstützung.
Du kannst zwar dem Kind Mutter sein.
Langfristig brauchst du auch was.
Dir fehlt auch einiges.
Dazu der Part die Kinder aufzufangen. Nicht Anwesendheit ist das eine; durch depressive Stimmungen das den Kindern erklären, Wege aufzeigen, das andere.
Hol dir selbst Hilfe.
Ob er nun Hilfe will oder nicht, ist erst mal egal.
Bei Trennung wird das gemeinsame Kind bleiben; Fragen stellen, Kontakt mit ihm haben. Auch deine großen Kinder bekommen einiges mit. Deine Stimmung, deine Fragen. Eigene Fragen "was ist nur los mit ihm?" Was sich Kinder oft auch fragen "Haben wir was falsch gemacht?"
Bei NIcht-Trennung: das gleiche, nur intensiver.
Lerne du mit dem Krankheitsbild umzugehen, erfahre darüber. So, dass du es kindgerecht den Kindern erklären kannst.
Lerne euch Oasen zu schaffen. Inseln ohne Krankheit.
Es gibt auch Gruppen und Hilfen für Kinder von psychisch kranken Elternteilen. Das ist auch wichtig.
Das entlastet dich.
Die Kinder können lernen, vieles besser einzuschätzen; zu verinnerlichen, dass NICHT sie das Problem sind. Du kannst aufatmen, weil Profis mit ihnen sprechen.
Die Kinder können offen mit anderen Kindern sprechen. Das, was Freunde nicht verstehen würden; andere Kinder, die das kennen, aber schon.
Sensibilisieren und klar zugestehen, dass sie selbst glücklich sein DÜRFEN.
Such dir dringend Unterstützung für ANGEHÖRIGE.
Auch Notfallpläne
- finanzielle Absicherung
- was, wenn er in die Klinik muss (Zusammenbruch bei Burn out)
- Vollmachten (willst du das überhaupt)
- eigenen Oasen - guten Gewissens, dass es dir gut gehen DARF
- wen weiht ihr ein (z.B. Notfallbetreuung von Freunden, falls du ihn von sofort auf direkt zur Klinik bringst und die Kinder zu Freunden müssten); wer sollte nichts erfahren
- für deine Psyche, was tut dir gut
- für dich Ansprechpersonen, wenn es DIR nicht gut geht
- dein Hausarzt, damit dieser durch die erhöhte Belastung schneller reagieren kann (krank schreiben lassen aus psychischen Gründen ist möglich. Leider achten Angehörige oft nicht auf sich selbst und gehen erst zum Arzt, wenn sie selbst auch Burn Out haben)
Mit Trennung und ohne Trennung:
Hilfe für dich (und somit auch für die Kinder) ist in beiden Fällen sehr wichtig.