Wie lange nachtragend sein?

Hallo zusammen,
Mich beschäftigt eine Geldfrage in unserer Beziehung. Kurz Die Fakten:
Verheiratet
1 kind
Ich, w, schon immer der mit etwas mehr Gehalt
Er, verdiente ordentlich, war in großem Konzern tarifangestellter
Nun gab es eine Möglichkeit für ihn, ein Sabbatjahr zu nehmen, um sich mit weiteren ehemaligen Kollegen mit einer innovativen Idee selbstständig zu machen.
Das Gehalt, dass sie sich nun auszahlen, ist auskömmlich, aber wir können lange nicht mehr so viel sparen wie früher. (Kredit für Hauskauf muss auch bedient werden.)
Mich wurmt es, dass von ihm nun weniger ankommt und ich das einfach akzeptieren soll. Wenn ich es anspreche und kritisiere, kommt nur ein "...und wie lange darf ich mir das nun anhören". Ich sage dann darauf: bis dein Gehalt wieder minimum so ist wie zuvor.
Darüber hinaus ist bei ihm der Wunsch nach einem zweiten Kind groß und ich frage mich, wie das gehen soll mit weniger Gehalt, wenn ich dann ca 8 Monate in Elternzeit wäre,... lange nicht so locker wie bei K1.
Bin ich zu egoistisch? Gönne ich ihm seine Selbstverwirklichung zu wenig? Kann mich auch jemand verstehen (...eigentlich geht es mit Gehalt ja grundsätzlich aufwärts und nicht abwärts,...)
Danke und Gruß

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Hallo Liebes,
also ich kann dich prinzipiell verstehen. Was ich nicht verstehen kann ist, dass ihr sowas als Paar nicht vorher bespricht, durch kalkuliert und dann gemeinsam guten Gewissens entscheidet. Hat er dir einfach mitgeteilt, so ich mache das jetzt, du musst meine Entscheidung akzeptieren? Da wäre ich auch angefressen und wohl etwas nachtragend. Finanzielle Verantwortung geht beide etwas an und sollte (so wie alle anderen Dinge, welche die Familie in Gänze betreffen) abgesprochen werden. Das für die Zukunft.

Zur nun schon bestehenden Situation:
Ja es ist Mist. Letztendlich würde ich persönlich ein klärendes, spannendes Gespräch suchen und exakt festlegen, wie es zukünftig in diesem Punkt weiter geht. Das ist ja keine Schwangerschaft und somit schon gut planbar. Sachlich und konstruktiv. Wenn absehbar ist, wie lange du diese Situation noch aushalten musst, fällt es dir sicher leichter, nicht ständig darauf rumzureiten.
Alles Gute

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spannendes- sachliches

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Ein richtiges Entscheidungsgespräch gab es nicht, da der Gedanke an die Selbstständigkeit unter den Kollegen lange reifte und es dann irgendwann ein "mitgehangen mitgefangen" war... die Konditionen bzgl Gehalt etc wurden erst sehr spät getroffen. In diesem Moment hätte mein Mann aus meiner Sicht mehr rausholen können,... hätte hätte

Eifersüchtig bin ich nicht, ich wäre nicht gerne selbstständig (selbst und ständig trifft durchaus zu für die selbstständigkeit)

Haushalt und Kinderbetreuung teilen wir fair auf und da möchte ich auch nicht ran im Sinne (du musst x std mehr machen weil du x EUR weniger verdienst).

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Hallo!

Ich musste über das Thema nachdenken. Aber nun will ich ganz ehrlich sein. Bitte fühl dich trotz deutlicher Worte nicht persönlich angegriffen.

Du fragst, ob du egoistisch bist. Ja! Und geizig. Und gönnst deinem Mann die Erfüllung eines offenbar lang gehegten Traumes nicht. Es dreht sich um dich und um Luxusprobleme!

Wenn dein Mann irgendwann am Ende seines Lebens zurückblickt, wird er nicht stolz über die angesparte Garage sein! Das wird das letzte sein woran er denken wird! Generell wird das Materielle dann keine Rolle spielen.

Aber er wird sich daran erinnern, wie er seine Träume verfolgt hat und nicht nur verträumt. Wie er dabei an dich denkt, entscheidest du. Soll er daran denken, dass du ihn wegen ein paar Euros das Leben schwer gemacht und ihm seinen Traum vermiest hast? Oder soll er sich zurück erinnern und sich darüber freuen, dass seine Liebe Ehefrau ihm den Rücken frei hielt, ihn unterstützt und sich für ihn gefreut hat?

Ganz ehrlich, mein Mann will demnächst wieder zur Schule gehen. Wir haben insgesamt 5 Kinder im Patchwork. Manchmal ist es finanziell so eng, das wir gar nicht wissen, wie wir monatsanfang mit dem Ende verbinden sollen. Aber wir schaffen das! Dann gehen wir halt mal weniger essen!

Er ist fast 40 und möchte sich beruflich fortbilden. 2 Jahre Schule. Wird sicher nicht immer einfach, aber er hat da Bock drauf! Dann soll er das tun! Ich bin die letzte, die ihm im Weg steht. Und ich weiß, auch er würde mir den Weg offen halten.

Die Garage kann warten!

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... und ich bin mir sicher, du und dein Mann haben seine ausführlich besprochen und durchgerechnet...
Dies macht den entscheidenden Unterschied

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*seine Pläne

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Also ich finde schon, dass du da etwas egoistisch klingst. Ich verstehe es schon, dass man seinen Lebensstandard aufrecht erhalten möchte, aber er kann sich verwirklichen. Das würde ja auhh nur ein temporärer zustand sein oder nicht? Und Uhr nagt scheinbar nicht am hungertuch, es liest sich so, als würde lediglich das Sparen etwas weniger sein.
Man könnte in der Situation grundsätzlich etwas kürzer treten um die wichtigen Dinge bedienen zu können, eben der Kredit. Ein weiteres Kind könnte dann noch warten, sofern es keine 10 Jahre andauert.
Ich sehe da ehrlich gesagt kein Problem, habe aber auch keinen Einblick in eure finanzielle Situation.

Wie gesagt, ich verstehe dich teilweise, aber finde, dass du deinem Mann da mal. Was gönnen solltest und hinter ihm stehen bzw den Rücken stärken.
So würde ich es machen, weil wenn es umgekehrt wäre, würdest du gewiss auch den Rückhalt deines Mannes erwarten. Oder sehe ich das falsch?

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Ihr scheint ja aktuell nicht am Hungertuch zu nagen sondern euch nur etwas weniger Luxus leisten zu können. Da finde ich deine Reaktion absolut unangebracht.

Du hast (hoffentlich) deinen Mann nicht des Geldes wegen geheiratet sondern weil du ihn liebst. Dann solle doch für dich auch am Wichtigsten sein, das er glücklich ist.

Warum stört es dich so? Ist es wirklich das Geld? Oder findest du das Projekt doof und siehst da keine echte Zukunft für? Oder bist du vielleicht ein bisschen eifersüchtig?

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Natürlich habe ich meinen Mann nicht des Geldes wegen geheiratet, wir haben uns aber vor der Entscheidung für Haus und Kind unter den vorherigen finanziellen Prämissen entschieden.
Das Projekt kann gut gehen, die Idee ist sehr gut, davon bin ich überzeugt.
Ich halte aber insgesamt wenig von Selbstständigkeit (selbst und ständig), mein Vater war Selbstständig, daher kenne ich es zu gut.

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Ich verdiene auch ein Stück weit mehr als mein Mann. Sollte er sich für ein Sabbatjahr entscheiden und was anderes machen wollen, würde ich ihn unterstützen.

Wenn Du ihn sehr stark quersubventionieren müsstest, wäre die Überlegung dass er mehr Aufgaben im Haushalt oder Kinderbetreuung übernimmt.

Hat er Dich eigentlich in die Entscheidungsfindung einbezogen? Das klingt irgendwie nicht ganz danach. Etwas komisch würde ich es finden, wenn mein Mann ohne Gespräch einfach den Job wechseln würde.

Wenn abgesehen vom Finanziellen das ganze noch ein Gefühl von Unsicherheit bei Dir lässt, wäre es gut, wenn ihr über dieses Gefühl separat sprechen könnt.

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Hi,
wenn es um nachtragend geht - kann ich sehr gut. Liegt alles in "Schubladen" und kann bei Bedarf, dem Gesprächspartner um die Ohren gehauen werden.

Wenn ihr in dem jetztigen Modell noch sparen könnt, seit ihr weiter, als ich es 12 Jahre war. Das Kind, sollte er aber sich zu diesem Zeitpunkt aber, dann aus dem Kopf schlagen, bis du auch denkst, es finanziell packen zu können.

Ich wurde eigentlich von Geburt Kind 1 an, finanziell allein gelassen. Besprochen war es anders, er laberte mich dumm..............................ich fing dann an Excel-Listen zu machen, was es alles so kostet etc., die wurden ihm vorgelegt, Geld sah ich nie. Das 2. Kind, 3,5 Jahre später, war ungeplant, aber willkommen. Ging ja irgendwie.

So traf ich auch alleine die Entscheidung, letztes Jahr mich kündigen zu lassen, bei einem Ausbeuter-Mobbing Arbeitgeber. Mit dem Arbeitslosengeld kam ich und die 2 Kinder auch sehr gut zurecht, war mehr, als ich in den 12 Jahren vorher zur Verfügung hatte.

Wenn ich gut verdiene, will meiner ein gemeinsames Konto und keine Nebenkosten zahlen. Bin ich arbeitslos oder habe weniger, will er ein getrenntes Konto und die Nebenkosten auch nicht erhöhen.....................

Redet mal drüber, wie es weitergehen soll. 1 Kind reicht völlig in der heutigen Zeit.

Alles Gute

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Hey!

Ich wäre auch angefressen und könnte mir an deiner Stelle aktuell kein 2. Kind vorstellen. Letztlich würde das bedeuten, dass sich dein Gehalt halbiert oder ggf drittelt- je nach Ausgangslage. Das könnte ggf zu einem Engpass führen, wenn sein Gehalt nicht ausreicht.

Noch ist er in seinem Sabbatjahr. Es sei ihm gegönnt, das so zu praktizieren und sich ein Jahr lang selbst zu verwirklichen. Wobei ich nicht nachvollziehen kann, dass das ohne deine Zustimmung bzw Rücksprache von statten gegangen ist.
Spannender wird es, wenn das Jahr vorbei ist. Kündigt er dann seinen Job? Geht er zurück und verlässt die Selbständigkeit?
Ich würde mich so langsam mit ihm an einen Tisch setzen und diese Zukunft planen.
Wenn er selbständig bleiben will: wieviel wird er sich in Zukunft auszahlen? Wie stellt er sich das mit dem zweiten Kind vor? Wieviel Geld kommt dann in eure Kassen?


Liebe Grüße
Schoko

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Außerdem: Sabbatjahre werden meist Jahre lang im Voraus geplant, weil in der Zeit der Lohn einbehalten wird, den er dann im Laufe des Sabbatjahres bezieht.
Hat er das schon gezahlt? Dann war das keine spontane Geschichte. Hat er diese Anteile noch nicht gezahlt? Dann hat es sich Konsequenzen auf sein Gehalt nach dem Jahr. Wie ist das dann mit einem vollständigen Übertritt in die Selbständigkeit zu vereinbaren?

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Es hat sich über längere Zeit angebahnt, aber die Konditionen waren erst kurz vor Umsetzung im Februar bekannt.
Er erhält jetzt in diesem Startup auch ein Gehalt, das aber wesentlich geringer ist als sein Gehalt zuvor.

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Ich verstehe es vollkommen, dass es blöd ist, wenn man seinen gewohnten Lebensstil einschränken muss.

ABER: Ihr scheint ja trotzdem keine finanziellen Probleme zu haben. Und dann sollte man es dem Partner zustehen, etwas zu tun, was ihn erfüllt.
Was wäre denn, wenn er seinen Traumjob findet, dort aber etwas weniger verdient?

„ Wenn ich es anspreche und kritisiere, kommt nur ein "...und wie lange darf ich mir das nun anhören". Ich sage dann darauf: bis dein Gehalt wieder minimum so ist wie zuvor.“
Das finde ich allerdings eine ungesunde Herangehensweisen. Willst du ihm das jetzt ein ganzes Jahr vorhalten?

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...ja, finanzielle Probleme nicht, aber deutliche Einschränkungen. Beispielsweise steht der Neubau einer Garage an, für die wir eigentlich sparen sollten... ja das mit dem Jahr ist schon so ein Problem, ich bin so nachtragend und kann das nicht abhaken.

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Hallo!

Mir fehlen ein paar Informationen zu einer wirklichen Meinung.
Wie zufrieden ist er in seinem Job? Macht ihm die Selbstverständlichkeit glücklicher? Dann ist das jeden Cent wert.
Mehr Geld aber einen frustrierten Mann möchte ich nicht haben.
Wie groß ist dein Kinderwunsch? Geht ein zweites Kind vielleicht auch in 2-3 Jahren?

Unser Einkommen hat sich durch einen Jobwechseln bei meinem Mann, und meiner Elternzeit zur Zeit halbiert. Wir haben deutlich weniger Geld zur Verfügung, kommen aber zurecht. Aber wir sind beide glücklich. Und darauf kommt es an. Aber jeden macht was anderes glücklich. Setzt euch hin und redet. Als Paar sollte man seine Zukunft schon gemeinsam gestalten mit Rücksicht auf alle beteiligten.

LG

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Wie zufrieden ist er in seinem Job?
In seinem alten Job (das von dem er gerade Sabbatjahr macht) war er fachlich zufrieden, das "politische" hat ihm aber wenig zugesagt

Macht ihm die Selbstverständlichkeit glücklicher?
Das hoffe ich sehr, natürlich gibt es bei 4 Mitspielern auch unterschiedliche Ansichten, aber sie sind von ihrer Idee überzeugt und geben alle Alles.
Wie groß ist dein Kinderwunsch?
MEIN Kinderwunsch ist nicht so groß, SEIN Kinderwunsch jedoch schon. Und ich habe eben große Bedenken was dann finanzielle Einschränkungen betrifft.
Geht ein zweites Kind vielleicht auch in 2-3 Jahren?
Definitiv von mir aus ja, können wir noch warten