Nie ohne Beziehung sein können...

Ich war, seitdem ich 15 bin, eigentlich nie ohne Beziehung. 3s waren auch längere Beziehungen dabei, auch eine 10jährige Ehe. Die ist jetzt zuende und mein verletztes Inneres fühlt sich als ob man es ins Neonlicht gezerrt hat, wo es jetzt nackig und hilflos rumsteht und es will schnell zurück in die schützenden Arme einer Beziehung, irgendwohin, wo es emotional andocken kann, denn alleine trudelt es ziellos durch die Gegend und weiß nix mit sich und der Welt anzufangen, fürchtet sich, allein alt zu werden, fühlt sich ungeliebt etc..

Ihr könnt euch vorstellen, dass Griffe ins Klo vorprogrammiert sind, wenn man nur ne Beziehung sucht um der Beziehung Willen und es hat was Zwanghaftes und wird niemandem gerecht: aktuell date ich drei Männer, damit mich keiner verletzen kann und, Hand aufs Herz, alle drei sind nüchtern betrachtet nix, weil die eigentlich keine Beziehung wollen oder keine mit mir. Ich kann es dennoch nicht lassen, ich bin ne Motte, sie sind das Licht. Offenbar schreit etwas in mir, sich ne neue Verletzung abzuholen.
Aber ich bin es so leid. Und ich schaffe es das erste Mal in meinem Leben, mich kritisch aus ner Außenperspektive zu sehen und mir zuzuraunen: Mensch, Mädel, pass doch mal auf dich auf und komm klar. Such mal die Liebe in dir und nicht immer im außen...

Nur: da ist nix in mir oder es hat sich verdammt gut versteckt. Ich finde auf jeden Fall nichts...

Kennt jemand so ein krankhaft destruktives Verhalten und hat da rausgefunden? Was hat geholfen? Muss ich da jetzt einfach mal durch? Wie lange dauert das? Gibt es Literatur oder anderen Input zum Thema? Ich mag nicht mehr. Ich laufe sehenden Auges in Messer und ich möchte das nicht mehr.
Ich möchte alleine zufrieden sein. Aber wie? Aber wie? Aber wie????

Danke für euren Input.

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Hallo...
Zum. Glück konnte ich immer alleine sein, trotz fehlender Beziehung. Ich kann mir vorstellen wir schwer das ist, da raus kommen zu wollen...
Ich würde raten evtl. professionelle Hilfe zu suchen.... Entweder erstmal über Beratungsstellen oder dann auch über psychotherapeutische.

Ich hatte mal eine Zeit, da fühlte ich mich auch verloren, nach der Trennung von meinem Mann. Die Beziehung lief 13 Jahre.... Vielleicht auch länger, ich weiß es nicht mehr...
Stelle dir doch einfach mal eine Frage...

"Wer bin ich? Wer bin ICH OHNE Mann?" ... Was hast du für Hobbys? Was isst du gerne? Was liest du gerne? Was magst du, was magst du nicht?
Entdecke dich neu... Wenn du sagst du bist seit du 15 bist immer in einer Beziehung.... Kannst du das dann überhaupt sagen? Sag uns wer du bist? Was willst du? Was macht dir Spaß? Was findest du doof?

Ich habe mich in der besagten Beziehung verloren gehabt... Ich habe mich neu kennengelernt, habe Hobbys probiert, habe gekocht, habe (weil ich Kinder hatte) eine "Me-Time" eingerichtet...

Lerne doch neu kennen, und ich kann mir vorstellen es wird leichter....

Zumindest war das bei mir so.

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Ich könnte dir ein schönes Buch empfehlen, wenn das etwas für dich ist. Es heiß "Das Kind in dir muss Heimat finden". Da findet man sehr viele schöne Ansätze und Strategien mit denen man selber arbeiten kann.

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Kannnst du gut mit Tieren?
Eine frühere Freundin hat folgende Kombi gemacht

- Therapie
- Hund (liegt ihr mehr, Katze wäre auch ok gewesen. Berufliche Situation war Hund besser).

Sie hat sich informiert, wer in der Nachbarschaft Gassi gehen könnte, abgesichert, falls sie mal krank würde.
1. sie war nicht mehr einsam
2. sie hat dadurch Kontakte zu Nachbarn bekommen
3. sie wurde dadurch mutiger. Für sich alleine hätte sie sich nicht fragen getraut. Da sie aber wollte, dass es einem Familienmitglied gut geht bei ihr, ist sie über ihren Schatten gesprungen. Ohne Absicherung hätte sie sich keinen Hund geholt.

4. Therapie.

Später hat sie dann einen für sie passenden Partner gefunden, der deutlich kein Vollhonk ist. Es hat gedauert. Ihren Mitbewohner hat er sofort akzeptiert und nicht als Konkurrenz angesehen.

Da sie sich anfangs nicht sicher war, ob oder ob nicht und ob sie sich die Verantwortung zutraut, hat sie im Tierheim ausgeholfen. Dort angefragt, sich den Umgang zeigen lassen und mit diesem Selbstvertrauen dann einen Hund zu sich geholt.

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Ich darf leider keine Tiere hier halten, bin gerade umgezogen. Ansonsten wäre das eine fantastische Idee. Ich hätte sehr gerne einen Hund oder würde gerne wieder mit dem Reiten anfangen.
Vielleicht guck ich nach einer Reitbeteiligung?

Therapie. Ja. Wäre sicherlich ne gute Sache. Ich hab Angst, in der Vergangenheit rumzuwühlen. Da käme bestimmt einige hoch.

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Hallo.

Ich war auch Mal in einer maximal bescheidenen emotionalen Lage, anders als deine, aber das Niveau an Unglück war ähnlich.

Dann konnte ich durch einen glücklichen Zufall eine Reitbeteiligung beginnen - das war meine Rettung. Im Umgang mit Pferden, beim Stall ausmisten, ausreiten in der Natur, Arbeit in der Halle - da hört das Gedankenkarussell auf zu kreisen.

Zusätzlich habe ich ca. 10h mit einem Lebenscoach verbracht, der mir geholfen hat Dinge Mal aus anderen Perspektiven zu betrachten und auch mein Verhalten in bestimmten Situationen anzupassen.

Die Kombination aus beidem hat mich zurück ins Leben gebracht.

Mittlerweile ist "alles wieder gut" und ich habe Partner, etc.

Also - wenn Hund nicht geht (wäre auch toll) - sind Pferde wirklich eine sehr gute Möglichkeit.

LG, feeby

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Du steckst noch mittendrin im Liebeskummer, aber ich bin sicher, dass du in einem Jahr anders redest und viel stärker bist. Ich würde es tatsächlich aushalten diese Einsamkeit und Verzweiflung und dich mit dir selbst anfreunden. Tiere sind wunderbare Helfer in solchen Lebenskrisen, wirken sehr beruhigend . Das mit dem Reithobby ist sicher eine gute Idee. Ich würde jetzt auch nicht schnell Ersatz im Internet suchen des Trostes wegen. Das ist oft der erste Reflex nach einer Trennung oder in der Beziehungskrise, hatte ich auch. Aber auch mühsam und enttäuschend. Versuch einen Platz in der Therapie zu bekommen, das wird dir auch guttun. Und man fängt nicht sofort mit schlimmen Geschichten aus der Kindheit an, der Therapeut oder die Therapeutin macht sich erstmal ein Bild von hier und jetzt

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Es ist für mich eine Grundlage für eine gesunde Beziehung, dass beide Partner für sich alleine zufrieden sind, fest im Leben stehen und auch gut alleine sein können. Nur wenn man weiss, was einem selbst alleine wirklich gut tut, kann man einen Partner suchen der das nachhaltig erfüllt und die Beziehung entsprechend gestalten.

Ein erster Schritt dazu alleine klarzukommen könnte zum Beispiel sein, ein Hobby zu suchen in dem man richtig aufgeht. Einen Beruf wählen in dem man sich gut selbst versorgen kann und in einer eigenen Wohnung zu wohnen (Miete natürlich kein Problem ;)). Oder zu üben, in dem man alleine reisen geht.

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"Ein erster Schritt dazu alleine klarzukommen könnte zum Beispiel sein, ein Hobby zu suchen in dem man richtig aufgeht. Einen Beruf wählen in dem man sich gut selbst versorgen kann und in einer eigenen Wohnung zu wohnen (Miete natürlich kein Problem ;)). Oder zu üben, in dem man alleine reisen geht."

Alles gemacht. Nur - ich will ja im Leben nicht nur "klarkommen". Klar, man kann alles alleine machen. Oder mit Freunden.

Und ganz ehrlich - wieviele gesunde Beziehungen kennst Du? Ich finde es hat sowas vorwürfiges, wenn man Menschen, die sich nach einer Beziehung sehnen, indirekt zu verstehen gibt, dass sie quasi unfähig sind, weil sie nicht gern allein bleiben wollen.

Kenne auch das Gegenbeispiel - Freundinnen, die so autonom sind, dass ihr ganzes Leben ausschließlich um sie, ihre Befindlichkeiten und ihre Selbstoptimierung kreist. Da ist dann gar kein Raum für einen Partner. Wie auch?

Und natürlich gibt es in Partnerschaften Freiräume, die jeder für sich nutzt, Interessen denen er nachgeht. Schließt sich ja nicht aus. Nur - in einer Beziehung kann ich entscheiden, welche Teile gemeinsam sind, welche alleine. Ohne Beziehung gibt es nur eine Option.

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Ich glaube du hast es falsch verstanden was ich ausdrücken wollte.
Ich kann glücklich sein alleine, das Leben geniessen UND mir einen Partner wünschen. Priorität 1 sollte hier aber immer sein "ich bin mit mir und meinem Leben glücklich" und Priorität 2 ich wünsche mir eine gesunde Partnerschaft. Ich selbst und mehrere meiner Freundinnen waren einige Jahre in dieser Situation. Natürlich gibt es da Tage an denen man traurig ist weil man sich einen Partner sehr wünscht. Wenn du aber nur einen Partner suchst um diese Zweisamkeit zu erreichen, dann wirst du nicht auf Dauer glücklich sein.

In einer gesunden Partnerschaft sind beide Seiten gemeinsam stärker, stabiler und glücklicher als die Summe von jeder Seite alleine. Um einen Partner zu finden mit dem du das erreichst, musst du erstmal WISSEN, was dich bestärkt, was dich glücklich und stabil macht. Das kann man nur für sich alleine herausfinden.

Wie viele gesunde Beziehungen ich kenne? Mind. 10 in meinem direkten Umfeld von denen ich es genau weiss, ca. 20 weitere bei denen ich mir von aussen betrachtet recht sicher bin. Weiter kenne ich ca. 8 offensichtlich ungesunde Beziehungen wovon ich vermute, dass 4 davon unter anderem das Problem haben dass einer oder beide davon nicht alleine sein kann.

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Hallo,

ich kann Dir nicht wirklich was raten, kenne das Thema auch. Ehrlich gesagt kann ich auch nicht mehr hören - alleine zufrieden sein blabla. Ja , kann man alles. Ich behaupte aber, es gibt Menschen, die sind tendenziell eher Beziehungstypen, andere sind autonomer. Gibt ein Buch von Stefanie Stahl - so bin ich eben. Ich kann es jetzt für mich akzeptieren, wobei ich nach meiner Ehe nur kurz unpassende Männer gedated habe. Das habe ich zumindest gelernt - keine zu suchen, die keine Beziehung/Nähe möchten.
Und ich hab mich nie mit jemand zusammengetan, den ich unpassend fand, nur um nicht alleine zu sein.

Ich finde dieses Selbstliebe STATT Partnerschaft irgendwie nicht schlüssig: ist wie wenn man Bock auf Schokolade hat, aber Gummibärchen kriegt. Ja - auch lecker - aber was anderes.

Und Hand aufs Herz: kann es wirklich genaiso schön sein, an verregneten Tagen allein im Bett rumzulümmeln wie mit Partner? Zärtlichkeit ersetzen womit - mit duftender Bodylotion eincremen? Ja, kann man machen, ist aber einfach nicht das gleiche.

Man MUSS nicht alleine zufrieden sein immer. Wo Du hingucken kannst ist, Beuteschema hinterfragen. Das ist ja die Krux, dass häufig Leute mit großem Nähebedürfnis die anziehen, die auf Distanz gehen.

Und so wie manche Leute eben introvertierter sind und viel Zeit für sich und ihren Rückzug brauchen (und die nennt ja dann auch keiner bedürftig...), gibt es andere, die sich in Beziehungen einfach wohler fühlen.

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Ich war in der gleichen Situation. Da war ich 40 und frisch geschieden. Hab mir auch sofort wieder Liebeskummer eingehandelt, mit einem Mann der dann doch keine Beziehung mit mir wollte. Und dann hab ich mir wirklich vorgenommen, dass ich mir jetzt viel Zeit nehme um dann eventuell einen neuen Partner zu finden. Ich hab mich sozusagen umgestellt auf super-kritisch, habe jeden neuen Kontakt sehr kritisch betrachtet, vor allem auf das Negative geschaut und mir vorgestellt, wie sich das schlimmstenfalls entwickeln könnte. Sonst war ich nämlich zu optimistisch. Aber jetzt hab ich mir halt gesagt nur nicht wieder der Falsche. Ich hab wirklich jedes Mal dankend abgelehnt, wenn etwas nicht stimmte.

Ich hab mir auch gedacht, in der Zwischenzeit kann ich ja neue Leute kennenlernen, Freundschaften schliessen - man kann auch one-nights-stands haben oder einen festen Liebhaber haben (Hauptsache man weiss genau, dass man mit dem keine Beziehung haben will). Ich hab dann so drei Jahre gut herumbekommen. Und dann habe ich den Richtigen getroffen. Da konnte ich nicht mal wenn ich pessimistisch denke eine negative Entwicklung sehen. Und es hat sich bestätigt, es läuft sehr gut seit 13 Jahren.

Wenn du wirklich sehr in den falschen Mustern drin bist - mir hat damals das Buch "Frauen die zu sehr lieben" von Robin Norwood geholfen. Ein Klassiker, aber sehr gut.

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Das klingt gut.

Das empfohlene Buch ist meine Bibel, da finde ich mich echt wieder.

Dass mit den ONS und den Liebhabern klingt in der Theorie gut, allerdings verliebe ich mich dummes Huhn entweder oder mein Über-Ich sagt Schlampe zu mir. Blödes Über-Ich, bködes kleines Herz...

Ich muss mich wohl freistrampeln von allem und einfach annehmen, dass da gerade einfach Chaos und Verwirrung ist... an einigen Tagen (heute) sehe ich das positiv, morgen kann es sein, dass ich wieder Angst vor so viel Unklarheit habe.

Wo haste deinen neuen Partner kennengelernt? Internetz?

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Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Du bist ja schon sehr reflektiert.

Ich würde auf Entzug gehen 😉 und mir einen guten Therapeuten suchen.

Grüße