Depressionen und ein verständnisloser Ehemann

Hallo, ich habe mich hier eben neu registriert um endlich etwas loszuwerden was mir tief auf der Seele brennt..
Ich fange einfach mal an...
Ich, 31, bin verheiratet seit 5 Jahren.
Wir haben 3 Kinder ( den großen habe ich mit in die Ehe gebracht )
Kinder sind 13...3 Jahre alt und 7 Monate alt.

Wir bauen zurzeit unser Eigenheim

Dass es stressig wird war uns von Anfang an klar aber nun belastet mich eine Sache wo ich mich langsam frage...wen habe ich da eigentlich geheiratet 😒
Ich habe eine Depression...
Ich bin völlig erschöpft, überlastet, jeden Tag versuche ich irgendwie durchzukommen für meine Kinder...jedoch gelingt es mir nicht immer
Ich war schon bei mehreren Ärzten und Beratungsstellen jedoch fehlen einfach viele Kapazitäten für einen Therapieplatz 🥺
Jedes Mal werde ich vertröstet und es heißt : holen Sie sich Hilfe von Verwandten und Ehemann usw.

Mein Mann arbeitet in Schichten, wenn er mal nicht arbeitet dann ist er auf Bau
Haushalt, Kinder und Organisationen sind meine Aufgabe dementsprechend
Mir fehlt jegliche Kraft für den Haushalt, unser Baby ist ein absolutes Schreikind, er verlangt mir wirklich die letzte Kraft die ich habe
Lockdown macht es natürlich auch nicht besser...
Kommen wir aber nun zum eigentlichen Problem..
Mein Mann versteht mich nicht, er sagt, so ist nun mal das Leben und ich soll das beste draus machen
Wenn ich den Müll nicht rausbringe weil ich es nicht geschafft habe heißt es ich sei zu faul dafür...
Letztens meckerte er mich an wegen einer Milch Verpackung die ich nicht platt gemacht habe mit den Worten: du willst mich doch nur ärgern und machst es extra
Bitte ? Als hätte ich nichts besseres zu tun
Allgemein ist er sich der Meinung ich könnte mehr machen wenn ich meinen Arsch etwas mehr bewege
Das macht mich so unendlich traurig 😞
Ich habe ihn versucht zu erklären was es bedeutet wenn man eine Depression hat aber es prallt an ihm ab...
Ich weiß nicht wie ich mit ihm umgehen soll
Es gibt Tage da versteht er mich und nimmt mir die Kinder ab und dann gibt es wiederum Tage wo wir nur einander vorbeireden
Meine Befürchtung ist tatsächlich dass er denkt dass ich nur faul bin
Gestern haben wir versucht ein Gespräch zu fahren und es ist eskaliert 🤷🏻‍♀️
Wir können nicht mal mehr miteinander reden ohne dass es explodiert 😞
Was soll ich bloß tun? Wie soll ich ihm klarmachen dass meine Batterie am Ende ist und ich manchmal nicht mal mehr weiterleben will 😞😞😞🥺

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Ja schwierig.

Als erstes würde ich wohl versuchen, Hilfe im Haushalt (Putzhilfe etc.) zu organisieren damit das wenigstens läuft. Dann Therapie (stationär am besten, geht auch schneller)
Die Kinder sind ja nun mal da, aber bekomme bitte kein weiteres. Kinder sind anstrengend, schon für Leute mit normaler psychischer Belastbarkeit. Ich weiß dass wollen Depressive meist nicht hören, sondern den Kopf getätschelt bekommen und bemitleidet werden. Aber es nützt tatsächlich nichts. Man ist dann zu krank und eben nicht normal belastbar und dann kann man sich nicht noch um andere kümmern. Die meisten sind ja dann schon damit überfordert sich um sich selbst zu kümmern, duschen, aufstehen etc. je nachdem wie schwer die Depression ist.
Dein Mann liegt ja nun auch nicht auf der faulen Haut, sondern arbeitet und macht. Dann noch der Hausbau. Wahrscheinlich ist der auch überlastet, und ja, wenn man eben Familienleben und Hausbau macht, braucht man zwei gesunde Erwachsene oder Hilfe von außen. Wenn du deinen Mann zu sehr belastest, bricht der auch zusammen. Dann ist keinem geholfen.

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Die Kinderplanung ist meiner Seits zu 100 Prozent abgeschlossen.Das war auch etwas was mein Mann am Anfang nicht verstehen und akzeptieren wollte! Muss er aber tun denn ich würde kein weiteres Kind mehr auf die Beine hochbringen ohne selber und meine Kinder in den Tiefgrund zu ziehen...
Mir fehlt hier einfach von seiner Seite aus Verständnis für mich und meine Depression( diese kam übrigens nach der dritten Geburt, bzw nach dem Lockdown)
Ich war sonst immer sehr belastbar und Psycho ging es mir bestens...nur eben jetzt nicht mehr

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Zitat:
" Ich weiß dass wollen Depressive meist nicht hören, sondern den Kopf getätschelt bekommen und bemitleidet werden. "

Wow. Ein echter Schlag ins Gesicht für jeden Depressiven, der jeden Tag ums Aufstehen kämpfen muss. Wie viele (klinisch diagnostizierte) Depressive kennst du denn? Und damit meine ich nicht Menschen mit depressiver Verstimmung.

Lexa

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Nachtrag: Er vergleicht mich sehr oft mit sich selber und sagt er hat auch viel zu tun und er hat auch kein Feierabend usw

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Ich finde es auch schwierig!

Dein Mann macht und tut ja auch wo er kann. Und bei der Menge die er da gerade alleine stemmt, ist auch er überbelastet. Er arbeitet Schicht, verdient alleine das Geld, ist auf dem
Bau. Und nimmt ab und an die Kinder ab. Was wenn er noch mehr macht?!? Dann hat er wohl möglich eine Burnout - und dann?!
Und wenn er weniger macht? Geht der Bau nicht voran, oder ihr habt nicht genug Geld.

Da fehlt auf beiden Seiten Verstädnis!

Ich würde an deiner Stelle mich anders organisieren und Dinge im
Haushalt vereinfachen.
Dazu eine Haushälterin engagieren, wen der die Fenster putzt usw. So, dass der Fokus auf den Kindern liegen kann.

Und dann stationär in Therapie. Geht schneller.

Seine Batterie ist auch am
Ende, so wie sich das anhört.

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Vielen Dank auch dir für deine Nachricht

Ich habe vergessen hinzuzufügen dass er bzw wir das Haus mit einer Firma bauen lassen ( soll natürlich nicht heißen dass er nix tut ) das gröbste und die schwere Arbeit macht jedoch die Firma.
Er ist mal auf dem Bau um zu kontrollieren oder aber er muss draußen etwas frei buddeln damit die Firma nächsten Tag an der Stelle frei arbeiten kann usw
Er baut also nicht alleine das Haus und muss da keine Wände hochziehen oder Trockenbau errichten...
Seine Arbeit liebt er ( Maschinenführer )
Er selber sagt dass die Arbeit ihn nicht stresst und er froh ist seine Arbeit zu haben

Heißt also: klingt für mich so als wäre er ausgeglichen was ich wiederum von mir nicht behaupten kann

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Für mich klingt das so, als hättet ihr beide kein Verständnis füreinander.

Auch wenn man seinen Traumjob hat, kann man überlastet sein. Auch wenn man den Bau „nur“ beaufsichtigt, kann das verdammt viel sein.
Alternativ, wenn es ja eh andere machen und es nicht viel ist: beaufsichtige du den Bau.

Ich bleibe dabei. Such dir Hilfe, nicht ambulant, sondern stationär. Und organisiert euch Putzfeen und Co.
Und bleibt im Gespräch - beide!

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Ihr befindet euch in einer sehr schwierigen und stressigen Situation.
Deine Depression sollte behandelt werden, dringend! Hast du eine Habamme und mit dieser darüber gesprochen? Grade, da die Depression mit der Geburt kam kann das miteinander zusammenhängen. Dazu der Lockdown, Hausbau,... Kein Wunder, dass es dir zu viel wird.
Glaub mir, ich kenne viele Menschen, die in den letzten Monat eine Depression entwickelt haben. Das hat nicht mit Faulheit zu tun. Und nichts damit ob du 1, 2, 3 oder 10 Kinder hast. Die aktuelle Situation kann auch eigentlich psychisch stabile Menschen zur Verzweiflung führen.

Wegen deines Mannes: ich persönlich würde dir empfehlen mit ihm gemeinsam einen Therapeuten aufzusuchen. Es ist für Außenstehende nicht einfach die Auswirkung einer Depression zu verstehen. Gemeinsame Gespräche, die durch eine neutrale Person geleitet werden, können euch helfen.

Hast du außerdem mal über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht? Meist liegt die Auslastung bereits bei Oktober/November, aber du könntest ggf Glück haben noch Fr]üher etwas zu bekommen. Dort könntest du entlastet werden und Raum für dich schaffen. Es gibt auch einige Kliniken, die Kinder über 12 Jahre aufnehmen.

Ich wünsche dir viel Kraft und das ihr es mit Gesprächen schaft wieder mehr gegenseitiges Verständnis zu schaffen.

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Kannst du Großeltern oder Freunde um Hilfe bitten?
Dir wäre ja schon geholfen, wenn dir jemand die Kinder mal für 2 Stunden abnehmen würde.
In der Zeit könntest du viel anderes erledigen - ungestört.

LG

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oder mal 2 stunden nichts tun :)

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Hallo liebes. Also ich muss dir sagen dass ich nachvollziehen kann wie es dir geht.
Ich habe auch Depressionen, so richtig bewusst wurde es mir als ich nur noch geheult habe und sehr Aggressiv wurde und noch mehr, aber dass weißt du ja auch die Symptome die man bei dieser Krankheit hat.

Ich weiß nicht ob es was für dich wäre, aber ich nehme seit einem Monat Antidepressiva und mir geht es so gut. Ich bin nicht mehr kaputt, müde, Aggressiv und habe ksum noch depressive Stimmung. Natürlich gibt es den ein oder anderen Tag dass man wieder am Ende ist aber definitiv nicht mehr als ohne diese Tabletten.

Und noch etwas: Mein Arzt hat mir eine Mutter-Kind-Kur geraten sofort habe ich die Anträge gestellt extra. p.p und habe auch Gott sei Dank bewilligt bekommen und eine freie Stelle ergattert. Wenn so etwas für dich infrage kommt dann tue es und rede nochmal mit dein Mann, sonst wird es nicht besser.

Alles Gute

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Bekommst du Medikamente? Meine Schwester ist auch depressiv. Therapie bekommt sie auch nicht (Warteplatz) aber ein Psychiater hat ihr immerhin ein Medikament verschrieben das ihr gut hilft. Psychologen verschreiben keine Medikamente, nur Psychiater dürfen das.

Eine Kollegin von mir nimmt auch seit Jahren Medikamente und hat schon etliche Therapien durch- von Psychotherapie sollte man nicht Zuviel erwarten. Eine solide Einstellung mit Medikamenten ist bei den meisten Depressiven das einzige das zuverlässig hilft.

Am besten wäre wenn du dich in eine Fach Klinik einweisen lässt wenn es so akut ist das du Selbstmordgedanken hast. Da hilft dir auch keine Mutter Kind Klinik oder „Entlastung“..sondern nur eine Behandlung der Depression.

Für solche Fälle gibt es Familienhilfe über die Krankenkasse, dass die Kinder versorgt sind. Wenn du beim Arzt die Selbstmordgedanken erwähnst geht das in der Regel relativ schnell. Bei meinem Vater war es so das er sofort in eine Klinik eingewiesen wurde (ist ebenfalls depressiv)..

Gute Besserung

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Das trauer Spiel kenne ich zugut, Hilfe bekommt man kaum, hab zwar einen Therapeuten aber der nimmt mich auch nicht ernst, ne Hilfe ist der mir nicht.

Drück dich mal, ich suche auch noch nach jemanden, mich nimmt im Umfeld auch keine Sau ernst.

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Hi,
bist du denn schon richtig medizinisch auf den Kopf gestellt worden? Vitamin-D-Wert, Schilddrüse usw.? Das wäre ja etwas, wo dein HA/HÄ ansetzen könnte, wenn die Werte verrutscht sind, kann das die Belastungsgrenze ganz schön senken.

vlg tina