Hallo ihr lieben.
Ich hoffe ich finde hier Rat.
Ich bin noch verheiratet, aber seit Dezember getrennt.
Habe nun jemand neues kennengelernt und es ist wirklich echt
Die Gefühle werden stärker und ich würde ihn wirklich gerne meiner Familie vorstellen.
Allerdings hat mein Vater ein Problem damit, wenn ich einen türkischen Partner haben würde.
Er ist in Deutschland geboren, Mutter deutsch, spricht kein Wort türkisch und ist generell eher deutsch (bezüglich Emanzipation, Heirat und Co).
Dementsprechend kann ich nicht einmal sagen, ich könnte es verstehen.
Ich habe dennoch große Angst, mein Vater würde sich von mir abwenden und mich indirekt vor eine Wahl stellen...
Kennt jemand das Problem?
Ich bin ja eig alt genug, aber...
Meine Eltern bedeuten mir eine Menge.
Danke für eure Antworten.
Angst vor Reaktion der Eltern - neuer Partner
Wie würde es deinem Vater dann auffallen? Am Namen? Dein Freund ist ja Deutscher. Du stellst ihn ja nicht vor als: hier mein neuer Freund mit türkischen Vorfahren.
Genau das dachte ich auch!
Vielleicht meinte sie das Assehen
ich würde da gar nicht groß drüber reden, dass er türkische Wurzeln hat.
Lade deine Eltern zum Kaffee ein und stell ihnen deinen neuen Freund vor.
Meistens haben die Menschen ja eher Angst vor dem unbekanntem, dazu noch Vorurteile.
Ich denke mal, wenn dein Vater ihn kennengelernt hat und merkt, dass er ein netter Kerl ist, tritt die Abstammung in den Hintergrund.
Ich bin auch Deutsche, mein Mann gebürtig aus Iran aber auch praktisch komplett in Deutschland aufgewachsen.
Ich habe da auch schon einige Vorurteile zuhören bekommen (allerdings nicht aus der Familie) und später dann überraschte und positive Reaktionen wenn sie ihn kennengelernt haben. 🤷🏻♀️😊
Ich würde mich klar für meinen Freund entscheiden. Entweder nimmt dein Vater sich die Zeit, deinen Freund kennenzulernen, als Mensch oder er wäre für mich unten durch.
„... generell eher deutsch (bezüglich Emanzipation, Heirat und Co).“ mit „deutsch“ nehme ich ein meinst du er hat westliche Werte, ok, schön. Aber warum eher? Was hat er „unwestliches“ an sich?
Zum Vaterthema: ich bin ehemalige Muslimen, aktuell Atheistin und mit einem Deutschen (imho ist diese Bezeichnung unwichtig) zusammen, mit meiner Herkunftsfamilie habe ich eine on-off Beziehung, es ist mir so egal was sie denken.
Innerlich solltest Du wissen, dass jegliche Vorurteile von Deinem Vater falsch sind und es falsch ist jemanden nur wegen seiner Abstammung abzulehnen. Ebenso wäre es falsch von Deinem Vater seine Vorstellung von Türken über Dein persönliches Glück zu stellen und Dich dazu zu bewegen zwischen der Familie und Deinem neuen Freund zu entscheiden.
Äußerlich - also diplomatisch - würde ich an Deiner Stelle so vorgehen, Deiner Familie immer wieder von Deinem Freund zu erzählen und das Thema Abstammung nie zu thematisierten - weil es nicht relevant ist. Wenn Du ihn mal Deinen Eltern vorstellst, thematisiert Du Abstammung genauso wenig, zwar auf die selbstverständlichste Art und Weise. Wenn das Thema von Deinem Vater vorgebracht wird, zeige absoluten Unverständnis.
Hallo.
Vorab: Mein Schwiegersohn ist ein Herzstück.
Er ist türkischer Abstammung, aber hier in Deutschland geboren. Er hat auch nicht solche Einstellung, wie man es ja kennt. Meine Tochter und er sind seit drei Jahren liiert (Ende nicht in Sicht). Im Gegenteil, er hat um ihre Hand angehalten vor zwei Wochen. Bevor wir ihn kennengelernt haben, hatte ich auch so ein bisschen Bedenken. Aber als wir ihn kennengelernt haben waren alle Bedenken weg. Er geht so toll mit meiner Tochter um, sie sieht glücklich aus. Und auch kann man viel lachen mit ihm, er nimmt auch Ratschläge an oder Fragt um Rat.
Also ich finde, ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Du musst mit ihm glücklich werden. Ich denke eher, dass das Problem bzw. die Bedenken nicht in diesem Mann liegen wird, sondern weil du noch verheiratet bist. Ansonsten, wenn deine Eltern offen sind, dann passt das schon.
Alles Gute und viel Glück.
LG
PS: Meine andere Tochter ist mit einem jungen Mann zusammen, seine Abstammung ist Afghanisch-Russisch, er ist hier geboren. Aber genau das Gleiche, wie oben geschrieben. Es passt einfach zwischen denen.
Wenn dein Vater dich liebt, wird er sich nicht von dir abwenden. Ganz einfach. Ich würde wahrscheinlich gar nicht erwähnen, dass dein Partner Deutsch-Türke ist und ihn einfach irgendwann mal vorstellen.
Mir ging es letztes Jahr ähnlich, denn ich hab mich in einen syrischen Mann verliebt. Da hatte selbst ich meine Vorurteile im Kopf, die sich teilweise auch bestätigen, aber damit kann ich gut leben und wir lachen auch gern über unsere Unterschiede. Meine Eltern waren erst voreingenommen, zumal sie vorher nicht mit Arabern zu tun gehabt haben. Aber seit sie ihn kennen, ist alles fein. Er nennt sie Mama und Baba und hat meine Ma ziemlich schnell um den Finger gewickelt mit seinem Charme . Sie wissen, dass ich glücklich sein muss – und dass die Herkunft dabei keine Rolle spielt. Und seit sie ihn kennen, haben sie einige ihre Vorurteile abgebaut (mein Vater findet plötzlich arabische Friseursalons toll
).
Da ich selbst schon im Ausland gelebt habe und meine Ex-Freunde nicht immer Deutsche waren, sind die aber schon gewohnt, dass ich nicht unbedingt immer nur den "Bio-Deutschen" mitbringe.
Eigentlich kann deinem Vater ja nichts Besseres passieren, als mal seine Vorurteile abzulegen und in anderen Kategorien zu denken. Mach also die Herkunft deines Freundes nicht zum Riesenthema. Vielleicht hilft das deinem Vater, ihn zu akzeptieren. Falls nicht: Mein eigenes Glück würde mir näherliegen. Du bist erwachsen und hast dein Leben vor dir. Und die ENtscheidungen darüber fällst nur du. Punkt.
Hallo,
ich bin auch noch verheiratet und habe seit mittlerweile einem Jahr einen neuen Freund. Seine Mutter (Vater gibt's nicht mehr) hab ich vor ein paar Wochen kennen gelernt, aber nur weil sie Bücher zum weggeben hatte und ich ne Leseratte bin. Also ich bin Ende dreißig und habe keinen Bock mehr auf "Eltern kennen lernen" wenn es sich ergibt, dann ja. Aber so ein Tammtamm mach ich nicht mehr. Mach doch erstmal dein Beziehungsding mit ihm und irgendwann ergibt es sich schon.