Ehe vor dem Aus?

Wann merkt man eigentlich, dass eine Ehe keinen Sinn mehr macht?

Wir haben 2 gemeinsame Kinder (3 und 4), mein Mann eine Tochter aus erster Ehe. Er ist mittelschwer depressiv inkl Suizidgedanken und wartet auf die Facharzt Termine. Seit den Kindern läuft es nicht mehr... Ursachen: sehr unterschiedliche Ansichten in der Erziehung, Unstimmigkeiten in Bezug auf die Stieftochter, usw.

Ich ertrage diese Stimmung, die mit der Depression einher geht, nicht mehr. Kleinigkeiten genügen um einen Schub auszulösen. Ich kann mich mit ihm nicht streiten. Ich bekomme ein paar Sätze hingeknallt und werde dann tagelang ignoriert. Ich spüre, selbst wenn wir uns mal nicht streiten, nur noch Verachtung von seiner Seite. Mittlerweile habe ich während eines Streits sogar Angst bekommen, dass er nicht nur sich selbst, sondern auch mir oder den Kindern was antut.

Er ist uns gegenüber noch nie handgreiflich geworden, aber er ist eben extrem aggressiv und kann in Sekunden hochgehen.

Wenn die Kinder nicht wären und wir nicht verheiratet wären, wäre ich schon längst weg.

Hat irgendjemand einen Tipp für mich? Woran habt ihr gemerkt, dass ihr einen Absprung machen müsst?

Ich habe das Gefühl, dass ich mir selbst sehr wenig wert bin, wenn ich noch weiterhin an dieser Ehe fest halte.

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Wenn ich auch nur eine Sekunde das Gefühl hätte, meine Kinder wären auch nur im mindesten in Gefahr, wäre ich mit diesen weg.

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Du weißt doch schon, dass der Moment längst da ist, sich zu trennen. Bei der geringsten Angst um die Kinder ist man mit diesen weg. Tu was - und warte nicht auf eine Katastrophe, die Zeitungen sind doch wirklich voll davon!!
LG Moni

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"Seit den Kindern läuft es nicht mehr... Ursachen: sehr unterschiedliche Ansichten in der Erziehung, Unstimmigkeiten in Bezug auf die Stieftochter, usw."

Habt ihr solche Dinge nicht vorher besprochen?

"Woran habt ihr gemerkt, dass ihr einen Absprung machen müsst?"

So Leid es mir tut, ich glaube das hätte man vermutlich schon merken können bei solchen Gesprächen bevor Kinder im Anflug sind. Da hätte ich den Absprung gemacht. Spätestens wenn sich das nach dem ersten Kind offenbart hätte.

Dass er Depressionen hat sehe ich unabhängig davon. Das ist natürlich eine extreme Belastung für alle und ich würde versuchen so schnell wie möglich Termine bei Fachärzten zu bekommen. Zur Not auch vorerst privat bezahlt wenn es geht. Bis dahin würde ich versuchen Konflikten möglichst aus dem Weg zu gehen da du nicht weisst welches Verhalten er und welches "die Krankheit" ist. Wenn er in Behandlung ist (klingt als wäre stationär sinnvoll!) würde ich weitere Schritte entscheiden.

Wenn du dich oder die Kinder in Gefahr siehst solltest du jedoch unbedingt ausziehen.

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„ So Leid es mir tut, ich glaube das hätte man vermutlich schon merken können bei solchen Gesprächen bevor Kinder im Anflug sind. Da hätte ich den Absprung gemacht.“

Hätte bringt die TE aber jetzt nicht weiter.

An die TE, ich würde an deiner Stelle das Weite Suchen.

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Es stimmt, dass sie das nicht weiter bringt. Da sie es aber explizit gefragt hat habe ich ihre Frage beantwortet.

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M.E. sollte man einen Absprung maxhe

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Ich habe gerade mal wieder ein Verständnisproblem.

"Seit den Kindern läuft es nicht mehr... Ursachen: sehr unterschiedliche Ansichten in der Erziehung, Unstimmigkeiten in Bezug auf die Stieftochter, usw."
und
"sondern auch mir oder den Kindern was antut"

vs.

"Wenn die Kinder nicht wären und wir nicht verheiratet wären, wäre ich schon längst weg."

#kratz

Ich habt Probleme wegen der Kinder und du hast Angst um die Kinder, was beides für trennen spräche, und dann schreibst du, die Kinder wären ein Grund für bleiben...?

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Und nur weil jetzt Kinder da sind, mit denen er sowieso ein Problem hat, bleibst du?
Du bist auch durch eine Ehe nicht an ihn gekettet.
Es spricht absolut nichts dafür noch bei diesem Mann zu bleiben.
Seine Krankheit entschuldigt nicht sein Verhalten.

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Ich seh das ehrlich gesagt ganz anders als die anderen hier.

Eine Depression kann viel auslösen und vielleicht ist das nicht das einzige psychische Problem.

Wenn du ihn noch liebst, ist es das Kämpfen vielleicht wert. Wenn du keine oder nur noch negative Gefühle hast, trenn dich besser.

Ich würde dir aber auch raten eine räumliche Distanz zu schaffen. Dann kannst du dich sicher fühlen, hast Energie für eure Kinder und dein Mann kann sich auf die Therapie konzentrieren. Wenn es ihm besser geht könnt ihr euch mit professioneller Begleitung vielleicht wieder annähren.

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Ich kann nicht beurteilen, was nun bei Euch generell problematisch ist (Patchwork-Situation; Du schreibst ja selbst: "Seit den Kindern läuft es nicht mehr" - das ist lange!) und was jetzt durch die Depression mit Suizidgedanken ausgelöst wird.

Wenn Dein Mann diese wirklich hat und zudem Du Angst hast, dass er Euch gegenüber aggressiv werden könnte, dann sollte er in eine Klinik gehen, stationär - das kann er, wenn er das will.

Unabhängig davon klingt das für mich sehr danach, dass Du innerlich schon weg bist. Also folge Deiner Stimme und sei Dir etwas wert.

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Mein Mann hat wenn er getrunken hat, zu viel getrunken.. da es anfangs nicht häufig vorkam und auch später oft Wochen oder Monate dazwischen lagen - war ich mir nie sicher, ob ich ihm das Problem einrede oder er ernsthaft suchtkrank ist.

Wie gesagt manchmal trank er jedes Wochenende - dann 3 Monate gar nicht.

Ich hab erst dieses Jahr kapiert, dass er und viele seiner Freunde koksen und es mit Alkohol verschleiert haben.

Mein Mann hat sein Wesen komplett verändert.
Lag an Wochenenden fast nur noch müde rum, depressiv, schnell gereizt und meist nur negative Gedanken und alles war ihm zu anstrengend.

Seine Art zog mich richtig runter..
Und im April ging’s wieder los mit Eskapaden.
Von heute auf morgen egoistisch Hotels gebucht mit Kumpels und dann kam ich drauf.. sie feiern Schneeparty während ich arbeite !

Da war für mich der Ofen aus.
Ich hab jeglichen Respekt verloren als ich sein Kontoauszug checkte...
Einfach krank wie viel Geld er für so eine scheisse verballert.

Als er zurück kam von seiner Reise hab ich ihm gesagt, ich weiß was jetzt los ist - ausziehen oder Therapie und er sei ja nicht süchtig - ich übertreibe bla bla bla

Er hat mich einfach nur noch aufgeregt und es kam ein Hass in mir auf..
Ich glaub in dem Moment wo ich ich ihn gefühlsmäßig am liebsten eine reingehauen hätte für seine Untertreibungen war’s für mich durch.

Jeder seiner Worte war für mich nur noch manipuliertes Gelaber...
er will sich ändern - ohne Therapie - ja die nächsten 3 Monate.. ubd sobald er trinkt, will er wieder koksen (hat er selbst gesagt)
Soll ich wirklich mit einer tickenden Zeitbombe leben ?

Ich hätte auf ihn gewartet.. er hätte eine Therapie machen können, neues Umfeld etc und in 9 Monaten hätte ich gesehen was mit ihm ist - aber seine absolute Arroganz - ich hab alles im Griff ruft jetzt noch Brechreiz in mir aus -.- sorry für den emotionalen Text !
Aber wenn Gefühle wie Ekel, Verachtung und Wut so stark mitspielen wie bei mir - war’s einfach durch