Wie viel privates Taschengeld?

Hallo zusammen,

mein Partner und ich möchten ein Haus kaufen und sprechen deswegen gerade viel über Finanzen. In dem Plan, den wir bzw. ich für unseren Haushalt und das Vorhaben aufgestellt haben, hat jeder ein „Taschengeld“ von 500€ zur freien Verfügung pro Monat.
Ihm ist das etwas wenig, weil er aber auch teurere Hobbys hat als ich.
Rein Interessehalber würde ich gerne mal wissen, ob das jetzt echt so unterdurchschnittlich wenig ist. Mir selbst kommt das sogar viel vor... Ich geb definitiv nicht pro Monat 500€ nur so zum Spaß aus...

Unser Gesamteinkommen ist recht durchschnittlich und wir haben einen Sohn.

Für Erfahrungen wäre ich dankbar :)

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Hm, ich finde das Konzept Taschengeld bei Erwachsenen etwas befremdlich, aber vielleicht kann ich trotzdem was sinnvolles beitragen.
Was bedeutet denn "zum Spaß"? Sind beim Spaß auch Urlaube und Essen gehen und so inkludiert? Dann finde ich das angemessen, aber finde es schwierig das so auf 500€ festzulegen. Oder sind "zum Spaß" Sachen, die man ohne Familie macht? Fitnesstudiobeitrag? Neuen Laptop (aber da auch wieder: Wenn man im Homeoffice ist ggf. nur bedingt "zum Spaß"? Oder sind "zum Spaß" komplett "unnötige" Dinge, also Kleidung kaufen obwohl man genug hat oder ein teureres Auto kaufen, als man es eigentlich brauchte?
Je nachdem, wie ihr das beurteilt, würde ich die 500€ beurteilen. Für "unnötigen" Spaß würden wir nie auch nur im Ansatz so viel ausgeben, wenn man Fitnesstudio, Gedöns von Amazon was man halt braucht/anfällt, Geschenk für Freunde, Laptop, Urlaub, Essen gehen, die teurere Nudelsorte kaufen obwohl es auch die nicht-bio-harzweizen-Nudeln für 39ct getan hätten, einen neues Handy kaufen wenn das alte kaputt ist etc. dann denke ich dass 500€ im Monat pro Person großzügig, aber nicht großkotzig bei uns wären. Insgesamt aber echt schwer zu beurteilen.

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Danke dir für die Antwort!
Dieses „Taschengeld“ soll alles abdecken, was man so ohne die Familie macht (evtl. mal ein Festival, Kleidung, Kurzurlaub mit Freunden, neues Fahrrad, privates Sparen auf ne größere Anschaffung oder so...)

Wir fanden das Konzept eigentlich ganz sinnvoll, weil jeder irgendwie die Schwerpunkte anders setzt und damit es nicht zu dem Fall kommt, dass man sich rechtfertigen muss, wenn man Ausgaben tätigt, die der andere nicht unbedingt so tätigen würde.

Darf ich fragen, wie ihr das so handhabt? :) Weil du ja schreibst, dass das für dich ein eher befremdliches Konzept ist?

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Da ich hier in schwarz geschrieben habe kann ich das ja wahrheitsgemäß beantworten ;-)
Wir haben ein Konto, auf das alles geht, was wir verdienen, tatsächlich schon seit wir 19 bzw. 21 sind. Derzeit sind es 1900€ Gehalt bei mir, 2100€ Gehalt bei meinem Mann und 220€ Kindergeld. Davon gehen 1500€ auf unser Depot (wir haben kein Haus und legen unser Geld daher so an) und wir zahlen 700€ Warmmiete. Ca. 500€ für Essen und Drogerie, 400€ zahlen wir für die Kita und nochmal 80€ für die Verpflegung. 100€ fürs Fitnesstudio. Der Rest ist halt der Rest - private Krankenversicherung für mich, Autoversicherungen, TÜV, Internet, Telefon etc. . Was dann noch übrig bleibt, ist unser Spargeld. Wenn ich jetzt richtig gerechnet habe, sind das knapp 600-700€ zusammen- und die werden für Urlaube und alles Spaßige ausgegeben. Wir sind aber generell bzw. durch Corona und Kleinkind eher unspaßige Personen ;-) und somit geht das Geld eigentlich komplett für Urlaub, Essen gehen und gemeinsam in den Zoo, ein neues Fahrrad etc. drauf.
Geld ist und war bei uns echt noch nie ein Streitpunkt, da haben wir andere Diskussionsthemen in unserer Beziehung :-)

"Befremdlich" war übrigens nicht negativ gemeint sondern eher nach dem Motto "das Konzept ist mir unbekannt." :-) weil wir tatsächlich noch nie ausgaben getätigt haben, die der andere blöde fand. Wir sind da zum Glück extrem auf einer Wellenlänge.

Wenn das für euch passt ist es doch super 👍

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Taschengeld hängt davon ab, was am Ende des Monats übrig bleibt nach Abzug aller Fixkosten. Wir haben alle Einnahmen bin einen Topf geworfen, davon alle Ausgaben abgezogen incl. einer monatlichen Sparrücklage für Reparaturen am Haus und teurere Anschaffungen, Urlaube etc., der Rest wurde 50/50 geteilt. Mal mehr, mal weniger. 1000€ Taschengeld vom Gesamteinkommen für 2 Personen finde ich allerdings auch heftig viel, wir haben monatlich 500-1000€ Rücklage gebildet, mehr als 100-200€ hatte keiner von uns nur für sich.

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Ich würde es halt andersrum angehen.
Jeder zahlt Summe X auf ein separates Konto für den Hauskauf und den Rest des Gehalts hat er zur freien Verfügung. :-D

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Sehe ich persönlich in einer Ehe anders. Da sollte man erstmal alles als gemeinsames Haushaltseinkommen betrachten. Gerade wenn Kinder im Spiel sind fängt doch da eine irre Rechnerei an. Einer geht dann vielleicht nur noch in Teilzeit arbeiten und hat dann deshalb weniger Geld zur Verfügung. Wäre ja fies.

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Ja, klar. Kommt halt immer auf die Einkommensverhältnisse an.
Gibt ja auch Familien, in denen beide Partner in etwa das gleiche verdienen. Geht jetzt aus dem Ausgangsbeitrag nicht genau hervor.

Meinte nur, wenn Variante 1 der Berechnung nicht glücklich macht, wäre halt Variante 2 evtl. ne Option. ;-)

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Wir rechnen so nicht... Wir zahlen beide prozentual vom Gehalt einen Teil aufs gemeinsame Konto. Alles was dort übrig bleibt, sparen wir fürs Haus. Ich habe so trotzdem noch mind. 1000-1500€ übrig, die ich noch verschieden anlege, spare, in Versicherungen fließt oder das ich eben ausgebe. Ich spare auch allein für Mädelswochenenden u.ä. auf meinem eigenen Sparkonto.
Auf ein festes Taschengeld, wie du es meinst, wöllte ich mich nicht festlegen.

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Wir haben jeder mehr monatlich für das zur freien Verfügung was man eben für sich allein ohne partner bezahlt, aber das geben wir (natürlich) nicht alles aus. Da bleibt am monatsende was übrig. Aber das ist auch bei uns so gewollt, damit wir von dem übrig bleibenden dann auch mal sonderzahlungen für gemeinsame Urlaube oder sonstiges machen können.
Allgemein würde ich sagen, in normalen Monaten gebe ich keine 500 € für mein zeugs aus. Mein Mann hingegen isst mittags oft auswärts. Der kommt den 500 € wahrscheinlich schon deutlich näher als ich.

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Da ist eben die Frage wo man dann die Grenze zieht, was von diesem „Taschengeld“ bezahlt werden muss. Urlaube und Verpflegung während der Arbeit (Kantine o.ä.) zählt bei uns z.b. nicht dazu. Das wird eh vom Gemeinschaftskonto bezahlt.

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Ja, deshalb ist es auch schwierig eine vernünftige Antwort zu geben, ob 500 € viel oder wenig ist. Das hängt ja auch stark vom Einkommen ab.

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Nunja, ich finde es abhängig vom Gesamteinkommen. Für Paare mit 2000€ netto sind 500€ pro Person zu viel, für Paare mit 8000€ zu wenig oder OK - je nach Lebensstil, außerdem kommt es auf die gemeinsamen Ausgaben an.

Für mich persönlich gebe ich selten 500€ im Monat aus, obwohl ich es mir leisten könnte...lieber spare ich das Geld oder kaufe unserem Kind etwas. Ich muss nicht sämtliches verfügbares Geld verpulvern, aber viele Menschen im Bekanntenkreis sehen das anders. Mein Partner ist da für sich schon verschwenderischer.

Wir möchten - ähnlich wie ihr - Eigentum erwerben und haben ein Kind. Ich sehe das so: alles, was nicht ausgegeben wird, kann schneller zur Rückzahlung des Kredits genutzt werden, mein Partner will aber auf wenig verzichten.
Wenn ihr euch die 500€ leisten könnt, macht es so, aber warum muss es eine feste Summe sein?

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Wir haben auch ein 3-Konten Modell und zusammen eine Immobilie gekauft. Unser gesamtes Einkommen fließt auf ein Gemeinschaftskonto. Von dem werden erstmal alle Fixkosten bezahlt, auch Versicherungen oder Altersvorsorge die ggf. mal nur einen Partner betreffen aber von der letztlich wieder beide profitieren im Fall der Fälle. Ebenso wird von dort auch über die Immobilie hinaus Vermögensaufbau betrieben, also Investitionen in ETFs, die Handyverträge bezahlt, das Tanken beider Autos, Friseurbesuche,...

Dann hat jeder ein Konto wo er auch so ein Taschengeld drauf bekommt. Das kann der andere nicht einsehen, davon bezahlt man dann Geschenke oder Dinge die nur einen allein betreffen. Also Essen gehen mit Freunden ohne Partner, Technik, Gadets, Kleidung,...

Das waren bei uns immer 400€ p.P. jetzt mit Kind haben wir reduziert auf 200€. Damit kommen wir beide noch super zurecht. Uns sind dann andere Dinge wichtiger geworden, daher haben wir das Budget anders verteilt.

Ob das Geld also reicht ist letztlich davon abhängig was man sich unbedingt gönnen will und was man aber ohnehin schon aus der Familienkasse zahlt.

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Hi!

Ganz grundsätzlich einmal: es ist schon sehr gut, dass ihr offen über das Thema Finanzen redet und da versucht eine gemeinsame Lösung zu finden, weiter so!

Über die Zahlen kann man allerdings nix genaues sagen, da das von vielen Faktoren abhängt.
Es hängt vom Gehalt ab, eine schnelle Google Suche hat mir gesagt, dass der Durchschnitt über alles in Deutschland beim Gehalt bei 2000 Euro netto pro Person liegen soll. Da klingen 500 Euro pro Person Taschengeld irgendwie vernünftig.

Eine wichtige Frage ist auch was da alles enthalten ist?
Ich hab die letzten Monate versucht ein bisschen aufzuschreiben was ich so ausgebe. Was man mir alleine zuordnen kann wäre zb da und dort eine Zeitschrift, Kleinigkeiten in der Apotheke, mein Handyvertrag, ein Streaming Abo (wobei das aber die ganze Familie nutzt), Geburtstagsgeschenk für eine Freundin, neue Bremsbeläge für mein Fahrrad, Bücher, Pflanzen für den Garten (oder ist das dann doch wieder für alle?), alle drei Monate ein Lottoschein, Essen (Kantine) in der Firma (selten, da jetzt viel Home Office), Kleinigkeiten, insgesamt im Moment keine 100 Euro pro Monat. Auto hab ich selbst keines, das gemeinsame fällt für mich unter Familienkosten.
Allerdings in Covid Zeiten. Was heuer bis jetzt komplett gefehlt hat sind: Kaffeehaus, Treffen mit Freunden (diese Woche alleine 30 Euro für ein Treffen), Kleidung (kein Bock was zu kaufen wenn ich eh nur zu Hause bin), ein Pilates Kurs, Kosmetika, Ausflug mit Freunden (Ausflug mit Familie zähle ich da ins allgemeine Budget), gelegentlich zum Friseur etc.
Ich schätze jetzt einmal ganz grob, dass ich zu normalen Zeiten da wohl eher mit 300 Euro im Monat rechnen muss.
Was noch gelegentlich (alle paar Jahre) dazu kommt: Kosten wie zb neue Brille, Zahnarzt (Stiftzahn, habe keine Zusatzversicherung), neues Fahrrad. Heuer auch ein kurzer Urlaub mit einer Freundin (Geschenk zum runden Geburtstag), 500 Euro aufwärts.

Mein persönliches Budget beträgt sicher mehr als 500 Euro (auch nach Wohnkosten, und damals Kredit), das stecke ich aber ins sparen (wir haben getrennte Konten) und in Aktien und Konsorten.

LG

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Rechnet doch lieber anders herum.
Legt fest wie viel ihr für was sparen wollt und überweist das am Monatsanfang per Dauerauftrag auf die Sparbücher/ Tagesgeld Konten oder was ihr habt.
Dann gehen noch die fixen Kosten ab und der Rest ist euer gemeinsames Taschengeld.
Wenn Du nicht so viel kaufen möchtest, bleibt halt mehr für deinen Mann.
Wenn Du mal mehr ausgeben willst, bleibt ihm weniger.

Andere Lösung: ihr habt getrennte Konten (jeder seins) und ein oder mehrere Sparbücher.
Jeder hat sein Gehalt auf dem eigenen Konto und die festen Kosten werden ca. prozentual nach Höhe des Einkommens geteilt: praktisch z.b. einer Zahlt die Miete und Versicherungen, der andere Lebensmittel und Kinderkleidung.
Was gespart wird, ist gemeinsam abgesprochen (wer, wie viel, für was).
Der Rest ist zur freien Verfügung( mehr sparen, Hobbys, teure Kleidung).