Ich muss mich auskotzen. Und ich muss vorweg schieben, dass mein Mann ein netter ist, sich viel kümmert und es gut meint.
Leider ist gut gemeint in vielen Fällen das Gegenteil von gut. So wie heute. Wir erwarten unser drittes Kind und bei mir wurde Gestationsdiabetes festgestellt. Ich muss also meine Werte messen und nächste Woche beim Arzt vorzeigen. Es hat bisher gut geklappt. Zwei Werte waren drüber, einmal deutlich und ich habe keine Ahnung warum und einmal um 2 Punkte, weil ich austesten wollte wie viel Nudeln gehen. Darauf war ich stolz. Ich habe gekocht, mich grammgenau an Zutaten gehalten und hatte Ausnahmen im Gefühl.
Heute hat es besser gepasst, dass er kocht. Ich habe mich darauf verlassen, weil wir es vorher abgesprochen hatten, dass es mir wichtig ist, dass er die Zutaten abwiegt und mir eine Portion gibt. Da ich nach Low Carb koche weiß ich, dass das passt. Heute hat er aber drei Portionen gekocht und mir anderthalb aufgetan. Mein Wert ist zu hoch. Zwar nur um 3 Punkte, aber das, was ich bisher erreicht habe, ist irgendwie nichts mehr wert und ich bin unterschwellig wirklich sauer! Als ich ihm den Wert gesagt hatte, hat er gemeint, dass er dachte das würde schon in Ordnung gehen, denn die letzte Zeit habe ich die Sachen ja auch gut vertragen. Ja! Weil ich den scheiß vorher berechnet habe! Und weil ich nur eine Portion gegessen habe!
Ich weiß, dass es eine Kleinigkeit ist, aber ich bin echt sauer und demotiviert, denn ich wollte tolle Werte haben. Jetzt würde ich mich am liebsten in die Ecke legen und ohne Ende heulen. Was mich aber richtig, richtig nervt ist, dass er pikiert war, als ich ursprünglich gesagt hatte, ich will selbst kochen, weil ich ihm nicht vertraue. Er hat es in der Vergangenheit nämlich schon häufiger gebracht, dass er mehr Nudeln gemacht hat oder 4 Portionen gekocht hat und dann einfach als eine Mahlzeit auf zwei Teller (für zwei Personen) aufgeteilt hat - während ich wochenlang dachte ich würde nur eine Portion essen. Mir ist es scheiß egal wie viel er isst, aber ich muss doch dann alles selbst machen, oder? Versteht mich nicht falsch, ich koche gerne selbst, aber wenn ich die Wahrheit sage, dass ich ihm nicht vertraue, weil er gerne (auf meine Portion!) doppelt so viel Käse drüber macht, weil es IHM so besser schmeckt oder mehr Sättigungsbeilage drauf tut, weil ER es braucht, dann ist das doch ein absolut nachvollziehbarer Grund, dass ich so keinen Überblick darüber habe, was ich zu mir nehme - was aber wichtig wäre.
Ich fühle mich so krass an meine Schwiegermutter erinnert, der wir ebenfalls die Kritik des nicht vertrauen Könnens entgegengebracht haben, da sie uns angelogen hat und die darauf genauso angefressen reagiert hat wie er. Und ich habe einfach Panik, dass er mich auch anlügt (wie sie) und dann auch alles nicht versteht, was so schlimm ist (wie sie).
fürs Zuhören.
muss mich auskotzen.. silopo
Ich habe auch Verständnisschwierigkeiten, denn bei uns ist es üblich, sich die Speisen selbst aufzutun. Warum machst du das nicht selbst? Dann bleibt eben noch etwas übrig oder er isst mehr, davon bist du doch völlig unabhängig. Käse streuen ich selbst über mein Essen. Finde den Aufriss übertrieben, weil das doch schnell zu lösen ist.
Es geht nur um die heutige Situation und ich lag mit dem schlafendem Kind im Bett und habe Essen gebracht bekommen, sodass ich nebenbei essen konnte. Das ist bei uns üblich, wenn jemand nicht am Tisch essen kann.
Normalerweise koche ich selbst, tue mir die Portionen selbst auf - eben weil ich bei anderem schon schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Ich will mich aber darauf verlassen können, dass wenn er mir zu sichert alles "richtig" zu machen (Zutaten abwiegen und eine Portion zu geben) nicht noch aus guter Laune heraus paar Nudeln mehr oder ein paar Apfelscheiben mehr auf den Teller zu tun. Ich weiß, dass wenn es korrekt gemacht wird, alles OK ist, aber von jemandem der keine Ahnung davon hat wie gut ich bestimmte Lebensmittel vertrage und nicht einschätzen kann zu welcher Tageszeit ich sie wie gut vertrage, kann ich nichts "gut gemeines" gebrauchen, weil das meinen Blutzuckerspiegel durcheinander bringt, was aber zur Zeit wichtig (so in Hinblick auf unser Kind..) ist.
Herrgott, woher soll der arme Kerl das denn bitte auch wissen? Hat er ne Glaskugel, wann Madame was zu essen gedenkt und was sie gerade gut vertragt?
>> Ich will mich aber darauf verlassen können, dass wenn er mir zu sichert alles "richtig" zu machen (Zutaten abwiegen und eine Portion zu geben) nicht noch aus guter Laune heraus paar Nudeln mehr oder ein paar Apfelscheiben mehr auf den Teller zu tun. Ich weiß, dass wenn es korrekt gemacht wird, alles OK ist, aber von jemandem der keine Ahnung davon hat wie gut ich bestimmte Lebensmittel vertrage und nicht einschätzen kann zu welcher Tageszeit ich sie wie gut vertrage, kann ich nichts "gut gemeines" gebrauchen, weil das meinen Blutzuckerspiegel durcheinander bringt, was aber zur Zeit wichtig (so in Hinblick auf unser Kind..) ist.>>
Weiß er, was dein Zustand bedeutet, worauf zu achten ist? Wie sehr beziehst du ihn da ein? Nervt ihn vielleicht auch ein kleines bisschen dein Getue ums Essen ? Dein abzählen, abwiegen, schlecht reden von Nahrungsmitteln? Und wenn du low Carb schon länger praktizierst, kennst du doch deine Mengen. Dann schaufelst du auch trotz liegen mit Kind nicht mehr in dich hinein, als du darfst/sollst. Irgendwas passt nicht an deiner Story. Und dankbar finde ich dich auch.
Dein armer Mann. Ich finde dein Verhalten unmöglich und hoffe, das sind „nur“ die Schwangerschaftshormone und du sonst ein bisschen umgänglicher.
Ich wollte tolle Werte haben
jetzt liege ich heulend in der Ecke
Bisschen viel Drama, oder? Kümmere dich um deine Portionen, dein Essen, deine Mengen an Sättigungsbeilage oder whatever.. du isst die Mengen die du willst und dein Mann macht das mit deinem Essen genauso. Ist doch kein großes Ding, meine Güte.
Ja, Schwangerschaftsdiabetes ist nicht ohne und kann gefährlich werden. Aber wenn man ein bisschen auf sich achtet, passiert in der Regel nichts. Die Grenzwerte sind dann ohnehin sehr großzügig ausgelegt und man wird schnell mal diagnostiziert. Einfach schon aus Sicherheitsgründen und möglicher Regressabsicherung auf Arztseite. Abrechnen kann die Praxis Gestationsdiabetikerinnen übrigens auch ganz gut, ein Schelm...
a) Kümmere ich mich um das Essen der gesamten Familie, außer..
b) .. mein Mann bittet mich bei einem der Kinder zu bleiben, damit es weiter schläft. Und genau in dem Falle erwarte ich, dass er sich an unsere ABSPRACHEN hält, weil ER noch viel panischer ist als ich.
Wenn ich allergisch gegen Nüsse wäre, wäre es auch nicht "nett" mir wissentlich Nüsse zu geben, nur weil er sie so lecker findet, oder?
Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Ich versteh das jetzt auch nicht richtig, du musst darauf achten was und wieviel du zu dir nimmst um deine Diabetes in den Griff zu bekommen.
Okay, aber wenn dein Mann dir den Teller bis oben hin vollhaut und du ihn dann brav aufisst, ist doch nicht dein Mann schuld, sondern du, weil du, deinen Appetit nicht zügeln kannst.
Ich esse doch nicht mehr als ich mag, wenn ich Satt bin bin ich satt selbst wenn da noch ne Portion Nudeln auf dem Teller liegt...
Und Entschuldige aber wenn du selbst wie du sagst in der letzten Zeit dein Essen immer abgewogen hast etc um nicht über den Bedarf zu kommen, dann sollte dir die Menge die dein Mann dir aufgefüllt hat schon zu viel vorgekommen sein....
Ich versteh deinen Ärger nicht und wie du vom Essen, auf Misstrauen deinem Mann ggü. Kommst ist mir ebenfalls ein Rätsel....
Wie bereits oben geschrieben besteht der Unterschied nicht aus "voller Teller" und "leerer Teller", sondern ist sehr viel kleiner. Das können, um es in Zahlen auszudrücken, 10 g Nudeln sein.
Es waren heute nur keine Nudeln, sondern es ging um Mehl in nicht gleich groß gebackenen Pfannkuchen und einen Viertel Apfel. Wenn du jetzt sagst, du kannst, ohne Bezugsgröße erkennen, ob dein Pfannkuchen aus 1/3 oder 1/2 der Gesamtteigmenge gebacken wurde, dann stelle ich dich im Labor ein.
Dann machs halt nur noch selbst wenn das Kochen für dich so eine Wissenschaft ist.
Dein letzter Absatz ist an Übertreibung ja schon kaum mehr zu überbieten.
Von ein paar zuviel gegessenen Nudeln der Sprung hin zum generellen Misstrauen gegenüber Deinem Mann, weil ja die Schwiegermutter auch.......
Weder wegen dem einen noch dem anderen muss man heulend in der Ecke liegen - auch schwanger nicht.
Fahr Dich mal wieder runter, Dein armer Mann!
Gruß Moni
Du schreibst, dass 10g Nudeln den Unterschied ausmachen können. Das mag vllt für „gute“ und „schlechte“ Werte gelten, aber nicht für „gefährlich“ und „ungefährlich“.
Von daher finde auch ich, dass du leicht übertreibst und ggf. stark von deinen Hormonen geleitet wirst. Das klingt für dich wahrscheinlich alles sehr schlimm, aber lass es dir von anderen sagen: das ist es nicht 😉
Dann hast du halt mal einen schlechten Tageswert dabei. Solange dein Arzt aus medizinischer Sicht nicht die Hände überm Kopf zusammenschlägt, ist alles doch nur halb so wild. Sag deine Mann in einer ruhigen Minute, dass die Grammzahlen für dich nun mal sehr wichtig sind und er sich bitte zukünftig genau dran halten soll.
😊
Ich bin echt fassungslos: Ich kann aus gesundheitlichen Gründen zur Zeit nicht alles in Unmengen essen, sondern muss auf meine Kohlenhydrate gucken. Um dass zu vereinfachen ist eine Portion eines Rezeptes OK. Wenn mir dann unwissentlich mehr als eine Portion aufgetan wird, ich aber, da es zuvor abgesprochen war nur eine Portion zu bekommen, mir gesundheitlich schlecht geht, dann muss ich das hinnehmen? Wow.
Ich bin raus aus der Diskussion und hoffe, dass alle Damen, die bisher geantwortet haben, einfach weiterhin alle Lebensmittel gut vertragen und nicht, weil es dem Gastgeber so gut schmeckt, Nusseis bei einer Nussallergie serviert bekommen.
Sind Mehlspeisen mit Früchten dann nicht einer der schlechtesten Alternativen? In Low Carb würde ich dieses Gericht jetzt nicht einordnen.
Wenn es dir so wichtig ist, würde ich gerade so komplizierte Gerichte inklusive Aufteilung nicht jmd anderen überlassen. Mein Mann hat da auch kein Auge für.
Dein Nussvergleich ist ein Äpfel und Birnen Vergleich. Und dass jetzt nicht alle mit dir auf deinen Mann eindreschen, liegt vielleicht an deiner Mitverantwortlichkeit.
Dein Vergleich hinkt gewaltig!
Wegen 5 gr Apfel und 10 gr Mehl werden weder du noch dein ungeborenes Sterben!
Aber bei so einem Theater wird definitiv deine Ehe sterben!
Ehrlichgesagt verstehe ich das Problem auch nicht.... Und ich hab selbst Gestationsdiabetes.
Ich gehe allerdings recht entspannt an die Sache ran und habe noch nie was abgewogen...
Wenn du das so krass streng machst, dass du das Gewicht einzelner Pfannkuchen abwiegen willst (die sind nun einmal unterschiedlich schwer), dann solltest du es echt selbst machen, das kann man von niemandem verlangen und es als Vertrauensbruch anzusehen, weil jemand "normal" kocht, finde ich auch sehr übertrieben.
Nur weil ein Wert drüber ist, ist das auch kein Weltuntergang. Manchmal sind auch Werte drüber, selbst wenn man alles beachtet. Das kommt vor. Probleme bekommt man erst, wenn 50 % der Werte zu hoch sind.
Ich sehe das etwas anders. Ich denke es sollte möglich sein auch gemeinsame Aufgaben an den Mann übergeben zu können und sich darauf verlassen zu können.
SS-Diabetes hat man wegen der Schwangerschaft und das gemeinsame Kind. Auch wenn es den Körper der Frau betrifft, ist es ein gemeinsames Projekt. Manchmal gibt es eben die medizinische Notwendigkeit, dass Essen abgewogen werden müssen. Da finde ich es eine Selbstverständlichkeit, dass man sich auf den Partner verlassen kann.
Dass mit „wenn 50% der Werte drüber liegen, ist es schlimm“ kann ich nicht bestätigen. Die Korrelation ist hier stetig (HAPO Studie).
Ich weiß gar nicht, wie ich 3 Schwangerschaften mit SS-Diabetes überleben konnte, ohne jemals irgendetwas abzumessen oder abzuwiegen.
Keine Ahnung, was du da für eine Wissenschaft draus machst, aber so einen Hype ums Kochen und Essen gab's bei uns in keiner SS trotz Diabetes. Und in der 1. SS musste ich echt sehr oft messen, 8 mal am Tag und alle 2 Wochen die Werte vorlegen.
Leider reagiert unser Körper bei SS Diabetes nicht gleich.
Es gibt Menschen, die sind nach einem normalen Essen bei 110-120, die müssen nicht so streng drauf achten. Meine Diabetologin meinte auch, wenn ich konstant solche Werte hätte, müsste ich nicht jeden Tag messen.
Allerdings sind meine Werte regelmäßig über der 130 und selten über 140 nach dem Essen und das Ganze mit Ernährungsplan. Wenn ich nicht abwiege, habe ich keine Chance das Ganze unter Kontrolle zu halten.